H46 OkerlsusitzetlZeimatreituog k^st. 10 den Spekulanten Gesteinsproben gerade von der Mundpartie des Goethekopfes geschlagen worden waren, wodurch eine nie wieder gut zu machende Störung in die Prosillinie kam. Doch ist sich die Gemeinde, die damals den Stein kaufte und unter Denkmalsschutz stellte, ihres kostbaren Besitzes recht bewußt geworden. Zum Dank an die Errettung feiert sie alljährlich um die Himmelfahrt dort oben ein Bergfest. ktactt kicken Lasten wir unseren Blick hinüber schweifen über das Dorf, so fällt uns überm Kälberbusch die Große Kiefer auf. Ein Baum, dessen Stamm drei JNänner gerade umspannen können. Sie steht seit der Zerschlagung des Kyawschen Majorates auf Großschönauer Flur und wäre wert, ebenfalls unter die geschützten Bäume eingereiht zu werden, da sie in weitem Umkreis wohl kaum ihresgleichen hat. Mächtig breitet sie ihr zähes, rotbraunes Geäst aus, selbst von der Lausche kann man ihre grau grüne Kuppel leicht ohne Glas aus der Landschaft herausstnden. Nicht weit von ihr entfernt stehen an der Stadtstraße die drei Eichen, sie sollen einst als Sühne eichen gepflanzt worden sein. Unter ihnen rasteten während der Befrei ungskriege Kosaken, deren wüster Hauptmann sich nicht schämte, Spitzkunnersdorf mit Brand und Verwüstung zu bedrohen, falls ihm nicht für die Nacht im Zelt eine Frau zur Verfügung gestellt würde. Das Dorf wurde gerettet. Zm Westen begrenzen Linde berg und Forsten die Fluren. Wenige nur kennen die Abhänge der Felsenmasten, wenn auf ihnen die Mondviolen ihren Blüten zauber entfalten. Ein Schauer besonderer Romantik umgibt die an dem lN-Weg gelegene Karasek- höhle. Vuarzfelsen haben hier einen Hof gebildet, in dem der volkstümliche Bandenführer mit seinen Spießgesellen Zu sammenkünfte abhielt. Zn den schönsten Waldungen aber gehört der im Nord osten gelegene Hofeberg. Wo der Gedenkstein an die Er werbung des Rittergutes steht und an der Schafgrube, hat die Natur eine wunderbare Parkanlage entstehen lasten. Von feiten der Gemeinde wird auch alles getan werden, um diesen Platz immer für die Erholung und Ruhe suchenden Bewohner zu er halten, zu pflegen nnd zu fördern. Weist das Dorf keinerlei verfallende nnd gebrechliche Häu ser mehr ans, sondern einen guten, ständig verbesserten Durchschnitt, so gibt es nur wenig „Villen", die auf eine exklusivere Stellung ihrer Besitzer Hinweisen. Indu strieller Reichtum hat noch nicht, wie anderwärts, das umschlingende Band der Volksgemeinschaft zer stört, obwohl zwei Drittel der er werbstätigen Einwohnerschaft in der ansässigen Textilindustrie ihr Brot sinden. Vor allem ist die Einheit nicht durch die Gründerzeit aus dem baulichen Gleichgewicht gebracht worden. Aller Schmuck rind Schönheitssinn hat sich um Kirche und Schule gesammelt. Das Gotteshaus überrascht durch seine gediegene Aus stattung. Der von Franz Bühner in Gabel geschaffene Altar mit seinem reichen Holzschnitzwerk ist ein kunstgeschichtliches Denkmal. Von großer Schönheit ist auch das 1916 erwor bene Kruzisir ans Oberammergau. 1910 vollendete die Ge meindenden Bau einer neuen Schule. Zwischen ihr und dem kckuie