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EINUNDZWANZIGSTES ABONNEMENT-KONZERT IM SAALE DES GEWANDHAUSES ZU LEIPZIG DONNERSTAG, DEN 19. MÄRZ 1914. Leitung: Professor Arthur Nikisch. ERSTER TEIL. Ouvertüre zur Oper »Die verkaufte Braut« von Friedrich Smetana. Arie der Sulamith (mit kleinem Frauenchor) aus der Oper »Die Königin von Saba« von Karl Goldmark, gesungen von Fräulein Gertrude Foerstel, k. und k. Kammersängerin. Sulamith. Mein Assad kehrt zurück! Ach nur dies eine Wort Hallt durch die Seele wider. Gespielen, hört mein Glück! Singt mit mir Jubellieder! Frauenchor. Der Freund ist dein, Der unter Rosen weidet. Sulamith. Mein Freund er ist ein Myrtenstrauß, Der sich an meinen Busen schmiegt. Ich halte ihn, ich segne ihn, Mich labt sein Wonneduft. Frauenchor. Der Freund ist dein, Der unter Rosen weidet. Sulamith. Mein Freund er ist ein Labekelch, Der lieblich mir die Lippe kühlt, Ich halte ihn, ich segne ihn, Mich labt sein Honigkuß. Frauenchor. Der Freund ist dein, Der unter Rosen weidet. Sulamith. Der Freund ist mein. Eine Ballettsuite für Orchester (Op. 130) von Max Reger. (Zum 1. Male.) I. Entree. Tempo di Marcia — II. Colombine. Adagietto — III. Harlequin. Vivace — IV. Pierrot und Pierrette. Larghetto — V. Valse d’amour. Sostenuto — Tempo di Valse — VI. Finale. Presto. ZWEITER TEIL. Drei Lieder mit Orchesterbegleitung, gesungen von Fräulein Foerstel. a) Venetianisches Wiegenlied von Joseph Marx. Nina, Ninana will ich dir singen, Um Mitternacht hörst du ein Glöcklein klingen. Nicht mein ist diese Glocke, die wir hören, Santa Lucia wird sie wohl gehören. Santa Lucia gab dir ihre Augen, Die Magdalena ihre blonden Flechten, Die Engel schenkten ihre Farben, Kindchen, Die heil’ge Martha ihr holdsel’ges Mündchen, Ihr Mündchen süß, von Florentiner Schnitte. O sag’, wie fängt die Liebe an, ich bitte! Sie fängt wohl mit Musik und Geigen an, Und endet mit den kleinen Kindern dann; Sie fängt wohl an mit Singen und mit Sehnen Und hört dann auf mit Jammern und mit Tränen. Nina, Ninana will ich dir singen, Nina, Ninana, Nana! Heysc.