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Nummer 183 —23. Jahrgang !»mal wöchtl. Bezugspreis: s. August 2 R.-M. ausschl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Rent.-Mark. Preise: Die eingejpalteiie Petitzeile 30 f. Familien« u. Vereinsanz., Gesuche 20 Die Petit-Reklamezeile 69 mm breit, 1 Osfertengebühr für Selbstabholer 20 bei Uebersendung d. d. Post außerdem Porto zuschlag. Preis f. v. Einzelnummer 1v Renten-Pscnnig. Eeschästlicher Teil: Jojef^Fobmann. Dresden. Freitag, den 8. August 1924 Im stalle höherer Gemalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erslillung v. Anz.-AuftrSgen u Leistung v. Schadenersatz, Für undeutlich u. d. sternspr. übermittelte Anzeigen übernehmen tv'r keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte u. mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde oer Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschrisileiter: Dr. IosefAlbert. Dresden, Tageszeitung für christliche Politik und Kultur «teschästsftelle der Sächsische» ivolkszeitliug und Druck »,,d Verlag, Saxonia-Buchdruckerei GmbH., ^ Drcsden-A. 48, Holbeinstrafte 46, Fernruf MW, Post- ^ scheckko,»»Dresden 14797 Wlttlmlliiiisi IHIS Wkli«Iie Well »kl M ' Ms »eile Lebeii Redaktion der Sächsische» Volkszeitung Dresden < A. 46 HolbemsirafteiK gernnn ä27bL und WK38 Nollels Rüumungsplan Kausse in Pfennigwerlen '' Die Spekulation in deutschen Anleihen hat in den letzte Ta gen, wie uns unser Börsenmitarbeiter schreibt, einen Umfang an genommen, der zu einer Geschäftstätigkeit führte, wie sie selbst in den Zeiten der stärksten Inflations-Hausse nicht beobachtet wurde. Das Material wurde an der Börse den übrigens nur wenigen Abgebern förmlich auS der Hand gerissen. Die außer ordentlichen Kurssteigerungen sind in der Hauptsache zurückzu- führcn auf die starke Hausse die die Kriegsauleihe und andere deutsche Anleihen an den ausländischen Börsen erfahre» haben. Mitbestimmend waren aber weiter auch Kaufaufträge in großen Beträgen, die unlimitiert, also bestens gegeben waren. Da anderer seits kaum Abgeber auf dem Markte erschienen, vervielfachten sich rasch die Kurse. Die riesigen Schwankungen haben aber teilweise ganz außerordentlich böse Folgen mit sich gebracht, sowohl für denjenigen, denen die Papiere zu unerwartet hohen Preisen zu fielen, als aber auch für die Börse selber, die durch finanzielle Zu sammenbrüche wegen dieser Spekulation erneut in große Unruhe gekommen ist. Jedenfalls ist der Materialmangel auf dem An- leihcgebict neuerdings so groß, daß es erhebliche Schwierigkeiten bereitet, die Aufträge durchzuführen, so daß mit neuen, sehr erheblichen Schwankungen, und damit mit einem sehr empfind lichen Risiko gerechnet werden muß. Ist den letzten Wochen haben die Kurse der VorkriegSan- keihcn ihren Stand durchschnittlich verzehnfacht. Bei den Reichs- und Staatsanleihen sind wir bereits in die Villionengrenze für die Kursnotierungen gekommen. Ein Kurs von SM Milliarden Prozent für die fünfprozcntige Kriegsanleihe bedeutet in Gold allerdings erst 14 Prozent. Und wenn wir sehen, daß beispiels weise vierprozentige russische Anleihen von 1902 gegenwärtig mit mehr als fünf Prozent notieren, und damit um ein vielfaches höher stehen, als die deutsche sünfprozentige NeichSanleihe, so sehen Wir uns einer merkwürdigen Erscheinung gegenüber, denn die russische Wirtschaft steht der deutschen doch bei weitem nach, trotz der gegenwärtigen deutschen mißlichen allgcmcinwirtschastlichen Lage, und außerdem nimmt die russische Negierung in der Frage der Aufwertung der Vorkriegsanleihen eine noch ablehnendere Hal tung ein, als die deutsche Negierung im Hinblick auf die allge meine Finanzlage und die Verpflichtungen für die Reparationen einzunehmcn gezwungen ist. In einem wirren Strudel befindet sich die Börse im gegen wärtigen Augenblick auf dem Anleihemarkt, und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß diese Epoche noch nicht abgeschlossen ist. Wenn die Z w a n g S a n l c ih e, von deren Aufwertung über haupt noch niemand gesprochen hat, und die bis vor kurzem noch mit 5 Prozent notierte, nun plötzlich bis auf 6 0 Prozent im Freivcrkehr in die Höhe sprang, ihren Kurs also verzwölf- fachte, so zeigt das, wie die gegenwärtigen Vorgänge rein aus Spe kulation abgestimmt sind. Für Anlagczwecke werden diese Papiere jetzt nicht gekauft. Auch vom Ausland her geschieht das nicht. Gerade das Ausland ist in den letzten Tagen mit sehr starken Werkaufsausträgen in diesen Papieren erschienen. DaS zeigt, daß man lediglich auf die Ausnutzung der Kursgewinne hinstrebt. Die Belebung auf dem Anleihemarkt hat neuerdings wieder dazu ge führt, daß zur Gewinnung der notwendigen Mittel große Posi tionen am Effektenmarkt gelöst werden mußten, was dann wie derum zu Kurseinbußen auf diesem Gebiete führte. Vom politischen Standpunkt aus betrachtet, sind die gegenwärtigen Vorgänge an der Börse nicht ungefährlich. Das Sachverständigengutachten schließt eine Aufwertung für die deutschen Anleihen vor Erledigung der NeparationSvcrpslichtungen überhaupt auS. Wenn nun immer wieder Aufwertungsgerüchte für diese Anleihen erscheinen und dem Anreiz zur Spekulation auch für weitere Schichten des Publikums geben, so ist das auS all gemeinwirtschaftlichen, noch mehr aus politischen Gründen unge mein gefährlich. Daß das Persönliche Risiko gegenwärtig ein ganz außerordentliches ist, hat sich'ja dieser Tage gezeigt, da viele pri vate Auftraggeber durch die Zuteilungen zu unerwartet hohen Kursen in schwerste Bedrängnis kamen. Daß der Anleihemarkt ein Gebiet ist, das auch heute noch größere Chancen bietet, als der Effektenmarkt, dürfte sicher sei». Aber gerade bei den Schwan kungen, denen er unterworfen ist, dürfe niemals unlimitiert disponiert werden, wie überhaupt alle Börsengeschäfte in der Gegenwart mit größter Vorsicht, und unter strengster Jnnehaltung der für die Verwendung der Mittel nach ihrem Umfang, wie aber auch nach ihrer Entbehrlichkeit unter Umständen für lange Sicht getätigt werden dürfen. Die Abstempelung -er Aktien Demnächst wirb sich im Akticnwcsen eine gewaltige Um änderung vollziehen. Nachdem mit Vorschrift vom 28. Dez. 1923 bis zum 30. September die Vermögensbilanz in Gold mark vorzunehmen ist, wiro auch die Umgestaltung der Aktien in Goldmark vorgenommen werden müssen. Das wird dadurch geschehen, daß jede einzelne Aktie einen Stempel erhält, aus dem sich ergibt, auf welchen Betrag der auf Papier mark lautende Nennwert nun in Goldmark umgestellt ist. Die technischen Schwierigkeiten werden ganz außerordentlich sein. Ein zelne Unternehmungen erwägen auch neue Aktienscheine ans zugeben in Umtausch für alte Aktien. Aber trotzdem wird die »inzelabstempeluug der Aktien nicht zu vermeiden sein, wobei sich damit andererseits wieder außerordentliche Schwierigkeiten für den Fall ergeben, daß Aktien unter die gesetzgeberisch fest gelegte Markgrenze herabgesetzt werden. Jedenfalls steht unser Aktienwesen infolge dieser Maßnahmen vor neuen, sehr schweren Aufgaben, MI bk! M-Ml- London. 7. August. (Drahibericht.) Gestern nachmittag begab sich Rollet zu Macdvnald, um ihm den fauzöfischen Standpunkt in der Frage der Räumung des Ruhr- gebietes klarzulegcn. Paris, 7. August. Dem Sonderberichterstatter der „Eve- ning News" zufolge hat Rollet Macdonald einen Plan zur militärischen Räumung unterbreitet. Hinsichtlich der Räumung der Kölner Zone läuft der Plan Nollets darauf hinaus, daß der Völkerbund die Wahrneh mung der französischen Sicherheiten in die Hand nehmen soll. Offenbar soll dem Völkerbund, wie aus Andeutungen hervor- geht, die Entmilitarisierung einer bestimmten Zone des Rheinlandes übertragen werden. Die Räumung des Ruhrgebietes dagegen soll nur gegen bestimmte Abrüstungs- garantien seitens Deutschlands durchgesilhrt werden. (!) Der englische Ministerpräsident soll über den Plan Nollets keine sehr große Zufriedenheit an den Tag gelegr haben, doch willigte er darin ein, daß der Plan aus der Konfe renz zur Sprache gebracht werde. Paris, 7. August. Der Sonderberichterstatter des „Q u o - tidien" meldet aus London: Heute finde eine Verhandlung zwischen den deutschen, französischen und belgi schen Delegierten über die Frage der militärischen Räu mung des Ruhrgebietes statt. Herriot müsse bei dieser Frage auf viele Umstünde Rück sicht nehmen. Wenn Macdonald die These annehme, daß die Kölner Zone erst geräumt werde, wen» Deutschland die Be- dingungen erfüllt habe, die die Botschafterkonserenz sestge- legt hätte, und nachdem die interalliierte Kontrollkommission durch einen Organismus des Völkerbundes ersetzt worden sei, müßte eine Formel gefunden werden, uni die endgültige Räu mung des Ruhrgebietes init der des Kölner Brückenkopfes zu verbinden. Sn -Me ölkli-Wl» London, 7. August. Das dem deutschen Memorandum bei gefügte Begleitschreiben des Reichskanzlers Marx an den Ministerpräsidenten Macdonald hat folgenden Worlaut: Herr Präsident! Entsprechend der in der gestrigen Sit zung getroffenen Vereinlwrung beehre ich mich Euer Exzellenz anbei Bemerkungen der deutschen Delegation zu den bis herigen Beschlüssen der interalliierten Kommissionen zu über senden. Die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit hat es der deutschen Delegation n i ch t e r m ö g l i ch t, sich über die Einzel heiten der interalliierten Beschlüsse und ihre Tragweite ein sicheres Urteil zu bilden. Ich bitte die Bemerkungen der deutschen Delegation, insbesondere ihre Formulierung unter die sen Gesichtspunkten betrachten zu wollen, da wir annehmen, daß die noch erforderlichen Kl ü r u n g e n im Wege der gegensei tigen Aussprache herbeigeführt werden. Fm übrigen ge statte ich mir hervorzuheben, daß die vorliegenden interalliierten Beschlüsse nach Ansicht der deutschen Delegation den mit der In kraftsetzung des Sachverständigenplanes zusammenhängenden Fragenkomplex nicht erschöpfen. Die deutsche Delegation muß Insbesondere entschieden Wert daraus legen, die Frage der militärischen Räumung der über- den Vertrag von Versailles hinaus besetzten Gebiete zur Erörterung zu stellen. Andererseits hat der Herr Präsident der zweiten Konimission in seinem Begleitschreiben zu den Beschlüssen dieser Koinmission erwähnt, daß die französischen und belgischen Sachverständigen die Zuteilung von etwa 5990 französischen und belgischen Eisenbahnbedien steten aus bestimmte Stcck- ken des linken Rheinnetzes verlangen. Die deutsche Delegation ist aber der Ansicht, daß diese Forderung mit dem Sachvcrstän- digenplan nicht verbunden ist. Genehmigen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez. Marx. M W -er Vierzehn Gestern drei Beratungen — Heute zwei Parallelsitzungen London, 7. August. Am Mittwoch wurde in den Konfe renzarbeiten eine bemerkenswerte Aktivität entfal tet. Es fand zuerst eine Führerbesprechung statt, an der je zwei Delegierte jeden Staates teilnahmen. Von deutscher Seite nah men an der Besprechung der Reichskanzler Marx und der Neichsaußenminister Stresemann teil. Reichskanzler Marx gab in zusammengedrängter Form eine kurze Uebersicht über diejenige» Punkte des Memorandums, zu denen er und seine Kollegen in der deutschen Delegation gewisse Beobachtungen und A u s st e l l u n g e n machen zu müssen glauben. Abschriften der deutschen Anerkennungen zu diesem Memorandum wurden sodann den Mitgliedern der alliierten Delegationen zugestellt, worauf eine Erörterung über den weiteren Geschäftsgang der Konferenz stattfand. Am Nachmittag fand sodann eine weitere Bespre chung mit weiteren Delgationsmitgliedern über solche Fragen technischer Natur statt, die besser und leichter durch die Hauptde- legierten als durch eine Vollkonserenz entschieden werden kön nen. Am Abend hielten diese Hauptdelegierten noch eine Bespre chung ab. Der „Rat der Vierzehn" (wie dieses Komitee genannt wird, in dem jedes Land mit 2 Delegierten und einem Sachverständigen vertreten ist) nahni den Bericht entgegen, der gestern bei den Besprechungen der Vertreter der einzelnen Na tionen zustande gekommen ist. Dieser Bericht ergibt ein außer ordentlich günstiges Bild der Lage. Der Rat der Vier zehn erörterte darauf die verschiedenen Teile des Memorandums. Die Sitzung, an der von deutscher Seite der Reichskanzler Marx und der Außenminister Stresemann, sowie der Direktor der juristischen Abteilung des auswärtigen Amtes, Gaus, teilnahmen, dauerte bis nach 1411 Uhr. Die Deutschen kehrten nach Ende der Besprechungen in das Hotel Nitz zurück. Die Besprechung bezog sich auf den Bericht des e r st e n juristischen Ausschusses, der darüber lzandelt, was un- ter einer Verfehlung und einer vollkommenen Verfehlung zu verstehen ist. Die Sitzung hatte einen durchaus ruhigen Ver lauf genommen. Die Besprechung ist noch nicht abgeschlossen, sondern wird heute fortgesetzt. Heute vormittag findet gleich zeitig eine Parallelsitzung statt. Denn die Delcgations- sührer haben sich darüber geeinigt, welche Fragen juristischer Art sind, und welche Fragen den finanziellen Sachverstän digen zu übergeben sind. Diese beiden Arten von Fragen wer den von zwei Gruppen beraten werden, in der jede Regierung mit zwei Delegierten und einem Sachverständigen vertreten ist. As W -es TeuWeli MeMkll-WS (D r a h t l> e r i ch t unserer Berliner Vertretung.) Paris, 7. August Zu den deutschen Gegenvorschlägen schreibt der „Petit Perisie n": Tie deutsche Delegation habe gestern mor gen den alliierten Vertreter» eine U e b e r r a s ch u n g bereuet. An Stelle eines kurzen Dokumentes, i» dem alle wesentlichen Punkte knapp zusammengefaßt worden wären, hätten sie ein u »>- fangreich cs Memorandum überreicht. Da der englische Premierminister sie gebeten hat, nicht lange Reden zu halten, haben sie das dadurch vermieten, daß sie ihre Rede» schrieben An der Ausarbeitung dieses Memorandums habe Tr. Stresc- manu, Tr. Luther und das ganze Heer der Sachverständigen bis 3 Uhr nachts wach gewesen. Man habe allen Anlaß, anznnehmen, daß nach der N a ch ! - sitzung die Deutschen gern den Bericht der erste» U o in- in i s s i o » a n n e h in c n würde», wenn ihnen ein Vorbehalt erlaubt würde: Nämlich die möglichst baldige R ä u in nng des R u h r g e b i e t e s. — Tie schwierigste Frage, nämlich die Bei behaltung der französische» und belgischen Eise n b ahne r seien noch nicht zur Sprache gekommen. Dazu seien die Deutsche» nur gegen wichtige Konzessionen bereit. Ma» könne erwarten, daß sie sich mit der Beibehaltung der Eisenbahner bi S z u m Ende der Besetzung einverstanden erkläre» würde», unter der Boraussetzung, daß diele Besetzung bald zu Ende gehe. ES komme ihnen vor allen Dingen daraus an, daß die alliierte» Eisenbahner nicht in daS Personal der neuen Eisenba h n g e se I l s ch a f t cingeglicdert würden. Ilm die französischen und belgischen Befürchtungen für die Versorgung der alliierte» Truppen im besetzten Gebiete zu zerstreue», sei die Reichsregiernng bereit, dem Reichstage ein Gesetz vorzntegen, daß de» Eisenbahner» im besetzte» Gebiete verbietet, in de» streit zu treten. „Petit Journal" meint, das deutsche Mcmarandum sthasse Schwierigkeiten in allen Punkten. Ma» habe wirklich keinen Grund gehabt, von den Deutschen vernünstigc Gegenbemer kungen zu erwarten. DaS unter diese» Umstande» die Konierenz am Sonnabend zu Ende komme» würde, sei kann, zn erwarten. Es sei jedenfalls anznnehmc», daß sie bis Mitte nächste W o ch c dauern würde. DaS „Journal-- schreibt: Die Delegierten dc"s- Reiches haben das- Vorbild der Alliierten erfaßt und sind langsam mit den Gegnern in Kantakt getreten. Wir verhandeln nicht mehr mit Fchrcnbach wie auf der 1. Londoner Konscrenz, sondern mit einem Kanzler, der an die Stelle von TtinneS und Ttresc- mann getreten ist, einem Manne der politisch wirklich ernst z„ nehme» ist. Er versteht es, heute den Nationalisten znzn- lächeln und morgen sich mit de» Demokraten zn verständigt'», i» jedem Falle aber scine » Wille» d u r ch z n setz en. M MMM Paris, 7. August. Der „Petit Parisien" meldet aus London, daß der Furistenausschuß. der die Frage der Zoll- und S t e u e r k o n t r o l l e zu prüfen hat, zu folgenden Be schlüssen gekommen ist: 1. Die Bedingungen der Kontrolle machen den Erlaß eines besonderen Gesetzes durch die deutsche Regierung nicht notwendig; es genügt eine einfache Vereinbarung. 2. Die deutschen Statistiken können als Grundlage für den Wohlfahrtsindex gelten, wenn die Ausstellung die ser Statistiken durch eine gemischte Kommission überwacht wird. 3. Der Kontrollaus schuft kann seine Vollmachten aus üben. ohne besondere Vereinbarung mit dem Agenten für die Transferierungen. Es genügt eine einfache Benachrichtigung dieses Agenten. 4. Die Koste » der normalen Kontrolle gehen zu Lasten der deutschen Annuitäten, aber im Falle der Verstärkung der Kontrolle muß Deutschland auch einen größeren Teil der Kosten auf sich nehmen. Die Bankiers melden sich zum Wort London, 7. August. Neuerdings treten die Bankiers auf der Londoner Konferenz wieder mehr in den Vorder- grund. Es Ist selbstverständlich, daß sie zu den Beschlüssen der Konferenz ihre Genehmigung geben müssen, wenn sic dein Pu blikum die Zeichnung der Anleihe empfehlen sollen. Wie ver lautet, sollen sie noch immer starke Einwendungen gegen die von den Alliierten bisher getroffenen Abmachungen haben. Die Ankunst D r. Schachts in London läßt daraus schließen, daß von seiten der Bankiers in finanzieller Richtung entscheidende Schritte zu erwarten sind.