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Tageblatt fir Hhiins Mit, «mÄns, Mers. St. Ma, rÄML »mm-, MM Auusl-rf. MsaSlWes, St. 3«» St. Meli, Tt«i«M, Ai^ MlMsa, «t Mittei» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Lichtenstein — " Meste Zeitung im KönWchM Amtsgerichtsbezßrt — S7 - .« Nr. 154. L-SLMHW. Freitag, den 5. Juli ULZMWL 1907. Diese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtag«) nachmittag« kür den foigeuden Ach yLhtUch», D«k«olpeel» I Varl LV Pjp, bmch di« Post bezogen 1 Mark 78 Pfg Ustezelne Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition tn Lichtenpetn, ^wickcuerstec^' oll« >ich,x Popanpalten, Pof!toten, sowie die LuSttSger entgegen Mferate werden die svnsgespaltene ErundzeUe mit 10, für audwLrtige Inserenten mit 15 Pi.rnipen L»«an«t. Relle nezetlk ZV Psg. Im vm1NL-v S »u wfi-< >><- «eispaltige Zeile SO Pfennig* AereefPrech.glNschlutz BI». 7. Jnserateo-Nnnobn" täglich bi« fptleMe« v«N»Ut««» tv VH«. Leke-r«»n»adr«sser Tageblatt. Stadtsparkaffe Callaberg verzinst alle Einlagen mit Die an den ersten drei Lagen eines KalendermonatlS bewirkten Spar einlagen werden für den vollen Monat verzinst. Die Kaste expediert an jedem Werktage von 8 bis 12 Uhr vormittag« Za verkaufen i« Ma SnMust 8 Stück einfache Petroleum» Deckenhängelampen, 3 Stück einfache Petro!«um»Wandhängrlampen, 1 Petroleum-Tlühlichthängelampe und 1 Spiritus» Glühlichthängelam pe. Besichtigung bkim KrankenhouSoerwalter. Der Stadtrat za Lichteustek». Bekanntmachung. Der Ersatzbedarf an Mannschaften für dt« Schutztruppe in Südwrstasrika ist noch nicht aedeckt. * Ein Prozeß wegen Beleidigung der südwestafrikanischen Schutztruppe hat vor dem Mannheimer Schwurgericht begonnen. * Kaiser Franz Josef hat sich zu einem zweimonatigen Aufenthalt nach Ischl begeben. * Der französische Botschafter Cambon ist nach einer Besprechung mit den Ministern Clemenceau und Pichon von Paris nach Berlin zurück, gereist. * Der Kaid Marleau, den der Sultan von Marokko auSgesandt hat, um mit Raisuli Verhandlungen anzuknüpfen, ist von diesem ge- anzen genommen worden. Bon einer Kriegslage kann man eigentlich nicht mehr sprechen, aber dennoch besteht eine solche solange, bis auch Simon Köpper, der Häuptling der GochaS-Hottentotten, die Waffen gestreckt hat. Hierzu hat er bereits sein Wort gegeben, aber das böse Gewissen trieb ihn wieder kalahariwättS. Er hat eben zu viel aus dem Kerbholz«. Zwischen ihm und der Truppe liegt ein böses Durstfeld. Von den BondelzwartS berichten Augenzeugen, daß sie ein sehr freches Benehmen an den Tag legen Der Eisenbahnbau im Süden schreitet rüstig vorwärts. Je «her KeetmannLhoop erreicht wird,' desto größer wird die Gewähr für «inen dauernden Friedens- zustand im Süden sein. ES können sich daher zum Eintritt in die Schutztruppe für Südwestafrik« noch Mannschaften (ouSschl. Unterosfiztere) der Reserve, hauptsächlich diejenigen, welche schon der Schutztruppe für Südwestafrika angehört haben, melden. Persönliche Meldung behufs ärztlicher Unlersuckuna am «. In« 1SY7, Nachmittag« » Uhr im Geschäftszimmer des BeztrkSkommandoS Glauchau. Kosten anläßlich dieser Meldung werden nicht erstattet. Bezirk« Ko «««»do Slaacha« Deutsche« Reich. Dresden. (König Friedrich August) unternahm gestern eine Reise durch die Ober lausitz, wobei wiederum zahlreiche Gemeinden und Privatpersonen Gelegenheit zur Errichtung wohltätiger Stiftungen nahmen. — (Auf der Suche nach einer sozialdemokratischen Plaudertasche.) Man schreibt aus Crimmitschcu: Die Kgl. Kreis- hauptmannschaft Zwickau hat den Rat hiesiger Stadt angewiesen, Ermittelungen darüber anzustellen, wer der Verfasser eines Artikels im sozialdemokra tischen „Sächsischen Volksblatt" sei, in welchem Vorgänge in der Verwaltung dcS städtischen Kranken hauses kritisiert wurden, die vorher in nicht öffent lichen Nusschußsitzungen behandelt wurden. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten fragte der Vor sitzende des Kollegiums, Kommerzienrat Albrecht, ob sich einer der Herren als Verfasser jenes Artikels bekenne. Allgemeines Schweigen! Der Vorsitzende bezeichnete die Publikation solcher nicht für die Oeffentlichkeit bestimmter Artikel als einen groben Vertrauensbruch. Megen rinrS ähnlichen Vorkommnisses wurde vor kurzem der sozialdemo kratische Stadtverordnete Meisel, der aus der Schule plauderte, seines Sitzes im Schulautschuß bis zum Schluffe deS Jahres 1908 für verlustig erklärt. Die gleiche Maßregel wird sich auch hier empfehlen, damit den geschwätzigen Herrschasten ein Schloß vor den Mund gehängt ist. »erki«. (Das deutsche Kaiserpaar) ist mit dem Prinzen Adalbert am Mittwoch oormtttag tn Kopenhagen angekommen und begab sich, von der Menge lebhaft begrt ß i, mit der dänischen Königs» familte nach FredrnSborg. Auch die Zettungen bringe» herzliche vegrüßungkartikel. . «§ ZNmhsnk«. Der „Deutschen Kolonialzeitung" wird au« Windhuk, Ende Mai 1907 geschrieben: Drei schwere Kriegsjahre haben wir in Deutsch. Südwest erlebt, Jahre, die un« viel Blut und Gut gekostet haben, die aber auch als koloniale Lehr, jähre für immer in der deutschen Kslonialgeschichte verzeichnet stehen. Wer die Entwicklung Südwestafrikas er lebt hat, der weiß auch, daß bis zu den blutigen Aufständen die Grundlage zu einer richtigen Ent wicklung gefehlt hat. Wir führten ein Scheinleben. Jetzt hat die Waffe entschieden, wem Südwest vom Oranje bis Kunene gehören soll. Nun gilt es, mit frischem Mut an den Wiederaufbau und Weiteraus bau zu gehen. Daß trotz all der schweren Schicksals- schlüge die Hoffnung aus ein Gelingen der Aufgabe besteht, ist der beste Beweis für den Wert dieser Kolonie. Die alten, bewährten Pioniere sind eines Sinnes in dieser Beziehung und selbst solche, die zeitweilig einer lähmenden Schwarzseherei verfallen waren, haben wieder neuen Mut geschöpft. Die große koloniale Bewegung in der Heimat erweckt hier Hoffnung und Freude. Wir sehen hinter uns da« deutsche Volk und einen Reichstag, der wirklich Kolonialpolitik treiben will. Dazu kommt noch, daß viele Tausende im lieben Vaterland« für immrr mit diesem Lande verbunden find. Ein besseres Ver ständnis für unfer Land und seine Bewohner ist vorhanden. Mehr als je ist jetzt die Presse berufen, et» Bindeglied zwischen Heimat und Kolonie zu sein. Die Zufriedenheit über die eudliche Bewilligung d« Entschädigung ist allgemein. All«, die mUgtholsm haben an der endlichen Regelung der Sache, können de« Darke« d«r Entschädigten gewiß sein. Besonders erstellt war man, daß der Hemm- schuh einer Rückzahlung uns erspart geblieben ist. Es gibt für jeden der Sorgen und Arbeit schon ohnehin genug. Doch in dies« Freude sollte ein bitterer Tropfen fallen. Am 22 Mai kam die Kund«: „Lindequist zum UnterstaatSsekretär ernannt". Also doch für unS verloren! Wo wird nun dar sturmumtobte Fahrzeug hi,treibe«, wer» ihm der erprobte Steuer mann fehlt? Dies waren wohl zunächst die Empfin dungen über jene Hiobspost des 22. Mai. Allmählich aber sagte man sich doch: Nein, wir haben unseren Gouvernrur a cht verloren, sondern wisse« jetzt an ver antwortungsvoller Stelle eine» bewährten Freund unsere- Landes, der auS eigener Erfahrung mit de» Südwest- aftikaner« fühle« kann. So hoffen wir, daß der GouverneurSwechsrl, so schwer er uns gerade in der jetzigen Zeit fällt, dennoch zum guten Ende führe« wird. Nebe« dem Bedauern über v. LindequistS Scheide« entstand natürlich die Frage: .Wer und wie wird der neue Gouvernrur sein?" Sein Name wurde unS ja telegraphisch gemeldet, und solche, die ihn von seiner Kapstädter Amtstätigkeit her kennen, find des Lobes über ihn voll. Er ist ein kerndeutscher Mann auS der Biömmckschen Schule, und das genügt unS. Hier im Lande der alten knorrige« Dornakazie« habe« wir solche Leut« nötig und ganz besonder- jetzt, wo vlrlrS, wenn nicht alles, auf die geeigneten Persönlich keiten ankommt. So sehe» wir unserem neuen Gouver neur v. Schuckmann mit Vertrauen entgegen. ES erübrigt, noch etwas über den gegen wärtigen Zustand deS Landes zu sagen. Er läßt sich am besten mit dem eines langsam wiedergenesenden Menschen vergleichen, lieber Nacht kam schnell das Leid — di« Gesundung aber will Zeit haben. Die Zeichen der Besserung sind vor handen Die Empörer sind niedergeworfen, und die Sicherheit im Lande kehrt immer mehr ein. Eine ruhig«, solide Geschäftslage hat dem Hasten und Treiben, das der Krieg mit sich brachte, Platz gemacht. Lästige Auswüchse, di« zutagr g«1r«t«n sind, schwinden. Verschiedene bergbauliche Unternehmungen sind im Gange. Geradezu brennend wird die Ein- geborenenfroge und damit die Arbeiterfrage. Wir erwarten ein Dienstbotengesetz, den Paßzwang und andere« mehr. Erwünscht wäre auch eine recht gründliche Aufräumung mit dem Bambusen-Unwesen. Bambufen werden hier dt« halbwüchsig««, schwarz«» vengtl« genannt, die als Diener der Soldaten zu Dutzenden herumlungern und den größten Teil de« Tage« Allotria treiben. Urber da« Vermögen de« Bäckermeister« Joha«» August Theodor I AK in Hohndorf b. Lichtenstein, Nc 268, wird heute a« 3. Juli 1937, I «uch»ittags */,S Uhr da« Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Stirl in Lichtenstein wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 31. August 1907 bei dem Gericht« anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubiger- auSschuffes und eintretenden Falles über die in K 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf de» S August 1907, vormittags II Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf der» »6 Geptemb«» 1887 vormittag» 9 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Salbe in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegebeu, nichts an den Semeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auf- erlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs- Verwalter bis zum La. JuU 190? Anzeige zu machen.