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Aus Stadt und Land. (Mitteilungen aus unserem Leserkreise mit Namenssrrtiguna sür diese Rubrik sind dir Redaktion allezeit willkommen. Der Rame de» Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 28. Juni 1904. —* Die «Deutsche Wacht" hat ihr Phantasieprodukt über die angebliche Unterredung zwischen Kaiser und Bischof sogar in einer Reklamenummer nochmals zum Abdruck ge bracht. Solange das Blatt diesen Artikel als ungeratenes Kind ihrer Kombinationsgabe selbst auszugeben schien und ihn als solches betrachtet wissen wollte, gebrauchte es einen erlaubten Trick. Das Blatt hat aber ruhig zugesehen, wie der Artikel als Wahrheit ausgenommen und von seinen dummen Lesern als Tatsache betrachtet wurde. Trotzdem schwieg es. Das ist unehrlich. Umso größer ist seine Blamage, weil unn seine Irreführung der öffentlichen Meinung offiziell bekannt gemacht wird. Die „Germania" (Nr. 145, Ausg. 1) ist von zuständiger Stelle zu der Erklärung er mächtigt, daß der Text der Rede von Anfang bis zu Ende erfunden ist. Nicht ein einziger Satz davon beruht auf Wahrheit. Nun hat die „Deutsche Wacht", deren Devise „protestantisch Allewege" ist, sofort Gelegenheit, in einer weiteren Reklame-Auflage in der Höhe von 75000 Exemplaren nachzuweisen, daß sie die Wahrheit schrieb, oder daß sie dem beschränkten Verstände ihrer Leser etwas vorgeflunkert hat. Wenn das Blatt auf Wohlanständigkeit rechnet und nicht bloß ans den Abonnentenfang durch Volksverdummung, dann hat es auf all' die Anrempelungen, deren Mittel punkt es ist, zu reagieren und sich nicht in das Mauseloch seines „Mause"-Berichterstatters feige zurückzuziehen. —* Im Ausstellungspark konzertiert heute zum letztenmale die Kapelle des 2. Kaiser!. Seebataillons-Wil- helmshaven, Dirigent Rich. Rothe. Morgen spielt die Kapelle des 1. Feldartillerie-Negiments Nr. 12 — Dirigent W. Baum —, während übermorgen, Freitag, die Kapelle des Schützen- (Füsilier) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, Dirigent A. Helbig, konzertiert. —* Tödlicher Sturz. Auf einein Neubau in der Haydnstraße stürzte am Montag vormittag der Klempner Rauh aus Cotta vier Stock hinab und war sofort tot. Sieben Kinder betrauern ihren Vater. Weinböhla. Am Donnerstag früh hat sich in seiner Wohnung der Rentier Hähne! durch einen Schuß in die Schläfe getötet. Der Verstorbene war gut situiert, und nur ein jahrelanges, schweres Gichtleiden trieb ihn in den Tod. Der Leichnam, der erst abends anfgefunden wurde, wird zur Verbrennung nach Gotha übergeführt. Riesa. Nachdem sich am Mittwoch die 24 jährige Tochter des hiesigen Privatus, früheren Stellmachers Brummer in der Nähe der Kaserne des 32. Artillerie- Regiments erschossen hatte, ist ihr heute ihr Geliebter, der Wachtmeister Liebezück, in den Tod gefolgt, indem er sich in der Kaserne ebenfalls erschoß. Das Verhältnis der Beiden war nicht ohne Folgen geblieben. Leipzig. Der Streik der Kupferschmiede Leipzigs ist in einer am Sonnabend im „Koburger Hofe" abgehaltenen, von 50 bis 60 Personen besuchten Versammlung beschlossen worden. Nach eingehender Beratung beschloß die Versamm lung in geheimer Abstimmung, am Montag in allen Be trieben der Jnmmgsmeister in den Streik einzutreten, wenn der Arbeitgeber auf die nochmalige Vorlegung des Tarifs sich ablehnend verhält. Die Fabrik-Kupferschmiede beteiligen sich nicht mit am Ausstande. Leipzig. Für die Ausführung der Bauten auf dem Südfricdhofe der Stadt Leipzig ist vom Rate ein neues Projekt aufgestellt worden. Die Kosten sollen 777 868 Mk. betragen; gegen frühere Projekte tritt eine Ersparnis von 157 000 Mk. ein. Werdau. Der Werdauer Fabrikantenverein, dein 64 Firmen mit 8000 beschäftigten Arbeitern angehören, hat in seiner letzten Generalversammlung einstimmig beschlossen, sich dem Verbände sächsischer Industrieller korporativ airzn- schließen, und diesen Anschluß inzwischen vollzogen. Meerane. Wegen längerer Krankheit hat die 39 Jahre alte Ehefrau des Fabrikwebers Robert Hammer Selbstmord durch Erhängen begangen. — Eine Praktische Einrichtung hat die hiesige „Turnerschaft" dadurch getroffen, daß sie ihre Mitglieder, die zum Militär ausgehoben worden sind (in diesem Jahre 20). von einem gedienten Unteroffizier in den Turnstunden ausbilden läßt. Chemnitz. Das Justizministerium hat auf die Er greifung des Polizeiwachtmeisters Karl August Hermann Schramm, welcher am 18. Juni in Crottendorf den Ge meindekassierer Dietze durch Beilhiebe ermordete, eine Beloh nung von 300 Mk. ausgesetzt. Zwickau. Beim Bau der Schühenfcstzelte stürzte am Freitag der 66 Jahre alte Zimmermann Johann Schmidt hier von einer Leiter und verschied bald darauf vermutlich infolge Gehirnerschütterung. Glauchau. Vom Ministerium des Innern ist der hiesigen ständigen Vorbildersammlung für das Jahr 1904 wieder eine Staatsbeihilfe von 1000 Mk. bewilligt worden. Eine dergleichen von 500 Mk. erhielt sür dieses Jahr die Fachschule der Barbier-, Friseur- und Perückenmacher- Jnnung hier. Ostritz. Aus Eifersucht hat hier am Donnerstag abend der Gerbergeselle Ebermann den Fabrikarbeiter Domasle in der Nähe der Hutberg-Baude überfallen und durch Messerstiche am Kopfe so erheblich verletzt, daß Domasle arbeitsunfähig ist. Der Tat war ein Streit auf dem Tanz- boden vorausgegangen. OberkunuerSdorf. Bei der hiesigen Zigarettenfabrik Reunion (Inhaber Beussig L Wollmann) sind infolge Geschäftsvergröberung die Geschäftsräume durch Aussetzung eines zweiten Stockwerkes bedeutend erweitert worden. Die Fabrik beschäftigt zur Zeit über 100 Personen und weitere 60 Personen mit Hausarbeit. Vor einigen Tagen erfolgte die Einweihung des neuen Saales. Aus diesem Anlaß veranstalteten die Geschäftsinhaber für das Arbeitspersonal im hiesigen SchützenhauS ein Festessen mit anschließendem Tanz. V«*»mS«achrichten. 8 DreSde«. Von schönem Wetter begünstigt machte am Sonntag, den 26. d. M.. der Verein katholischer Wenden „Jednota" seine erste diesjährige Sommer- Partie, und zwar nach dem Gasthof zur Meix bei Pillnitz. Die genußreiche Dampferfahrt, die Besichtigung der herr lichen Garten- und Park-Anlagen des Königlichen Schlosses in Pillnitz, die Wanderung durch den wundervollen, in vollstem Sommerschmuck prangenden, noch von reichstem Vogelgesang durchhallten Friedrichsgrund hatte die beste, vergnügteste Stimmung hervorgerufen, die bei den sehr zahlreichen beteiligten Mitgliedern und vielen lieben Gästen des Vereins bis zum Schlüsse des Tages anhielt. Bei unvermeidlichem Tanz und Gesang, wobei die heimischen Nationaltänze und -Lieder nicht zum wenigsten zur Geltung lamen, verflossen die Stunden nur zu schnell. Sie werden, Dank auch der Vorbereitungen des Gesamtvorstandes, den Festteilnehmern gewiß noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Heute, Dienstag abend, findet zur Nachfeier ein gemütliches Zusammensein mit Damen in dem Vereins lokale statt. - Irchwitz. Sein 2. Stiftungsfest feierte der hiesige Katholische Männervcrein „Anitas" unter zahlreicher Be teiligung der Mitglieder und auswärtigen Gäste. Von auswärts wohnten dem Feste n. a. bei Mitglieder der Brudervereine Franreuth, Werdau, Reichenbach und Greiz. Der Vorsitzende des festgebenden Vereins, Herr Fehr. be- willkommnete die Erschienenen in dem festlich geschmückten Saal, Herr Pfarrer Hacketha l-Greiz, brachte den Gästen seinen Gruß und toastete aus die nachbarliche Freundschaft der katholischen Vereine; Herr Pfarrer Jäschke-Neichen bach schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf Fürst und Fürstregenten des gastlichen Renßenlandes. Die Feier ver lief bei Konzert, Tanz und Gesang in schönster Weise. Viel Beifall fanden die schönen Lieder des unter der um sichtigen Leitung des Direktors Knoth stehenden Gesang- Vereins „C8cilia"-Neichenbach. Vermischtes. V Der Ratgeber Togos. Eine ziemlich aben teuerliche Geschichte er-zähleir amerikanische Blätter von einem geheimnisvollen Ratgeber des Admirals Togo. Die ser soll nämlich niemand anders als der englische Marine- attachee Kapitän Ernst Charles Tronbidge sein. Der Attachee ist seit dem Tage verschwunden, an dem Admiral Togos Geschwader von Saseho abscgelte. Es ist ein Mei ster der Seetaktik und in der Behandlung der Marine-Artil lerie. Man weiff nicht, ob er mit Togo ans dessen Flagg schiff' Saseho verließ, aber gewisse Manöver des Geschwa ders lind die Durchführung des ganzen Planes lassen be stimmte Eigenschaften der Troubidgeschen Taktik erkennen, so daß man gewiß nicht irre geht, wenn man behauptet, der verschwundene englische Marineattachec ist einer der be deutendsten Ratgeber des Admirals Togo Eines ist be stimmt, Tronbidge ist von Saseho nicht mehr znrückgekehrt und ans der englischen Gesandtschaft ist niemand über seine fortgesetzte Abwesenheit in Aufregung. v Der amerikanische „Prophet" Elias II., sonst John Alexander Dowie geheißen, ist mit einem großen Stabe in Berlin angekommen, logiert im teuersten Hotel in den Zimnicrn, die Vanderbilt inncbatte, und fuhr mit seiner Begleitung, darunter drei Damen, in zwei Equi pagen, mit galoniertem Diener ans dem Bock, nach dem Versammlungslokale, das dicht gefüllt war. Im allgemei nen stellt man sich sonst die Propheten etwas anders vor. Aber Herr Dowie bat seine „Kirche" von 450 ans mebr als 100 000 Mitglieder seit 1896 gebracht — so erzählt er — ein Beweis, daß es auch in Amerika noch genug Solcher gibt, die nie alle werden und besonders rasch gewonnen werden, wenn ihnen schon ein „irdisches Zion" in Aussicht gestellt wird. Und Elias ll. schildert das von ihm bereits gegründete amerikanische Zion in zauberischen Farben: Häuser und Straßen, Schulen und Fabriken nsw.. Armut gebe es nicht in Zion Cith, kein Armenhaus und kein Ge fängnis. Nur eine» kleinen Nebennmstand verschwieg er diskret: daß. Zion City augenblicklich unter Konknrsver- waltnng steht. Im weiteren Verlaufe betonte er. daß alle Krankheit vom Teufel und von der Sünde stamme, wie der Tod selbst; was ja im letzten Grunde der Lehre von der Erbsünde entspricht. Auf den Einwurf eines der Anwesen den, daß die Krankheit durch die Arbeit entstehe, hielt er eine feierliche Lobrede auf eie Arbeit; er selbst arbeite ost 48 Stunden hintereinander und sei dabei gesund. Nein, die Krankheit komme durch den Satan in die Welt, durch Alkohol, Tabak, Schweinefleisch und Austern, worin ja auch »nieder ein Körnchen Wahrheit liegt. Besonders scharf hat es Elias 11. auf das Schweinefleisch. Der Genuß von Schweinefleisch erzeuge Skrofeln, .Krebs, Trichinosis, Cho lera, Tuberkulose und den Tod. Das Schwein sei giftiger als die Klapperschlange. Wer von den Anwesenden jetzt noch Schweinefleisch esse, dem sei Gott gnädig! Die Inden seien darum von» Krebs verschont, »veil sie das unreine Schwein verdammten. Der Krebs sei eine furchtbare Krankheit, der die Aerztc nichts anhaben könnten; er aber sei in San Francisco zur selben Zeit »vie Kaiser Friedrich erkrankt, zu einer siebzigjährigen Frau gerufen worden, die an Kehlkopfkrebs gelitten. Er habe ihr die Hände auf gelegt und über sic gebetet und am 12. Jänner 1904 habe dieselbe Frau ihn in San Francisco begrüßt. Das habe Gott getan, dessen Instrument er nur sei. Der Anti- Schweinefleisch-Prediger, Prophet und König von Zion- Citv wird noch weitere Versamlnngen in Berlin abhalten. In der Stadt der „Intelligenz" wird er vielleicht auch An hänger finden. Die Ungläubigsten sind ja stets auch die Leichtgläubigsten. Der Krieg in Oftasien. Die neue russische Niederlage vor Port Arthur bedeutet — das ist die allgemeine Auffassung — eine große Schädi gung Rußlands nicht allein an seiner Port Arthur-Flotte, sondern noch mehr eine moralische, denn der Eindruck, daß Rußland fortwährend Schlag auf Schlag, Niederlage auf Niederlage erleidet, muß, zumal in Rußland selbst, völlig deprimierend wirken. Aus dem Bericht des Admirals Togo über diese eine Seeschlacht ergibt sich auch die interessante Tatsache, daß cs den Russen gelungen ist, ihre Port Arthur- Flotte wieder fast ganz in Stand zu setzen, d. h. die zahl reichen schweren Beschädigungen ihrer größten Schiffe in staunenswert kurzer Zeit wieder zu reparieren. Die Japaner haben, kaum daß sie die Port Arthur- Flotte den Hafen verlassen sahen, sich klugerweise zurückge zogen und die Nacht abgewartct, um, »vie schon öfter, die russische Flotte durch die Torpedos anzugreifcn. Der Plan ist anscheinend völlig gelungen. Das Wahrscheinlichere ist, daß die russische Flotte der japanischen auf offener Sec eine Schlacht liefern wollte. Die Japaner sind derselben aber ausgcwichen und haben durch ihren nächtlichen Torpedoan griff den Russen die schwere Niederlage beigebracht. Interessant ist eine genaue Schilderung des Admirals Togo über den Seekampf von Port Arthur, der neuerdings von der großen Zähigkeit der Japaner zeugt. Admiral Togo meldet: Als die russische Eskadre unter der Fübrung der beiden reparierten Kriegsschiffe „Zesarewitsch" und „No- Wik" von uns verfolgt wurden, steuerten sie rasch zum Hasen. Nachdem es für die russischen Kriegsschiffe unmöglich ge worden war, mit Hinblick auf die eingetretene Ebbe in das Innere des Hafenbassins »nieder zurückziikebre», breiteten sie sämtliche Torpedonetzd ans und warfen in langer Linie entlang der Küste um s/,11 Uhr Anker. Inzwischen waren abends unsere Torpedoflottillen zum Angriff vorgegangen. Wir wiederholten unsere Attacke achtmal. Vor Einbruch der Morgendämmerung dampfte unsere 16. Torpedoslottille mit aller Kraft gegen die feindlichen Kriegsschiffe und trieb zwei Torpedos gegen den Bug eines dem „Pereswjet" ähnelnden Schlachtschiffes, welches sofort nnterging. Um 3 Uhr morgens, nachdem der Mond nntergegangen war, schlichen sich schließlich unsere sämtlichen Torpedojäger und Torpedoboote so leise es ging, Flottille um Flottille, gegen die russische Flotte, und nachdem sie ihr nahe genug ge kommen waren, attackierten sie plötzlich vereint inmitten des Donners der feindlichen Breitseiten und im Scheine der hellaufleuchtenden elektrischen Reflektoren. Jedes unserer Schiffe feuerte kaltblütig seine Torpedos ab und zog sich dann eiligst zurück. Der Feind war außer stände, von seinen Landbatterien gegen uns Gebrauch zu mache». Wir ver mochten den Schaden, welchen »vir dem Feinde zngefügt, bis zum Morgenanbruch nicht zu ermitteln, konnten um diese Zeit jedoch sehen, daß ein Schlachtschiff völlig verschwunden war, während zwei Kriegsschiffe vom Typus des „Sebasto- pol" und der „Diana" ihre Maschinen nicht mebr verwenden konnten. — Freitag morgens liefen die beiden Kriegsschiffe »nieder ins Hafenbassin ein; einzelne mußten hierbei von anderen Dampfern hineingeschleppt werden. Nach einem unbestätigten Telegramm ans Tokio sollen mit dem russischen Schlachtschiffe Kontreadnüral Fürst Uchtomski und 750 Mann nntergegangen sein. Merkwürdig ist, daß Alerejew wohl von den Kampf der beiden Flotten, aber nichts von dem Ausgange desselben weiß. Ans London wird berichtet: Nach dem mißglückten Ausfall am Freitag sandte Oku Boten »ach Port Artlmr mit dem Angebote der Kapitulation in allen Kriegsehren. Die Lebensmittel in Port Artlmr sind knapp. Tie Japaner landen in Talni Schiffe zum nochmaligen Versuch der Sperrung des Hafens. Die „Nowosti" berechnet auf grund der Monatsans- weise des Finanzminisleriiims und der Reichsbank, daß in der Zeit vom 1. Februar bis 8. Mai d. I.. somit in den drei Monaten und sieben Tagen die Kriege-kosten des russischen Staatsschatzes 185,3 Millionen Rubel betragen baben. Auf grund dieser Ziffern könne man annehmen, daß, »venu der Krieg ein Jahr dauern sollte, die Kriegskosten sich bei läufig auf 800 Millionen bis zu einer Milliarde Rubel stellen »neiden. Die anfängliche Annahme der Militärs, daß man mit einer Armee von höchstens 400 000 Mann ansreichen werde, bewährt sich nicht. Es zeigt sich vielmehr, daß alles in allem zirka 700 000 bis 800 000 Mann ins Feld gestellt werden müssen. General Oku meldet, daß die japanischen Verluste in der Schlacht von Telissn sich ans 217 Tote, darunter 7 Offi ziere, und 946 Verwnndete, darunter 43 -Offiziere, belaufen. Ei»» Telegramm des Generals Sacharow an den Gene ralstab vom 26. d. M. besagt: Man hat Grund, zu ver mute». daß bedeutende Streitkräste des Gegners von der Station Wanselin in nordöstlicher Richtung znin Tschassan lin-Paß vorrücken. Ein weiteres Telegramm Sacbarows berichtet, daß im Gefecht bei Aianiamyn von» 22. d. M. russischerseits 26 Mann tot blieben, 7 Offiziere und 55 Mann verwnndet wurden. Neues vom Tage. Wiesbaden, 27. Juni. Als gestern nachmittag Prinz Moriv von Schamiibnrg'Lippe mit dem Kammer herrn von Specht in der Nähe von Langenschwalbach eine Antomobilsahrt unternahm, fuhr der Chauffeur, welcher einem Hunde answeichen wollte, eine Telegraphenstango an. Diese schlug um und traf den Kammerherrn v. Specht, welcher sofort tot war; der Erbprinz und der Chauffeur winden aus dem Wagen geschlendert, erlitten aber nur leichte Verletzungen. München, 27. Juni. Von der im Bau begriffenen neuen Maximilians-Jsarbrncke wichen heute auf beiden Seilen an den llferwiderlager» die Gelenke ans, und zwar an» rechten Iller »in» 37 Zentimeter und am linken Ufer um 50 Zentimeter, so daß der Einsturz des linken Bogens, wo das Gerüst bereits seit vierzehn Tagen entfernt ist. un vermeidlich ist. »»'ährend das Gerüst rechts »»och stellt. Auch der Bogen auf der rechten Seite muß abgebrochen werden. Verunglückt ist niemand, doch sind die Arbeiten eingestellt »norden. Die Ui fache des AnSweichens ist noch »»icht fest- gestellt. Philadelphia, 27. Juni. In der hiesigen Feuer- werktabrik ereignete sich eine Explosion, die eine FeuerS- lnunst herbeisülirte. Dabei körnen viele in der Fabrik Be schäftigte um. Von den 22 Arbeiteliinien werden 20 ver mißt; auch Feuerwehrleute wurden verletzt. Telegramme. EmS. 28. Jnni. Der König von Sachsen unternahm gestern nachmittag eine Wagenfahrt und dann einen Spazier