Volltext Seite (XML)
haben." „Aurore" äußert sich wie folgt: „Die Sozialisten l-aben an Terrain verloren, weil sie kein positives Pro gramm besitzen. Ihre Parteipolitik stützt sich völlig auf Negativ. Ein großer Teil demokratisä)er Wähler ist auch gegen den deutschen Sozialismus eingenommen wegen seiner abscheulichen Unteroffiziersmanieren. Es wirkt peinlich und unlogisch, eine revolutionäre Partei mit autokratischen Me thoden arbeiten zu sehen." Vom „Unterofsiziersgeist" <k-ui>oi-u1mme) spricht auch in sehr pikanter Weise der „Ma tin": „Das deutsche Volk zieht den Korporalstab des Kaisers dem Korporalstab des Herrn Bebel vor." Tie englische Presse hält sich sehr zurück und sieht in der Niederlage der Sozialdemokratie den Willen des deutschen Volkes, nichts von dieser Partei wissen zu wollen. Tie liberale italienische Presse fordert für den deutschen Liberalismus Anteil an der Regierung. Phantasievolle liberale Berichterstatter in Rom wissen zu melden, daß man i,u Vatikan Liber das Zentrum verärgert sei; wie erfunden das ist, sagt die Stellungnahme des offiziösen Blattes des Vatikans: T-er „Osservatore Catto- lico" gibt die „freudige Kunde", daß die Versuche des Reichs kanzlers, den Zentrnmsturm zu stürmen, gescheitert seien, der Turm sei l)en1e stärker denn je. Tas Blatt sclsii.'ßt: Aus alle Fälle bleibe das Zentrum in den bedeutendsten Fra gen der ausschlaggebende Faktor. Ohne das Zentrum sei keine konstitutionelle Negierung denkbar. Ter „Osser- vatore" begrüßt den „schönen Sieg des Zentrums mit doppelter Freude: Einmal, weil er die Möglichkeit eines neuen Kulturkampfes ausschließe, sodann weil er zeige, daß eine innerlich gefestigte, auf sozialer Basis stellende Minder heit unbesiegbar sei. — Tie deutsch-konservative Partei bat im ersten Wahl gange die folgenden 30 Wahlkreist' behauptet: 1. Labiau- Wehlau: Oberamtmann Arendt zu Spannegeln. (Bish'r v. Massow.) 2. Königsberg-Land Fischhansen: Fürst zu Tohna-Schlobitten. 3. Heilige»beil-Pr.-Eplan: Oberst z. T., Landrat a. T. v. Elern zu Bändels. 4. Pr.-Holland- Mohrungen: Rittergutsbesitzer Glüer zu Gergehnen. 5. Rastenbnrg - Gerdancn - Friedland: Fideikommißbesitzer v. Rantter zu Kanotcn. 0. Tilsit-Niederung: Ober- regiernngsrat Schickert zu Gumbinnen. 7. Ragnit-Pill- kalleu: Majoratsbefitzer Gras v. Kanitz zu Podangen. 8. Gumbinnen-Insterburg: Amtsrat Mentz zu Kampischkelniien. 0. Ctallupönen-Goldap-Tartehmen: Regierungsrat a. D. Kreth zu Berlin. 10. Nngerburg-Lötzen: GenerallandsäxrstS- direktor v. Staudp zu Posen. 11. Oletzko-Lyck-Iohannis bürg: Oberpräsident z. D. Tr. Graf Udo zu Stolberg- Wernigerode zu Tönhosstädt. 12. Sensbnrg-Ortelsbnrg: Rittergutsbesitzer Rogalla v. Bieberstein zu Bosemb. 13. Nuppin-Templin: Iustizrat Tietrich zu Metzelthin b.n Templin. 1-1. Prenzlan-Angermünde: Geh. Negierungs- rat v. Winterfeldt zu Mentin. 15. Landsberg-Soldin: Guts besitzer Vöning zu Heinersdorf. 10. Königsberg i. Nm.: Rittergutsbesitzer Tr. v. Saldern zu Kl.-Mantel. 17. Kalan- Luckau: Rentner Henning zu Berlin. 18. Anklam-Temmin: Rittergutsbesitzer Graf v. Schlverin-Löwitz zu Löwitz. 10. Mugard - Negenwaldc : Oekonomierat Siebenbiirger zu Hökenberg. (Bisher v. Tewitz.) 2i>. (ßreifenberg-Kannnin: Oberstleutnant a. D. v. ^tormann zu Barkow. 21. Stokp- Lauenbnrg: .Hofbesitzer Will zu Schweslin. 22. Bülow- Nunimelsburg-Schlawe: Rittergutsbesitzer v. Mirlpelis zu -Quatzow. 23. Kolberg-Köslin: Buchdruckereibesitzer Malte- lvitz zu Stettin. 24. Betgard Schievelbein-Trambnrg: Land rat z. D. v. Brockhausen zu Stettin. 25. Nenstettin: Land rat a. D. v. Bonin zu Ästil,reiibiisch. 20. Ntesei itz-Bomst: Rittergutsbesitzer v. Gersdorsf zu Bauchwitz. 27. Ezarni- kau-Kolmar: Gutsbesitzer Zindler zu Nendorf. 28. Gnhrau- Stcinan Wohlan: Majoratsbesitzer Graf v. Earmer zu Groß- Often. 29. Militsch-Trebnitz: Landrat a. T. Tr. v. Hepde- brand und der Lasa zu Kl.-Tschunkave. 30. Namslau-Brieg: Amtsgerichtsrat Perniock zu N'amslau. (Bisher v. Spiegel.) 31. Ohlan-dkimptsch Strehlen: Oberamtmann Rotber zu Sägen. 32. Kreutzbnrg-Rosenberg: Fürst zu Hohenlohe- Oehringen, Herzog von lljest zu Slaiventzitz. 33. Salzwedel- (sjardelegen: Hanptritterschastsdirektor v. Kröcher zu Vinzel- berg. 3-1. Ouerfnrt - Merseburg: Generalfeuersozietäts- dircktor Winckler zu Merseburg. 35. Minden-Lübbecke: Hof besitzer Sielermann zu Holsen. 30. Tinkelsbühl: Guts besitzer Nißler zu Olsershansen. - Gewonnen haben die Konst'rvativen: 37. Osterode-Neidenbnrg: Rittergutsbesitzer Nehbel zu Salusken. (Bisher Günther, nationalliberal.) 38. Ost- und Weststernbnrg: Rittergutsbesitzer v. Kapbengst zu Koblow. (Bisher Fröhlich, Antisemit.) 39. Pliritz- Saatzig: Rittergutsbesitzer (ßans Edler Herr zu Putlitz zu Barskewitz. (Bisher Krösell, Antisemit.) 40. Freiberg: Land richter Tr. Wagner zu Dresden. (Bisher Schnitze. Soz.) 41. Bretten-Sinsheim: Bürgermeister lXnpp zu Reihen. «Bislxr Müller, nat.-lib.) Tazn tommt: 42. Wartenberg- -Oels: Oberamtmann Enen zu Ludlvigsdors. (Frestvillig von der Reichspartei (von Kardorsf) an die Konservativen abgetreten.) —- Die Gefährdung dcr Sozialrcfvnn ist eine der schlimmsten Folgen des Sieges des Liberalismus. In verschiebenden Parteilosru hört inan dies sagen. So be hauptet die sozialdemokratische „Münchner Post", ihr sei aus zuverlässiger Quelle die Nachricht zugegangen, daß einer der Gründe, der die Negierung zur Auflösung des Reichstages veranlaßt habe, in der Absicht zu suchen sei, eine Mehrheit für sozialpolitische Scharfmacherei zu stände zu bringen. Zu gleicher Zeit berichtet die „Soziale PranS", ihr werde auö unanfechtbaren Quellen bestätigt, daß an sehr maßgebenden amtlichen Stellen die Auffassung herrsche, nicht Stillstand, Rückschritt ans sozialpolitischem Gebiete solle eintretcn, sondern gerade, weil die Sozialdemokratie einen so schweren Schlag erhalten habe, verdoppelte Für- sorge für die Massen, die ein Anrecht ans den Schutz des Staates und ans Gleichberechtigung hätten. Die letztere Ansicht vertreten wir auch! Nichts kann den Sieg über die Sozialdemokratie mehr vervollständigen, als wenn jetzt eine neue Aera des Arbeiterschntzcs eintritt, dann ist jedem denkenden Arbeiter bewiesen, daß man eine Sozialdemokratie für den Arbeiterschntz nicht braucht. Aber leider befürchten wir. daß die Regle,ung sich zu solchen Ideen nicht anfzn- schwingen vermag. Da ist eS eine der Hauptaufgaben de» Zentrums, daß mehr Dampf hinter die Sache kommt! — Deutschland- Außenhandel. Dcr gesamte deutsche Außenhandel im Jahre 1906 weist sowohl in der Einfuhr wie in der Ausfuhr eine Steigerung gegen die beiden vorangegangenen Jahre auf. Ein Vergleich mit den Zahlen der Jahre 1905 und 1904 ergibt sich aus folgender Tabelle: Einfuhr Ausfuhr looo ivo« Januar und Februar 1845 546 1 197 454 März bis Dezember 0 493 705 5 040 281 zusammen 1905: 1904: 8 339 251 7 430 203 6 854 405 0 243 735 5 841 817 5 315 611 gegen 1905: -j- 902 988 -f- 491918 .. 1904: -ff- 1 484 780 -ff- 928 124 Sonnt stieg die Einfuhr des Jahres 1900 gegen 1905 um 12,5 Proz. gegen 1904 um 21.8 Proz.; die Ausfuhr gegen 1905 um rund 7 Proz. und gegen 1901 nm 17,5 Proz. Amerika. — Die Bedeutung, welche die amerikanische Presse der japanischen Frage in Kalifornien beimtßt, erregt in Tokio Erstaunen und Bedauern. Die führenden StaatS- mäimer erklären, daß die Bereinigten Staaten des letzte Land wären, mit dem Japan sich in einen Kampf ein lassen würde. Ans Stadt und Lanv. DreS-en, den 6. Februar 1907 Tageskalender für den «.Februar ,903. 4 Frecherr v. Biedermann in Dresden, bckannier Liteiatui Historiker. — 1 04. Sieg der Oesterreicher über die Danen bei Oeoersee. — 1801. Uebergang über die Schlei bei Kappeln und Arnil unter Prinz Friedrich Ka l. — 1451. Die Thocusr zerstören das Schloß des deutschen Ordens. —* Wetterprognose ceS König!. Sachs, meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 0 Februar W,.nd und Bewölkung: mäßige weststlichr Winde. mersl linde. Nieder schlag und Temperatur: Schnee, Wüter Regen, nntder. —* Se. Majestät der König empfing heute mittag die König!. HofdePartemeulSchefs zum Vortrag und er- teilte von */Il Uhr mehrere Audienzen. —* Die russischen Studenten an der hi'esigen technischen Hochschule oder wenigstens ein groß,r Teil derselben, haben sich bei letzter Wahlagitation dadurch un liebsam bemerkbar gemacht, als sie ganz offen die so.-irl- demokratische Propaganda unterstützten, sich zu Wahlschleppc: dreusteu für die Sozialdemokraten vergaben und auch viel die sozialdemokratischen Versammlungen besuchten. So ist z. B. beobachtet worden, daß der Reichstagsabgeendnete Bebel, als er vor einigen Tagen in Dresden sprach, von einer Anzahl russischer Studenten in den Saal geleitet wurde. Der Behörde sind selbstverständlich diese Vorgänge licht unbekannt geblieben und die Russen werden inw'gedesseu scharf beobachtet. Ter hiesigen politischen Polizei ist es wie die „Dresdner Korrespondenz erfährt, ganz genau bekannt, daß ein Teil der an der Dresdner Technischen Hochschule studierenden Russen der revolutionären Richtung angehört. Aus diesem Grunde hat die genannte Behörde ihr besonderes Augenmerk auch auf einen hier bestehenden russischen Studentsuvereiu gerichtet, von dem sie vermutet, daß er der Mittelpunkt dieser antideutschen reip. autiuationaleu Bestrebungen ist. Die Zahl der an der hiesigen technischen Hochschule studierenden Russen und Finnländer ist nicht un bedeutend, und ist seil dem Ausbruch der russisch u Unruhen ständig gestiegen, so daß gegenwärtig über 200 Russen und Finnländer hier studieren. Tie besseren Elemente derselben sind in dem an der technischen Hochschule bestehenden Sludeuteuvcreiu „Russin" vereinigt, der auch gelegentlich durch vornehme gcsellschaftliche Veranstaltungen in die Ocssentlichkeii tritt. Selbstverständlich sind die revolutionären Bestrebungen der rustisctzen Studenten auch den deutschen Studenten nicht verborgen geblieben »nd die letzteren haben sich von den Russen mehr und mehr znrnckgezogoi. —* Tie nm die katholische Gemeinde in Großen hain hochverdiente Familie Vrv ermann wurde von einem schweren Schicksalsschlage getroffen. Ihr ältester Sohn, Herr Franz Brocrmauu, der" als Former in Deutsch-Südwestafrika wohnte und tätigen Anteil au der Bekämpfung des Aufstandes genomu.cn bat, ist nm «. Dezember auf einem Patromlleuritt dort verunglückt und gestorben. Die letzte Nachricht erhielten leine Ellern zu Weihnachten, einen Brief voll sprudAuder Lebensfreude. Der schwere Verlust, der die Familie betroffen hat. wird allseitig? und herzliche Teilnahme Hervorrufen. —* In der Strnvestraße stürzte sich die n e r v e n - kranke Frau eines Händlers aus drill Fenster in den Hof. Sie war sofort tot. n. Pirna, 3. Februar. „Wie haben sich die Arbeiter nach dem Ausfall der Reichstagswablen als Konsument u zu verhalten?" Welche Mittel des Terrorismus die So zialdemokratie den Geselxistsleiiteii gegenüber anwendrt, um sie zu zwingen, sozialdemokratisch zu wählen, beweist eine am vergangenen Sonnabend vom Ge- wersselxiitstartell zu Pirna einberuseue Volksversamm lung mit der obigen Tagesordnung. Als Resrem trat der frühere Reichstagsabgeorduete dieses Kreises, Herr Fräßdon Dresden aus. Zu dem Besuch dieser Versammlung waren ganz besonders die Frauen eingeladeu worden. Ter Referent ertlärte, Kampf bis aufs Messer allen denjenigen, welche nickst für die Sozialdemokratie am 25. Januar ein- getreten sind. Als Quittung hierfür dürste die Arbeiter- nchaft Pirnas und Umgegend nichts von diesen Leuten kau fen. Mit den Kanilenten, Bäckern nsw. müßte angefangen werden. ! Leipzig, 4. Februar. Leipzigs ueugewäblter Reichs- tags-Abgeordueter, Iustizrat Tr. Junck, der zugleich erster Vorsteher des Leipziger Stadtverordneten-Kollegiums ist, wird sich in dieser seiner Eigenschaft während der Tagung des Reichstags beurlauben lassen. — Ein verhängnisvoller Unglücksfall ereignete sich gestern auf dein hiesigen Ncnstädter Steinweg. Tort wollte der im 52. Lebensjahre stehende Gärtner Seifert die Geleise der elektrischen Bahn über schreiten. obwohl ein Motorwagen der Straßenbahn in voller Fahrt herankam. Seifert achtete nicht ans die ge gebenen Signale und wurde von dem Motorwagen zur Seite geschleudert. Dabei fiel er so unglücklich, daß er sich einen Schädelbrnch zuzog. der schon am Abend seinen Tod herbeiführte. Nach den behördlichen Feststellungen trifft d:n Motorwagenführer keine Schuld. Seifert ist vielmehr allein an seinem Tode schuld, weil er angetrunken war und die lauten Signale nicht beachtete. — Die Frage des Bauer bez. Weiterbaues des Elster-Saale-Kanals ist durch eine neue an den Rat gerichtete Eingabe des Fabrikbesitzers Ncißmann in L.-Plagwitz, die mehrere hundert Unterschriften trägt, van neuem angeregt worden. Tie Baukosten sind aus 9 Millionen Mark veranschlagt. Chemnitz, 4. Februar. Die hiesigen Schncidcrgchilfen sind wieder in eine Lohnbewegung eingetretcn. Sie ver langen eine Aufbesserung von 10 — 15 Prozent, was sie damit begründen, daß die Lebenshaltung im allgenreinen verteuert worden ist und daß im jSchneiderberufe die Chemnitzer Tarife viel niedriger seien, als in anderen gleichgroßen Städten. Den Arbeitgebern soll ein neuer Tarif vorgelegt werden. Annabcrg, 4. Februar. Heute morgen wurde inner der Schiösseibrücke ein junges Mädchen ans Selmia in hilsloscm Zustande anfgefnndcn und in das Krankenhaus ausgenommen. Das Mädchen soll in dcr vergangenen Nacht der Gegenstand eines Streites zwischen jungen Burschen gewesen und aus Verzweiflung über die Brücken- brüstnng etwa 20 Meter tief hinabgesprungen sein. Es erlitt schwere innere und äußere Verletzungen und hat in- fvlgedessen bis heute morgen in dem Schnee liefen bleiben müssen, wo es in halberstarrtcin Zicktande aufgesunden worden ist. OelSnitz i. B., l Februar. In seiner Bodenkammer erhängt har sich der in Vogtslicrg wohnhafte, rtiva 42 Jahre alte Agent Richard Otto Schneider. Er hinterläßl stiiif Kinder und eine lange, ihm ersi kürzlich angetrante stEau. Werdau. Den Tod druck Uebersahren suchte am Frei tag abend eine hier wohnhafte Ehefrau P. nebst ihrer zehn Jahre alten Dockt er. Als auf der Neickenhacher Straße ein Kraftwagen vorühersuhr. legte sich die Frau grier über dn Straße und zag auch ihre Tochter mit sich, nm sich mit dieser gemeinsam überfahren zu lassen. Ter Chauffeur bemerkt' aber den Bona!!, »nd es glückte ibm, rechtzeitig auszn- weichen. Als die Frau sab, daß ihr Borlraben vereitelt irrar. kuckte sie mit ihrer Tockter das Weite. Sie scheint geistes gestört zu sein, da sie sckwn früher einmal einen Selbstmord versuch unternommen vat. Hof. In Pilgrw..reuth verunglückte am Mittwoch abene e.r 73jährige P.m!::-'- Geupel dadurch, daß er von der Treppe niner Wohnung <w stürzte und an den erlittenen Verletzungen bald daraus starb. Ter Verunglückte tvar in oer Umgehung als Original.bekannt und erfreute sich einer unverwüstlichen Gesundheit. Er verdiente sich seinen Unter halt meist mit Heidekrautmäheii, Strohbänderdrehen, Holz- backen und dergleichen kleineren Arbeiten mehr, nahm des- bald die Hille der Armeiipslogielxist nicht allzusehr in An spruch. und nun ist auch sein oit geäußerter Wunsch, daß er der Gemeinde nicht für immer zur Last fallen möge, unge ahnt erfüllt worden. Tctschen, 4. Februar. Gestern hat sich ein aus März- dors bei Eulau gebürtiges Tier stmädcheu Namens Seidrl zwischen hier und Mittelgrund von einem Güteizuge über fahren lassen. Die Unglückliche wurde sofort getötet. (We-^ereK .AnS Sladr >uw Lr-rw- in ber BiNtvrre.r ÜffrrDNrs k-giH5.".rh (Hs. 8 Dresden, 4. Februar. Kath. Krenzbüildn is. Heute. 5. Februar: Versammlung mit Vortrag. Beginn U.,9 Uhr. Zahlreiches Erscheinen erbittet Der Vorstand. iHerMMsaul. X Schwurgericht. Der Fleischer John"» K, icbel und der Siullscvweizer Friedrich Roben Winkler sollen nu Noveindci: I960 in Dresden irnänNicheS Metallgeld bergeslellt und ve.ansge.bt haben. Wahrend der Beweis iusnnhine und den Pl'.ideycrs war die Oeffentiichkeit nuSgciä'lvh'-.-u. Das Urteil lauter gegcn K-.-e!' l auf 4 Fahre (stichinnus. lO sErtre Eirrcr'.rcclr'.voerl'.i': Ul d 2,iOässig« keil der Polizeiaufsicht, gegen Winkler auf eine Meiarnlsiraie van 1 Iahe 0 Monaten Gesänanis und 5 Jahren. Elrrcure htlv.rln'.r. Der 4t>jalnipe Bankfleischier und Biclchäudler F.ü'driw nuS Ieichani balle sich wegen Straßenrands za vecannvarleu. Am Morgen des t-I Dczcn b. c si.-l der An-reklagre aus d-ni Wege zlvi'chrn Zn>h-in und vOwieasie eine Bull.'itnndu.»in an, wart tec Frau hintenirck«! einen Slncl über den tlnps und rchleppre sie naä> dem Strasteugraben. Aus Furcht vor dem d. ödend erhobenen Messer des Räubers gcsioud die Frau, daß sie ldr Geld. 75 Mink, aus dem Hundesiihrlveik liegen habe Er nahm es und verschwand danii! im Walse. Nach zwei Tagen wurde der Räuber drugsi'r gern ä:t. obwohl er bei der Tat eine OasichlSmes.'e getingen h.ure. Von de»! geraubten Gelbe besaß er now tt Mark. Da die Ge schworenen dem Angeklagten ans Grund eines ä.z'ltch.!: tz'utcichteus mildernde Umstände zuwIvgOtl, erkannte daS Gerim' au' .'i F'-Hre 6 Mannte Geräncusis „,-h 10 Indra Ehren, echt-'v--, last v K a i s e r s G e b :i rtst <r g i n !> e r S cb u l e. Ans Giviz meldet eine Lokgllonesvvnöenz die interessante Tat sache zu Kaisers Geburtstag: Am Sonnabend fand in allen Schulen entsprechende Festseier statt. Am Gpiitnasiinn sprach Tr. E.: „lieber die Geschickte der Zentrnmspartci". lieber den Inhalt der Rede wird leider nichts gemeldet Tas Oianze reibt sich ähnlichen Vorkommnissen in den thü ringischen Landen würdig an die Seite. In den letzten Jab- re» hielt znm Beispiel gelegentlich einer Schulfeier ein Pri maner eiire französische Rede über die religiöse (Los von Rom) Bewegung in Frankreich, ein wirtlicher Professor aber wählte zur Sedanseier das Thema: „Unser dentsclß's Vater land und die Jesuiten." Man siebt, für allgemeine Bil dung und frühzeitige Aufklärung der Jugend wird ent sprechend Sorge getragen! Neues vom Tage. Berlin, 4. Februar. Dir frühere Piäsident des Neichsversschernngsamtcs. Wirklicher Geheimer T berregie rnngsrat Dr. Bödiker ist hellte früh gestorben. Pose», 4. Februar. Bei der Gemeind, kasse von Kotowo versuchte ein Schwindler mit einem Schriftstück, das mit dem Stempel des Polizeipräsidiums versehen war. an die Kiffe zi g-.langen, inde-i ,r vorgab. die Kasse re vidieren zu müssen. Himer dem Rücken des Schwindlers wurden schnell Erknndignngcn eiiige'.og,» und dieser dadurch entlarvt. Der Schwindler, der sich den Hanptmann von Köpenik znm Muster genommen batte, wurde verhaftet. Wien, 5. Februar. Dem ..Frcmdeiiblalt" zufolge wurde die Fürstin Elisabeth Windischgrätz. eine Enkelin des Kaisers Franz Josef in Ploschkowitz von einem Knaben entbunden