Historische Hand- und Druckschriften der Karl-Preusker-Bücherei Großenhain: Sachsen.Digital

Der Rentamtmann Karl Benjamin Preusker (1786-1871) eröffnete am 24. Oktober 1828 gemeinsam mit dem Arzt Emil Reiniger in Großenhain eine Bibliothek, die als erste Volksbücherei in Deutschland in die Geschichte eingegangen ist. Seitdem besteht in Großenhain ununterbrochen die Bibliothek, die seit 1949 den Namen Preuskers trägt. Viele der heutigen Städtischen Bibliotheken sind Einrichtungen, die sich ursprünglich auf die Idee einer Volksbücherei zurückführen lassen. Seit 1962 befindet sich die Bibliothek am Neumarkt in den ehemaligen Gebäuden von Amtshaus und Rentamt. Im Rentamt befand sich Preuskers Amtssitz, wo er arbeitete und wirkte und zugleich war es das Wohnhaus der Familie Preusker.

Preusker war ein Multitalent: Bürgerwissenschaftler, Wissenschaftsorganisator, Netzwerker – mit heutigen Begriffen benannt. Und er war Sammler: Zeugnisse der Vorzeit, Autografen berühmter Persönlichkeiten, Drucke der Reformationszeit, Schriftproben aus Asien, wie der Katalog seiner Sammlungen nachweist. Preusker sah seine Forschungen und Sammeltätigkeit nicht als Liebhaberei, sondern stets als Grundlage für seine Veröffentlichungen, die dem „Gewerbefleiß und der allgemeinen Volksbildung“ dienen sollten, wie er es in seinen „Bausteinen“ formulierte. Durch Forschung und Lesen fruchtbringend und für die Gesellschaft tätig sein, lautete sein Anspruch.

Dieses jahrzehntelange, reiche Schaffen spiegelt sich besonders in den 22 handschriftlichen Bänden seiner Lebensbeschreibung wider, die nicht nur Texte von ihm, sondern auch zahlreiche Dokumente zu seinem Leben und seinen Forschungen enthalten und eine unschätzbar wertvolle Quelle zur Wissenschaftsgeschichte des 19. Jahrhunderts sind. Diese wurden 2021 digitalisiert und, neben weiteren hand- und druckschriftlichen Materialien, frei zugänglich präsentiert.

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Historische Hand- und Druckschriften der Karl-Preusker-Bücherei Großenhain