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Frühbronzezeirliche Sreinkistengräber von Burk bei Bautzen, von w. Grünberg, Dresden. Mit 14 Abbildungen. vlicht mir Unrecht Kat äv. Frenzel die Gemeinde Burk, kaum 2 km nord östlich von Bautzen, „Die Totenstadt von Burk" genannt und ihren reichen Funden aus allen vorgeschichtlichen Zeitstufen ein ganzes Heft gewidmet*). Es konnte deshalb nicht überraschen, daß beim Bau der Reichsautobahn Dresden—Bautzen— Görlitz beim Durchschneiden der Gemeindeflur Funde zutage kommen würden. Besonders stand zu erwarten, daß das Abbaggern des diluvialen Sandhügels östlich Burk zur Gewinnung von Gand- und Riesmassen nicht ohne Erfolg bleiben würde, da von diesem Hügel, „Burker Berg" oder „Burker Höhe" genannt, schon seit Jahrzehnten schnurkeramische, frühbronzezeitliche und mittel- bis jüngft- bronzezeitliche Funde bekannt geworden waren. Die Fundstelle liegt südlich der Rreuzung der Staatsstraße Bautzen Muskau und der Straße Burk—Nieder kaina und ist durch eine Reihe von alten Riesgruben angeschnitten (Abb. l). In einer solchen, der Gcmeindesandgrube von Burk, ungefähr auf dem höchsten Punkt des Hügels, 200 m ü. N. N., wurden in den Jahren l-2ö und l-27 je eine Steinkiste angegriffen und durch die Gesellschaft für Vorgeschichte in Bautzen untersucht2). Die Lage dieser beiden Gräber konnte bei der behandelten Grabung durch die liegengebliebenen Steine festgestellt und annähernd eingemessen werdens. Das Grab von 1-27 soll eine Steinkiste aus senkrecht gestellten Platten gewesen sein, die durch eine Art falsches Gewölbe überdeckt gewesen wären. Aus ihm stammt ein Gefäß und ein Bronzepfriemen*). Das Steinkistengrab von l-2ö soll ähnlich gebaut gewesen sein, nur habe es kleinere Ausmaße gehabt. In ihm fand sich eine Schale, die M. Frenzel in die ältere Bronzezeit (Stufe 2 nach Montelius) setzte E'). Im Gktober I-Z8 wurden dicht südlich dieser beiden Gräber sechs Steinkisten durch den Bagger angeschnitten und zum Teil im Nachtbetrieb zerstört, vier davon mußten in Eile untersucht werden, sodaß vom Vertrauensmann für Boden altertümer im Rreis Bautzen, Lehrer Fr. Lehmann, und seinem als Fundhelfer angelernten Reichsautobahnarbeiter H. Roch nur die Lage der Gräber und all gemeine Bemerkungen über den Aufbau festgelegt werden konnten, vlur aus dem Grab 2 wurde ein kleines Gefäß und ein vladelschaftstück sichergeftellt. Die zwei nächsten Gräber (5 und ö) dagegen lagen am Rande einer zunächst auszubaggernden Gleisschlucht, sodaß sie mit mehr Ruke ausgegraben und dann noch längere Zeit i) ZV. Frenzel, Die Totenstadt von Burk bei Bautzen; Führer zur Urgeschichte, Bd. Z; Augsburg 1-2-. 2) ebenda; Abb. 2 bei L. 8) Auf dem Lagcplan, Abb. l, mit I-2ö und 1-27 bezcicbnct. ZV. Frenzel, a. a. G.; Abb. 7 und 8; Tafel II und III oben; dcrs., Jahrbuch der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschickte der Vbcrlausitz zu Bautzen, 1-27, ZZf. °) ebenda; Abb. -; Tafel III unten; Jahrbuch ... 1-27; Tafel I, 4.