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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050113010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905011301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905011301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-13
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
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Dt» «gespalten« Rrklamrzeile 75 Auua-meschlutz für ««zeige«: Abend-Au-gabe: vormittag« 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: nachmittag« 4 Uhr. Anzeigen find stet« au di« Expedition zu richten. Grtra-Vetlageu lnur »st d« Morgeu- Lnsgab«) «ach besonder« Beretnbaruug. Die Erpedttta« ist wochentags ununterbrocheu geöffnet von früh 8 bi« abend« 7 Uhr. Druck und Berlaa von E. Pole in Leipzig (Inh. vr. iL.R. L W. «ltnkhardt^ Nr. 22. vsr Wchligrte vom Lage. * Dir Verhandlungen über eine deutsche Eisenbahn- Betrieb«mittelgemeinschaft endeten am Mittwoch damit, daß die Einzelfragen an einen Unterausschuß verwiesen wurden. (S. Disch. Reich.) * In der Budgetlommisstv« de« Reichstag« erklärten e« gestern Redner aller Parteien für unbedingt notwendig, daß der Reichskanzler für die Ausgaben für die südafrikanische Expedition Indemnität »achsuche. (S. Bericht.) * Da- GroßherzogSpaar von Weimar ist an Influenza erkrankt, zu der bei der Großherzogin noch Lungen- und Rippenfellentzündung hinzugetretea ist. (S. Dtsch. Reich.) * Graf Pückler wurde gestern zu 8 Monaten Gefiingni« und wegen Ungebühr zu 3 Tagen Haft verurteilt. (S. Dtsch. Reich.) * Die zweite Beratung der Kanal»orlage im preußi schen Abgeordnetenhaus! wird wegen Krankheit deS Ministers v. Budde nächste Woche noch nicht statlfiudea können. (S. Dtsch. Reich.) * Das englische Parlament ist für den 14. Februar «inberufeu worden. * In der Technischen Gesellschaft zu Moskau ereignete stch ein heftiger Zusammenstoß der liberalen Re former mit den Sozialisten. (S. Ausland.) * Die Erhöhung der Ok,troiab gaben veranlaßte in mehreren Provinzen Spanien-, namentlich iu Valencia, kereS und Madrid, Arbeiterunruhe». * vom Sch aho werden vereinzelte Kämpfe der Russen argen den rech ten Flügel der Iapauer gemeldet. (S. Nuss.- jap. Krieg.) vom sbroigtMirche» Prinzip. Ob eS an der Ruhr zu einem allumfassenden General- streik kommen wird oder nicht, lassen die Meldungen noch nicht erkennen. Möglich ist eS immer noch, daß die Stimme der Vernunft siegt und daß «S bei großen partiellen Ausständen sein Bewenden haben wird. Ein ehrlicher Friede aber wird nicht geschlossen, es handelt sich nur um einen Aufsckprb, und unter der Asche glimmt die Flamme fort. Aus der Ferne auf Grund papierener Dokumente, ohne Kenntnis der Persönlichkeiten über die Schuldfrage zu urteilen, ist nicht leicht. EinS indessen scheint festzu stehen, daß nämlich von Seiten der Arbeitgeber nicht um einen Schritt breit nachgegeben werden wird. ES werden Aeuherungen zitiert, die vielleicht nicht wahr, aber jeden- falls gut erfunden sind, und die auch, wenn man sie nur als Anekdoten behandelt, eben doch auf den Kernpunkt LeS Streikes hindeuten. Der Arbeitgeber will eben „Herr im Hause" sein, die Arbeitnehmer verlangen eine Konstitutton. ES wiederholt sich auf wirtschaftlichem Ge biet, waS sich auf politischem Gebiet jetzt eben in unserem östlichen Nachbarlande abspielt. Und wir können uns nicht wundern, daß die Arbeitgeber diesen Grundsatz auf stellen und an ihm festhalten. Beherrscht er doch noch immer unser ganzes öffentliches Leben. An der Spitze deS Staates steht ein Monarch, der bei jeder Gelegenheit daS Selbstherrschertum betont. Der Wille des Fürsten ist ihm daS oberste Gesetz. Noch in jüngster Zeit hat Wilhelm II. unter ein Bild, welches er dem Geheimrat Kübler schenkte, den Homerischen VerS geschrieben: „Vielherrschaft taugt nichts, einer soll König, einer der Herrscher sein!" Daß dieser Anschauung deS Monarchen, die staatsrechtlichen Verhältnisse nicht mehr entsprechen, -aß seine Macht gesetzlich beschränkt ist, macht dem Kaiser nichts auS. Er proklamiert das Prinzip, freilich nicht ohne sich gelegentlich auch im Sinne -er Verfassung auszusprechen. Gleichviel, eine Anschauung, die von so hoher Stelle so oft und mit so. viel Energie vertreten wird, macht sich natürlich im ganzen Staatsleben geltend. Der preußische Minister de« Innern, Herr von Hammerstein, glaubt den gordischen Knoten der Polenfrage mit dem brüsken Wort durchhauen zu können: «Ihr habt zu ge horchen, wir haben zu befehlen!" Er konstruiert sich, weil eS ihm gerade so paßt, eine Herrenrasse und eine unterworfene, zu Heloten degradierte Nationalität. So lisgen die Dinge aber in Wirklichkeit nicht und man kann sich nicht Wundern, daß unsere Polenpolitik erfolglos bleibt, wenn sie über nichts anderes, als über dieses rein mechanische Prinzip verfügt. Herr von Hammerstein sprach auch viel weniger auS einem stolzen Rasseempfin den heraus, als im Bewußtsein seiner obrigkeitlichen Macht. Er ist einer der Vertreter jener lediglich polizei lichen Weltanschauung, die von der Bibel besonders das eine Wort behalten hat: „Seid untertan der Obrigksit!" und im Grunde seines Herzens denkt er wahrscheinlich, alles würde ganz ausgezeichnet glatt gehen, wenn nur die böse Presse nicht immer Steinchen in di« Maschine würfe und wenn die Regierung eben einfach „Herr im Hause" wäre. Da diese Anschauungen von manchen Kollegen de» Herrn von Hammerstvin im Grund« geteilt Freitag den 13. Januar 1905. SS. Jahrgang. werden, mag auch bei dem einen oder dem andern ein Mehr an moderner Tünche vorhanden sein, so -ringen sie natürlich überall durch. Wäre dem nicht so, so wäre eS ganz unverständlich, daß eS nicht einmal gelingt, die Mißhandlungen im Heere einigermaßen sinzudämmen, die uns kompromittieren. Gewiß ist das Prinzip der absoluten Autorität im Heere notwendig, aber auch hier wird eben der Bogen zu straff gespannt. Da nun unser ganzes StaatSleben nach solchen Ge sichtspunkten geleitet wird, so kann man eS den Unter nehmern nicht verdenken, daß sie daS Motto: „Ich will Herr im Hause sein!" auch für sich in Anspruch nehmen. Sie wollen eben von ihrer absoluten Macht nicht ein Titelchen cinbüßen. Gewiß bedürfen große Unter nehmungen der Disziplin und der einheitlichen Leitung, indessen kann man auch nicht behaupten, daß diese ernst- lich bedroht seien. Solange die Arbeiter sich noch mit Recht über Mißhandlungen beschweren, so lange es mög lich ist, daß ein erwachsener Mensch von einem so genannten Vorgesetzten geschlagen wird, so lange kann wohl nicht die Rede davon sein, daß daS Unternehmer- tum es mit einer aufrührerischen, unbotmäßigen Arbeiterschaft zu tun habe. Auch der Gang der Ver handlungen hat bewiesen, daß die Versöhnlichkeit, die Besonnenheit auch auf Seiten der Arbeiter, mindestens im Anfang der Bewegung, anzutreffen war. Die Berichterstatter, Lis von gut bürger- lichen Blättern inS Ruhrgebiet entsendet worden sind, betonen durchweg, daß von einer bösartigen Hetze nicht die Rede sein kann und in einer solchen Hetze sieht be kanntlich Herr Kirdorf den einzigen Grund der Be wegung. Wir betonen: den einzigen. Herr Kirdorf weiß sehr wohl, daß eine ganze Reihe von Faktoren zu- sammen wirken muß, um ein« Bewegung von diesem Umfange hervorzurufen. Er verschließt seine sonst so scharf blickenden Augen geflissentlich gegen das, waS er nicht sehen will. Den Arbeitgebern kommt ein Streik eoen nicht ungelegen, daher ihre kühle, abweisende Haltung. Der Kohlenabsatz ist erheblich hinter -en Erwartungen zurückgeblieben, so daß sich bei den einzelnen Zechen ge waltige Lager aufgehäuft haben. Bricht nun ein Aus stand auS, so brauchen die Arbeitgeber keine Arbeits löhne zu zahlen, ihre Lieferungen aber könnten sie trotz dem ausführen und die Preise würden steigen. Nach Räumung der Lager würde aber entweder der Ausstand beendet sein oder es würden sich doch wenigstens so viele Arbeitswillige finden, daß die Forderung in genügendem Umfange wieder ausgenommen werden konnte. DaS ist eine einfache Rechnung, gegen welche sich nicht» ein wenden läßt, wenigstens nicht vom privatfinanziellen Standpunkte. Der Staat freilich muß zu diesen Vor gängen eine andere Stellung «innehmen. Allein auch diese Anforderung ist nur eine theoretische; in der Praxi» hat gerade der Staat auf diesem Gebiete keine Muster leistungen aufzuweisen. An die Menschlichkeit der Unter nehmer zu appellieren, wäre kindlich. Sie würden solche Sentimentalitäten belächeln und mit dem Satze „Ge schäft ist Geschäft" antworten. Man kann also nur fest- stellen, daß die Arbeiter durch eine Reihe von Maß- regeln, wie daS Wagennullen, die Verweigerung der bisher üblichen Meng« von HauSbrandkohle und die Verlängerung der Seilfahrt gereizt worden sind. ES genügt, darauf hinzuweisen, daß durch die vielerörterten Stilllegungen einer amtlichen Denkschrift zufolge zehntausend Menschen um Lohn und Brot ge kommen sind. Hinsichtlich der Ueberspannung deS Vor gesetztenverhältnisses hat der vor einigen Monaten ver handelte Wahlprozeß im Soarrevier Anhaltspunkte ge- nug gegeben. Die augenblickliche Bewegung, sagt ein sozialdemokratisches Blatt, muß psychologisch aufgefaßt werden. ver Humana in Zvamrtakriira. Zu den letzten Vorgängen in Deutsch-Südwestafrika schreibt die „N. Allg. Ztg.": Da da- letzte Telegramm von einem siegreichen Gefechte bei GochaS am 5. ds«. spricht, bat man wohl Grund anzunrhmen, daß dieser Sitz de- Kapitän- der Franzmannama, Simon Popper, von unseren Truppen besetzt wurde. Uritfribl-, w» da siegreiche Gefecht am 7. d-. stattgefunde« hat, liegt am Auoh, SO km nördlich von Gocha«, von wo au« Major Meister gegen die aufständischen Hottentotten operierte und am 4. d«. auf Großwaba« vorgedrungen war, also nur etwa SO—LS km nördlich von Urikur»bi«. Verluftliftr. Nach amtlicher Meldung sind in dem Gefecht bei Groß-Naba» am L, S. und L. Januar gefallen: Fähnrich der Landwehr Tripk« au« Binz auf Rügen, Sergeant Bruno Baer, geb. am 21. Oktober 1877 zu Rix- dorf, früher Infanterie-Regiment Nr. 66, Unteroffizier Karl Pöschbel, geb. am SO. August 1878 zu Ziegelscheune, früher Feldartillerie-Regiment Nr. 5, Gefreuer Leopold Spren gel, geb. am 11. Oktober 1881 zu Zinten, früher Ulanen- Regiment Nr. S, G «freit« r Otto Juenael, geb. am 8. Ok tober INI zu Leipzig, früher Pionier-Bataillon Nr. 28, Ge freiter Joseph W«ülverger, geb. am S. März 1877 zu Kron vitt, früher König!. Bayerische» Chevauleger-Regiment, Ge- reiter Otto Andre-, geb. am 11. Februar 1882 zu Hahne» eld. früher Feldartillerie-Reaiment Nr. 72, Gefreiter Bern- wro am 4. August 1882 zu Leutenberg, früher im 8. Garde-Regiment M Fuß, Reiter Joseph Han« nia, geb. am 20. September 1881 zu Frankenstem, früher Infanterie-Regiment Nr. 156, Reiter Guido Lau, geb. 1879 zu Hartmannsdorf, früher Infanterie-Regiment Nr. 79, Net- ter Franz Kort e, geb. 1880 zu Kappel, früher Feldartiller,e- Regiment Nr. 66, Reiter Franz Wawer, geb. 1882 zu Han nover, früher Jnfanterie-Reaunent Nr. 71, Reiter Gustav Dehler, geb. 1882 zu Waldsachsen, früher König!. Baye rische« Chevauleger-Regiment und Reiter Max Koschack, geb. 1883 zu Lawitz, früher Ulanen-Regiment Nr. 1. Verwundet: Vizefeldwebel Friedrich Paul Tbamm, geb. am 11. September 1875 zu Beuchen, früher Infanterie- Regiment Nr. 144, leicht; Sergeant Franz Boehnisch, geb. am 4. Oktober 1876 zu Neurode, früher Dragoner-Regi ment Nr. 24, leicht; Sergeant Hermann Rauch, aeb. am 15. Januar 1877 zu Schöningen, früher Königl. Sachs. Ula- nen-Negiment Nr. 17. leicht; Unteroffizier Hermann Fa a tz, geb. am 23. Avril 1880 zu Freckleben, früher Pionier-Batail- lon Nr. 4, leicht; Unteroffizier Georg Kaiser, geb. am 15. Auaust 1W1 zu Ochtrup früher Infanterie-Regiment Nr. 55, leicht; Unteroffizier Richard Grafe, geb. am 20. Dezember 1881 zu Leipzig-Sellerhausen, früher Infanterie- Regiment Nr. 134, leicht; Gefreiter Karl Schmidtkonz, geb. am 22. März 1877 zu Weißenburg, früher Königl. Bayer. 3. Chevauleger-Regiment, leicht; Gefreiter Herm. Schmidt, geb. am 11. Juni 1883 zu Nechlau, früher Dragoner-Regi ment Nr. 4, leicht: Gsereiter Otto Branstner, geb. am A. Juni 1882 zu ÄoraiShein, früher Königl. Sachs. Feldart.- Regiment Nr. 48, schwer: Reiter Georg Ernst, geb. am 26. November 1882 zu Bischberg,^üher Königl. Bayerisches 1. Chevauleger-Regiment, leicht; Reiter Paul Jaron, geb. am 25. Juni 1879/zu Laurahütte. früher Infanterie-Regiment Nr. ,156, leicht; Reiter Josef Bieberstein, geb. am 9. Juni 1880 zu Duisburg, früher Ulanen-Regiment Nr. 4, leicht; Reiter Franz StarzynSki, geb. am 26. November 1881 zu Obornik, früher Feldartillerie-Negiment Nr. 5, schwer; Reiter Josef Nowak, geb. am 26. Dezember 1880 zu Sarbinowo, früher Feldartillerie-Negiment Nr. 2, schwer; Reiter Wilhelm Bueckmann, geb. am 13. Juni 1881 zu M.-Gladbaw, früher Regiment GardeS du Corps, leicht; Reiter Wilhelm Ambelang, geb. am 7. Avril 1884 zu Zinna, früher Feldartillerie-Negiment Nr. 74, schwer; Reiter Remigius Naegele, geb. am 13. September 1882 zu Strib ling, früher Feldartillerie-Negiment Nr. 15, schwer; Reiter Eduard Heilig, geb. am 11. Juni 1881 zu Fridach, früher Feldartillerie-Negiment Nr. 63, leicht; Reiter Otto Schulz, geb. am 6. Juni 1882 zu Spandau, früher 1. Garde-Feld- artillerie-Reglment, leicht; Reiter Max Lange, geb. am 6. Januar 1880 zu Rakowen, früher Feldartillerie-Negiment Nr^73. leicht; Retter Anton Meckel, geb am 3. Ium 1888 zu Welschenennest, früher Jnsanterie-Neäiment Nr. 87, leicht' Reiter Georg Engel, geb. am 26. Februar 1882 zu Lüttich lBelgien), früher Königs. Bayerisches 15. Infanterie-Regi ment, schwer; Reiter Theodor Stueker, geb. am 8 Marz 1881 zu Varensell, früher Husaren-Neaiment Nr. 1, leicht; Reiter Fran, Berge», geb. am 27. Januar 1881 zu Alt- Damm, früher Fusilier-Regiment Nr. 90, leicht; Reiter Karl Henning Haack, geb. am 11. Mai 1883 zu Itzehoe, früher Husaren-Regiment Nr. 15, leicht. vermißt: Reiter Ernst Al bat, geb. am 15. Juni 1884 zu Gudwainen, früher 1. Leib-Husaren-Regiment Nr. 1, Reiter Karl Maegerstaedt, geb. am 26. Oktober 1881 zu Wiesbaden, früher Infanterie-Regiment Nr. 88. Im Gefecht bei Stamvrietfontein am 1. Januar gefallen: Unteroffizier Georg Muescher, geb. am 16. Dezember 1883 zu Schwanebeck, früher Telegraphen-Batail- lon Nr. 1. vrr rurrirch-lapanircbe Weg. Fortsetzung. Au« Pari« wird dem „H. C." telegraphiert, daß die Erklärungen des Admiral- Dubassow von unterrichteten Kreisen al- die Meinung der allerdings einflußreichen aber keine-weg- au«schlaggebenden russischen Marinereform kreise erachtet werde, die vom Großfürsten Alexis die Befürwortung eine« raschen Frieden-schlufse- erwarten. Dubassow weiß aber, wie auch der „TempS" hervorhebt, daß die Generalität und Diplomatie anderen Sinne- sind und eine Fortsetzung deS Kriege- bis 1906 in Aussicht genommen haben. Der japanische Gesandte erklärte einem Interviewer de« „TempS", daß man Japan nicht zum Vorwurf machen könn,^ wenn e« sich vorbereite, gleichzeitig mit mehreren Machten Krieg »u führen. Aber gewiß läge Japan nicht« ferner, al- solche Eventualitäten gewaltsam heraufzubeschwören. Japan ziehe vor, zur Deckung seiner ökonomischen Bedürfnisse mit den europäischen Staaten Handelsverträge zu schließen. Auf diese Weise werde Japan beispielsweise den Reis, daS wichtigste Naturprodukt IndochinaS, beziehen; Europa möge zu Japan Vertrauen haben wie im Jahre 1900 im Cvinakriege. Man werde Japan alle Zeit bereit finden, die Aufgaben der Zivilisation zu erfüllen. — Nach einer. Depesche au» St. Petersburg sind Hof- und Regierungskresse erstaunt über die immer wieder auftauchenden Gerüchte, daß Rußland nun Frieden schließen werde. Derartige Gerüchte verstimmen die Füh renden außerordentlich, da sie nur angetan sind, Ruß land- Prestige noch mehr zu schwächen. Im Lande selbst gibt eS freilich auch eine große Partei, die geaen den Krieg vrotestiert, wie e- erst unlängst auf dem Bankett der Liberalen geschehen ist. Jene Partei hat für die jetzige Regierung absolut keine Sympathien, da sie dem he- stebenden Staatssystem feindlich gegenübersteht und den Krieg al« eine Vergewaltigung deS russischen Volke- ansieht. Da der Krieg sowohl wie die damit zusammenhängenden Ereignisse doch feststehend« Fakta seien, so kann die Re gierung, wie gesagt wird, vor der Hand nrcht begreifen, wie man an Frieden denken könne, während doch Rußland unter enormen Verlusten jeder Art noch keinen einzigen Sieg oder Vorteil erzielt hab«. Der Krieg wird fortgesetzt, so lautet die Parole, mag da kommen, waS da will. Gem«»chNe»tna«t Ueber den Generalleutnant Kondratenko, dessen Tot mit Erlöschen der Verteidigungskraft Port Arthur in Zusammenhang gebracht wurde, entnehmen wir dem „Runki Invalid" folgende nähere Angaben: Roman Jsidoro- witfch Kondratenko wurde 1857 im Gouvernement Tifli- ge boren und trat 1877 al« Prjaporschtschik (Fähnrich) au« der Nikolai-Ingenieurschule in da« 1. kaukasische Sappeur bataillon. Nach Absolvierung der Nikolai - Ingenieur akademie wurde er dem Chef der Ingenieure de« kaukasischen Militärbezirk« z»geteilt. Später zur Gerreralstab-akadtmie kommandiert, wurde er 1886 iu den Generalstab versetzt. Bi« zum Jahre 1895 war er in den verschiedensten Stellungen de« GeneralstabS tätig, zuletzt als Chef deS Stabs der Truppen deS UralgebietS. Nachdem er hierauf daS 20. Schützenregiment be fehligt hatte, wurde er, inzwischen zum Generalmajor befördert, im Jahre 1901 General beim Stabe de- Militärbezirk« Amur. Ende deS IabreS 1903 zum Kommandanten der 7. ost sibirischen Schützenbrigade ernannt, die nach Ausbruch deS Krieges zur Division erweitert wurde, war er eine der um die Verteidigung der Festung verdientesten Stützen de« Generals Stöffel. Der Zar erkannte seine Verdienste durch eine Reihe von Auszeichnungen während der Belagerung an. So erhielt er im August den Wladimirorden 3. Klasse mit Schwertern, im September den GeorgSorden 4. und im Oktober die seltene Auszeichnung der 3. Klaffe desselben Ordens uuter gleichzeitiger Ernennung zum Generalleutnant. Am Schah». Ein Shanghaier Telegramm der „Moruina Post" meldet unterm 11./1.: Die Russen am Schaho entfalten eine be trächtliche Tätigkeit. Täglich finden Scharmützel bei Schentchiang gegen den japanischen rechten Flügel statt. Die japanischen Stellungen nahe bei Keilaotung wurden bom bardiert und erfolglose Angriffe gegen die Vorposten gemacht. v»« -er russische« Flette. Der „Daily Mail" wird an« Port 8oui« (Mauritius) vom 11. Januar gedrahtet: Admiral Folkersaur, der «nw Division der Baltischen Flotte befehligt, erzählte, er hab« er wartet, im Indischen Ozean von den Japaner« angegriffen zu werden. Er bemerkte ferner, er halte e« für wahrschein lich, daß daS Ostseegeschwader im Hase» von Mähe (Seychellen) vor Anker gehen werde. vrulscher Keich. Leipzig, 12. Januar. * SisenbahubetriebSmittelaemeinschaft. Di« Verhandlun gen über eine deutsche Eisenbahnbetriebsmittelgemeinschaft, die am 9. d. M. in Berlin begonnen haben, sind gestern vor läufig beendet worden. Ein endgültiger Beschluß »st nach dem „Dresd. Journ." zur Zeit noch nicht erfolgt, da eS sich vor erst um einen unverbindlichen Meinungsaustausch -wischen den beteiligten Regierungen handelte. Doch wurden in ein gehender Beratung dir Grundzüge für die weiteren Verharrt jungen vereinbart. Mit der Vorberatung der zahlreiche« vielfach äußerst schwierigen Einzelfragen wurde ein Unter ausschuß betraut, in dem sämtliche deutsche StaatSeisenbahn- verwaltungen vertreten sein werben. * Ter vergarbetterausstautz t» Ruhrzetiet. Wie vom gestrigen Abend au« Essen gemeldet wird, erstreckt sich der Bergarbeiteraussiand gegenwärtig auf 62 Schächte. Bo» den Belegschaften dieser Schächte streikten gestern bei der Morgensäncht insgesamt 36 382 von ungefähr 51000 Mana. (Diese Schätzung dürfte zu niedrig greifen. D. Red.) Die Belegschaften der Zechen Shamrock 1 und 2 (der Hiberaia gehörig) und Konstantin der Groß« 3 beschlossen, gestern mittag nicht einzufahren. E« sind gestern ferner die Belegschaften der Zeche Preußen 2 in den Ausstand getreten. Insgesamt sind a »gefahren auf Preußen 1 und 2 unter Tage 115 von 1160, über Tage 165 von 294, auf HoffnungSthal unter Tage 33 von 244, über Tage 48 von 97, auf Glückauf Tiefbau uuter Tage 67 von 1085, über Tage 167 von 182, auf Neu-Iserlohn 1 unter Tage 77 von 450, über Tage 68 von 154, auf Neu- Jserlobn 2 unter Tage 129 von 550, über Tage 120 von 130. Der „Voss. Ztg." wird noch privatim auS Essen depeschiert: Mittag« haben sich dem Ausstand angeschlossen: Alstaden, Karoline, Nordstern, Graf Moltke, Hansemann, Rosen- blumrndelle und Kaiser Friedrich. Die Delegierten konferenz war für den Generalausstand. Mehrere Führer demissionierten. Die Essener Stinne-,echen sind ruhig. Heute abend fällt hier die Entscheidung. Au« Bochum wird gemeldet, daß im ganzen Streikgebiet ein umfassender Sicherheitsdienst, teilweise unter Zu ziehung freiwilliger Feuerwehren, organisiert worden ist. All dem Osten traf eine Anzahl Gendarmerieabteilungen ein, die auf verschiedene Orte verteilt wurden. Im all gemeinen ist alle« ruhig. Am aufgeregtesten ist die Bern arbeiterschaft im Herner Gebiet, die zahlreich nnt fremden Elementen durchsetzt ist. Dort werden auch am ehesten Unruhen befürchtet. — Angesicht- der Zunahme deS Bergarbeiterausstandes werden nach einer Kölner Meldung Vorkehrungen getroffen, die KohlenauSfubr erheblich einzuscbränlen. Nach einzelnen Ländern wird sie gänzlich eingestellt. In den letzten Tagen wurden bereits ganze Kohlenzüge, die im Ruhrorter Hafen eingetroffen waren, nach westfälischen Hüttenwerken zurückgebracht. Der Ausstand dehnt sich hauptsächlich auf die von Eisenwerken betriebenen Zechen aus, denen infolge einer mit dem Kohlensyndikat getroffenen Vereinbarung weit gehendste Unterstützung zuteil wird. DaS Kohlensyndikat verfügt gegenwärttg noch über beträchtliche Vorräte. * Halbamtliche Inschutznahme »an Rechtsanwälten am Reichsgericht. Die „Nordd. Alla. Zeitung" schreibt: Ein große« Berliner Blatt bat am 5. Januar der Zuschrift «i«eS nicht genannten Berliner Rechtsanwaltes Raum gegeben, in der gegen zwei hinreichend deutlich bezeichnete Rechtsanwälte deS Reichsgericht- schwere Vorwürfe we^en ihre- Verhalten- in einer Rechtssache erhoben werden. Die Mitteilung über da« an gebliche mit der fach- und pflichtgemäßen Fübruna der Anwalt-geschäfte nicht vereinbarte Verhalten der Rechts anwälte verschärfte di« Zeitung noch dadurch, daß sie bemerkte, e« wiederholten sich ähnliche Vorgänge seit langer Zeit unablässig. Gegenüber diesen daS Ansehen «ad da« Pflichtgefühl der Anwaltschaft beim Reichs gericht verletzende« Angaben sind wir in der Lage frstzustellen, daß nach den amtlichen Ermittelungen da« Ver halten der bezeichneten Anwälte in jeder Beziehung sach gemäß war und daß in der erwähnte» Zuschrift de« Berliner Anwalt« wesentliche Tatsachen teils ensstellt wieder-egeben, teil« verschwiegen worden sind. Wenn in den zwei in Frage stehenden Prvzeßsachen, welche die Zuschrift de« Berliner Anwalt« in verwirrender Wen« al« «ine einzig« Prozeßsach« behandelt, «»sachgemäß ver-
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