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O^erlausitzei- !"!eimatreitur>g 254 I^r. 10 stützt sich auf die historische Überlieferung. Thietmar berichtet, daß Heinrich I. die Milzener zur Zinszahlung zwang. Von einer festen Eingliederung in das Reich schreibt er nichts. Im Gegenteil, beim Tode des 4002 ermordeten Markgrafen Ekke hard (985—4002) berichtet er: .hüllenlos a liloerlsle inolils serviluckis iugo ccmsirinxit" (Thietmar Chronicon, liber I, 7) — übersetzt: „Er (Ekkehard) zwang die Milzener aus ihrer ge wohnten Freiheit unter das Joch der Knechtschaft." Nach dieser zweiten Nachricht wurden die Milzener erst unter dem tatkräftigen Ekkehard aus ihrer altangeborenen Freiheit völlig unterworfen und dem Reiche einverleibt. Diese Nachricht ge stattet den Schluß, daß in der Zeit vor Ekkehard eine regel rechte Eingliederung nicht stattgefunden hat. Wie Prof. Dr. Dr. Zecht immer wieder betont hat, ist deshalb für die Zeit Heinrich I. anzunehmen, daß die Milzener zur Tributzahlung gezwungen wurden. Die Annahme einer mehr oder weniger lockeren Abhängigkeit des ostelbischen Mllzenerlandes vom Deutschen Reich zur Zeit Heinrich I. wird weiter durch die Nachrichten über die unsicheren Verhältnisse in den westelbi schen Gebieten gestützt. Die Dauer der Abhängigkeit vom Deutschen Reich, ob die (Milzener einmalig, mehrfach oder gar dauernd Tribut zahlten, ist unbekannt. Die Tausendjahrfeiern gelten demnach der ersten historisch nachweisbaren Abhän-, gigkeit der Oberlausitz vom Deutschen Reich. Vor, 4 0 0 0 Jahren, frühestens 929 und am wahrscheinlichsten bis 932, wurden die Oberlausitzer Mi ilzener durch Heinrich I. unterworfen und tributpflichtig gemacht. Die heute Oberlausitz genannte Landschaft trat in eine staats rechtliche Beziehung zum Reich. Keineswegs handelt es sich jedoch bei diesen Feiern um ein Gedenken an das tausendjäh rige, quellenmäßig gesicherte Bestehen irgendeiner Oberlausitzer Stadt. (Wohl ist nach den Bodensunden anzunehmen, daß ein zelne Oberlausitzer Orte weit über 4000 Zahre, ja vielleicht sogar mehrere tausend Zahre als Siedelungen bestehen; aber für Gedenkfeiern ist einzig und allein die erste Erwähnung Maßgebend. Da jedoch in der Zeit Heinrich I. kein einziger Oberlansitzcr Ort namentlich erwähnt wird, sind Hiniveise auf das tausendjährige quellenmäßig gesicherte Bestehen irgendeines Oberlausitzer Ortes unberechtigt und als Geschichtsirrtum zu bewerten. Am 9. und 40. September feierte Ebersbach die 200- jährige Wiederkehr der letzten großen Kirchenerwciterung. Es war eine gewaltige Kundgebung. Eine iveihevolle Gedenkfen r am Ehrenmal für die gefallenen Helden des Weltkrieges bi! dete den Auftakt. Pfarrer Endler, Ebersbach, hielt die Gedenkrede. Ein Fackelzug durch die Stadt zur festlich er leuchteten Kirche beschloß den Vorabend. Der Festsonntag wurde mit einem (Weckruf eingeleitet. Die Festpredigt hielt der Führer der Ephoric Löban, Superintendent Z a g s ch, Löban. Nachmittags fand sodann eine große Kundgebung für Deutschtum und Christentum statt. Hierbei spra chen Pfarrer Endler, Ebersbach, Pfarrer Fischer, Löbau, Superintendent Zagsch, Löbau, Landesbischos Coch, Dresden und Kreisleiter der NSDAP. Reiter, Löbau. Ein Vorbeimarsch der uniformierten Verbände und Vereine am Landesbischof beschloß die eindrucksvolle Kundgebung. Die Ebersbacher Kirche hat eine wechselvolle Geschichte. Am 4. Mm 4306 taucht Ebersbach erstmalig in schriftlicher Ouelle auf. Als Hinweis für das Vorhandensein einer Kirche in Ebersbach kann diese Erwähnung des Dorfes nicht dienen. Zn den nächsten Jahrzehnten sind die Nachrichten über d s Ebersbacher Kirchenwesen ebenfalls noch unsicher (5. Februar 4 395 sjPrager BestätigungsbuchP 4429 und 4 486 fEbers- bacher Familienchroniken, die 4826 noch benutzt werden kenn ten). Daß bereits in katholischer Zeit ein Kirchlein vorhanden gewesen ist, bezeugt jedoch die Angabe in der (M eißner B i s t u m s m a t r i k e l von 1 495. Ilm 4 550 scheint die gewaltige Lehre (Martin Luthers die Bewohner ergriffen zu haben. Genaue chronikalische Angaben fehlen. Es ist des halb auch unsicher, ob die Kirche der Reformakionszeit ein Neubau gewesen ist, oder ob die bereits 4495 bestehende katho lische Kirche weiterbenutzt wurde. Das Gotteshaus dieser Zeit war ein kleines Gebäude von 20 Ellen Länge und 49 Ellen Breite. Neben dem fast quadratischen Bau stand ein Glocken haus. (Wie sich aus der Zuschrift einer bis 4859 benützten Glocke ergibt, wurde sie 4582 von dem Bautzener Gießer- meister Andreas Krische (Krischehk) geschaffen. Nachdem be ¬ reits 4653 die Kirche mit neuen Schindeln gedeckt und der niedere Giebel mit Steinen ausgesetzt worden war, wurde schließlich 4 6 8 2 das kleine Kirchlein um 46 Ellen aus 33 Ellen Länge bei 4 9 Ellen Breite verlängert. Dieser Bau Kircke kberrback (Aus Werner Ändert, Ebersbach, „Ein Heimat- und Wanderbuch", Ebersbach 1929)