Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 09.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192408091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240809
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-09
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.08.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend, de» 8. August 1924 Nr. 184, Seite I Tagesneuigkeiken Schwere Kan-granaken-Explosion Marienburg, 8. August. Aus dem Exerzierplatz Wil lenberg bei Morienburg ereignete sich insolge der Explosion einer Handgranate ein fürchterliches Unglück. Eine Kompanie des Marienburger Ausbildungsbataillons war mit dem Wersen schar fer Handgranaten damit beschäftigt, die Blindgänger mit Hilfe einer Zündschnur zur Explosion zu bringen. Als bei einer sol-- chen Ladung trotz längeren Wartens die Explosion nicht ersolgte, glaubte der aussührende Feldwebel, die Zündschnur sei insolge des Regens wieder verlöscht und brannte sie mit einem Streich holz nochmals an. Plötzlich explodierte die ganze Ladung. Der Feldwebel Karrasch war sofort tot und der Feldwebel Engel brecht verstarb aus dem Transport nach dem Diakonissenhaus. Der Kommandosührer wurde leicht verletzt. Ein Todesopfer des Eisenbahnunglücks bei Meiningen lgotha, 8. August. Ein Todesopfer des Eisenbahnunglücks von Mellrlchstadt wurde der hiesige Rentner und Mitbesitzer der Leinamühle Robert Stenge r. Er hatte im Wagen hinter dem Packwagen gesessen und einen Arm- und Beinbruch er litten. Im Krankenhause zu Meiningen mutzte man zu einer Amputation der gebrochenen Gliedmaßen schreiten, und dieser Operation ist Stenger, der schon im vorgerückten Lebensalter stand, erlegen. Kitzewelle in Neuyork Neuyork, 8. Angust. Neuyork erlebte am gestrigen Donners tag seit sechs Jahren den heitzesten Tag. DaS Ther mometer erreichte 100 Grad Fahrenheit. Tausende verbrachten die Nacht im Freie» und auf den Dächern der Wolkenkratzer. Ver schiedene Todesfälle durch Hitzschlag sind registriert worden. Der pazifistische Gummiknüppel! Hamburg, 8. August. Die Hamburger Gruppe der deut schen Liga für Menschenrechte und verwandte pazifistische Vereine veranstaltete am Mittwoch eine öffentlich« Kundgebung zum Zwecke der Völkerverständigung zwischen Frankreich und Deutschland. Es sprachen Rudolf Rotz, der Präsident der Hamburger Liga sowie der Generalsekretär der französischen Liga für Menschenrechte, Advokat Guruerut und General von Schön-Siech, deren Rede das Thema der Völkerversöhnung zugrunde lag. Alle Reden wur den mit grohem Beifall ausgenommen. Völkische, die in die Ver sammlung wollten, wurden durch den Saalschutz mit Gummiknüppeln aus dem Saal entfernt. Die zu nächst sehr erregte Versammlung beruhigte sich bald darauf, sodann konnte die Kundgebung ohne weitere Störung fortgesetzt werden. Neue Aulomobilunfülle Am Spätabend des Mittwochs ereignete sich an der Ecke der Park- und Großen Seestraße in Weißensee ein folgen schwerer Zusammenstoß zwischen einem Privatkrastwagen und dem Lastautomobil einer Weitzenseer vergesellschaft. Der mit vier Personen besetzte Privatkraftwagen wollte an der genann ten Straßenkreuzung den Damm vor dem aus der Großen E-ee- straße kommenden Lastauto überqueren, wobei der Zusammen stoß erfolgte. Während der Chauffeur des Privatwagens un verletzt blieb, erlitten die drei übrigen Insassen schivere Ver letzungen, die ihre Ueberführung in das Krankenhaus Weißensee notwendig machten. Ein schweres Automobilunglück ereignete sich in der Nacht bei Rüstringen im nördlichen Oldenburg. Ein mit vier Personen besetztes Automobil konnte eine Kurve nicht richtig nehmen und stürzte, sich überschlagend, in den Graben neben der Straße. Zwei Personen, der Geschäftsführer Ulisch, der das Auto führte, und -der Schornsteinfeger Kummer, wurden unter dem Auto begraben und sind tot. Bewährung der bayrischen Wasserkraskwerke München, 8. August. Wie von zuständiger Seite festgestellt wurde, haben sich die Wchrbauten der bayrischen Wasser kraftwerke während der Hochwasserkatastrophe glänzend be währt. Die Probe auf die außerordentlich schwere Belastung durch die riesigen Wassermengen wurde gut bestanden, und zwar sowohl hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit ihrer Fundierung, als auch in bezug auf die störungslose Bewältigung der Wasser- massen. Diese Feststellung ist von großer Wichtigkeit für die Be triebssicherheit der staatlichen Großwasserkraftwerke in bezug auf Dom deutschen Studenlenlag in Innsbruck Innsbruck, 8. August. Nachdem vom 27. bis 28. Juli in Innsbruck der Deutsche Studientag (Tagung der Fachschaften der Deutschen Studentenschaft) stattgefunden hat, versammelten sich am Mittwoch abends die Vertreter sämtlicher deutschen Hochschule,: des Reiches, Deutschösterreichs, der Tschecho slowakei und Danzigs im festlich geschmückten Saal des Inns brucker Hotels Maria Theresia. Im Namen des Vorstandes der Deutschen Studentenschaft begrüßte der Vorsitzende cand. jur. Fritsch den Rektor der Innsbrucker Universität, Professor Dr. Haberer, sowie die übrigen zahlreichen Ehrengäste, die Vertreter der Verbände und Behörden, der Garnison und des Brigade- Kommandos Innsbruck und die anderen Festgäste. Nachdem das Andreas-Hoferlied stehend gesungen war, begrüßte dann Rektor Dr. Haberer seinerseits die deutschen Studenten, die, ohne Unterschied der Parteien, nach Innsbruck gekommen waren, in der richtigen Erkenntnis, daß man sich nicht gegenseitig bekämpfen, sondern dauernd unterstützen müsse. Es sprachen dann weiter Bürgermeister Dr. Eder, Oberst Wolf im Namen der Garnison Innsbruck und Geheimrat Dr. Schmidtburg als Leiter des Deutschen Hochschulamtez für Leibesübung. Am Donnerstag fand die erste Vollsitzung des Deutschen Studententages statt. Der Vorsitzende Fritsch hielt ein Referat über Wesen, Ziele und Aufgaben der deutschen Studentenschaft. Am Freitag gab der Vorsitzende des AnSlandsamteS der Deutsche» Burschenschaft, Walter Zimm ermann ein Referat über studentische Nuslandsarbeit. Nachdem er die Ziele der studentischen Auslandsarbeit und ihre Wege — Austausch der Studenten zwischen den Ländern — dargelogt hatte, setzte er sich in scharfen Worten mit der „confederation internationale des etndienS" auseinander, die unter französischem Einfluß stehe und die Mitarbeit der deutschen Studentenschaft an der internationalen Arbeitsaufgabe zu verhindern trachte. — Weiter sprach Dr. Bayer über die Hochschulreform. Montag nachmittag fand die letzte Vollsitzung des Deutschen Studcntentages statt. Der Verfassungsansschuß brachte verschie dene Anträge zum Ausbau der Fachschaften ein, die größtenteils angenommen wurden. Zukünftig muß jeder Studierende der seiner Fakultät entsprechenden Fachschaft angehören. Der Hauptausschuß wurde beauftragt, mit dem Verband der Deutschen Hochschulen Fühlung zu nehmen, um eine geeignete Basis für das Zusammenarbeiten zu finden. Die Stu dentenschaft drückte ihr Bedauern über die bisherige Haltung des Verbandes aus, der einseitig di« Interessen der Professoren geför dert habe unter Vernachlässigung der studentischen Interessen. Ferner wurde eine Erklärung abgegeben gegen die hohen Studien gebühren, die als untragbar bezeichnet wurden. Nach Erledigung der übrigen umfangreichen Tagesordnung schritt man zur Neu wahl des Vorstandes. Erster Vorsitzender wurde der bisherige Leiter des Kreises 2, Referendar Bauer, Kiel, zu Beisitzendcn wurden ernannt Liebel, Köln, und Zimmermann, Berlin, der Leiter des AuSlandsamtcs der deutschen Studentenschaft. die Landesenergieversorgung de» BayernwerkeS und die bevor stehende Eisenbahnelektrifizierung. Die Verechnungsgrundlagen der bayrischen Wehrbauten stützen sich auf die Erfahrungen der Hoch wasserkatastrophe von 1899 und haben sich al» völlig ausreichend erwiesen. 7 Ein Hochbahnzug aus «inen Straßenbahnwagen gestürzt. Mittwoch hat sich in Neuyork ein sonderbarer Eisenbahn- unsall ereignet, wobei zwei Reisende getötet und etwa 199 Personen verletzt wurden. Zwei Züge der Hoch bahn sind auseinander gesahren, wobei mehrere Wagen abstiirz- ten. Sie sielen auf «inen vorüberfahrenden Straßenbahnwagen, aus dem gerade die Fahrgäste ausstiegen. Der Zugunfall selbst hat weniger zu den Verletzungen der Reifenden beigetragen als die in seinem Gefolge entstandene Panik. 7 Mord aus der Brennerstraße. In den Nachmittagsstunden des Dienstags fand die Gendamerie von Schönberg aus der Brennerstraße in der Nähe der Stephansbrücke die Leiche eines Mannes, der auf dem Rücken lag und auf dem Hinterkopf eine Einschuhwunde aufwies. Der Erschossene war beraubt worden. Verschiedene Verdachtsmomente weisen auf den der Polizei be kannten 22jährigen Preyer aus Innsbruck als Täter hin. Im Laufe des Nachmittags fand die Gendarmerie von Mihlau einen leeren Koffer, der den Namen Sigel, vermutlich den Namen des Ermordeten, trug. Dieser Koffer war kurz vorher auf der Ge päckaufbewahrungsstelle des Innsbrucker Bahnhofs vermutlich von dem Mörder aufgegeben, dann wieder ausgelöst, beraubt und weggeworfen worden. 7 Großscucr in einer Burg. Auf der Burg in Neutra (Tschechoslowakei) brach aus bisber unbekannter Ursache ein Brano aus. Wegen großen Mangels an Wasser ish eS der Feuerwehr nicht gelungen, den Brand zu lokalisieren Das Dach des Haupt gebäudes und das oberste Stockwerk mit den dort befindlichen Möbeln sind den Flammen zum Opfer gefallen. Man hofft, daß die wertvollen Gegenstände, das Archiv und die Bibliothek ge rettet werden können. 7 Auf einem Dienstwege ermordet. Der Notar Fischer wurde in der Nähe seines Amts- und Wohnsitzes Lützerath in der Eifel, als er zwischen 10 und 11 Uhr abends von einer auswärtigen Versteigerung heimkehrte, im Felde durch einen Schuß in den Rücken getötet. An der Leiche, die am folgenden Morgen gefunden wuroe, fehlten die Schuhe und Strümpfe. Als Täter vermutet man, nach der „Köln. Ztg", zwei fremde Landstreicher. 7 Ein Racheakt? Wie aus Hoya (Hannover) gemeloet wird, ist der 15 jährige Sohn Georg Werner des Landschaftsrates uno Rittergutsbesitzer von Behr in se.inem Schlafzimmer, das er noch mit zwei, seiner Brüder teilt, mit durchschnittener Hals schlagader tot aufgefunden worden. Der Mörder ist mittels Leiter von der Weserseite in das Schlafzimmer gestiegen. Die Brüoer haben davon nichts gemerkt. Bis jetzt konnte der Mör- der nicht ermittelt werde». Allem Anschein nach liegt ein Rache akt oder ein politischer Mord vor. 7 Raubmord an einem 17 jSsrigen. Aus Königsberg wirb gemeldet: Der 17 Jahre alte Mechanikerlehrling Emil Podehl, der vor etwa einer Woche von seinem Lehrherrn nach dem etwa zwei Meilen von der Stadt entfernten Orte Gollau geschickt war, um einen Radioapparat auszustellen und seit jener Zeir verschwunoen war, ist jetzt, vollständig auSgeplündert, feiner Wertsachen, Uhr uno Kette, sowie seines Fahrrades beraubt, ans einem Felde nahe dem blute Attenberg als Leiche aufgefundeu woroeu. Die gerichtsärztliche Untersuchung des Toten ergab, oasi Podehl durch zwei Schüsse von hinten nicdergestreckt wor den ist. 7 Bei der LcbenSrcttung ertrunken. AuS Toulouse wird gemeldet: Mittwoch vormittag geriet ei» junger Man», namens Gagnaire, infolge hohen Seeganges beim Baden in Gefahr. Auf seine Hilferufe sprang ein evangelischer Pfarrer ins Wasser, um ihm zu helfen. Der junge Mann konnte sich ans Ufer retten, während der Psarrer ertrank. 7 Ein Berliner Ferlenkind versehentlich erschossen. Eine in Röda zur Kur weilende Berliner Familie verlor auf tragisäze Weise das einzige Töchterlein. Ein 17jähriger Bursche wallte seines Bruders Gewehr entladen und verfuhr dabei so unvorsich tig und ungeschickt, daß der Schuß plötzlich losging und das zu fällig um die Hausecke kommende Mädchen zu Tode getroffen niedersank. 7 Verurteilung eines falschen Priesters. Vom Tchöfscngericht München wurde ein falscher Priester, der zweiundvierzig Jahre alte Lehrer a. D. Josef M c m m e l aus Kronach, der sich als Bischofkardinal, llniversitätsprofcssor und uayrischer Prinz aus gab und dabei eine große Anzahl von Personen, auch mehrere Aelteste wurden die Herren Hilgenstock, Frank und Stöckle. Ferner fand die Neuwahl des Obersten Ehrenrates statt, sowie des studentischen Mitglieds der Wirtschaftshilfe. Nachdem den ausgeschiedenen Amtsträgecn der Studenten schaft der Dank ausgesprochen >var, wurde der Studententag mit dem Absingen des Deutschlandliedes geschlossen Die Jahresversammlung der Görres-GesellZchasl Die Görres-Gescllschaft hält ihre diesjährige Tagung vom 27. bis 30. September in Heidelberg ab. Sie wird in besonderer Weise des ehemals (1806—1808) in Heidelberg lebenden GörreS gedenken und im Zeichen philosophischer Gedenktage stehen. So wird Prälat Prof. Dr. Grabmanu (München) über Thomas von Aquin, Prof. Dr. Switalski (Braunsberg) über Kant und den Katholizismus, Prof. Dr. Nadler (Freiburg i. Schw.) über GörreS urtd Heidelberg sprechen. Eine Reihe weiterer Vorträge sind bereits für die Hauptsitzungen und die Sektionsveranstaltungen zugcsagt. Das vollständige Programm wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Wegen Unterkunft wende man sich an Prof. Dr. Lossen, Heidelberg, Rohrbacherstraße 38. X Der C. B. auS dem Hochschulring ausgetreten. Nach einer Meldung der „Germania" aus München ist der Kartellver band katholisch.deutscher Studentenverbindun gen (E. V.) auS dem Hochschulring deutscher Art aus getreten, nachdem die Verhandlungen über di« Beschwerde des Kartells wegen der katholikenfeindlichen Kundgebungen an der Münchner Universität unmittelbar nach dem Hitlerputsch zu keinem Ergebnis geführt hatten. Das Kartell begründete seinen Aus tritt damit, daß der Hochschulring de» in seinen Satzungen fest- gelegtcn Grundsatz der Ueberparteilichkeit verlassen habe. — Nach der Haltung des Hochschulringes, vor allen Dingen in letzter Zeit, war dieser Schritt eine unbedingte Notwendigkeit geworden. Nunmehr dürft« einem engeren Zusammenschluß sämtlicher katho lischer Studentenkorporationen nichts mehr >m Wege stehenI X Auf der britischen Reichskonferenz der Studierenden, in der die offiziellen Vertreter der Studenten der Universitäten von Australien, Kanada. Indien, Irland, Neuseeland und Süd afrika teilnehmen, wurde eine Entschließung angenommen, in der die Ansicht zum Ausdruck gebracht wurde, daß jetzt die Zeit ge- kommen sei, wo D e u t s ch l a nd an der Einrichtung der Rho - des-Schüler wieder teilnehmen soll und die Angelegenheit mit möglichster Beschleunigung erwogen werden müßte. X Ans der Gelchrtenwelt. Ter durch den Rücktritt des Geheimen Rates Prof. Dr. Max von Gruber erledigte Lehr stuhl der Hygiene und Bakteriologie an der Universität Mün chen ist Geh. Rat Prof. Dr. Paul Uhlcnhuth in Freibnrg i. B. augebotcn worden. — Wie wir hören, haben Rufe an die Tech- Keule vor zehn Jahren Berlin, den 9. August 1914. (Bericht der „S. B.">; Das Kriegsministcrtum in Berlin gibt die erste Verlust, liste heraus. Die Verlustliste gibt die Toten und Verwundeten der ersten Grenzgefechte an. Die Verlustliste umfaßt dir Ge fallenen und Verwundeten von Lüttich noch nicht. Geistliche, um größere Geldbeträge und sonstige Wertg-genstunde geschädigt hatte, zu einem Jahr nenn Mona.e», drei Wochen Ge fängnis verurteilt. Er trieb das einträgliche Gewerbe schon seit Juli 1923 in Oesterreich, Deutschland uns der Schweiz. Seine Verhaftung war am 10. Januar 1924 in Mannheim ersolgt. 7 Der falsche Förster. Die Laudjägerej in Metz (Branden burg) hat einen gefährlichen Burschen dingtest gemacht, der in der Uniform eines höheren F o r st d e a m t e n durchs Land fuhr. Er hatte bei einem Hofbesitzer in Schneidemühl eine» Kutsch wagen mit zwei Pferden gemietet, angeblich, um die durch den Forleulenfraß geschädigten Wälder der Ostmark zu besichtigen. Dann versuchte er, den Besitzer, der die Fahrt mitmachtc, unter wegs im Walde umzubringen, und nahm ihm Geld und Wertsachen ab— Nach längerem Umhcrirrc» mit dem Wagen, auf dem sich auch seine Braut befand, kam der Mordgeselle nach Metz, um sein« Pferde neu beschlagen zu lassen. Der Hufschmied wurde aber dadurch stutzig, daß der Schweif eines Pferdes- so unsachgemäß kupiert war, daß das Tier stark blutete. Er glaubte einen Pferdedieb vor sich zu haben und benachrichtigte die Land, jägerei. Bei dem eingehende» Verhör ergab sich ans Angaben der Braut der vorstehende Sachverhalt. Inzwischen ist der ver letzte Hofbesitzer in der Näh« von Schlochau noch lebend aufgesun den worden. Der Verbrecher, ein Gärtner namens- Balun, sitzt jetzt im Amtsgerichtsgcfängnis. Kleine Nachrichten Wie aus Mossul gemeldet wird, haben englische Flieger erneut eine Strafexpedition gegen die Aufständischen unternommen und mehrere Dörfer bombardiert. Um zu verhindern, daß das Spielen von Militärka pelle n für politische Zwecke mißbraucht wird, ist ihnen in jedem Falle das Spielen in Uniform bei allen Veranstaltungen von Organisationen. Vereinen und Verbänden, untersagt worden, de ren Mitgliedschaft den Korpsangehörigen aus Grund der Para graphen 36 und 37 des Wehrgesetzes untersagt ist. Der österreichische Bundeskanzler Dr. Seipel hat sich nach Mehrerau bei Bregenz begeben, wo er Gast des Zister zienserstiftes sein wird. In Preßburg findet am 23. August ein Eucharisti - scher Kongreß statt. Der päpstliche Nuntius Mnrniaggi (Prag) hat sein Erscheinen zugesagt. Ein Trupp amerikanischer Neger ist in der Neger republik Liberia angekommen, um sich als Borhut einer großen Siedlungsbewcgung der Neger dort niederzulassen. Die Erlaub nis zur Siedlung wurde ihnen jedoch nicht erteilt. Der Alpcnverein für die Iulischen Alpen läßt die Höhle Bus de la Lun im Norden von Vittorio Benito erforschen, die eine der tiefsten sein und eine Tiefe von über 400 Meter erreichen soll. Die Kosten dieser Forschungen betragen 30 000 Lire. Man erhofft davon Aufklärungen Uber die unterirdischen Wasserläufe. In Padua sind auf Weisung des Erzbischofs einige Da men aus der Kirche gewiesen worden, weil sie ärmel lose Kleider trugen. Der Diözesanverein hat den Präfekten er sucht. gegen unanständige Damenkostüme vorzugehen. Im französischen Parlament hat sich eine Freimaurer gruppe gebildet. Ihre Angehörigen rekrutieren sich ans allen Parteien, außer .Royalisten und Kommunisten. Sie nennt sich Gruppe 90, Parlamentarier-Brudergruppe und soll 212 Mitglie der zählen. Eine Bande von 80 Mann überfiel eine Hazienda im Staate Mkatan (Mexiko), tötete 17 Bewohner und plün derte das Anwesen vollständig aus. In Berlin sprang Donnerstag abend gegen 7 Uhr ein Straßenbahnwagen an einer Kurve in der Petersburgs Straße aus den Schienen und fuhr gegen einen Kandelaber, der umgerissen wurde. Der Fahrgäste bemächtigte sich eine Panik. Zwölf Personen wurden mehr oder weniger schwor verletzt. Südjapan wurde von einem Wirbelsturm heimge- sucht, der die Eisenbahnv.erbindungen unterbrach und iin Tele phon- und Telegraphenverkehr große Störungen verursachte. nische Hochschule in Karlsruhe angenommen: Tr.--Ing. .Hans Tlwma in München ans oaS Ordinariat für elektrische Anlagen (als Nachfolger van Prof. Schwaiger) uno Dipl.-Jngenieur Hans Kluge, -Oberingcnienr oer Vulkanwcrke in Hamburg und Stettin A.-G., auf das Ordinariat für Maschinenelemente. -- Wie oie „Hochschnlkorrejp." erfährt, ist znm Nachfolger des Professors W. Löhlein ans dem Lehrstuhl der Augenheilkunde in Greifs wald Professor Dr. med. Wilhelm Meisncr, Oberarzt an der Augenklinik oer Universität Berlin, in Aussicht genommen. — Der planm. a. o. Professor für Kinderheilkunde an der Ham- bnrgischen Universität Dr. Hans- Kleinschmiot ist zum planm. »roentlichen Professor ebenda ernannt worden. 7 Von den Hochschulen. Bonn. Professor Dr. Swi- talski in Braunsberg, der einen Ruf als Nachfolger des nach München berufenen Professors Geyser an die hiesige Universität erhalten hatte, hat diesen Ruf abgclehnt und wird an der Braunsburger Akademie, der er als Professor der Philosophie und Pädagogik angehört, bleiben. Bonn. Dem am 25. No vember vorigen Jahres gestorbenen großen Rechtslchrer Ernst Zitelmann widmet einer seiner Schüler, der Professor der Rechts wissenschaft an der Universität Königsberg. Dr. Peter Klein, im Archiv für Rechts- und Wirtschaslsphilosophie mit besonderer Berücksichtigung der Gesetzgebungssragen eine gediegene Elyr- rakteristik, worin er das Lebenswerk Ziteimanns unter dem Gesichtspunkte des Lehrers und Forschers darstellt. Münster. Der neuerrichtete Lehrstuhl für Augenheilkunde wurde dem außerordentlichen Professor Dr. Aurel v. Szily in Freiburg i. B. angeboten. Derselbe stammt aus Budapest und ist seit 1910 Assistent an der Freiburger Augenklinik. Kiel. Im Alter von 58 Jahren starb der Ordinarius und Direktor des mineralogischen Instituts. Dr. phil. et jur. h. c. Alfred Ber- geat. Der besonders auf dem Gebiete der Petrographie und allgemeinen Geologie sowie der Erzlagerstüttenkundc fach literarisch tätige Gelehrte war 1866 zu Passau (Bayern) geboren. Er nwr Schüler von Zittel und Groth in München, bekleidete von 1892 bis 1895 eine Assistentenstelle bei Professor Stclzncr in Freiberg und habilitierte sich 1896 in München. Drei Jahre später wurde er Professor an der Bergakademie zu Claustal als Nachfolger von Professor Klockmann, kam später nach Königsberg als Nachfolger von Professor Rinne und 1921 nach Kiel als Nachfolger Johnsens. Professor Bcrgcat war u. a. Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Ber lin. Der diesjährige psychotechnische Lehrgang des Labora toriums für I » dustrtelle Psychotechnik der Technischen Hochschule Charlottenburg findet vom 9. bis 18. Oktober statt. In Vorlesungen und praktischen Uebungen wird ein Gesamt überblick über die bestehenden psychotechnische» Erfahrungen ge- boten auf dein Gebiete der Eignungsscststellung in Iirdustrie, Handel, Verkehr, Verivaltnng, der Anlernung sowie der psycho» technischen Arbcitsrationalisierung. Anmeldungen und Anfragen an das Laboratorium für Industrielle Psychotechnik, Technische' Hochschule, Charlottenburg.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)