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Concert für die Violine (Nr. 5, Dmoll) von F. David, vorgetragen von Herrn August Wilhelmj. [Introduzione, Adagio und Allegro serioso.} Arie aus „Die Vestalin“ von G. Spontini, gesungen von Fräulein Schneider. Du, die mein Mund nur bebend nennt, O Vesta, Gnade und Erbarmen, Ach schenke doch Mitleid der Armen, Die willig ihre Schuld bekennt! Du siehst ja dies zärtliche Sehnen, Den Kampf und meine Angst, Meine Reue, meinen Schmerz! Ach, rühren dich nicht meine Thränen, Genügt dir nicht ein getheiltes Herz ? An diesen Weihaltar, zu dem ich oft mich betend wende, Leg’ ich erbebend nun meine frevelhaften Hände. Der Verbrecherin Blick, er macht verlöschen dieses heil’ge Feuer; Der Göttin Arm stösst mich zurück, fort von hier! Ha, zerrissen sei der priesterliche Schleier! Wohlan! Venus schütze mich, und Amor sei mein Gott! — Was that ich? Weh mir! Ich bin verloren! Nicht duldet Vesta diesen Spott, Die Schmach wartet mein, Tod ist mir zugeschworen! Ha, wer verfolget mich? Welch’ ein Schauder ergreift mich? Ihr Götter, gebt mir den Tod! Mir winkt ein offnes Grab, der Blitzstrahl wird mich verzehren! — Licinius schon hier? Ach, wie dämpf ich diese Gluth! Ich seh’ ihn, spreche ihn, kann seine Stimme hören! Nein, zaudern darf ich nicht; die Liebe und Verzweiflungswuth Verdoppeln meine Kraft, ja, das Aeusserste zu wagen. ♦ Hört der Verzweifelnden Fleh’n! Lasst noch einmal den Theuren mich sehn, Mit Sehnsucht erharrt ihn dies liebende Herz! Dann schleudert schnell auf mich herab vom hohen Göttersitze Eures Zornes zerschmetternde Blitze; In seinen Armen wird zur Freude mir der Schmerz! Ungarische Lieder für die Violine von Ernst, vorgetragen von Herrn Wilhelmj.