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Dresöen» Sonnabend, den 14. November 193b, abenbs b Uhr ^arl Hohev (geb. 9.1. l891, gest. am 12. 7.1936 an den Folgen eines Unglücksfalles): Toccata und Fuge in e-moll, Opus 46 für Orgel Johann Bach (1604—1673): „Unser Leben Ist ein Schatten", Motette für zwei Lhöre Sterb ich bald, so komm ich aber von der Welt Beschwerlichkeit, ruhe bis zur vollen Freud, und weiß, daß im finsterm Grabe Jesus ist mein Helles Licht, meinen Jesum laß ich nicht! 1. Lhor: Unser Leben ist ein Schatten auf Erden. 2. Lhor (ferngestellt), Alt und Männerstimmen: Ich weiß wohl, daß unser Leben st nur als ein Nebel ist, denn wir hier zu jeder Frist mit dem Tode seind umgeben, drum ob's heute nicht geschicht, meinen Jesum laß ich nicht! 1. Lhor, Alt und Männerstimmen: Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebet und glaubet an mich, der wir- nimmermehr sterben. 2. Lhor (ferngestellt), Alt und Männerstimmen: Weil du vom Tod erstanden bist, werd ich im Grab nicht bleiben. Nein höchster Trost dein Auffahrt ist, Tod'sfurcht kann sie vertreiben, denn wo du bist, da komm ich hin, daß ich stets bei dir leb' und bin, drum fahr ich hin mit Freuden. 1. Lhor: Ach, wie flüchtig, ach, wie nichtig ist der Menschen Leben! Wie ein Nebel bald entstehet und bald wiederum vergehet, so ist unser Leben, sehet! Ach, wie nichtig, ach, wie flüchtig sin- -er Menschen Sachen! Alles, alles, was wir sehen, das muß fallen und vergehen. Wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen. Ach Herr, lehr uns bedenken wohl, daß wir sind sterblich allzumal! Auch wir allhier kein Bleibens Han, müssen alle davon, gelehrt, reich, fung, alt oder schön, müssen alle, alle davon. Vorlesung Gemeinsamer Gesang: (Mel.: Herzlich tut mich verlangen) Ich bin ein Gast auf Erden und Hab hier keinen Stand, Der Himmel soll mir werden, da ist mein Vaterland. Hier reis' ich zu dem Grabe, dort in -er ewgen Ruh Ist Gottes Gnadengabe, die schleußt all Arbeit zu. Gebet und Segen Lhor: „Amen" von Hans Leo Hasler (1564—1612) Hugo Distler (geb. 1809) „In der Welt habt ihr Angst" Begräbnismotette für vierstimmigen Lhor, Op. 12, 6, aus der „Geistlichen Lhormusik" (Erstaufführung) In der Welt habt ihr Angst; aber sei- getrost, denn ich habe die Welt überwunden (Ioh. 16,33).