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Verkehrs ist. nach dem „Dr. I.". aus geschäftlichen Gründen ans den 1. Oktober d. I. verschoben worden. * Die Besucher der Deutschen Städte-Ausstellung werden in nächster Zeit wiederum Gelegenheit haben, eine neue deutsche Militärkapelle zu hören, welche bereits am nächsten Sonnabend bei dem zu Ehren des Geburtstages Sr. Majestät des Königs stattfindenden großen Doppel- und Monstre-Konzert anstatt der Kapelle des Kgl. Sachs. Jägerbataillons Nr. 13 gemeinschaftlich mit der Kapelle des Kgl. Bayr. 2. Jägerbataillons-Aschaffenbnrg Mitwirken wird. Es ist dies die rühmlichst bekannte Kapelle des Kgl. Preuß. Infanterie-Regiments Nr. 34 ,.v. Mannstein"> Schleswig unter Leitung des Musikdirektors Fiedler. Kon zerte dieser Kapelle sind noch für den 3., 10.. 19. und 10. August in Aussicht genommen. * Polizei bericht. Gestern nachmittag beging ein Ge- werbsgehilfe in seiner in der Antonstadt gelegenen Wohnung Selbstmord durch Erhängen. — Beim Aufspringen auf einen in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen kam gestern nach mittag auf der Striesenerstraße ein älterer Herr zu Falle und zog sich am Kopfe zwei klaffende Wunden zu. Meißen. Vor einem Automobil schellten die Pferde des Gutsbesitzers Backofen aus Gohla, sie sprangen den steilen Straßenrand hinab und warfen den Wagen mit. Backofen erlitt Beinbrüche und schwere Verletzungen an Kopf und Armen. Der Automobilfahrer holte ärztliche Hilfe. Dippoldiswalde. Während der Abrämnunsarbeiten an der Kiesgrube des Gutsbesitzers Zöimchcn in Reichstädt wurden zwei Knechte von nachrollenden Bodenmassen ge troffen. Der eine, Ernst Haußner, wurde dabei so schwer am Unterleib verletzt, daß er nach kurzer Zeit verstarb; der andere kam mit einem Knöchelbrnch davon. Leipzig. Der Anfang des Wintersemesters 19D3/04 an unserer Universität ist auf den 15. Oktober festgesetzt worden. — Vom 9. Jnni bis 19. Juli nächsten Jahres sotten nach dem „L. T." in Leipzig sechswöchige Kurse für Lehrer an ländlichen Fortbildungsschulen abgehalten werden, wenn sich mindestens zehn Teilnehmer für dieselben findeil. Die Kurse bezwecken den inneren Ausbau der ländlicheil Fortbildungsschule in Orten mit vorwiegend Ackerbau treibender Bevölkerung, und damit das Verständnis und und die Liebe zum Ackerball selbst zu hebeil. Das Honorar für die Teilnahme an dem Kursus beträgt 00 Mk. Der erste Vorsitzende des Deutschen Vereins für das Fortbildnngs- schnlwesen, Herr Direktor Pa che in Leipzig-Lindenan, nimmt Anmeldungen bis 19. Januar 1904 entgegen und gibt auch auf Wunsch näheren Aufschluß. Golditz. Beim Niederlegen einer Wand wurde der Feuerwehrmann Wolke verschüttet und später unter dem Schutte als Leiche zu Tage gefördert. Der Tod schien in folge Erwürgens durch den Helmgnrt herbeigeführt worden zu sein. Plane». Der hiesige 'Tischlerstreik, der 13 Wochen dauerte, kann nunmehr als beendet betrachtet werden. Die Streikenden haben die von den Meistern dargebotenen Bewilligungen angenommen und zwar 99stündige Arbeits zeit Mid eine 9 bis 7prozentige Lohnerhöhung. Außerdem soll ein Akkordtarif ansgearbeitet werden. Die Arbeit soll morgen wieder ausgenommen werden, ebenso soll die Sperre über die Tischlerwerkstätten aufgehoben werden. — Auch der Manrcrstreik nähert sich seinem Ende. Gnncwaldc. Ein am Berge in Mittelcnnewalde wohnen der junger Mann wollte seine mit einer Kugel versehene Büchse entladen, schoß aber anstatt in die Luft in das Dorf hinab. Einer des Weges kommenden Frau drang die Kugel in den Schenkel. Dem Arzt gelang es, die Kugel zu entfernen, doch wird die Frau längere Zeit znm gehen unfähig sein. .Königshain. Am verflossenen Sonntage, den 2. August abends 7 Uhr, hielt das hiesige katholische Casino eine ein fache, würdige Gedächtnisfeier für Papst Leo XIII., hoch seligen Andenkens. An der Hand der herrlichen Rede ?. Anrachers, gehalten bei gleicher Feier der Katholiken Berlins, entrollte Cantor om. Bnhr vor seinen zahlreichen Zuhörern das wunderbare Lebensbild des unvergleichlichen obersten Hirten. Alsdann erklärte Redner das Conclave, seine Ein richtung, seine Gebräuche, ermahnte die Anwesenden, sich nicht irre machen zn lassen durch das geradezu lächerliche Geschreibsel der judo-liberal freimanrerischen Presse, sondern gerade jetzt fest zn glauben an die Verheißung des göttlichen Heilandes: „Ich bin bei Euch bis ans Ende der Welt!" Das heilige Kollegium der Kardmäle im Konklave sei eine Versammlung erprobter, hochgelehrter, tiefreligiöser Kirchen- fürsten, durchdrungen von der Heiligkeit und Wichtigkeit ihrer Aufgabe, geleitet unmittelbar vom Geiste Gottes — und nicht eine Schar von Heuchlern, Jntrignanten oder gar Meuchelmördern! Wir Katholiken seien überzeugt, daß aus der gegenwärtig sich vollziehenden Wahl ein würdiger Stell Vertreter Jesu Christi hervorgehen werde und geloben ihm schon im vorausHunverbrüchliche Treue, nie verzagende Lpfer- willigkeit und Liebe, wie seinem erhabenen Vorgänger, dem großen unvergeßlichen Leo XIII. Hachseligen Andenkens. Ans der Lausitz. Es giebt sehr viele Leute die neben dein örtlichen Lokalblatt, das ja meist farblos ist, keine politische Zeitung lesen. Daß dann solche Leute keine feste politische Ueberzengnng haben, ist nur eine natürliche Folge, daher nicht zu verwundern. Ihr Leibblatt, das weder Fleisch noch Fisch ist, bringt ihnen oder besser gesagt, will ihnen auch keine politische Ueberzengnng beibringen. Es will nur recht viele, viele Leser haben, um recht viel zu verdienen. Das ist der einzige, aber auch einzige Zweck, der" färb- oder parteilosen Blätter. Die einfachsten Fragen über politische Dinge sind denen, die jahraus, jahrein nur solches verwaschenes Zeug lesen, unlösbare Probleme. Sie wissen nicht, was diese oder jene Partei will. Noch weniger was sie bisher positives geleistet hat. znm Wähle des ge samten Volkes. Sie laufen dann bei Wahlen immer mit dein großen Haufen, oft ohne zn wissen warum. AuS solchen „Politikern" rekrutiert die Sozialdemokratie einen großen Teil ihrer Mitläufer. Darum ist die färb- oder parteilose Presse eine Gefahr. Sie macht die Leser nicht nur in Politischen Dingen gleichgiltig. sondern, was noch schlimmer ist auch in religiösen und kirchlichen Dingen. Und wenn sich wirklich einmal ein solches Blatt in diesen Sachen korrekt verhalten sollte, was sehr selten ist, so wird es doch nie aus „eigenem" religiöse oder gar katholische Dinge verteidigen. Darum kann und darf ein überzeugungstrener Katholik sich nicht mit einem solchen „farblosen" Blatte allein begnügen. Er muß, um als ganzer Mann zu gelten, Farbe bekennen im öffentlichen Leben. Deshalb fort mit dem „farblosen Zeuge". Eine katholische politische Zeitung muß in jeder katholischen Familie zu finden sein. Das muß das Streben aller einsichtigen katholischen Männer sein. Daß bei der Auswahl einer katholischen politischen Zeitung unsere „Sächsische Volkszeitung" von den sächsischen Katho liken bevorzugt wird, ist selbstverständlich. Deshalb darf die Agitation für unsere Zeitung nie Nachlassen, sie muß eine immerwährende sein. Es gibt leider so manchen „Hartgesottenen" unter uns, der sehr schwer zugänglich ist in dieser Beziehung. ^Doch steter Tropfeil höhlt den Stein. Also vorwärts! ff. Wittichcrum, 4. August 1903. Vieh marktsbericht. Der hiesige Markt entwickelt sich immer mehr znm Groß geschäft, sodaß die größeren Umsätze schon tags vorher in den Ställen abgeschlossen werden, der heutige Auftrieb war durch das schlechte Wetter sehr ungünstig beeinflußt. Rind vieh hat, nicht wie es anfangs des Jahres zu werden schien, im Preise nachgegeben, die lebhaften Umsätze fanden viel mehr zu den bisherigen und meist noch mehr angezogenen hohen Preisen statt, da hier im allgemeinen mir Zuchtvieh in Betracht kommt. Schweine haben dagegen im Preise und in der Nachfrage nachgegeben. Ter Auftrieb bestand ans 92 Pferden, 379 Kühen, l4 Kalben, 130 Zugochsen, 299 Läufern und 390 Ferkeln. Das Lokal-Komitee znr Vorbereitung der 90. Gcncral- vcrsammlnng der Katholiken Deutschlands zn Köln 1903 erläßt folgenden A rr f r u f r Znm 90. Male treten die Katholiken Deutschlands zn ihrer Jahresversammlung zusammen. Ueberall rüsten sich die Katholiken aller Stände, die Jubel-Generalver sammlung zn einer glanzvollen zu gestalten, zn einer machtvollen Kundgebung der treuen Anhänglichkeit an die Kirche und anfopfernngsfrendigen Hingabe an die Auf gaben, welche den deutschen Katholiken in unserer Zeit er wachsen. Die katholischen Arbeiter und Gesellen Deutsch lands. treu bewährt im Festhalten am heiligen Glauben und in der Verteidigung des Christentums im öffentlichen Leben gegenüber den Angriffen von vielen Seiten, wollen bei dieser Kundgebung nicht fehlen. Gerade bei dieser Jnbel-Generalversammlnng haben sie das Bedürfnis, in besonderer Weise zn bekunden, daß auch sie an dieser Heer schau mit ganzem Herzen sich beteiligen. Sie glauben dieses nicht besser tun zn können, als indem sie durch einen imposanten Festzng, an welchem die Vereine möglichst zahlreich teilnehmen, am Eröffnungstage der Generalver sammlung geschlossen anftreten. Das Lokal-Komitee hat diesen aus allen Diözesen Westdeutschlands geäußerten Wunsch znstimmend begrüßt und Sonntag, den 23. August, nachmittags 2 Uhr. festgesetzt für einen Arbeiter- nnd Gcsellenfestzng und Versammlungen, die sich daran an- schließen werden. An die katholischen Arbeiter- nnd Ge- settenvereine, besonders Westdeutschlands, lassen daher das Lokal-Komitee und die Unterzeichneten Vertreter der ver schiedenen Verbände hiermit die Aufforderung ergehen, sich an diesem Festznge mit möglichst vielen Mitgliedern zn be teiligen. Wir haben das Vertrauen zn unseren Arbeitern nnd Gesellen, daß sie diesem Rufe freudig folgen werden. Mitglieder der katholischen Arbeiter- nnd Gesellen vereine! Eilt herbei znr alten Metropole Rheinlands, nach Köln! Imposanter denn je wird sich diese Jubel General versammlung gestalten. In den Tagen derselben werden von allen Seiten, ans allen Ständen die Katholiken Deutschlands herbeieileu. Da ist Euch die Ehre zuteil ge worden, diese mächtige Kundgebung, auf welche Freunde und Gegner schauen, zn eröffnen. Dieses Vertrauen wollen wir rechtfertigen durch eine möglichst starke Beteiligung der Vereine an dem Festznge, sonne an den sich daran an schließenden, großen Versannnlnngen, ans welchen Arbeiter nnd Gesellen, die in der sozialen Bewegung hervorragend tätig sind, sprechen werden. Daher: Mitglieder der katho lischen Arbeiter- nnd Gesellenvereine, auf »ach Köln znr Jnbel-Generalversammlnng! Anmeldungen sind zn richten bis spätestens 7. August 19>>3 seitens der kath. Gesellen vereine an Herrn Gencralpräses Schweitzer. Köln, Breite- straße 103. seitens der kath. Arbeitervereine an Herrn Bezirkspräses Schüller, Köln. Annohans. Weitere Mit teilungen werden den sich beteiligenden Vereinen znr Zeit zngehen. Köln. 29. Juli 1903. Das Lokal-Komitee F. A.: Fiistizrat EustodiS, Erster Vorsitzender. Tie Tiözefa»,-Präsides der kathol. Gescllenvcrcine: Schweitzer, Gcneralpräses (Erzdiözese Köln», Domkapi tular Grünewald, (Diözese Trier», Domkapitular Müller «Diözese Fulda), Propst .ki-y»-. Bergmann (Diözese Paderborn ivestfäl. Anteils), Propst 0,-. Schauerte (Diözese Paderborn sächs. Anteils), Pfarrer Kochmeyer (Diözese Münster», Domvikar Hagemann (Diöccse Hildesheim», Dechant Scheiermann Diözese Osnabrück. Tie Diiizesan-Präsides der kathol. Arbeitervereine: l)r. Pieper (Erzdiözese Köln), Pfarrer Stein «Diözese Trier), Domkapitular l)>. Arenhold (Diözese Fulda), Pfarrer Kemper (Diözese Paderborn), Domkapitular Dr. Rüping (Diözese Münster). Professor Dr. Ernst (Diözese Hildesheim», Seminarlehrer Pröbsting (Diözese Osnabrück. Kirche nnd Staat. I Gelehrte Konklavisten. Durch ein eigenes Tele gramm ließ die „Voss. Ztg." sich am Sonuabeud aus Nom melden — und die „Freis. Ztg." hat die Nachricht gedanken los uachgedruckt, daß unter den Gesellschaftern der Kardmäle iin Konklave sich mehrere Gelehrte befänden. Kardinal Kopp habe als Konklavisten den Kunsthistoriker Steinmann, Kardinal Fischer den Historiker Jansen bei sich. Nun ist der bekannte Geschichtsschreiber der Sirtinffchen Kapelle — De. Ernst Steinmann — Protestant und lebt als Mnsenms- direktor in Mecklenburg, Professor Johannes Janssen aber ist bereits am 24. Dezember 1391 zu Frankfurt a. M. gestorbeil. Wie vorzüglich informiert muß der römische Vertreter der „Voss. Ztg." sein, der solche Tartarennachrichten seinem Blatte telegraphiert! f Der Kaffee des Papstes Gregor X. Das „Berliner Tageblatt" hat sich folgendes „Originaltelegramm" aus Rom senden lassen: „. . . Das Essen wird von der Konklaveküche geliefert und wird sicherlich reichlicher sein, als nach den Bestimmungen Gregor X. zulässig wäre. Um die oft Monate dauernden Konklaves abzukürzen, ver fügte nämlich jener praktische Papst, daß die Herren Kar- dinäle schließlich auf Kaffee, Brot und etwas Wein gesetzt würden, bis sie den Papst erwählt! Diesmal ist solche Hungerkur nicht nötig ..." — Gregor X. und Kaffee? Gregor X. regierte doch von 1271—1270 . . .? Doch was geniert das einen „Original Korrespondenten", daß Europa damals noch lange nicht die Wohltat eines Kaffee- schlürfens kannte! Geschichte — schwach! f Ans Enins «Irland» berichteten liberale Blätter kürzlich, daß in der dortigen Kathedrale eine junge Frau im Beichtstuhl Selbstmord verübte; bevor sie zur Beichte ging, habe sie noch ein Rasiermesser gekauft u. s. w. Die Nachricht war offenbar mit Absicht dunkel gehalten, um allen möglichen Verdächtigungen Raum zn lassen. Das römisch-katholische Pfarramt in Ennis übermittelte unserem Gewährsmann mm den amtlichen Lei che lisch an bericht aus einer protestantischen, also gewiß unverdächtigen Zeitung in Ennis. Der Sachverhalt ist danach folgender: 1. Wahr ist. daß in Ennis eine Frau im Beichtstuhl oder richtiger am Beichtstuhl mit einem Rasiermesser Selbstmord verübte. 2. Unwahr ist, daß die Tat geschah, als die Frau znr Beichte ging. Die Frau war eine Fremde ans dem Orte Corofin ; der amtliche Bericht nnd jene protestantische Zeitung erwähnen nicht einmal, ob die Frau überhaupt eine Katho likin war. Auch wurden am Donnerstag Nachmittag, an welchem Tage der Vorfall sich zntrng, in der Kathedrale gar keine Beichten gehört. Ferner war die Frau 91 Jahre alt, man wird sie also schwerlich, wie es hier mit leicht er kennbarer Absicht geschieht, eine „junge Frau" nennen dürfen. Die Frau war schon lange verwitwet. Ter Spruch des Gerichtshofes, der nach englischem Rechte in solchen Fällen die Todesursache festznstellen hat, lautete: „Das Gericht fand, das; die Verstorbene in einem Anfall von Geistesstörung Selbstmord begangen hat." Mit den: Sakrament der Buße steht die unselige Tat also in keinen; Zusammenhang. 7 Wiedervereinigung von 70000 Chaldäern mit der katholischen Kirche. Eine höchst ersrenliche Nachricht kommt ans dem Orient: Im Jahre 13!»!» stellten, wie dein Lnzerner „Vaterland" geschrieben wird, der Patriarch der Nestorianer in Kurdistan mit mehreren Bischöfen nnd Stammeshäuptlingen beim Patriarchen der katholischen Chaldäer in Mossnl das Gesuch um Wiedervereinigung mit dem hl. Stuhl zn Rom. Letzterer nahm eine znwartende Stellung ein, mn sich von der Aufrichtigkeit des Wunsches zn überzeugen. Im Verlaufe der letzten Monate gab er mm dem Patriarchen der katholischen Chaldäer den Auftrag, die Vereinigung zn vermitteln. Sofort erschienen im Auf- trage des Patriarchen zwei Bischöfe nnd 43 Stammeshänpter beim chaldäischen Patriarchen nnd erklärten sich namens ihres Volkes nnterschrifllich znr Annahme der katholischen Lehre bereit. Dadurch werden der katholischen Kirche ungefähr 7D000 Personen zngeführt, nnd es verschwindet ein seit 1900 Jahren bestehendes Schisma ans den Bergen von Kurdistan. Das in bitter für die „Los von Rom-Brüder"! Telegramme. (Wolfis Tclegraphenl'urcaii.» Nom, 4. August. Bald nach der Verkündigung der Papstwahl wurden vorbereitete Flugblätter verteilt, in denen die Bevölkerung gebeten wird, heute Abend ihre Häuser festlich zn beleuchten. Die Zeitungen begannen Sonder ausgaben zn verbreiten mit Lebensbeschreibung nnd Bildnis des neuen Papstes. Die vatikanischen Blätter „Osservatore Romano" und „Voce della veritn" zeigen heute statt des Trauerrandes Umrahmungen von Blumen nnd Zierleisten; sie sprechen sehr herzliche Wünsche für den neuen Papst ans. Rom, 4. August. Heute wurden um 4'/„ Uhr nach mittags von dem Konklave-Marschall nnd den Häuptern der Kardinalsordnnngen die Tore des .Konklaves in feier licher Weise wieder geöffnet. Der Papst hatte sich, nachdem er dem Volke den Segen erteilt hatte, nach der „Aula della Benedizione" begeben; hier nahm er, auf dem Throne sitzend, inmitten des Kardinalskolleginms Huldi gung nnd Fnßluß des Konklave Marschalls entgegen. Darauf begab sich der Papst nach der Sirtinischen Kapelle, ließ sich, die päpstlichen Gewänder mit goldener Mitra tragend, am Hochaltar nieder und empfing hier die zweite Huldigung des Kardinalskolleginms, »nährend der Sänger chor ..bX'lw 8ac-or>I<)8 iimn'inw" sang. Später zog sich der Papst nach seinen Gemächern zurück, da die Siegel von der bisherigen Papstivohmmg »och nicht entfernt sind. Die znm Abschluß des Konklaves im Vatikan ansgeführten Ban arbeiten werden jetzt von zahlreichen Händen rasch wieder beseitigt. — Noch immer erschallt Festgelänte von allen Kirchen der Stadt. Um <»'/^ Uhr begannen die Kardi- näle den Vatikan zn verlassen; als sie den Platz vor der Peterskirche überschritten, waren viele Neugierige anwesend. In der Umgebung des Vatikans herrscht lebhafte Be wegung. Ron», 4. Anglist. Als der jetzige Papst in das Kon klave eintrat, dachte er so wenig daran, daß er gewählt werden würde, daß er seinem Freunde, dem Pfarrer Stra- timirovic, der itzm bis an die Zelle das Geleit gab. im Angenblick der Trennung versprach, ihm den Namen des neuen Papstes zn telephonieren. In der Tat lies; der Papst heute morgen Stratimirovic seine Ernenennnng tele Phonieren nnd gewährte ihm für heute Abend eine Zu sammenkunft. R o m, 4. August. Als in Riese, dem Geburtsort des neuen Papstes, die Wahl bekannt geworden war. tele graphierte der Bürgermeister an den Konklavisten des bis herigen Kardinals Snrto nnd ersuchte ihn, dem Papst die ehrfurchtsvollen Gefühle der Bürgerschaft zum Ausdruck zn bringen nnd ihn zu bitten, seinem HeimatSort seinen Segen zn erteilen. Rom, 4. August. Einige Konklavisten äußerten, die Wahl Sartos zum Papst sei mit über 90 stimmen erfolgt. Die „Tribuna" meldet: Bei der 1. Abstimmung seien ans