Alle Versuche, derartige Verzierungen auf Hirnholz einzupunzen, wie Feustel annimmt 17 ), befriedigen uns keinesfalls. Sie entsprechen nicht dem Wert der Originale, weder in der Zeichnung noch in der gleichmäßi gen Drucktiefe. Schon allein die fertigen, eng aneinander liegenden Per lungen würden sich beim Auflegen immer wieder verquetschen, und am Rand des Hirnholzes läßt sich solche Arbeit nicht ausführen. Auch die Tasse 3 kann unmöglich in etwa 10 Stunden hergestellt werden. Abb. 43. Tasse aus dem Depotfund von Riesa-Gröba. Etwa 1 :2. Wir wollen noch einige Tassen und Schalen aus dem Dresdner Museum, die noch nicht gründlich genug technisch betrachtet worden sind, an schließen. Zunächst wäre die Tasse S.: 106/47, Riesa-Gröba 18 ) (Abb. 43), zu nennen. Sie hatte einen ursprünglichen Durchmesser von 115 mm und eine diffe rente Höhe im Mittelwert von 49 mm. Die Wandungsstärke schwankt zwischen 0,5—0,9 mm, am unteren Gefäßkörper hält sie den Durchschnitt von 0,5 mm. Die Stärken bis 0,9 mm liegen hauptsächlich in den Rand zonen. Die Patina ist durch Abbeizen sehr mangelhaft entfernt worden. Die Außenseite zeigt noch zusätzlich Spuren einer flüchtigen mechani schen Reinigung. In Aufbau, Form und Dekor gleicht sie der genannten Tasse aus dem Orlagau fast genau, nur ist sie bedeutend kleiner. An der Stelle, wo der fehlende angeflanschte Henkel angebracht war, sind noch 17) R. F e u s t e 1, a. a. O., S. 261. 18) G. B i e r b a u m , a. a. O., S. 71, Taf. VII 4 c, VIII 2; W. C o b 1 e n z , a. a. O„ S. 153 ff. 277