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So hat denn Chemnitz abermahl den kläglichsten Verlust empfunden; Es steht und thrant, otheurerGreiß! bey Deiner finstern Grabesgruft» Ach, Höchster! Höre, was Dein Volk, da sein Haupt finkt, wehmüthig ruft: Sieb einen Vater wiederum, und heile der Betrübten Wunden! Aus wahrer Hochachtung gegen den Wohlseeligen Herrn Bürgermeister, aus herzlichen Mittleiden gegen Deßen hinterlassenc wertheste Frau Wiltwe, Herren Söhne, und übrige nahen Angehörige, und mit heiliger Andacht für unserer lieben Stadt B««' stes, fügte dieses bey, öl. Samuel August Zunghaus, kalk, zu 8r. I^ic. ochseelger Greiß, Dein Angedenken Wird immer bey uns grünend seyn, / Ob wir llns jetzt gleich sehnend kranken ^ Bey Deiner Leiche Todtenschrein. Dein Alter, Weisheit, rechtes Rathen, Verewigt Deine klugen Thaten. Stadt, Rathhauß, Bürger und die Deinen, Nebst Kirch und Schulen, klagen Dich, Man sieht sie um die Wette weinen Und jeder denkt dabey an sich, Wie er Dir noch im finstern Grabe Vor mancherley zu danken habe. Gott tauscht die Bürgemeisterbürde, Die Dir neu aufgeleget war, Mit derer Himmelsbürger Würde Und bringt Dich zu der Engelschaar. Diß kan der Deinen Trauren stillen Und Sie und uns mit Trost erfüllen. Bey der Ehrenvollen Trauerpredigt des hochscel. Herrn Burgemeisters schrieb dieses, seine wahr« Hochachtung zu bezeugen Johann Gabriel Veil, zu 8r. ioli. >o lege denn zur Ruh die abgematten Glieder, Leg die Regierungslast, die Dich ermüdet, nieder, Die Last, die Du auch noch bey angestiegnen Tagen So offr zum Wohl der Stadt, Geprießner Worm, getragen. Man will Dir zwar die Last von neuen übergeben; Doch Du bedarfst der Ruh, drum schließt sich bald Dein Leben. Ja Du gehst zu der Ruh, tvornach Du langst verlanget, Du gehst und bist nun da, wo stolze Ruhe pranget. O so genüße denn auf Dein Ruhmvoll Ermüden, Genüß die Süßigkeit von jenen Himmelöfrieden, Womit in Ewigkeit sich solche Seelen laben. Die hier, wie Du, mit Lob ihr Amt geführet haben. Die Deinen und die Stadt, und die es redlich meynen Gedenken zwar daran nicht ohne herbes Weinen. Sie weinen insgesammt. Doch haltet ein ihr Thranen! Beweinet man die Ruh, wornach sich Fromme sehnen? Johann Michael Mehlig, kalt. Luirlkr. zu 8r. loksnn. 6VS9860V