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V68P6N in c>6»- Xn6url<in6k6. OresäeQ, Lonrmbenck, cken 24. ckuni 1905, nackm. 2 Ickkr. 1. Joh. Seb. Bach: Uiaoluckium und Fuge in U-raoll für Orgel (Peters, II. Band). 2. Demetrius Bortniansky (1752—1825): Motette für Chor und Solo stimmen nach dem 39. Psalm, deutsche Bearbeitung von Oskar Wermann. Herr, lehre doch mich, daß es ein Ende mit mir haben muß, daß mein Leben ein Ziel hat und daß ich davon muß. Denn siehe, meine Tage sind einer Hand breit bei dir und mein Leben ist wie nichts vor dir. Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben. Sie gehen daher wie ein Schemen und machen sich viele vergebliche Unruhe, sie sammeln und wissen nicht, wer es einnehmen wird. Wende deine Plage von mir, denn ich bin verschmachtet von der Strafe deiner Hand. Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien und schweige nicht über meine Tränen; denn ich bin dein Pilgrim und dein Bürger — wie alle meine Väter. Laß ab von mir, daß ich mich erquicke, ehe denn ich himahre und nicht mehr hier sei. <8. F. Händel: Arie aus „Josua", vorgetragen von Fräul. Lilli Weise. All' ird'scher Stolz und eitler Sinn, wie sinkt er bald dahin. Der stärkste Fels, auf den wir bau'n, ist festes Gottvertrau'n. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 199, 8. Liebe, hast du es geboten, daß man Liebe üben soll, o so mache doch die toten, trägen Geister lebensvoll; zünde an die Liebesflamme, daß ein jeder sehen kann: wir, als die von Einem Stamme, stehen auch für einen Mann. Vorlesung. 5. Oskar Wermann: Geistliches Lied für Sopran (op. 79 Nr. 1), vor getragen von Fräulein Lilli Weise. Ich möchte heim, mich zieht's dem Baterhause, dem Vaterherzen zu; fort aus der Welt verworrenem Gebraust zur stillen, tiefen Ruh'. Mit tausend Wünschen bin ich ausgegangen, heim kehr' ich mit beschei denem Verlangen; noch hegt mein Herz noch einer Hoffnung Keim: Ich möchte heim! Ich möchte heim, bin müd' von deinem Leide, du arge, falsche Welt! Ich möchte heim, bin satt von deiner Freude, Glück zu, wem sie gefällt. Weil Gott es will, will ich mein Kreuz noch tragen, will ritterlich durch diese Welt mich schlagen, doch tief im Herzen seufz' ich insgeheim: Ich möchte heim! ^ Ich möchte heim; das Schifflein sucht den Hafen, das Bächlein ^ läuft in's Meer, das Kindlein legt im Mutterarm sich schlafen, und ich, und ich will auch nicht mehr. Manch' Lied Hab' ich in Lust und Leid gesungen, wie ein Geschwätz ist Lust und Leid verklungen; im Herzen blieb mir noch der letzte Reim: Ich möchte heim! (Karl Gerok.) 6. Johannes Brahms: Motette für zwei vierstimmige Chöre (op. 110, Nr. 3). Wenn wir in höchsten Nöten sein Und wissen nicht, wo aus und ein Und finden weder Hilf' noch Rat, Obgleich wir sorgen früh und spat: So ist das unser Trost allein, Daß wir zusammen in gemein Dich rufen an, o treuer Gott, Um Rettung aus der Augst und Not. Sieh nicht an unsre Sünden groß, Sprich uns derselb'n aus Gnaden los, Steh' uns in unser»! Elend bei, Mach' uns von aller Trübsal frei. Aus daß von Herzen können wir Nachmals mit Freuden danken dir, Gehorsam sein nach deinem Wort, Dich all'zeit preisen hier und dort.