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wäs [andelsbla deutschen Gartenbau und die mit ihm verwandten ~WaEA 4* .A55zänjesss—e-y*2A *0253 *0 ■ a. 742/2. 52 XiX. Jahrgang. no. 8. Steglitz=Berlin, den 20. Februar 1004. Eigentum des Verbandes der bandelsgärtner Deutschlands. Organ des Gartenbau-Verbandes für das Königreich Sachsen, herausgegeben unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachmänner des In- und Huslandes. Das „Randeisblatt für den deutschen Gartenbau usw.“ erscheint am Sonnabend jeder Woche. Rbonnementspreis für nicht-Uerbandsmitglieder in Deutschland und Oesterreich-Ungarn pro Jahrgang 8 Nh. 50 Pf., für das übrige Husland 10 Nh., für Uerbands-Nitglieder hostenlos. Verantwortlicher Redakteur: F. Johs. Bechmann in Steglitz-Berlin. Verlag: Verband der Bandelsgärtner Deutschlands, eingetragen auf Seite 179, Band IV, des Genossenschaftsregister des Königl. Amtsgerichts zu Leipzig. Die Nitglieder werden um Einsendung der Stimmzettel gebeten. Beitrag zur Reformfrage. Von Friedrich Schlegel in Reinickendorf bei Herlin. Viel ist schon gesprochen und geschrieben darüber, noch mehr wird folgen und manches davon wird in den Papierkorb wandern müssen. Mein Beitrag nun soll weniger I direkt der Reformfrage des Verbandes dienen, sondern mehr einer : Gesamtbewegung bezw. Organisation der selbständigen pro- | duzierenden deutschen Gärtner durch den Verband, denn nur alsdann würde es möglich sein, alle diesbezüglichen i allerschwersten Berufs-u. Existenzfragen lösen zu können, und so den Verband durch seine grössere Leistungsfähigkeit und ■ Stimmenmehrheit auf die richtige Höhe zu bringen. Was nützen uns alle verschiedenen Reformvorschläge ■ des Verbandes. Erhöhe oder erniedrige mau den Beitrag, ; oder man lasse denselben wie bisher, stelle man einen König an die Spitze, es wird immer bei dem Alten bleiben, wenn wir nicht ein Arbeitsfeld schaffen, aut dem ein jeder deutsche Gärtner, ob gross oder klein, seinen Nutzen und sein In- ■ teresse finden kann und selbst willig an einem Vorwärts- ' streben arbeitet, dann, auf solchem Boden wäre es vielleicht ! dem Verband möglich, eine Organisation der deutschen Gärtner durchzuführen und uns die uns gebührende Stimme und Beachtung seitens der Regierung zu verschaffen, zumal bei grösseren Kämpfen, als Schutzzoll usw. usw. Mein Vorschlag geht nun dahin: Der Verband müsste die Pflicht übernehmen, eine Eingabe an die Regierung zu richten, dass die gesamte deutsche produzierende Gärtnerei unbedingt Gartenbau ist und zwar unter folgender Be gründung : Soll dem Deutschen Vaterland unsere Gärtnerei ferner- hin lebensfähig erhalten bleiben, dass sowohl aus deren Existenzen die zu beschäftigenden Angestellten, als auch die ans den Grundflächen entspringenden Staatssteuern bestritten werden können, so muss auch ganz entschieden die gesamte produzierende Gärtnerei auf Grund des Naturgesetzes, welchem der Gartenbau untersteht, letzterem unterstellt werden. Das würde soviel heissen: Der Gartenbau muss freigelassen werden von jeden gewerblichen und handwerklichen Einflüssen in gesetzlicher Hinsicht, welche sich äusser dem Rahmen des Gartenbaues bewegen. Es wäre nun weiter nötig, der Regierung klarzulegen, unter welcher Begründung die gesamte Gärtnerei naturgemäss nur Gartenbau bedeutet. Wie schon uns allen bekannt sein I wird, ist es hauptsächlich die sogenannte Kunst- und ; Handelsgärtnerei mit allen ihren Nebenzweigen, welche durch I die Art ihrer Betriebe gezwungen wird, mit technischen j Hilfsmitteln, als Gewächshäusern, Frühbeeten, Heiz-, Luft-, ! und Wasservorrichtungen und sonstigen technischen Schutz mitteln zu arbeiten. Gerade dadurch aber ist sie von der Regierung in letzter Zeit als gewerbesteuerpflichtig : behandelt worden, dieses halte ich für ein grosses Unrecht, ( denn dass wir alle diese technischen Hilfsmittel anwenden j müssen, verdanken wir doch nur dem Umstand, dass es der ■ Natur gefallen hat, unsere deutsche Gärtnerei in eine nörd- ■ liehe Zone zu legen, und infolgedessen auch unsere süd- ’ liehen und westlichen Nachbarstaaten, welche fast ohne Hilfsmittel arbeiten, in der Lage sind, uns mit ihren Garten- . bauprodukten zu überschütten und uns unseren Lebensnerv wohl noch entziehen werden. Gleichzeitig möchte ich hierzu anknüpfen, dass unsere deutsche Landwirtschaft ebenfalls | oder noch mehr als wir technische Hilfsmittel anwenden j darf, ohne zur Gewerbesteuer herangezogen zu werden. Weiter sollte man doch verlangen dürfen, dass ein Beruf wie der unsrige, welcher ganz von Gottes Natur ab hängig ist, es sich erlauben darf, sich gegen zu grosse Naturgaben, wie Hitze, Kälte, Sturm, Wasser und sonstige Elemente zu schützen. Aber auch bei zu kleinen Natur-