GRUBENHAUS DER ÄLTEREN KAISERZEIT IN RIESA-GOHLIS Von Reinhard Spehr Der unmittelbar östlich von Riesa lagernde, fast 2000 m lange und nur bis 250 m breite Talsand-Dünenrücken von Göhlis stellt eine der bedeu tendsten Fundstellen unseres Landes dar. Die günstige Lage des Platzes ist unverkennbar: Der sich von West nach Ost erstreckende Sandhorst, mehrfach in Kuppen gegliedert, liegt inmitten des weiten Elbtal es und beherrscht es vollkommen, ähnlich wie unweit nördlich davon die jenseits der Elbe befindliche Fundstelle Zeithain-Windmühle. Die Düne erhebt sich bis zu 103,1 m über NN und liegt damit hoch wasserfrei durchschnitt lich 4 m über der überschwemmungsgefährdeten Aue. Die morpholo gische Beschaffenheit des Geländes ist der ursächliche Grund, weshalb hier in beinahe allen Zeitperioden bestattet und trotz der offenbar ungünstigen Lage zum Wasser — die Elbe im Norden und der Jahnabach im Südwesten sind heute von der Düne durch teilweise versumpftes Tief land getrennt — auch gesiedelt wurde. Grabungs- und Sandgrubenprofile in der Düne lassen erkennen, daß diese infolge Winderosion ständigen Veränderungen unterworfen ist: Oberflächen wurden abgetragen, Fundschichten bloßgelegt und vernich tet; an anderer Stelle wurden Sande auf gelagert und begruben urge schichtliche Funde unter sich. Seit Anfang der 20er Jahre dieses Jahrhunderts liefert die Göhliser Düne immer wieder verschiedenartige Funde; ihre Bergung und wissenschaft liche Bearbeitung sind mit der Persönlichkeit A. Mirtschins aufs engste verbunden. Aus unmittelbarer Nachbarschaft der neuen, an dieser Stelle vorzulegenden Befunde wurden im Jahre 1929/30 mehrere Brandgräber der Stichbandkeramik angeschnitten. Ans Ende der Jungsteinzeit gehört ein Siedlungsfund der Kugelamphorenkultur nahe dem östlichen Ende der Düne, östlich vom Göhliser Gut. Die frühe Bronzezeit ist durch einige Gräber ebendort sowie durch ein Grab in den Kleingärten auf dem West teil des Sandrückens vertreten. Hier befindet sich auch eine Siedlung, die von der mittleren Bronzezeit bis in die frühe Eisenzeit verfolgt wer-