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Dresdner Nachrichten : 06.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-06
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1881
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«r «L« WM,' Seit« > — 8onuul«, ESN e». Kovombvr 1861 Mark ab <1,910,470 Mark mehr al> im Etat 1880/81). ebseinnahme auü dem Personen» und Gepackverkehr be- - auf 17,590,800 Mark, auü dem Güterverkehr auf 42,916^000 Mark. Der Betriebsaufmand erfordert an Besoldungen und Ge halten der etatsmüßigcn Beamten 10,598,870 Mark, an kosten für Unterhaltung der Bnlmanlagen 3,701,300 Mark, an Kosten des Bahntransports 5,5N,:iOO Mark. — Nach dem Steuer- und Abgabenetat betragen die Einnahmen an Grundsteuer 2,7^200 Mark, an Einkommensteuer 15,101.050 M„ an Tteuenr vom Ge werbebetriebe im Uiulienielien 300,000 Mark, an Urkunde» und Erbschaftssteuer 2,008,200 Mark, an Kanzleisporteln 3!>,60o Mark und an verschiedenen anderen Erhebungen 86,180 Nkark, in Summa 20,319,2:10 Mark (also um 2,016,180 Mark weniger als 1880/81). Dagegen belaufen sich die Erträge aus den Zöllen und Verbrauchs steuern auf 10,263,495 Mark (somit 1.631,575 Mark mehr gegen den vorjährigen Etat) und die Einnahmen an Ehaussee- und Brücken geldern 759,790 Mark (21,500 Mark mehr), zusammen - 31,342,518 Mark, welchem Einnahmebetrag an Ausgaben nur 4,695,382 Mark gegenüberstehen. — Auf der Pferdebahn nach Löbtau verkehrten bisher die Wagen nur bis an die Stadtgrenze. Von heute an soll jedoch der Betrieb bis an die Endstrecke am Rohleder'schcn Gasthof er öffnet werden, was für Viele Gelegenheit zn einen, Svnntags- nachmittagsausflug geben wird. — In den Coneerten deü Venn Musikdirektor Ehrlich (Braun'ü Hotel und Lincke'scheü Bad) wirken heute die P ulo- vhonisten Gebr. Flarns, welche sich aus einer Kunstreise nach Paris befinden, mit. Sie haben bis Ende vor. Mts. in Berlin durch 5 Monate reichen Beifall geerntet. — Am gestrigen 5. Ziehungstage erhielt die Kollektion von O. H. Ullmann hier den Gewinn von M. 50.000 auf Nr. 10,373. — Der Militär-Verein I. begeht heute im Trianvii jeinen ersten Fainilien-Abend mit Eoncert und Tanz. Ein origineller Verein ist der hiesige R e sterverein, welcher woliltbätige Zwecke verfolgt, und bittet man, zur Orientirnng über dessen Zwecke, das Inserat der heutigen Nummer, welches eine» demnächstigcn Verkauf in Aussicht stellt, zu beachten. — Der heutige Sonntag bietet Freunden ländlicher K ir me fi test e Gelegenheit im Anschluss an einen 'Ausflug mit dem Dampf schiff »ach Ponritz, im Zimmer'schen Gastbot zu Pappend und den umliegenden Ortschaften Visite zu machen. Während die Schnee decke bei uns durch den eingetretenen Südwind iebr schnell ver schwunden war, kann man von den Elbgeländen aus die 'Ausläufer des Erzgebirges noch im schönsten Weih erglänzen sehen. — Die Sächsisch-Böhmiscke Dampfschifffahrt veran staltet beute in Veranlassung der in Pilling, Laubegast und anderen Orten statlnndenden Kirmes eine Ertradampsschisifalnt von Pillnig Abends 7, von Laubegast 7,15, von Niedewonritz Toltewitz-Wnchwitz 7,20 und von Blascwig-Losclnvib 'Abends 7.40 nach Dresden. — Heute vor 25 Jahren wurde in Dresden die erste Spezial gärtnerei für Noscn begründet durch Herr» P. Nuicbpler — ein damals für sehr gewagt geltender Versuch. Schon der Onkel de§ Gründers, Herr I)r. Ruickpler in Dresden-Neustadt, kultivirte vor fast 60 Jahren als Liebhaber nur Rosen. 'Als sein Neffe klein be gann, züchtete er wenige Stämme i jegt besitzt der Nuschpler'sche Rosengarten einen europäischen Ruf, einen der grössten Ervorte und bat über 500,iVO Rosen in allen Stadien in Züchtung. Mögen dem verdienstvollen Mitbürger „des Lebens Rosen" in immer stei gender Julie weiter blüben! — Heute Abend ' 28 Ubr nehmen die Drenkler-Eonecrte in Gebrüder Bach's E 0 n c c r t - S ä l e » ihren 'Anfang. Es steln zu erwarten, dass dieselben wie im Vorjahre eines grossen Zuspruchs sich zu erfreuen haben werden, da damit einem allgemeinen Wunsche namentlich von Seiten des Neustädter Publikums Rechnung ge tragen ist. — Weiblicher Feuereifer für die Rcichstagswabl soll sich in Leipzig in sollender Weite gezeigt haben, an der sich der vielfach verkühlte Patriotismus mancher Männer neu entflamme» kann. Bei einer Dame erscheint am Wahltag Nachmittags der Klavier lehrer. um der Docblcr den gewöhnlichen Unterricht zu ertl,eilen. Die Dame fragt, ob er schon gewählt habe, und auf die 'Antwort, dass das wegen Mangel an Zeit noch nicht geschehen sei, dringt sie in ihn, dass er ja noch wählen solle. Der Klavierlehrer sagt, er habe noch mehrere Unterrichtsstunden zu geben, von denen immer eine aus die andere unmittelbar folge, und er werde deshalb, da kein Wahllokal ziemlich entlegen sei, wohl schwerlich zur Abgebung der Stimme gelangen. Da fasst die Dame sich kurz, sic entbindet den Klavierlehrer von keiner Leetionsstunde, lässt eine Droschke vor fahren und begicbt fick mit dcniselben nach dem betreffenden Wahl lokale, wo nunmehr der Lehrer seiner Pflicht genügt, um alsdann in derselben Droschke »ach dem Hanse gefahren zu werden, in welchem die nächste Unterrichtsstunde anberaumt ist. - Ter Genfer Verein der H 0 t e l a n g c st e l l t e n, Sektion Dresden, feiert am 16. d. M. im Hotel Kaiserhof sein I. Stiftungs fest. Tie Mehrzahl der hiesigen Herren Hoteliets hat ihre Bc- thciligung an diesem Feste zugesagt. — Gestern Abend gegen 7 Ubr svrang von der AugustuS brücke eine männliche Person in die Elbe, tauchte auch noch mehr fach aus der Flutl, aut. Einige Schiffer fuhren dem Unglücklichen mit einer» Kalm nach: ob derselbe noch gerettet wurde, konnten wir nicht erfahren. — Die I obres- K 0 n f e r e n z der Lehrer des Inspektions- bezirks Dresden I. findet nächsten Dienstag den 8. d. M. in Bach's Etablissement unter Leitung des Herrn Scbulratb Bcrtbelt statt. Ten Hauptvortrag wird Herr Lehrer Weber (1. Bürgerschule) über daS interessante Thema halten: „Nach welchen Gesichtspunkten bat die Auswahl und Anordnung des Unterrichtsstoffes für die Volks schule zu erfolgen? Ein Beitrag zur Beantwortung der Ueber- bürdungsfrage." -- Im Zoologischen Garten wird gegenwärtig mit Dampf gearbeitet: es ist nämlich am sogen. „Kanal" in der Nähe des Bünelliauses eine Lokomobile ausgestellt, mittelst deren das Wasser ausgepumpt wird. Die schon vor einiger Zeit von Herrn Tireetor Schöpff als notlnvendi z erkannte und beabsichtigte Reini gung des Kanals ist somit in Angriff genommen rmd die Ausgrabung des Schlammes wird bereits eitrig gefördert. Der heutige Ein trittspreis ist wie an jedem crffcn Lonntage des MonatsWö Pi. pro Person. — Die Vorarbeiten zum Bau des EireuS Herzog auf dem vor dem Bismarckplatz gelegenen'Areal haben bereits begonnen. In den beiden heutigen V i e t 0 r ra - S a l 0 n Vorstellun gen (Nachmittags halbe Preise) tritt erstmalig der Cguilibrist Mr. Glanee aut. Die Vorführung der Fantoches-Marionetten siuoct Nachmittags und 'Abends statt. Im At'vl t'ür obdachlose M ä n n e r sind in der Woche vom 28. Oktober bis 3. November 252 ausgenommen, 43 gebadet und 3!)3 zurückgewiesen worden: trotzdem aber die Zahl der Auf- genommcnen auch gestiegen, ist die Zahl der Zurückgewiescncn uni volle 100 gegen vorige Woche vermehrt. In den letzten Tagen war es geradezu grauenhaft und gar nicht zu bewältigen; bis 7 ubr er schienen 120 150 Männer, von denen nur 36 ausgewählt werden konnten. Besonders must dabei hervorgchoben werden, dast der größte Tbcil Dresdner waren. — P 0 l i z c i b e r i cb t. Eine arme Botenfrau verlor am Freitag hier einen Brief mit 140 Mk. Geld und zeigte dies auf der nächsten Polizeibezirkswache an. Ein Herr fand den Brief und lieferte ihn icssort an die richtige Adresse ab, so dast die Frau schon eine große, hölzern«, mit Eist len " . en best . Sie entöl,lt s n. Wertste von ungefähr 200 Mark. licheo Riede aestLstlen worden, tr beschlagene Kiste, " Flanelle tn verst Zeichnet I'. 5. denen Farben - Durch ,m 3. d. in de K plötzl !r Le iedergelien eiiwr Lestnnvand verunalückten stmgnibe zu Rottwerndorf die Arbeiter nach kurzer Frist von ihrer großen Sorge wegen des Verlustes be freit werden konnte. Gestern Vormittag ist es gelungen, den unbekannten Mann zu ermitteln uud s e st; u n e h iu e n, welcher sich bei viele» biengen Eimvohneru als Tclegrnpben- bez. Eiscn- babnbeamter eiugemictbct, die Wolmnng aber alsbald wieder ver lassen und jedesmal Kleidungsstücke, sowie Geld und Uhren ge stohlen hat. — Am Freitag Vormittag ist in der Actien-Spritfabrik arss der Friedrichstraste ein I!» Jahre alter Arbeiter in einen mit heißem Spülicht gefüllten Bottich gestürzt und hat eine Ver st r c n n u n g der unteren Extremitäten erlitten. Ter Mann fand sofort im hiesigen Stadtkrankenliause Ausnahme. Am Freitag Abend wurden bei Ankunft des Görlitzer Zuges auf dem Schlesi schen Bnlmliosc in einem sonst leeren Eoupst zweiter Klasse ein junger Mann und ein Mädchen t 0 dt aufgcfundcn. Sic hatten sich mit Euantali vergiftet, von dem cin Ueberrcst noch neben ihnen in einem Glatc stand. Recognoseirt wurden sie später als ein 24 Jahre alter Comptoirist von hier und ein 28jäbrigeS Ticnst- mätH'en aus Böhmen. Beide hatten früher in einem Liebcs- verliäl'nist gestanden, das jedoch später wieder gelöst worden war. — Während des letzten Jahrmarktes ist von der Hauptstraße weg isold und Steinigen. Beide brave, fleißige Arbeiter. Letzterer trug mehrere Rippenbrilche davon, die an seinem Aufkommen zwei feln lassen, während ersterer — ein Vater von 7 unerzogenen Kin dern — sofort eine Leiche war. , — Oberneuschönberg bei Olbcrnhau. Unser malerisch auf hohem Berge und unmittelbar an deü Nachbarlandes Böhmen Grenze gelegenes, weithin inS freundliche Flöstatstal blinkende Gotteöl,auü erhielt am 1. November d. I. neue Glocken (Drriklang in ^->l»r, aus der Groste'scben Gießerei zu Ncustabt-DreSdcn ster- vorgeanngen) und wurden dieselben am genannten Tage feierlich ihrer Bestimmung übergebe». Der hiesige Fabrikant Günzel hat das Verdienst, durch Emsammeln freiwilliger Beiträge mit Eifer und vielem Zeitaufwand 2l(>«) Mark Gesanimteinnastme für diesen Zweck zu erzielen. Der Wcikeact wurde vom Superintendent 11r. Richter aus Freiberg vollzogen, Abends fand Probeläuten und ein besonderer 'FestgotteSdienst in der erleuchteten Kirche statt, und nachher Festessen im hiesigen Preistler'schen Gasthofe. Oberneuschiin berg ist eine Exulantengenieinde, kurz nach dem 30jährigen Kriege von um ihres (Klaubens willen aus Bübinen vertriebenen Evan gelischen gegründet. — P l a u e n i. V. Die Stichwahl zwischen den Reiciistagö- kandidaten Staatsanwalt 4)r. Hartmann und Superintendent Land mann ist auf dyr 8. b. Nt. festgesetzt morden. Die Zuversicht ver Kvnservativen auf die Wahl ihres Kandidaten 1)r. Hartmann er scheint bei dem durch die Wahl dargetkanen großen Wachst!»»» der konservativen Partei auf dem Lande und in den kleinen Städten unseres Bezirkes sehr begründet, zumal das widernatürliche Bünd nis! der Sozialdemokraten mit der Fortschrittspartei bei der Stich wahl jedenfalls in die Brüche gebt und die Fortschrittspartei, welche sich für Landmann erklärt hat, viel zu schwach ist, um den Liberalen zum Siege verhelfen z» können. 1'. Ans der nach der Stadt zu steil abfallenden Hoheiisteiuer Straße in St 0 ll b c r g gingen am 3. d. Nachmittags die Pferde vor einem schwer beladenen Kohlenwagen durch und rasten bis herab aus den Marit, wo sie an ein Haus nnprailten uns Vas eine mir gebrochenen Beinen unter klägliche» Tönen znsammenslürzte. DaS andere riß sicl, los und taste weiter, wurde aber später unver letzt eingefangen. Der Wagen ist gänzlich zerbrochen. Zum Glück ward kein Nie »sch verletzt. — Der in einer Dampfschneidcmüble in Zwickau beschäftigte 29jährige 'Arbeiter Eduard Kraus — Vater von 4 Kindern — ge riest, nin 2. d. mit dem Arm in die Kreissäge und ward derartig verletzt, daß il»n der Arm wahrscheinlich nmpntirt werden muß. — Ans Chemnitz wird gemeldet, daß dort die industrielle Dbätigkeit vielfach bedeutenden Aufschwung nimmt. Inden meisten größeren Fabriken liegen große 'Aufträge vor, bei Hartmann und Schönlierr wird Tag lind Narbt gearbeitet. Besonders werden Stick- und Strickmaschinen stark bcaclirt. — In der Umgegend Äaldenbu r g s sind in letzterer Zeit melirfackie Milzbrandsälie mit stets tödtlichem Verlause vorgekom men -, i,>nerl,alb 4 Tagen gab es an einem Orte 3 solcher Fälle. Da das Milzhrandgist außerordentlich gefährlich ist, so empjielüt sich beim Umgang mit solchen Tbieren grosse Vorsicht. Das Ver siegen der Milch ist als erstes Krantlieitssmnvtoin zu bezeichnen. — Ein seltener Fang wurde am Mittwoch bei Pirna gemacht. 'Als ein Herr mit seinem Hunde aus den Feldern in der Näbe der Heilanstalt vronienirle, zog der Hund plötzlich an und stellte 'eine grosse in der Nähe bockende schöne Auerhenne, die er nach kurzem Kampfe nncb niederlegte. Den, Tinere, welches sicl, offenbar von einem weiter oben gelegenen Jagdreviere in ange- icbossenem Zustande verflogen batte, war der eine Ständer zerschossen. - In Ottendorf soll — nach dem „Zcbnitzer Grenzblatt" das Ncrvenfieber in besorgnißerregender Weise grajsiren »ud in einem Harne allein 6 Krankl,eitsfälle vorl'iegen. Im benachbarten Herligswatde ist ein Nervensieber - Kranker, ein 28jäl,rigcr Fabrik arbeiler Friedrich Röliig. am Freitag in der Fieberhitze nur mit dem Hemd bekleidet, in s Freie gelaufen und in den Bacl, gestürzt, aus welchem gestern Morgen sein Leichnam gczogen ward. — 'Am 2. d. M. wurde der 53jälirige Webermeister Heinrich Tccgcn aus 'Voigtsberg an der Lanterbncb Roßbacber Straße in der Nähe von Süßebacl, erstarrt nusgesuude»; er starb bereits am nächsten Tage. - Von jenem Baimwärler Georg,, der dieser Tage auf der Enenbabnstrecke Stein - Niedersclilema tödtlich übers aliren wurde, l'iess cS anfänglich, er bälte sicl, in Truntenlieit ans das Gleis gelegt gebabt. Die angestellken Erörterungen haben ergeben, daß dies nickt walir ist, dass iim aber wahrscheinlich ein Schlags!uß aus das Gleis niedergeworsen hat. Daß auch ein so l,armloses Tlüer. wie ein Kalb gesäliriich werde» könne, wird mau kaum ginubeu und doch hat das am Dienstag der Nachtwächter Emu in Aitzeudors sehr schmerzlich sübleu müssen. Er trausportirte ein Kalb aus der Straße als das Tlüer plötzlich aus irgend welchem Grunde böse ward »ud de» Mann dermassen in den Straßengraben schleuderte, daß er außer anderen Verletzungen auch einen Armbrncl, davon trug. — Versteigerungen am 7. Nov. i» den Amtsgerichten: Treuen: Sophie Brauns Grundstück da,., 1>ZD M.; Ostritz: Ferd. Witlig's Grundstück in Künigshni», 78.WO M.: Chemnitz: Christ. Dorotnce Puschmann's, Julius Her,». Puscbmann's, Tiieod. Heinr. Puschmann's und Friedrich Louis Pnscbmann's Grundstück das., 17,500 M.; Kolditz: Karl Heinr. Kretzsüimar s Grundstück in Podel witz, 2100 M.; Reichenbach: Marie Auguste Leisiner's Grundstück das.. 2100 M. Am 8. Nov.: Cbcmnitz: Johanne Eleon. Iülich'S Grundstück in Gabienz, 13,500 M.-, Grimma: Karl Aug. jSchulzc's Grundstück in Boltmnrsdors. 30M Ni.: Freiberg: Heinrich Ernst Fischer's Grundstück das., 14,500 Ni. Am 9. Nov.: Auguslus- burg: Kar' Heinr. Groschupp's Grundstück das., 14,400 M. tarirt. — Landgericb t. Wenzel Ieezeck (?), ein Schneider czcchischcr Nation, kam bei den schlechten Zeiten bin »nb wieder in die nn- angenebme Lage, seinen Ueberzielicr dein Psnndleibcr in Obhut zu geben und dies geschah zuletzt an einem Tage Ende des Monats ! Juli bei einer Frau Bischof iu der Gcrbergalie, woselbst das Gar ' dcrobeslüct gleich vorn am Eingänge einer Kammer neben diversen j Schicksalsgenossen nusgehängt wurde. Der Schuhmacher und Former ! Friedrich Hermann Müller aus Tal,len stand ebenfalls mit der Pfandleiherin B. in Geichästsverlündvng und verkehrte daher hin und wieder in den Totalitäten dieser Frau, wie dies auch kurz vvr dein 22. Sepl. d. I., just dein Tage, au welchem, Müller eine» Uever- zieher an einen gewissen Gerber für ein Darlehen von 15 Ni. als Pfand aushändigte, geschehen war. Als darauf der Tarleiber selbst mit seiner Kasse in die Brücke kam, erlnelt er zwar von Müller die Ermächtigung, den Nock zum Versatz zu gebe», doch rietl, ihm dieser eindringlichst nb, die Verpfändung bei Bischof zu bewirten, ei» An- führen, das er mit der Behauptung, B. werde voraussichtlich näch stens Bankerott machen, motivirlc. G. verpfändete aber dessen tin geachtet den Neherzieber bei 'Bischof »nd liier stellte sich nun sofort bcrans, daß dieier und Icczeck's Rock ein und dasselbe Stück und folglich der letztere auch nicht mebr an seinem elicmaligeu Auf bcivalnuugsorte vorzusinden war. CS lag offen ein Dieb stahl vor, und in dem starkhegrüudetcn Verdacht, denselben verübt zu linden, kam Müller, der, wie fick, hcransstcllte, kein Neu-, ling im DiebeSlinndwerte war und dieser!,alb sclion eine Reihe Vor strafen verbüßt batte. Der Angeklagte stellte gleich von vornherein die ilim beigemessene Thäierschait entschieden in Abrede und nahm in der Hauptsache aus den großen Unbelannlen Bezug, der dies mal die Rolle eines Schmicdegesellen spielt und den ominösen Ucberzicher in der Hausflur der Taagescll'schcn Herberge nach längerem Handeln für 12 Mark au Müllem verkauft haben soll. Tie Mittel hierzu will Müller zum größten Tbeile im Spiele, beim „Tippen" gewonnen haben lind gab er sich auch nach dieser Richtung zur Führung dcs 'Nachweises die größte Mühe im Lügen, wie er denn sonst auch die widersprechend sten 'Angaben über den Zeitpunkt des Erwerbes von dem lieber zielicr machte. Nach ailedc'i» gewann Herr Staatsanwalt Weicher die volle Ucberzcugung von der Schuld, des Angeklagten, der trotzig bis zuletzt beim Leugnen stellen blieb uud dem gestellten Antrasse gemäß erkannte die 3. Strafkammer aus 8 Monate Ge fängnis! und 2 Jahre Ehrcnrcchtsvcrlust. Lügcninüller mochte als rückfälliger Dieb ein noch schlimmeres Resultat der Untersuchung vermuthct haben, denn sonst würde er schwerlich müt dem Urtheil und den, sofortigen Strafatttritt einverstanden gewesen sein. — Kein frommer Knecht war Kart Heinrich Kirst aus Kauffuiigcn in ^strafte reinen Schlesien, der Penckert auü Lei» nach der Portierlog rmm schassen Militär wegen . ^ Vertreter d«S Pferd«flall-Departementü seinen Relsegenossen so üblen. Streich gespielt, wle folgt. Kirst begab sich noch an dem selben Abend nach der Portierloge und stellte sich der anwesenden Frau Zieschang als Bruder des erwähnten Peukert vor, woraus er mit Erfolg um Aushändigung de« Koffers bat und sich dann nach dem schlesischen Bahnhöfe betzufü Weiterreise in seine Hriinath ver fügte. Seine Absicht ging, daraus machte der schlesische Schwindei- meier kein Hehl, dahin, den gefüllten Koffer, dessen Werth sich aus über 100 M. bezifferte, bei passender Gelegenheit zu erbrechen: allein die Nemesis machte ilnn einen Strich durch die Rechnung. indem Kirst noch vor Abgang deü Zuges auf dem schlesische» Bahnhof dingfest gemacht wurde. Der Gerichtshof erkannte unter Ausschluß milvemder Umstünde auf 6 Monate Gcfängniß und 2 Jahre Ehren- rechtüverlnst. — Der Kaufmann Hermann Mors hatte ,ü in der Nacht zum Sednntaae seinem benebelten Zustande zu verdanken, daß Inn ein Nachtwächter wegen Störung der nächtlichen Ruhe aufs Korn nahm und schließlich vie Anweisung crtheilte, sich einen, Gange nach der nächsten Bezirtswache anzuschließen. Hiervon nicht sonderlich erbaut, suchte der 'Nachtwandler die Einladung mit einem Geschenk von 5 Mark, daS er alsbald aus 10 Mark erhöhte, rückgängig zu machen, allein der gewissenhafte Wächter widerstand diesem Loctversuch und dieserhalb geriet!, MörS in eine heftige Erregung, die er, auf dem Wachlokale angc- kommen, n»t der fürchterlichen Drohung: „Sie L — treff' ich schon wieder, rin Revolverschuß ist Sie sicher l" dokumcntirte. Die Ver mut!,»ng , daß der übrigens harmlos dreinschanende Arrestant wo möglich eine Mordwaffe bei sich führe, bestätigte sich bei dessen Durchsuchung zwar nicht, allein der gute Mann wurde wegen Be slechung »nd Bedrohung in Untersuchung genommen und schließ lich vor das Landgericht zur Aburtheilung verwiesen. Mors suchte nun zwar zu behaupten, er habe sich zur kritischen7Zett'im völlig nnzurechnungssähigen Zustande befunden, allem damit kam er selbstverständlich bei den Herren Richtern nicht durch, während andererseits für erwiesen und strafmildernd erachtet wurde, daß er sicl, mindestens im angetrunkenen Zustande befunden linden mocbie. Der Angellagte wurde im Sinne der von Herrn Rechtsanwalt Schreck trefflich geführten Vertheidigung zu einer Gc- sannntgeldstraie von 55 M. vcrnrtheitt. Meteorologtsktie Beobachtungen vcv dciUIckc» Lcewaue t» ^amburq „in t Rovciiibcr »n> 0 Ubr Morgen». er». Kopenhagen . . -lAklioli» . . haporanda . . <-U. Prtccsburg MoSIan . . . Mrnicl Paris . Mnmbcn Leipzig Per iu, Wien . UroSIa» 77, 28 7„2 S 7S8 77i> -« „»ZV VZV NO ouo W,»k>. »laftig lei«, leich. lrtlch leiser Zug «etter. »odcekt bedeckt bedeckt bedeck, >) wolkenlos 9 - e wolkig bedeck! brilee Schnee wolkenlos . . . 7>w « l-ls-r Zug ... 77c, O inüdig . . . 77 : ü 8 eiO schwach ... 77, Z - „il, ... 774 ' 080 schwach ,, Äescern 4lbeud schöner Monbilng. B See rnlpg. Ueberstchl der LS, t> er »ng. Der höbe Luftdruck, welcher gestern llbcr dein Osilccgeblete ,ag. schretiei mit clwao znnehnicndcr Iniensil!» sildwärts dem Schnmrzen Meere g». während sc» hohe» Norden eine Dcprcßio» erschienen ist. welche iu Bvdoe P.-cststnem verantabk. Tie mcihigen bls ßarke!, slldöslllche» Winde dauern iibcr drm uordwklUichen Tcul'chland. soivie am Skagccak sort. lieber Lenlral-Europa ist das Wclicr >a> Wehe» „ube. »eileniocise regnerisch, im Osten meist Heller und trocken bei schwacher Lni,beweg»»;,. DK" Erwärm»»;,, tt clche sich gestern ilber Aracclrclch zcigtc. Hai sich a»ch »der S»o- >i»d Wes, Miueidenüchland ansgcdch», »ud ist daielbst berciis Tdauwcucr eingelrewn, Ivelches sich >»„ ivciicrcr AuSdreilnng der südliche» und iiid- Ivesilkye» Wi»de wahrschcunich oinmirc« sorips,g»zc» wird. Dagcge» im Nordvsic» da, der ZZroli »och z»gc»o»imc», MaiigSderg Thor» »»d Mcmei !, Grad KäUc. Wasserstand der Gide und Moldau am 5 Novbr: Budwcis — 8, Prag 26, Pardubitz -l- 13, Melnik, -j- 12, Lcitmcritz -ff 2, Drcsdcu — 80. Tisscsgkschichtk. Dcntscttcs 'Neicli. Diacl, ciucr Bcrcchiumg der „Frkf. Ztg.", wi'lcbc dir bcvorstcbcudcu Stichwahlen natürlich »och nicht mit in 'Belracbt zielit, gcbbrcn von den bis jetzt definitiv gewählten Ab geordneten de», neuen Reichstage an: 84 Ritterguts- und Guts- tzcsitzer, ansseroem 7 Hofbesitzer und Oetonomen, lind 2 Amtsrätbc, ivälnend dos richterliche Element vertreten ist durch 8A»ltsgerichts- rärbe, 5 Laiidgerlclstsrätlie, je 1 OherlandesgerichtSrnth und Amts richter, so das, also die Klage über die geringe Vertretung des Ricblerslandes mebr berechtigt wäre, als das Gegeullicil. Im neuen Reichstage wird die Rechts Anwaltschaft durch 17 Mitglieder ver treten sein, Handel und Industrie entsenden 10 Fabrikbesitzer, 2Fa- britdirektoren, 7 Kanflente, 2 Bankiers, je einen Hütieiibcsitzer, Holzbändter, Brniiereibesitzer, die Verwalinng 11 Landrätlie (öLnnd- rätlie a. D.>, 4 Regien,»gsräthe, ie 1 Oberpräsidenten (v. Seyde- n'itz, »nd Oiegierungspräsidenten (2 Oberpräsidenten a. D-, Gras 'Au,im und v. Klcuil ffleizow), 3 Landesdirektören (v. Saucken, v. Bennigic», v. Levetzow, und einen Polizeipräsident: 5 Redak teure lind politische Schriftsteller nehmen neben 2 Oberstanatöa»- wälten Platz, ihnen reiben sich an: !8 Rentiers, 2 aktive Staats- müuster (von 'ffutllamer und von Goßleri, drei Ncinister a. D. (Hohrecht, Falt und Windtstorsl). Die katholische Geistlichkeit ist durch zwanzig Abgeordnete vertrete», die evangelische entsendet nur den fortschrittliche»^Prediger Ncßlcr, der wabrschcinlich in Herrn Stöcker durch die Stichwahl in Münden einen Kollegen erhalten dürste. Das Militär wird allein durch den Aencralseldmarschall Gras Moltte repräsentiit unter den inaktiven Offizieren befindet sich Generalleutnant v. Lüderitz: der Hof ist durch einige Kninmer- herren, wie die -Herren v. Colmar, v. Brand, v. Wnlvnll-Reitze»- stcin und durch den Oberstjägermeistcr Fürsten Pleß vertrete». Die Komin'.malvcrwaltung sendet 2 Oberbürgermeister (v. Forcken- beck und Hammer). 3 Bürgermeister, einen Gcmcindcrath, die Wissenschaft und Pädagogik 8 Universttätspröfessoren, je einen Gmnnasialdircttor, Institutsvorstcbcr, Rektor. Außerdem finden wir noch je einen Geh. Hofratb, Geh. Kommcrzienrath, Posthaltec a. D., Legationsratl, und Gesandten a. D., zwei Aerzte, und die Snndiei der Berliner Kaufmannschaft und der städtischen Verwal tung Berlins, die Abgg. Beissert und Dr. Ebcrtn. Dem Kaiser Wilbei »> ist, wie ans Konstantinopel telegraphisch berichtet wird, vom Sultan der Großkordon des Nischani-Iintuiz- Lrdens „nt dem Stern in Brillanten verliehen worden. Die Dekoration wird durch einen außerordentlichen Abgesandten, der ein Muscbir sein wird, »ach Berlin überbracht werden. Ter „Nat. Ztg." gebt eine Meldung zu, wonach der früher inebrsach erwähnte Plan derA nnexi o NEls a ß - Lo tkr ingc ns an P r e n ß e n jetzt lviedcr ernstlich ventilirt werde. Der Ausfall der elsass lothringischen ReickStagswahlen ist allerdings sehr dazu angetban, die Frage auszuivcrfen, ob daS „RclchSIands -Experiment nicht endgiltig als verfehlt zu betrachten ist.- Das toniervativc Central-Wahleomito von Berlin hatte an den Fürsten B i s m a r ck folgendes Telegramm gerichtet: Ew. Durch laucht beehrt sich das <:.('. (1. ergebenst anzuzcigen, daß es An gesichts des Wahlresnltats für Berlin den festen Entschluß gefaßt l bnt, den Knuipf gegen de» Berliner Fortschrittering mit un- ; geschwächten Krnste» fortzusctze» und sich bemühen wird, so viel : an ihm liegt, zur Heilung des an unserem Staatöleben fressenden , chronischen uebcls bcizlitrage». Darauf hat der Reichskanzler ge- nnlivortet: Ich danke verhindlichst silr Ihr Telegramm und werde für jede Unterstützung dankhar lein, die icl, in dem Kampf gegen ; die meiner Ueberzeugung nach Kaiser und Reicl, gefährdenden Be strebungen der Fortschrittspartei erhalte, v. Bismarck. In Dvmmitzsch bei Torgail ist vor einigen Wochen solac»- ! der Fall vorgetomnien. Eine Frau von etwa 32 Inliren verstarb ' plötzlich, wie man verinuthele, in Folge eines Herzschlags. Da im , Gesichte der Frau rolhe Flecke bemerkt wurden, so zögerte man mit ! de», Begräbnis; und bewahrte die für schcintodt Gehaltene in dem Lcichcnhauic auf. Und in der That, am dritten Tage klopfte die Fr„» dcm Todtengrüber, welcher nnmittelbar neben der Leichenhalle wohnte und dieser fand die Todtgcglnubte ziemlich »Nimter und ! frisch vor. In ihre Wolmnng gebracht, entfaltete die Frau leid lichen Appetit, tonnte aber nnfanga das Genossene nicht bei sich behaltenbald aber trat Besserung ein und die Wiederettvachtc ckicflndet sich jetzt ganz wohl. Näheres ist vor der Hand noch nicht , bekannt geworden. 'Am Freitag Nachmittag erfolgte in dem Laboratorium der l Egcstors'schcn Zündhütchenfabrik bei Aoriium, eine halbe Meile von ! Hannover, eine Ervlüston. in Folge deren das (rite und das
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