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Nr. 136, Seite 2. Dienstag, den 17. Jimui 1910. !-eab»ch!:geii, die Friedensbedingungen zu erfüllen, so wird es zu einem frühen --Zeitpunkt möglich sein, den Völker bund dnrll die .!nl.mi.>:- Dc-iiiick lands ;n vervollstän- lügen. Bet'.c'send der dentiche» Beschuldigungen gegen die d"lock:de beißt es: Die Blockade ist zu jeder .Zeit eine ge- j-„:w nie-! -Ulte -'.tse!-a-n- de- Ni n.niün iiin; gewesen. Die Antwort der Verbündeten aus die deutsche Beuier- lang legt dar: In dein deutschen Memorandum sei nichts enthalten, was die Ueberzcugnng der Verbündeten erschiu- : -re. dar, die unmittelbare Ursache des Kriges die wohlüber legte Entschließung der nerantwortiichen Personen gewesen ist, die Lösung der enropaiichen fragen gewaltsam herbeizn- sühren, wenn nötig durch einen Krieg. Die Verbündeten seien dafür, daß die Bestrafung derjenigen, die haupt sächlich danir verantwortlich sind, eine Forderung der Ge r-echttakeit isi. Es wird Deutschland gestattet werden, sein jHeer allmählicher zu verriiigcrn, als bisher bestimmt worden War. Die deutschen Vornl-läge be-ügücb der Flotte können nicht in Erncägung gezogen werden. Was die Wiedergut machung bctr'sst, so kann Deutschland eine Pauschalsumme (wörtlich lump »nm) für die Regelung der Gesamtbeil oder mnes Teiles seiner Verbindlichkeit.-» anbieten. Die drei Teile Hollands Niciiws ltturean meldet ans Paris: Die Ver bandsantwort zerfällt in drei Teile: l. eine Einieittina, in -welcher der Verband darani binweist. daß die Antivoil den Charakter eines Ill.mattinis trägt. Diesbezüglich wetten einzelne Pariser Blätter daran, hin. daß die Formulier:,»!-; wegen der Anzalst der Tage. bczw. ob die Tage der Wasien- snllstandKündigung inbegrissen sind oder nicht, nicht ganz klar sei, enthält ne ein Memorandum von .ölt Seiten. ,n deii, de: Verband die Aii'rechtrrbaltnna des größten Tei les der Bedingungen des alten Vertrages verteidigt und außerdem die Aendernngen erläutert, welche von ilmi ge nehmigt ivorden sind: 3. den neuen Wortlaut der Artikel mit den dazu gehörigen Erläuterungen. Tiefe let.ttgeuannie Beilage wird aber nickt veröffentlicht werden, da der Rat der -Vier sieb aus de» Standpunkt siellt, daß diese Aende- i-ungen ,ü>- das Publikum dock unverständlich sind, weil der -Originalivortlaut der geäi-.derten Paragraphen dem Pnbli kiiiu ja überhaupt nickj hekanntgegehen ivorden ist. Be züglich der Aendernnaeu liieldel der ttvrre'pandeni des Hollands Rieinvs Bureaus: l. 3 ch a d e :: r i a u. Dentnbland erhält eine Frist von vier Monate» z» -Vorschlägen bezüglich des tdesamt belragcs der Schuld, der ttalilungsar! ioirie der Viesern:,g von Vckreii und Arbeitsleistung. Dielen deutschen Vor- ichlag verpflichten sich die Verbündeten, innerbalb zivcier Monate zu beantworten. T. Polen. T-nuerhalb von 0 ltt Monatt-n mied in den Teilen ovu Obersckstesien, die Polen zngesvrocben wurden, eine Polksabstimmuuug staitsinden. Weiterhin werden Sonderregelungen über die Liesernng von Stein- kohleu und übei- ,iuauzielle Verhandlungen getrossen weiden. 3. V ö l k e r b n » d. Bezügücki Deulschlauds Zutritt ziiin Völkerbund erlläreu die Verbündeten, daß Denlschland innerhalb, kurzer Zeit zngelassen werden wird. Die Unter suchung der von Deutschland an, der Grundlage de, Geaenieitigteil gemachten wietschaslüchen Vorschläge wird bis zum Hinznrritl Deut'chlan-ds zum Völkerbund hinans- tteschoben werden. I. H e r a b j e h n n g d c r B e in ass » n n g. Die Ver bündeten werden sofort alle Verhandlungen cttileiten, die ans eine allgemeine Herabsetzimg der Rüstungen Hinzielen. ä. S eh n h der Minderheit e n. Der Verband venxihrk den deutschen Minderheiten in den Teilen Deutsch lands. die durch den Vertrag von Deutschland getrennt werden, seinen Schuh. 6. V c r w a l t n n g d es li n t e n R h ei » nfe r s. Während der Besehnng wird eine interalliierte Zivilkom- mission gebildet, der sämtliche Militärbehörden unterstellt sein werden und welche die Verwaltung der -Okkupations gebiete durchführt. 7. Unters eh r i f t. Deutschland erhält eine Frist von fünf Tagen (21. Juni), innerhalb welck^r Zeit es seine Stellungnahme zur Rate bekanntgeben muß; falls nicht, werden sofortige militärische Maßnahmen getroffen. Gegenüberstellung Versailles, 10. Juni. Die Blätter veröffentlichen heule nochmals eine kurze Inhaltsangabe der Antwort der Mi- ierten. sowie Auszüge ans den deutsche» Gegeiwoiichlägeii. „Le Jonrna!" stellt dem ursprünglich-,-» Vertragsentwurf der Alliierten die dentnpen Gegenvorschläge und den endgül tigen honte zu überreichenden Vertragsentwurf gegenüber. Ans der Gegenüberstellung ergibt sich laut „Journal": Die Volksabstimmung in Südschleswig ist entsprechend den, kllftinsche der Dänen ansgehoben Ivorden, dagegen werden die Rleschltisse sür Ostpreußen Volksabstimmung in, Bezirk Allenstein), sür Westprenßen tteilweise Abtretung), für Dan zig und Memel (Internationalisierte Zonen) beibehalten. Die deutschen Vorschläge betreffend Elsaß-Lothringen und die belgischen Bezirke werden abgelehnt. Das ursprüng liche Projekt über die deutschen Kolonien bleibt unverändert. Das Projekt der Alliierten, demzufolge Deutschland ans alle Rechte und Interessen außerhalb Deutschlands verzichten solle und aller öffentlicher und privater Besch völlig lignt- dien werden soll, Deutschland im twrans alle künftigen Maßnahme» der Alliierten annebmen, seine Handelsmarine und seine Fischereischiffe und Flußschiffe ansliefern soll und (demzufolge Oder und Elbe internationalisiert. die Tcle- yrcwbcnkabel konfisziert »»erden sollen, ist beibehalten, je doch unter dein Vorbehalte, -aß die Zulassung Deutschlands zum Völkerbunde eine Revision dieser Abmachungen be dungen würde. Die frühere Fassung über Wiedergutmachung und finanzielle Fragen ist beibehalten worden, jedoch wird Deutschland vier Monate Zeit Hachen, um feste finanzielle Wortchläge zu macken, über die diskutiert u>erden wird. Tie k? - M . 7. - m. ß::a! -> bi.iben unverändert. I: e..,m Zusammenfassung erwart das „Journal": Abge sehen von Zugeständnissen in Obcrschlesien, ist das territo- - «itchfifch, «oll«,eil»,, - riale Slattit beibchalten worden. Die ivirtsckx>ftlickM und finanziellen Klauseln stehen vor sehr bald erfolgenden gänz lichen Veränderungen (Remaiiieuient total). Die Eventua lität der Zulassung Deutschlands zum Völkerbünde bedroht den Vertrag mit völliger Umwälzung (Bonleversemenl complet). Was das Begleitschreiben sagt Paris, 10. Juni. (Havas.) In dem Bealeittchreiben zu der Rote der Alliierten über die deutschen Gegenvorschläge wird zuerst scstgestellt, daß die alliierten und assoziierten Mächte die von der deutschen Delegation über die Friedens- bedingnngen gemachten Bemerkungen der ernsthaftesten Er wägung unterzogen haben. Ter deutsche Vorschlag prote stier! gegen den Friedensvertrag, vor allem, weil er in Widerspruch siebe mit den Bedingungen, unter denen der Wassenslillstand abgeschlossen wurde. Der Protest der deut schen Delegation beweise, daß sie die Lage verkenne, in der sich Deutschland heute befindet. Tie deutsche Delegation scheine die Auffassung zu haben, daß Deut'chland nur Opfer zu bringen habe, n»i den Frieden ,z» erhalten, als ob dieser Frie-de einfach der Abschluß eines Kampfes wäre, aer nw Gewinn an Land und Macht geführt wurde. Daher finde» cs dir alliierten und assoziierten .Regierungen säe notwen dig, ihre Antwort mit einer genauen Darlegung des Krie ges, wie sie ilm beurteilen, zu beginnen. Dieses Urteil sei zugleich dasjenige der Gejamtheit der zivilisierten Welt. -Rach der Ansicht der alliierten und assoziierten Mäckto ist der Krieg. der iw Jahre tttt > ansbrach, das größte Ver brechen gegen die Humanität und gegen die .Treiben de-. Völker, das je mit Vorbedacht von einer Ration, die stch für zivilisiert dielt, begangen wurde. Während vieler Tahre vervieüachten die deutschen Regierungen getreu der vicn- ßttchen Tradition ihre Anstrengungen, um nick in Europa die Hegemonie zu sichern. Sie begnügte., sich nickt mehr mit dem Ausblicken und dem wachsenden Einfluß Deutsch lands, den nnznertennen alle Rationen bereit waren in de. Gemeinschatt der freien und gleichberechtigten Volker. Sie wollten nck die Fähigkeit erwerben, rin nntcrjochles Europa z» beherrschen und zu terrorisieren, gleich wie sie ein unter jochtes Tcnlschland terrorisierte» und beherrschten. Um die ses Ziel zu erreichen, haben sie den Geist ihrer Unte iaam mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu der Lehre- bekannt, daß in den internationalen Angelegenheit.-» die Gewalt das .-stecht sei. Sic haben nie ansgehört, die Rüstun gen Denticklands zu Wasser und zu Lande zu'entfattcii und die lüac-ahaste Behanplnng zu verbreiten, eine solche Taktik sei notwendig, weil die Rachbarn Deutschlands ans '-eine Macht und iein Gedeihen eifersüchtig seien. Sie haben ver nicht, Feindiciasi und Argwohn statt FreunS-chast zwischen den Rationen zu säen. Sie haben ein ganzes Spionage system und rin Reh von Intrigen eingerichtet, die ihnei- erlaiihsen, Umtriebe und innere Revolten und sogar gehettne Angrifssvorbereitnngen ans dem Gebiete ihrer Ruchbar-,v einznleiien. um sie im gegebenen Moment mit um so grö ßerer Gewißheit und Leichtigkeit zu überwältigen. Durch diese Drohungen mit Gewalttaten hielte:, sie ganz Europa in einen, Zustand von Erregung, und a.s sie sest- slellten, daß ihre Rachbarn entschlossen waren, ck'w an maßende» Absichten zu widerstehen, beschlossen sie, ihre Vor herrschaft mit Gewalt zu begründen. Sobald ihre -Vorbe reitungen vollständig waren, ermutigten sie einen unter jochten Verbündeten, binnen 13 Stunden Serbien den Krieg zu erkläre». Von diesem Krieg, dessen Einsal', die Kontrolle ans dein Balkan war, wußten sie genau, daß er nickt lokalisiert werden tonnte und daß er einen allg.-ineinen Krieg entseisetn würde. Um für diesen Krieg doppelte Sicherheit z» haben, entzogen sie sich allen Versöhnnngsvcr- siicken, bis es zu spät war und der Weltkrieg unvermeidlich war. den sie eingesädeli hatten und für den unter allen Rationen einzig Deittschland vollständig ansgerüstet vorbe reitet war. Die Verantworllichkeit Deutschlands beichränkt sieh je doch nicht ans die Tatsache, allein den Krieg gewollt und ent fesselt zu haben. Deutschland ist ebensalls verantwortlich für die grausame und unmenschliche Art, in der er geführt wurde. Obwohl Deittschland selbst einer der Garanten Bel giens war, haben seine Negierungen die Nentralität eines durchaus friedlichen Voltes verlebt, nachdem sie feierlichst veriprollien hatten, sie z» respektieren. Nicht zufrieden da- mit, haben sie »»gescheut eine Reihe von Hinrichtungen und Einäscherungen vorgenommen, in der Absicht, die Be völkerung zu terrorisieren und sie durch die Schreckliclsteit ihrer .Handlungen gefügig zu machen. Die Deutschen ge brauchten als erste die giftigen Gase troh der entschlichen Leiden, die sic verursachten. Sie haben mit den Beschießun gen durch Flngzuge und weittragende Kanonen ans Städte begonnen, ohne militärische Gründe, einzig in der Absicht, die Moral ihrer Gegner zu schwächen, indem sie Frauen und Kinder trafen. Rückreise der deutsche« Belegutio« Versailles. 16. Juni. Die Mitglieder der Deutschen FrtedenSdelegation RetchSminister de« Seußeren Graf Brockdorf-Rantzau, RetchSjustizminister Landsberg, Reichspostminister GieSbertS, Prof. Dr. Schücking, Dr. Melchior sind heute abend in Begleitung einer großen Anzahl Sachverständiger im Sonderzuge von Ver sailles nach Weimar abgereist, um dort selbst mit der deutschen Regierung und der deutschen Nationalversammlung über die Antwort der alliierten und assoziierten Mächte auf die deutschen Gegenvorschäge zu beraten und Beschluß zu fassen. Bet der Abreise kam es von seiten der Bevölkerung von Versailles zu starken deutschfeindlichen Kund gebungen. Ausschreitungen Versailles. 16. Juni. Auf der Autofahrt der deutschen Delegation vom Hotel des Reservoirs zum Bahnhof Noisy le Roi wurden durch Steinwürfe aus der Menschenmenge verlebt Dr. Melchior, Oberstleutnant von Ly lan de r, Assessor Meyer und Frau Dorn blüht. Tie lärmenden Kundgebungen dauerten den ganzen Abend. Pressrstimmrn Berlin. 17. Juni. Zur Antwort der Alliierten sagt von den heute erschienenen ganz wenigen Blättern die „Germania": Die Abänderungen des Vertrages stellen sich etwas günstiger dar als die Meldungen von Havas ec- tvarten ließen, aber sic- bleiben doch > ehr weit Hinte r den Erwartungen z n -- > ck. In einer in ihrer Kürze fast unmöglichen Frist soll die deutsche Ralionalvcr- sammlnng und die dcuttche Negierung sich schlüssig werden, und zwar über Beiladungen non solcher Tragweite nno von solcher Härt». Aber man wird in Weiina- lind Beclin alle Mögliche len in Erwägung zuck ». d> - l e: ein-- Ver weigerung der l'.'.'tt-r chrstü emtreten würde», -.'loch ttnnn-: gilt in solchen Fitlc-n der Sag. dis; zwpcken -we, ileb-.-in das geringere zu wählen ist. Auch ist in Betracht zu ziehen, daß die Zukunft ganz sich-w nicht io ans-ehen wttd, nie sic- cmi den Pariser Papi-'- steht. TagesmeLöurMn. Appell der Bischöfe Teutschösterreichs an den Papst Wie die „Wiener Reichspost" mitteilt, hat sich der Fürsterzbischof von Wien, Kardinal Dr. Pissl, namens des deutschösterreichischen Episkopates in einer Eingabe an den Papst gewendet, in der dessen Intervention gegen d e n F riedenscnt n> n rs von S t. G e r in n i n an- gerusen wird. Die Eingabe kennzeichnet den Vertragsent wurf als eine schwere Verletzung der alle» zivilisierten Völkern gemeinsaineii christlichen Rechtsgrnndsätze und bittet den Papst, alles anfznwenden, daß der christlichen Gerechtst; keit zu St. Germain Geltung verschafft werde. Kardinal Fürsrerzbitchofs Tr. Pissl erschien am ü. Juni persönlich beim päpstliaien Nunzius, nm diesem die Eingabe zur so fortigen Nebennittlnng an den Papst zu überreichen. Die Neutralen gegen die Blockade Amsterdam, 17. Juni. Dem „Telegrias" wird nntc-- dc-tn Ist. Juuni ans Pgrrs geuuux-l: Der ..Temps" teilr mit, daß nunmehr sämti'che nenreale Staaten ein schließt ich Holland an einem neue-'. Blockadetrieg gegen Deutschland, fall-: dieses den Frie'i.-'.:wer:-.'a,g ablehnt, nickst teilnehnic». Das Unrecht an den Deurschösterrcichern Tt. Germain, 10. Inn i. Slaatskanzler Renner hat nach einer Meldung des Wie». Korresp.-Bnrcans im Rainen der österreichischen Friedensdeiegntioii der Friedenskonferenz eine Rote gesandt, durch die eine von der Abovdnung der dcntschen Sndetenlünder ansge-arbeilete Denkschrift vorgelegt und eingeleitet wird. Die von den Vertretern der deutschen Gebiete in Böhmen, Mähren und Schlesien an den Kongreß gerichtete Denkschrift tut das Unrecht dar, das durch die vorgeschlagenen Friedensbedingnngen 3sS> Millionen D e n t s ch ö st e r r e i ch e r n droht. Die Beglettnote setz, auseinander, wie schwer das Unrecht ist, das die Entente an dem dentschen Volke der Sudetenländer und an den Deutich- österreichern begeht, indem sie, was deutsche und tschechische Gebiete betrifft, z-woi zu »nanfhörlicher Feindschaft ver urteilte Kleinstaaten und dadurch einen Kriegsherd im Herzen Europas schafft, der für die Welt und ihre soziale Reorganisierung vielleicht verhängnisvoller werden kann, ais der Ktiegsh-erd des Balkans. Diese Ueberzeugnpg vor allein bat der deut;chöster'.-eichischen Bevölkerung die Parole nahe- gebrächt: „Heraus ans dein brennenden Hanse und Anschluß an das Mutterland." Es wird in der Note dann erklärt, daß hier ein zweites Elsaß-Lothringen gesckWsfen werden solle, das noch dazu nicht im Kriege, sondern im Zustande der Wehrlosigkeit annektiert wurde. Diese Herrschaft kann von der einen Nation niemals ertragen, von der anderen niemals wirklich autzgeübt' werden, und der neue Staub der Dinge ist dem Frieden noch bedrohlicher als der alte. In der Note wird ferner ansaeführt, daß gerade dieses Vor gehen der Nachbarstaaten die AlpendentsckM in den Zustand der .Hilflosigkeit und Lebensimsähigkeit versetzt hat, veil cs sie ihrer wichtigste» Industrien und des Uripriingsgebietes ihrer wichtigsten Natnrprodnkte beraubt. Die gesamte Frie- densdelegalivn ist daher mit den Verfasser» der Drnk'christ d»rc;,a s eines Sinnes, wenn sie die dauernde Befreiung der deutschen Gebiete in den -dentsclfen Sndetenländein verlangt, ferne: daß ;e ein konstituierender Landtag für Deutsch- böhm-n und das Sudetenland nach Abzug der tschechoslowa kischen Truppen frei gewählt wird und über das Schick »i dieser Läicker souverän entscheidet. Tie in de» Rote e>- n-ähr.te Denk;chnft der Vertreter der deutschen Sndeten- länder untersucht weiter die Grundlagen des Friedens und stellt fest, daß die Maßnahmen betr. die Einverleibung deutschöstc-rreichischer Gebiete in den tschechuiloivakis.chen Staat im Widerspruche zu den von der Er,Kutte 'eibsl ver kündeten Grundsätzen stehen. Zur Veransclfanlichnng der Größe der geplanten Ver- gen-altigung bringt die Denkschrift ausführliche statistische und ethnographische Belege und schließt: Von der Ueber- zeugung ausgehend, daß die Friedenskonferenz die Aufgabe hat, auf dem Boden der ehemaligen Monarchie alle genau umschriebenen irationalen Ansprüche zu würdigen, ohne neue oder fortdauernde alte Elenrente der Zwietracht und der Gegensätze einzr,führen die geeignet tvären, den Frieden zu- stören, stellt die Denkschrift feierlich fest, daß der vorliegende Vertragsentwurf dem souveränen Willen der Sudeten deutschen absolut widerspricht und von ihnen.als schwerstes Unrecht empfunden wird. Sre beantragt, die staatlich: Zugehörigkeit der deutsck>en Sudetengebiete durch Volksab stimmung zu entscheiden. ,u ^ Ende des Wiener Kommunistenputsches? Berlin, 16. Juni. Tie Wiener Putschversuchs sind ge scheitert. Im ganzen soll es auf beiden!Seiten 11 Tote und 70 Verwundete gegeben haben. Ob di« ganze Bewegung damit zu Ende ist, steht noch dahin; doch nimmt man an, daß eine Entwicklung zur Räterepublik im ungarischen Sinne als ausgeschlossen gelten kann. Die Wahlen in Tirol Innsbruck, 16. Juni. Aus den gestrigen Landtags wahlen dürfte die Tiroler Dolkspartei mit ziemlicher Mebr- l)eit als stärkste Parte, hcrvorgehen. Bei den gestrigen Ge- meinderatswahlen erzielt« die Tiroler Bolksparter