Gipfelbücher der Sächsischen Schweiz: Sachsen.Digital

**Gipfelbuch und Gipfelbuchkapsel mit dem Kletterfelsen „Talwächter“ im Rathener Gebiet im Hintergrund. Foto: Sächsischer Bergsteigerbund.**

Die sportlich motivierte Besteigung des Falkensteins im Jahr 1864 gilt als Geburtsstunde des Freikletterns im Elbsandsteingebirge sowie weltweit. Viele Gipfel mit unzähligen Aufstiegen folgten bis in die heutige Zeit. Seit jeher wurden auf den Gipfeln Bücher in witterungsbeständigen Gefäßen hinterlassen, in denen sich die Kletterer verewigen konnten. Die ersten Bücher wurden noch von den Erstbesteigern in Eigeninitiative ausgelegt. Ab 1919 wurde innerhalb des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB) ein Gipfelbuchausschuss gegründet, um die Verwahrlosung des Gipfelbuchwesens während des 1. Weltkrieges zu beheben. Es wurden ordentliche Bücher in dauerhaften Kapseln auf den Gipfeln ausgebracht und betreut. Diese Aufgabe erfüllt der SBB bis heute. Ausgeschriebene Bücher wurden zentral in einer Gipfelbuchsammlung zusammengetragen, die seit jeher öffentlich zugänglich war. Auch Leseabende gibt es seit dem. Den Bombenangriff auf Dresden 1945 überstanden die Bücher durch Initiative von Kletterern, die sie an einem sicheren Ort auslagerten. Nach mehreren verschiedenen Lagerorten zog die Gipfelbuchsammlung 1972 in die Geschäftsstelle des deutschen Wanderer- und Bergsteigerverbandes ein. Es wurde in den folgenden Jahren die unvollständige Sammlung erweitert und geordnet. Das Gipfelbucharchiv ist mit seinen ca. 5000 Büchern, von 1886 bis jetzt, im Vereinszentrum des SBB zu den monatlichen Leseabenden öffentlich zugänglich.

Die Tradition des sächsischen Bergsteigens wurde 2024 als immaterielles UNESCO-Kulturerbe ausgezeichnet. Die Gipfelbücher sind dabei ein Teil der Tradition und haben zum Glück Kriege, Feuer und Überflutungen überstanden. Im Rahmen des Landesdigitalisierungsprogramms werden nun vor allem ältere Bücher digital gesichert und der Öffentlichkeit einfacher zugänglich gemacht.

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Das Landesdigitalisierungsprogramm wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

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