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aus persönlichen Gründen erfolgt ist. Das Zentrum bewilligt alles, was es zum Schutze des Vaterlands für erforderlich hält. Der Landwirtschaft hat es stets den erforderlichen Schutz gewährt, ohne die anderen Stände zu vernachlässigen; so wird es auch in Zukunft gehalten werden. Oesterreich-Ungarn. — Unter den neuernannten Mitgliedern des Herren hauses soll sich auch, wie die Reichspost vernimmt, Hofrat Prälat Dr. Franz M. Schindler, Professor der Wiener theologischen Fakultät, befinden. Hofrat Schindler, der wiederholt das Amt eines Dekans bekleidete und vor drei Jahren auch das Rek.orat der Wiener Universität führte, genießt als Gelehrter und christlicher Sozialpolitiker das höchste Ansehen. Die Veiufung dieses hochverdienten Mannes wird allseits mit großer Befriedigung ausgenommen werden. — Die Starcevik'Partei in Kroatien veröffentlicht ein Manifest, worin zu den KrönungSfeieclichkeilen Stellung genommen wird. In diesem Schriftstück wird, von dem bekannten Programm der Starcevicpartei ausgehend, folgendes gesagt: Die Krönung erfolgte vor 40 Jahren in Budapest. Die Krönung zum König von Kroatien kann nach dein kroatischen Staatsrechie. dem unveräußerlichen Rechte der kroatischen Nation nur auf kroatischein Boden erfolgen. Infolge der Krönung ist Ungarn wieder zum souveränen Staat geworden. Es ist an Macht und wirt schaftlichem Aufschwung erstarkt. Die Integrität des Landes wurde nicht bloß hergestellt, sondern auch das Staatsgebiet auf Kosten Kroatiens vergrößert. Kroatien aber steht, ob- wohl ihm im KrönungSeiLe und im KrönungSdiplom die Verfassung und gesetzliche Unabhängigkeit sowie die In- tegrität des Landes inklusive Bosniens und der Herze gowina zugesichert wurde, heute faktisch unter der Gewalt Ungarns. Das Manifest schließt mit dein Ausdruck der Huldigung für den kroatischen König Franz Josef I., dem die kroatische Nation stets ihre erprobte historische Treue bewahren wird. Trotz der gehegten Befürchtungen verlief der Festtag in grötzler Ruhe. Die kroatischen Studenten hielten eine Versammlung ad, in der beschlossen wurde, an die Negierung eine sechsgliedrige Deputation zu ent senden, um namens der Studentenschaft gegen das Hissen der ungarischen Fahne zu protestieren. ^ranrrerü«. — In der Kammer erteilte der Finanzininister bei der Besprechung der Weiiifälschungen den Weinbauern den Nal. sich zu organisieren, uni die Produktion zu regeln, den An bau der mittelmäßigen Weine eiugeheu zu lassen und die Unterdrückung der Fälschungen zu unterstützen. Der Be richterstatter Cazeau-Cazalet meinte, die Kontrolle könne so wohl bei den Weingroßhändlern wie bei den Weinberg besitzern ailsgeübt werden. In Beantwortung verschiedener Bemerkungen erklärte der Finanzininister, er werde für fünf Jahre die Grundsteuer erlassen für Weinland, auf dem zu anderen Kulturell übergegangen wird. Jaurds bringt zur Weiufrage einen Gesetzentwurf ein zur Enteignung aller grösseren Weingüter. Der Weiichandel, die Zuckersiederei, der AlkohotzVerkaiif und die -Produktion sotten ab 1. Juli Staatsiiwnopol werden. — Die Kammer erteilte weiters bem Handels- und Schissahrtsabkommen zwischen Frank reich und Serbien ihre Zustimmung. — Das französisch-spanische Abkommen besteht laut „Matin" ans einem Artikel, der die Unantastbarkeit Chinas und gleiche Behandlung aller Mächte in China, gleiche Behandlung der indochinesischen Untertanen Frank reichs in Japan und der Japaner in Jndochina vorsieht. — Ter Dichter und ehemalige Deputierte Clotns Hiiglies ist am II. d. M. in Paris gestorben. — Ter Aufruhr im Infanterie-Regiment Nr. 100 m Narbvline ist sehr ernst. Tie Zvtlkvmmissivn hat den Antrag ans Aufhebung der Hölle ans Getreide und Mehl einstimmig abgefeimt. — Die 1l>. Konferenz des Noten Kreuzes ist am l t. d. M. in London unter zahlreicher Beteiligung der ein- flußreichen Kreise ei öffnet worden Lord Roberts, der bei der Eiöfsmmg den Vorsitz führte, verlas Briese von der Königin voll England und der Kaiserin von Rußland, in denen beide ihrer Sympathie mit der Tätigkeit des Noten Kreuzes Ausdruck geben. - — Die Linus veröffentlichen einen Protest der Radi kalen und SozialisttN gegen den Vertrag mit Rußland, was eine Stellniign-atnne gegen das russische Volk bedeute lind ein? Anleihe norbereite, die nur die Autokratie stärke. lieber die Reise der englischen Journalisten schreibt Sidnep Low im „Standard": Der Besuch der englischen Journalisten in Deutschland bedeutet eine hervorragende Ehrung. wie sie weder in Deutschland noch in einem anderen Lande je zuvor der Presse zuteil geworden ist. Des Kaisers Worte haben den Grnndton angegeben, wenn uns auch be reits vorher versichert Morden war, daß wir Ehrengäste der Nation seien. Viele ganz fähige Beurteiler der öffentlichen Angelegenheiten in England glauben, das; Deutschland uns von Grund ans feindselig gesinnt und daß diese jüngste Kundgebung nur eine neue Szene in einer sorgfältig ein- stndierten Komödie sei. Ich erkläre in voller Ueberzengung, daß dies ein Irrtum ist. Diese Kundgebung erscheint nur als ein Beweis für den aufrichtigen Wunsch des amtlichen, industriellen und arbeitenden Deutschlands, zu zeigen, dag es die alte Achtung und die frenndliche Gesinnung für Eng- land nicht verloren lxtt. Der Tinchschnittsdentschc liebt den Dnrchschnittsengländrr. Cr ist der beständigen Anschuldi gungen der Unheilstifter überdrüssig geworden. Er ist herzlich müde der die Zukunft ansklügelnden Professoren der Wettpolitik und der giftersüllten Zeitungsschreiber. Tie Reise hat geendet mit dem vertieften Eindruck, daß bas deutsche Volk mit England in Freundschaft zu leben wünscht, und daß es einen Streit mit England als ein außcrordenl- liches Unglück ansehen würde. Kein Teilnehmer an der Fahrt kann irgendivelchen Ziveisel hegen an der Aufrichtig keit dieses Gefühles. Es ist da und ist weit verbreitet. Unheilvoll würde es sein, wenn die uns von Deutschland de- kündete freundliche Gesinnung in England mißverstanden oder gar ignoriert würde. Aus»!««». — Die ReichSduma beschäftigte sich in ihrer Dienstag- Sitzung mit der ersten Lesung des Gesetzentwurfes über die lokale Gerichtsbarkeit. Die Debatte beschränkte sich auf juristische Fragen, insbesondere gelangte die Frage der Anwendung des Gewohnheitsrechtes und des positiven Rechtes bei den Ortsgerichten zur Erörterung. — Witte dementiert in der Nowoje Wremja die fran zösische Meldung, daß er Kaiser Wilhelm ein Schreiben über die Lage Rußlands überreicht habe. Amerika. — Der Generalkonsul von Guatemala dementiert die Meldung von der Ermardnug de» Präsidenten Cabrera und erklärt, er habe von Cadrera ein Telegramm erhalten, wo nach der Präsident sich ganz wohl befinde. Aus Stadt und Land. (Mitteilungen aus unserem Leserkreise mit NamenSfertigiinn für diese Rubrik find der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktton. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 12. Juni 1SÜ7 Tageskalender für den 13. Juni. 1888 f Ludwig II., König von Bayern. — 1849. Unterdrückung des ÄufstandeS in der Pfalz und in Baden durch preußische Truppen. — 1849. ff Angelika Latalani zu Paris, eine der berühmtesten Sängerinnen. —* Wetterprognose des König!. Sächs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 13. Juni: Nach Aufheiterung des Wetters zunehmende Bewölkung, nachher Regen, mäßige Westwinde, kälter. —* Ueber den Aufenthalt Ihrer Majestät der Königin- Witwe in Bad Salzschlirf wird der „Angsb. Postztg." aus Fulda gemeldet: „Die hochbetagte 74jährige Fürstin, die als 19jährige Prinzessin von Holstein-Gottorp-Wasa vom Protestantismus zum katholischen Glauben zurückkehrte, verkehrt hier in der leutseligsten Weise. Von ihrer tiefen Religiosität und Liebe zum katholischen Glauben hat sie die schönsten Beispiele gegeben. Am hohen Fronleichnams- feste nahm die greise Königin-Witwe an der Fronleichnams- Prozession in Salzschlirf teil, und am 1153. Todestage des hl. Vonifatins war sie nach Fulda an die Grabesstätte des Apostels der Deutschen gekommen und wohnte um 9 Uhr dein Festgottesdienste — Hochamt und Predigt —, denl auch der Hochw. Herr Bischof von Fulda vom bischöf lichen Stuhle aus assistierte, bei. Nach Schluß der ein drucksvollen Feier unternahm die hohe Frau eine Rund fahrt durch die Stadt, stieg in verschiedenen Geschäften ab und besorgte selbst in ungezwungenster Weise Einkäufe von Fnldaer Spezialitäten. Die Königin-Witwe beabsichtigt demnächst nochmals nach Fulda zur Besichtigung des Dom schatzes und sonstiger Sehenswndigkciten hernberzukommen." —* Das hl. Sakrament der Priesterweihe wird der hschw. Bischof am 24. Juni in der katholischen Hoskirche den Herren Diakonen Inst und Jerika, beide aus Wechsel- bnrg in Sachsen, spenden. —* Zur Berufs- und Betriebszählung am 1 2. I n n i. Es ist dringend zu wünschen, daß seitens des Publikums den Zählern ihr zum größten Teil frei willig übernommenes Amt durch Entgegenkommen er leichtert wird. Nach den bei früheren Zählungen gemachten Erfahrungen wird der Zähler vielfach reckst unhöflich, etwa wie ein Hausierer oder gar als Bettler behandelt. In der „Anweisung für die Zähler" ist borgeschrieben, daß der Zähler die Ausfüllung der Formulare sofort an Ort und Stolle in allen Teilen genau Prüfen, Jrrtümer berichtigen, das Fehlende ergänzen lassen oder selbst ergänzen und, wo es rätlich erscheint, die Zählpapiere ans Gnmd der ge machten Angaben selbst ansfüllen soll. Diesen Vorschriften kann er aber nickst genügen, wenn ihm die Listen durch das Gitter der Tür gereicht, auf Fragen aber keine oder unge nügende, unwirsch und unhöflich gegebene Antworten er teilt werden. Solche das Zählgeschäft ungemein er- schwerende Vorkommnisse würden sicher vermieden, wenn der Haushaltnngsvorstand seine Angehörigen davon recht zeitig verständigte, das; ein Herr zn erwarten ist, der Listen znr Berufs- nnd Betriebszählung bringen und wieder ab holen wird. —* Z w eckS G r ü n d n n g e i n e r neuen Bank für den mittleren nnd kleinen Gewerbe- u ii d Handels stand hatten sich am Sonnabend abend im Gewerbebanse etwa 60 Herren ans der Dresdner Ge schäftswelt eiiigefnnden. Nach eingehendem Referat des Herrn Rechtsanwaltes Markus über die Ursachen des Zu sammenbruches zweier Dresdner Genossensckiaftsbanken in den letzten Jabren (Spar- und Vorschußbank sowie Sächs. Spar- und Ereditbank) entspann sich eine längere Ans sprache darüber, ob die Gründung einer neuen Bank auf ge nossenschaftlicher Grundlage erfolgen soll. Zn einem Resul tat kam es nickst, vielmehr soll nochmals eine Versammlung einbernsen werden. —* Der 14. T e le g i e r t e n t a g des Ver- b a n d e s D o n t s ch e r I o n r n a l i st e n- n n d Sch rifi stelt er v e r e i n e, der in den Tagen vom 15. bis 20. Juni in Dresden stattfindet, wird an Teilnehmern seine Vorgänger weit übertreffen. Bereits jetzt liegen gegen 250 Anmeldungen vor nnd diese Zahl dürfte sich in den nächsten Tagen noch bedeutend erhöhen. Das Programm der Tagung ist nunmehr endgültig abgeschlossen. Demnach findet am Sonnabend, den 15. Juni, vormittags 11^ Uhr die Generalversammlung der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller auf dem Königlichen Bel vedere nnd abends ein von der Stadt Dresden gegebener Degrüßnngsabend in der Ausstellung statt. Für Sonntag, den 16. Juni, vormittags 1/2II Uhr ist die feierliche Er öffnung des Delegiertcntages in Gegenwart hoher städti scher und Negiernngsvertreter angesetzt und abend i/»9 Uhr werden die Festteilnehmer bei Ihren Exzellenzen dem Herrn und der Frau Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal und Bergen im Ministerhotel an der Seestraße empfangen. Die. geschäftlichen Verhandlungen werden am Montag, 17. Juni, früh 9 Uhr fortgesetzt, gleichzeitig finden aber auch ans Einladung des dortigen Gemeindevates eine Fahrt per Sonderzng nach Klotzsche-Königswald zur Besichtigung des Köniss-Friedrich-Angnst-Bades nnd ein Frühstück im Bade statt. Mittags Pe2 Uhr empfängt Se. Majestät der König das Präsidium des Verbandes und die Vorstände des Nepräsentations- und Arbeitsausschusses im Residenzschkoß, nachmittags 3 Uhr vereinen sich die Teilnehmer zu einem Festmahl im Ausstelliungspalast und für abends V28 Uhr ist eine Festvorstellung im Königlichen Opernhaufe: „Sa lome" von Richard Strauß an gesetzt. Eine gesellige Ver einigung auf dem Belvedere nach der Oper und eine von Herrn Kommissionsrat Bähr inszenierte Italienische Nach: auf der Elbe beschließen den Tag. Dienstag, den 18. Juni, sollen die geschäftlichen Verhandlungen mittags ihr Ende erreichen. Nachmittags 3 Uhr findet eine Fahrt mit Sonder- zug nach Meißen statt, woselbst großer Empfang, Besich tigung des Domes und der Albrechtsburg, sowie abends eine glänzende Beleuchtung der Albrechtsburg vorgesehen sind. Mittwoch, den 19. Juni, 9 Uhr früh fahren die Teil nehmer des DÄegiertentages als Gäste der Stadt Dresden nach der Bastei, nehmen dortselbst das Mittagsmahl ein und wandern dann nach Wehlen. Ein von der Stadt Wehlen gebotenes Marktfest dürfte, wie immer, so auch diesmal reiche Anerkennung finden. Abends 7 Uhr erfolgt ein Auf stieg zur Burgruine Wehlen zur Einnahme eines Ehren- trunkes, den der Gebirgsverein für die Sächsische Schweiz auf seinem Eigentum den Vertretern der Presse darbieten will. Um 8 Uhr gelangt ein Festspiel: Burg Welyn von H. Jahnke zur Aufführung, dem sich bei Abfahrt der Gäste eine effektvolle Höhenbelenchtung anschließt. Donnerstag, der 20. Juni, endlich ist dem Besuch von Leipzig gewidmet. Nach Ankunft in Leipzig und Begrüßung durch die dortigen Kollegen findet zuerst eine Besichtigung des Bnchgetverve- hauses und eine Automobilrundfahrt durch die nähere Um gebung statt. Daran schließt sich eine Besichtigung des neuen Rathauses und ein Frühstück, geboten von der Stadt Leipzig. Mit einem Tämmerschoppcn im „Thüringer Hof" nnd einer Italienischen Nacht im „Palmengarten" erreicht sodann die 14. Tagung der Schriftsteller nnd Journalisten ihr Ende. —* Der Rat hat beschlossen, von Ostern 1908 ab am König-Georg-Gymnasium fünf neue Stellen für akademisch gebildete Lehrer nnd an der Neusiädter Real- schule zwei neue Stellen für wissenschaftlich gebildete Lehrer zu begründen. —* Auf die unnatürliche Spannung zwischen den Preisen für Schweine und Schweinefleisch macht jetzt auch das Organ des Landeskulturrates und der Landwirtschaftlichen Vereine im Königreiche Sachsen, die „Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift" in einer ihrer letzten Nummern aufmerksam. Es heißt da: „Bekanntlich sind trotz des starken Rückganges der Schweinepreise die Preise für Schweinefleisch in; Kleinhandel, namentlich in den großen Städten, nicht entsprechend ermäßigt worden. Das König!. Bayrische Ministerium des Innern hat mit Rücksicht hieraus den Stadtmagistraten in Erinnerung bringen lassen, daraus hinzuwirken, daß die Fleischpreise endlich in Einklang zu den Schlachtviehpreifen gebracht werden. Als erstes Mittel wird eine fortlaufende Veröffentlichung der taisächlich gezahlten Vieh- und Fleisch- Preise empfohlen. Falls die Fleischer auch dann noch an den übertriebenen Preissordcrungen festhielten, müßte man sich mit den Landwirten in Verbindung sehen, um mit Hilfe ermäßigter Frachtsätze einen direkten Fleischbezug in die Wege zu leiten. Ganz ähnliche Mahnungen werden aach in Württemberg durch den s Staatsanzeiger an die Gemeindebehörden gerichtet und die Amtshauptmannschaft Leipzig hat den Landwirtschaftlichen Verein um Vorschläge ersucht, wie der unnatürlichen Spannung zwischen Schlacht vieh- nnd Fleischpreisen entgegengewirkt werden könnte. Bekanntlich hatte auch der Landeskulturrat für das König reich Sachsen zunächst versuchsweise Erhebungen über die von den sächsischen Landwirten erzielten Schlachtviehpreiss eingeführt und die Ergebnisse dieser Erhebungen fortlaufend in der „Sächsischen Landwirtschaftlichen Zeitschrift" ver öffentlicht. Da diese Veröffentlichungen in weiten Kreisen mit großem Interesse veröffentlicht worden sind und im Laufe der Zeit wertvolles Material für die Beurteilung der Preisverhältnisse auf hem Schlachtviehmarkte zu liefern versprechen, hat sich der Landeskulturrat entschlossen, eine erhebliche Erweiterung der Erhebung durch Heranziehung einer größeren Zahl von Berichterstattern eintreten zu lassen, die nunmehr etwa 250 beträgt. X* Seitens der König!. Amtshauptmannschaft Dresden- Altstadt ist im Aufträge des Herrn Amtshauptmanns Kcug von Nidda an die Vorstände des Saal- und Gast wirtsvereins das Ersuchen gerichtet worden, geeignete Vertreter beider Berufsstände in Vorschlag zu bringen, da- mit dieselben gutachtlich vor Erteilung oder Erweiterung von Konzessionen gehört werden können. Durch dieses Entgegenkommen der Königl. Amttzhauptmannschaft ist einem langgehegten Wunsche der Saal- und Gastwirte entsprochen worden. —* Die Haftpflichtversicherungs - Genossen schaft sächsischer Landwirte hält am Freitag den 14. Juni, mittags 12 Uhr im Saale von Höritzschs Hotel ihre diesjährige Generalversammlung ab. Auf der Tages ordnung stehen u. a. der Vortrag des Geschäftsberichtes und des Rechnungsabschlusses für 1906, Satzungsände- rungen. - —* Am Hahneberg in Vorstadt Plauen sind kürzlich unterirdische Gänge bloßgelegt worden, deren Entstehung bis jetzt noch nicht genau festgestellt werden konnte. Es dürste wenig bekannt sein, daß mau bereits vor ca. 30 Jahren beim Ausschachten resp. Abgraben von Kiesmassen am Hahneberge fük einen neu zu erbauenden Keller der dort gelegenen Feldschlößchenbrauerei in der Nähe der Zwickauer Straße ebenfalls einen ähnlichen Gang blsßlegte, dessen Entstehung man sich ebenfalls nicht recht erklären konnte. Der Sohn des Schachtmetsters Weinhold, dessen Vater die Ausschachtungsarbeiten über- nommen hatte, und ein anderer junger Mann, der jetzt in Dresden als angesehener Dresdner Bürger lebt, drangen mit einem Licht in den Gang ein. Sie mußten an einigen Stellen über hereingebrochene KteSmassen hinwegsteigen und gelangten schließlich in einen größeren Hohlraum. Gefunden haben die jungen Leute damals nichts als eine uralte eiserne Türangel und Reste von verfaultem Holze. Der Zugang zu diesem unterirdischen Gange war, wie die beiden jungen Leute damals sestgestellt haben, von oben genommen worden, denn man hatte zum Zufüllen des EtnsteigschachteS andern Boden verwendet. —* SchuHnaben als Einbrecher. Die hiesige Kriminalpolizei hat sechs Schulknaben ermittelt resp. fest genommen, die gemeinschaftlich in der hiesigen Stadt Ein-