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c) Recitativ und Arie aus »Dido und Aeneas« von Henry Purcell (1658). (Dido’s Abschied und Tod) Thy hand, Belinda, darkness shades me On thy bosom let me rest; More I would, but Death invades me, Death is now a welcome guest. When I am laid in earth May my wrongs create No trouble in thy breast. Remember me! but ah! forget my fate. d) Aus »Theodora« von G. F. Händel. Recitativ. Du armes Herz, hast dich in Schlaf geweint, Am Auge hängt, wie Thau, die Thräne noch. Arie. Schlaf, zarte Jungfrau, Röslein hold! Tröste dich süsser Traum, Ein Zeltdach web’ im Sonnengold Für dich der Blüthenbaum. Vltava (Moldau). Symphonische Dichtung aus dem Cyklus »Mein Vaterland« von F. Smetana. (Zum 1. Male.)*) Dieder mit Pianofortebegleitung, gesungen von Frau Marchesi. a) »Die Liebe Die Liebe hat gelogen, Die Sorge lastet schwer, Betrogen, ach! betrogen Hat Alles mich umher! hat gelogen« von F. Schubert. Es fliessen heisse Tropfen Die Wange stets herab; Lass’ ab, mein Herz, zu klopfen, Du armes Herz, lass’ ab! Die Liebe hat gelogen, Die Sorge lastet schwer, Betrogen, ach, betrogen Hat Alles mich umher! A. von Platen. *) Vorwort des Componisten. Zwei Quellen entspringen im Schatten des Böhmerwaldes; die eine, warm und sprudelnd, die andere kühl und ruhig. Die lustig in dem Gestein dahinrauschenden Wellen derselben vereinigen sich und erglänzen in den Strahlen der Morgensonne. Der schnell dahin eilende Waldbach wird zum Flusse Moldau (Vltava), welcher immer weiter durch Böhmens Gaue dahin fliessend zu einem gewaltigen Strome anwächst; er fliesst durch dichte Waldungen, in denen das fröhliche Treiben einer Jagd immer näher hörbar wird und das Waldhorn erschallt; er fliesst durch wiesenreiche Triften und Niederungen, wo unter lustigen Klängen ein Hochzeitsfest mit Gesang und Tanz gefeiert wird. In der Nacht belustigen sich die Wald- und Wassernymphen beim Mondscheine auf den glänzenden Wellen desselben, in denen sich die vielen Burgfesten und Schlösser als Zeugen vergangener Herrlichkeit des Ritterthums und des geschwundenen Kriegsruhms dahingegangener Zeiten abspiegeln. In den Johannis-Stromschnellen braust der Strom, durch die Katarakte sich durchwindend, und bahnt sich mit Gewalt mit schäumenden Wellen den Weg durch die Felsenspalte in das breite Flussbett, in welchem er mit majestätischer Ruhe gegen Prag weiter dahinfliesst, bewillkommt vom altehrwürdigen Vysehrad, worauf er in weiter Ferne dem Auge des Dichters entschwindet.