Bestände des Universitätsarchivs Freiberg: Sachsen.Digital

Der Bestand Oberbergamt (OBA) vereint Dokumente zur Geschichte der Bergakademie Freiberg als eine der frühesten akademischen Ausbildungsstätten im Montanwesen weltweit.

Das Oberbergamt nahm als Fachbehörde für die Berg- und Hüttenverwaltung in Sachsen die Interessen des Landesherrn als Inhaber des Bergregals wahr und setzte diese mit Hilfe eines umfangreichen und zugleich sehr spezialisierten Verwaltungsapparates durch. Eine besondere Bedeutung innerhalb dieser Spezialbehörde kam der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für Leitungsfunktionen am Oberbergamt und wichtigen Fachfunktionen innerhalb des Berg- und Hüttenwesens zu. Institutionalisiert wurde diese Ausbildung durch die Gründung der Bergakademie 1765, die in den nachfolgenden Dekaden eine Vorbildfunktion bei der Etablierung ähnlicher Bildungsanstalten in den Territorien anderer europäischer Mächte einnahm. Ihr Qualifizierungsangebot wurde von sächsischen und internationalen Studierenden gleichermaßen geschätzt.

Das Oberbergamt fungierte im weitesten Sinne als Aufsichtsamt über die Bergakademie. Der jeweilige Oberberghauptmann / Berghauptmann sowie weitere höhere Funktionsträger des Oberbergamtes planten, beaufsichtigten und kontrollierten den kompletten Ausbildungsprozess von Studienbeginn bis zum Abschluss des Studiums. Das gesamte Procedere vom Studiengesuch über die Zulassung, eine etwaige Stipendiengewährung sowie die Entscheidung über Dauer und Inhalt der Ausbildung wurde durch die Vertreter der Berghauptmannschaft bewältigt. Der entsprechende Schriftverkehr findet sich im Bestand Oberbergamt. Überliefert sind auch Berichte über die Lehrtätigkeit der an der Bergakademie tätigen Professoren und sonstigen Lehrkräfte, die gegenüber dem Oberbergamt im weitesten Sinne rechenschaftspflichtig waren und deren Stellung eine vollkommen andere war als die an einer Universität.

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