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Zwölftes ABONNEMENT-CONCERT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 10. Januar 1878. Erster Tlieil. Ouvertiire zu Euryanthe von C. M. v. Weber. Concert (A moll) für die Violine von Vieuxtemps, vorgetragen von Herrn Emil Säuret. Arie aus „Esther“ von Haendel, gesungen von Frau Kölle-Murjahn aus Karlsruhe. Kecitativ. Der Kön’ge Herr, du Ilimmelsfürst, dess’ Werke wir mit Staunen sehn, mit seiger Lust verkünd’ ich laut deiner Herrlichkeit unsterblich Lob! Arie. Hallehijah! Romanze von Max Bruch ) , ,, für Violine, vorgetragen von Herrn Säuret. Rondo von H. Wtemawski ) Lieder mit Pianoforte von J. Brahms, gesungen von Frau Kölle-Murjahn. a) Von ewiger Liebe. Dunkel, wie dunkel in Wald und Feld! Abend schon ist es, nun schweiget die Welt. Nirgend noch Licht und nirgend noch Rauch, Ja, und die Lerche sie schweiget auch. Kommt aus dem Dorfe der Bursche heraus, Gibt das Geleit der Geliebten nach Haus, Führt sie am Weidengebüsche vorbei, Redet so viel und so mancherlei. ,,Leidest du Schmach und betrübest du dich, Leidest du Schmach von Andern um mich, Werde die Liebe getrennt so geschwind, Schnell wie wir früher vereiniget sind. Scheide mit Regen u. scheide mit Wind.“ Spricht das Mägdelein, Mägdelein spricht: „Unsre Liebe, sie trennet sich nicht! Fest ist der Stahl und das Eisen gar sehr, Unsere Liebe ist fester noch mehr. Eisen und Stahl, man schmiedet sie um, Unsere Liebe, wer wandelt sie um ? Eisen und Stahl, sie können zergehn, Unsere Liebe muss ewig bestehn.“ Jos. Wentzig. (Nach dem Wendischen.)