A»S dem Morgenlands. 25 bei bunten Zeugstoffen u. s. w. schlug nicm denselben Weg ein, und die Anschauung vertiefte sich jedesmal in einen Symbolismus, der bis auf die Farbe der Bekleidung und der Schmuckgegenstände am menschlichen Leibe seine aber gläubische Wirkung ausübte und aus der Farbe Glück und Unheil herauslas. Legte man den Toten schwarzfarbige Kä fersteine auf den Leib, so hatte das seinen guten Grund. Für die Lebenden wäre ein schwarzer Schmuck als Unglück weissagend angesehen worden. Wenn aus dem Leichensteine einer verstorbenen vornehmen Ägypterin der Dame unter an deren die Worte in den Mund gelegt werden: „Ich hielt mich fern vom Quarz und zog den Grünstein (Smaragd oder welch immer grünfarbiger Stein) vor", so hatten sie dadurch einem Gedanken Ausdruck gegeben, den ich etwa durch „was mir Unglück bringen konnte, vermied ich, was mir Hoffnun gen erweckte, trug ich an mir" deute. Auch aus diesem Bei spiel tritt es klar hervor, daß sich die Farbensprache bis zur Stunde noch lange nicht überlebt hat. Kannte man auch schon im Altertum das, was wir in unserer Gegenwart als Modefarbe bezeichnen, so war die Wahl der Grundfarbe den noch keine beliebige, sondern stand mit dem Symbolismus der Farbe in innigstem Zusammenhang. Die älteste Rechenkunst. So geläufig uns heutzutage die Rechenkunst geworden ist und so einfach den Kindern der Gegenwart die dafür auf gestellten Regeln erscheinen, so wenig dürfen wir zu dem Glauben berechtigt sein, als sei es von jeher so gewesen und diese Kunst nur wie eine Erbschaft aus ältesten Zeiten an zusehen. Erst seit der Einführung der sogenannten arabi schen Ziffern für das dekadische Zahlensystem, in welchem