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Dresdner Nachrichten : 17.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190507174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050717
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050717
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-17
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1905
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A» Rümmer» nach So»«, und Heiertaae» 1 «valliac Brundzeile so Pla . aul Lrivatleile « P!„ . slvalliae Keile aus Terlieite und als Einaciandl so Psg. SluLloiirtigeAu». >rage nur acaen!l!orausvc,ai>Iuna. Beleabiätter werde» mrt wPs,. berechnet. Sernivrechaiilchluk: «Mt I Nr. U und Nr. LOS«. »L !Vnuii>rii»n» HLl«II»!I!lllIIl!ll! II ZttvtlvULuI»', z kt» »88«» 1», runiletist <1. krsgor 8tr. N » »S8Le>„. IIcM,t-0r»nt L s. n. NlUllvf, ,-r»«er strsii« z»/Z4 A kpoi t- un«I kplvl« «> ei» q I.tNVtt ronnl8-I1:u;li6t T > Mutter 4 kllllL-W lulrvüü — — r»r Z4»kkri«ek»»n ä»-8 sttuto» »all iroinigung äsr 8,rlte. l'alcot I Kark. kttir o:>,1 mit Kekntrniui-lco / „Kutter ämnr". dlioäerRgsi, j» cien memtell /Ziiottioice» 8aeb8en8. Versuncl inreli südwärts. Idi'vn I. WsMeks Rr.lSV. S,j„tl .Neueste Drahtbcrichte. Hofnachrichtc», Kreistiuickest in Chemnitz, Bundesschießen in Döbel». Gerichtsverhandlungen. ! ^»«1» >. Eduard Leonhardi tz, „M. d. R." Briefkasten. ! «vt VNlUij, ».» » L vvv» Neueste Druhtmeldunaen vom 16. Juli. Der russisch-javanische Krieg. Tokio. Der Sieg der Japaiier sichert die völlige Be setzung des Südens von Sachalin. KO Gefangene wurden gemacht. 4 Feldgeschütze. 1 Maschinellgewehr und die Munittonslagerhäuser wurden erbeutet. Die Japaner verloren etwa 70 Mann, die Russen 100. Tokio. Ministerpräsident Kalsnra hat im Aufträge des KailerS die Begnadigung Bougvnins und seines Dol metschers Maki unterzeichnet. Hernösand. Die Jacht „ H o h cn z v ll ern" ist vor Hernösand eiugetrofsen. Berlin. Amtlich. Ein Telegramm ans Winkhuk meldet: An Typhus sind gestorben: Gefreiter Wilhelm Stein, geboren am 4. 11. 1870 zu Leip. früher Bezirkskommando Osterode, am 10. Juli 1905 im Lazarett AminniS. Reiter Otto Knnze. geboren am 6. 12. 70 zu Nünchritz. früher im Eisenbahn-Regiment Nr. 2. am 12. Juli 1905 im Lazarett Lüderitzbucht. Berlin. tAmkliche Meldung.» Der durch den Unternehmer Fritz in Magdeburg beim Gleisumbau in der elften Bahnmeisterei Oebisfelde beschäftigte Arbeiter Franz Kochel ist am 15. d. M. bei Kilometer 158.8A) der Bahnstrecke Oebisfelde—Stendal vom Zug v 15 ersaht und sofort getötet worden. Soweit es ermittelt ist, liegt eine Unvorsichtigkeit des Vernnglücktcn vor. Sondershausen. Ans Anlass des 25jährigen Re gt e r u n g s j u b i l ä u m s des Fürsten Karl Günther ist die Stadt festlich geschmückt. Heute vormittag fand Festgottesdienst und daraus eine Parade der Garnison und ein Appell der Veteranen statt. Paris. Ministerpräsident Rouvier empfing gestern abend 0 Uhr den deutschen Botschafter Fürsten Radolin. Ferryville. Gestern abend 7 Uhr gelang es. den oberen Teil oes Farfadet" aus dem Wasser ,n hebe n. Das Schiff wird vom Schlamm gereinigt und durch Ventilatoren nnsgelültet; man hofft, dann sofort an die Bergung der Leichen geben zu können. Ferryville. Von den im Unterseeboot „Farfadet" Verunglückten sind bis letzt 4 als Leichen geborgen worden. Die Arbeiten muhten dann wegen der Gase, die sich gebildet batte», und wegen des starken VerwcsnngSgcrnchs nnterbroche» werden. Fermo- Heute vormittag stürzte i» der Kapelle eines hiesigen Hospizes während der Messe derFuhbodcn ein: 16 Personen wurden getötet, 32 verletzt. Brüssel. Die Festlichkeiten aus Auloh des 75. Jubi läums der nationalen Unabhängigkeit begannen heute mit einem Umzug der Vereine und Verbände und einer religiöse» Prozession. Der König, der den Feierlichkeiten bei wohnte, wurde begeistert begrübt. Die Stadt ist festlich geschmückt. Kopenhagen. Der König ist heute mittag hier wieder eingetroffen. Warschau. Der Verwaltnngsrat der Warschau-Wiener Eisenbahn hat angeordnet. das; die polnische und die russische Sprache nebeneinander Dienstsprache werden. Tanger. England und Spanien haben beschlossen, sich an der Marokko-Konferenz zu beteiligen, vorausgesetzt, daß ihnen das Programm vorher mitgcteilt wird. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König trifft am 25. August nachmittags >/,2 Uhr in Plaue n i. V. ein und wird auch dort übernachten Den geplanten Fackel- und Lainpionzng wird er vom Balkon des Cafö Trömel aus cntgegcnnehmen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe trifft beute nach mittag von Sibyllenort hier wieder ein. Ihr Katarrh hat sich be deutend gebessert, immerhin macht sich noch ein Knrgebranch in Reichcnhall notwendig. — Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg traf gestern früh kurz »ach 7 Uhr von Gmunden hier wieder ein und begab sich vormittags 11 Uhr nach Ehcmnitz znm Besuche des 3. Sächsischen Kreisturnsestes. Von dort traf er abends 7 Uhr wieder in Dresden ei». Am Dienstag reist der Prinz nach Gotha, um an der Feier der Grohjährigkcitserklärung des Herzogs von Sachsen-Coburg und Gotha teilzunrhinen. — Die Schmalspurbahn Hainsberg-Kipsdors ist in einer vom Dippoidiswaldacr Eiscnbahnkomitee dem Finanz- ministcrinni übergebenen Petition als unzureichend bezeichnet worden. Man fordert bekanntlich Norinalspnr. ein Verlangen, das dem Finnnnninisterrnm zu eingehenden Ermittelungen Anlah ge geben hat. Diese Ermittelungen erstreckten sich namcntiich ans die durch den gewünschten Umbau entstehenden Kosten, sowie ans die Betriebsergebnisse unter den jetzigen und unter den nach Einkührnng der Normalspnr zu erwartenden künftigen Verkehrsvcrhältnissen. Das Ergebnis lautet dahin, das; für den Umbau ein Kostcnanswand von mehr alS 6. Millionen Mark erforderlich wäre. Besondere Schwierigkeiten müsse man zwischen Cohmannsdors und Dippoldis walde überwinden. Das Anlagekapital der in Vollspur umgebantcn Bahn würde aber bei dieser ungewöhnlichen Höhe der Bankvsten so hoch werden, das; trotz der Mehrtransporteinnahmen der Voll bahn und der Umladekostenersparnis eine ausreichende Verzinsung des Anlagekapitals nicht erzielt werden konnte. „Ans diesem Grunde ist", so schreibt das Finanzministerium, „vom rein finanziellen Standpunkte aus der Umbau der Schmalspur zu verwerfen." — Herr Oberbürgermeister Tr. Beutler hat einer Abord nung des „ Chorgcsangvcrcins - Bundes f iir Dresden und Umgebung", bestehend ans den Herren Trensch, Riesen, Brätchen und Miller, die Zusage gegeben, das Ehrenpräsidium des Bundes zu übernehmen und die Sache des Bundes tatkräftig zu fördern. — 3. Sächsisches KreiSturnfeft in Chemnitz. Nachdem bereits seit ctioa 10 Tagen fortgesetzt Proben stattgefundcn batten, hat nunmehr am Sonnabend mittag das Fest unter lebhaftester Anteilnahme der Bevölkerung seinen Anfang ge nommen. Die ganze Stadt prangt in reichem Schmuck. Fahnen, Wrcnpforten und Ranken aus Eichenlaub grüßen überall die sächsischen Turner, die zu friedlichem Wettkampf nach Chem- nik geeilt sind. Von mittags an trafen sie mit den fahrplan- mäßigen und mit langen Sondcrziigen ein und wurden nach der ersten Begrüßung auf dem Bahnhofe mit Musik nach dem Gasthof „Zur Linde" geleitet, wo den ganzen Tag über bis in die späten Abendstunden überaus reges Leben herrschte; denn hier war das Empsanasbnreau, hier erhielten die Jünger Jahns ihre Ausweise und Ouartierkarten. Von den sich aus 1090 Vereine verteilenden 5 0 0 00 sächsischen Turnern kommen etwa 15 000 nach Ehemnitz, ein Beweis dafür, mit welchem Eifer und Ersolg gerade in Sachsen das Turnen gepflegt wird. An gesichts dieses gewaltigen Zuspruches erwuchs der Festleitung in der Losung der Onartierfrage eine schwere Aufgabe. Etwa 700 Turner wurden in Gasthvsen untergebracht, weitere 800 in bezahlten Privatquartieren, 1100 in Freiquartieren und etwa 0200 in Massenquarticren in 15 Schulgebäuden. Tie Militär verwaltung hat für die Massenguartiere Strohjäcke und Decken zur Verfügung gestellt. Ten Mittelpunkt des festlichen Treibens am Sonnabend bildete, abgesehen vom Bahnhofe und dem Empsangslokale, der Festplatz mit der imposanten Haupthallc, deren schönsten Schmuck die zahlreichen Turnersahnen bilden, unter denen sich eine Anzahl durch ihr Alter und ihre Aus stattung außergewöhnlich wertvolle Stücke befinden. Mittags 12 Uhr Uhr wurden unter Böllerschüssen fast gleichzeitig ans dem weit über 100 000 Quadratmeter großen Festplatze die vielen Fahnen gehißt. Die Fcsthallc. ein architektonisch geschmack voller Vau des Architekten Julius Anke, ist 107 Meter lang, 42 Meter breit und 16 Meter hoch und bietet für etwa 5000 Personen Sitzplätze. Ein architektonisch imposantes Werk ist auch der 35 Meter breite, 17 Meter hohe Haupteingang zu dem sehr übersichtlich angelegten Festplcitze. Dieser war den Ganzen Nachmittag stark belebt. Gegen Abend erreichte der Verkehr seinen Höhepunkt. In der Festhalle fand abends von 8 Uhr an eine Begrüßungskneipe statt. Ein flotter Turner- marsch, der im Jahre 1882 für das 1. Sächsische Kreisturnfest zu Chemnitz von Reh komponiert worden war„ von der städti schen Kapelle meisterhaft gespielt, leitete den Abend ein. Nach Verklingen der Ouvertüre zu „Ricnzi" hieß der Vorsitzende des Festausschusses, Webwarenfadrikant Knorr, die Teilnehmer herzlich willkommen und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Mit großem Jubel wurde die Mitteilung ausgenommen, daß man beschlossen habe, an König Friedrich August folgendes Huldigungs-Telegramm abznsenden: „Sr. Majestät König Friedrich August, Seis lTirol). Sr. Majestät dein Könige, dem hohen Schirmherrn des 3. Sächsischen Kreisturnsestes, senden 13 000 Turner des 14. deutschen TurnkrciseS lKönigreich Sach sen!, zu frisch-fröhlichem Tun in Chemnitz vereint, mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue allcruntertänigsten Grus; und sudelndes Gut Heil!" Unlcrzeichnct war das Telegramm vom Hauptausschusse, vom Kreisturnrat und vom Ehrenausschuß.' Nach Verlesung der Depesche boten 130 Turncrsänger unter Leitung des Lehrers Trägner einen Begrüßungsgclang, nach dem Oberbürgermeister Dr. Beck das Wort zu einer über aus herzlichen Begrüßungsansprache ergriff, in der er der deut schen Turnsache warme Worte der Anerkennung zollte und die er mit dem Wunsche schloß, daß Sachsens Turnern dieses Fest in der angenehmsten Erinnerung bleiben möge. Lebhafter Bei fall erhob sich nach dieser Ansprache. Einen prächtigen Ein- bruck machten die nun folgenden Stab» und Keulen übungen, die Oberlehrer Barchel-Chemnitz in wirkungsvoller Weise znsammengestellt hatte. Brausend« „Gut Heil"-Nufe folgten den Hebungen, nach denen der Vorsitzende des Haupt- ausjchusses, Kaufmann Noßbnrg, die Leitung des Festes ui die Hände des Krcisvcrtrelers legte. Mit einer markigen Ansprache, in der er die Ziele und Ideale deutscher Turnerei pries und aus die warme Unterstützung und Förderung des Turnens durch den hoben Protektor des 3. Sächsischen Kreisturnsestes, den König Friedrich August, hinwies, übernahm der Kreisvertreter Seminaroberlehrcr F i ck e n w i r t h-Dresden die Aestleitung, in deren Ansübuna er sodann ein Schreiben des Ehrcnkreis- vertreters, Pros. W. Bier-Dresden, an die Teilnehmer des Turnfestes verlas, das «ine freudige Aufnahme sand. Sodann führten Mitglieder des Turnvereins Chemnitz äußerst schwierige, aber nichtsdestoweniger wohlgeinngene Uebnngen an den Schankelrulgen vor. Mi» beredten Dankesworten widmete Kreisschriftführer Buchdruckereibcsitzer Thallwitz - Döbeln der Feststadl und ihren Behörden ein freudig aufgenommenes „Gut Heil". Im weiteren Verlaufe des Abends wurde noch ein Telegramm an den Zlaiser gesandt, das folgenden Wortlaut hatte: ,,Sr. Majestät dem Kaiser senden 13 000 Turner des 14. dcut- jchen Tnrnkreises lKönigreich Sachsen!, znm 3. Sächsischen Kreis- iurnseste in Chemnitz vereint, mit dem Gelöbnis unwandelbarer Treue allcruntertänigsten Gruß und jubelndes Gut Heil." Hierauf übermittelte namens des Chemnitzer Sängerbundes dessen erster Vorsitzender, Lehrer Reichenbach, den lächsischen Turnern die herzlichsten Wünsche, indem er das gute Einver nehmen, das immer zwischmi Turnern und Sängern geherrscht habe, lobend hcrvorhob. Sein mit donnerndem Beifall aus- genommenes ,,Gut Heil!" galt der deutschen Turnerei, der edlen Volkserzieherin. Der Abend brachte noch Gemeintnrnen der Chemnitzer Vorturnerschaft an vier Barren, Männerchöre, der Turnersanger und Gruppenstcllnngen von Mitgliedern des Turnvereins Gablenz. Ter offizielle Teil des Kommerses war hiermit erschöpft, doch dauerte der Jubel und Trubel auf dem Festhlatze, der als wundervollen Abschluß den duftig grünen Zeisigwald im Hintergründe bat, noch bis spät nach Mitternacht. Bereits in den frühen Morgenstunden des gestrigen Jest- sonntag.es begann auf dem Festplatzc das Turnen der Gaue. Es war ein unvergleichlich schönes Bild männlicher Kraft, gehaart mit jugendlicher Schönheit, das sich vor dem Auge des Zuscyancrs entwickelte. Wahrend auf dem einen Turnplätze Freiübungen gclurnt wurden, übte man hier an Geräten. Dort gab man sich fröhlichem Spiele hin. Beberall konnte man straffe Disziplin, sittlichen Ernst und eisernen Fleiß beobachten. Ein schweres Stück Arbeit war dieses Turnen aber auch für die Kampfrichter, die insgesamt im Gan-Wettturnen 838 Riegen und 165 Spielabteilnngcn z» beurteilen hatten. Während sich die sechs Abteilungen des Festznges an den bestimmten Punkten sammelten, traf mittags 12 Uhr 47 Min. auf dem Hauptbahn- bofe Se. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg in Begleitung seines persönlichen Adjutanten Hanptmanns Frei- bcrrn v. Berlepsch ein, empfangen vom Kreishauptmann Frei herrn v. Welch Oberbürgermeister Dr. Beck, Stadwerordnete»- Vorsteher Justizrat Eulitz, Polizeidircktor Lohse, vom Kreis- turnrat. vertreten durch Seminar-Oberlehrer Fickenwirlh und i-ljl L7 ^ DM" A -Hmvrna-Teppicb-Fabrik ß I . I «ul, IUvt«8vu. A »nneln» "Nz L'»UiuIIv»L »»1t A Frohberg, und vom Vorsitzenden des Tnrnsest-HauptansjchnsseZ, Kaufmann Roßbnrg. Ter Prinz wurde von dem zahlreich ver sammelten Publikum aus der Faprt nach dem Hotel „Römijcher Kaiser" lebhaft begrüßt. Von einem Fenster im ersten Stock nahm Prinz JöhannGeorg bald daraus den Festzng ab,von den Turnern durch stürmische Gut Heil-Ruse begrüßt. Der Feslzug machte einen stattlichen Eindruck, führte 20 Mnsikcböre und etwa 450 Fahnen mit sich. Tie dichtgedrängten Mcnjchenmassen be grüßten den Feslzug, an dem über 14 000 Turner teilnahmc», überall lebhaft und begeistert. Punkt 1 Uhr war von den Ge- ltellungsplätzcii alnnarichicrt worden, und kurz nach 3 Uhr langten die letzten Zngteilnchmer auf dem Festplatze, aus dem bereits ein nach Tanjcndcn zählendes Publikum der Turner harrte, an. Während sich diese zum Ansmarsche zu den allge meinen Freiübungen ordneten, gab die Stadt dem Prinzen Johann Georg im „Römischen Kaiser" ein Frühstück, an dem nur ein kleiner Kreis teilucihm. Kurz nach halb 4 Uhr traf der Prinz aus dem Festplatze ein, worauf alsbald der Aujnmrsch begann, der ein wundervolles Bild gab. Daraus nahm Ober bürgermeister Tr. Beck das Wort, indem er den Prinzen namens der Stadt herzlichen Willkommensgruß entbot und^der Freude Ausdruck gab, die alle Turnerherzen erfüllte, als Se. Majestät der König das Protektorat über das Fest übernommen habe: er schloß mit einem Hoch ans den König und das gesamte König liche Haus. Nach ihm betrat der erste Kreisvertreter, Seminar- Overlehrer F i ck c n w i r t h - Dresden das Rednerpult, bewill- kommnete den Prinzen Johann Georg namens des 14. deutschen Turnkreises und schloß mit einem „Gut .Heil" aus den Prinzen. In die Gut Heil-Ruse stimmten die Turner jubelnd und be geistert ein. Hieraus sprach Prinz Johann Georg etwa folgendes: „Im Namen Sr. Majestät unseres allergnädigslcn Königs, meines vielgeliebten Bruders, sage ich Ihnen allen den .wärinslen, aus vollem Herzen kommenden Tank zur diese warme patriotische Kundgebung, die sich vor meinen Augen zeigt. Se. Majestät der König hat von jeher den Bestrebungen der Turner das größte Interesse entgegenczebracht. Leider hat er heute nicht selbst hier weilen können. Darum hat er mich be auftragt, ihn zu vertreten. Ich werde nicht ermangeln, Sr. Majestät eingehenden Bericht zu erstatten über die warme patriotische Kundgebung, die ich hier gesehen habe." Unbeschreib licher Jubel brauste nach diesen Worten über den Festplatz. Nunmehr begannen die allgemeinen F r c i ülb u n g e n, die unter Leitung des ersten KLeisturnwarts. Seminar-Oberlehrers Wähmann-Dresden, stattsanden und an denen sich 5420 Turner beteiligten. An die Freiübungen schloß sich ein Dauerlans über 500 Meter, der sehr gut ciussiel und lebhaftes Interesse erweckte. Sodann führten gegen 3000 Vorturner Gemein übungen am Barren aus. An allen Hebungen nahm der Prinz ein reges Interesse und brachte seine Anerkennung über das Gesehene den Herren seiner Umgebung wiederholt zum Aus- druck. Große Freude erweckte die Leutseligkeit und die, Un gezwungenheit, mit der sich der Prinz unter der Menge auf den Festplcitze und in der Fcsthalle bewegte, d/,6 Uhr verließ er den Fcstplatz unter jubelnden Zurufen der Menge und begab sich direkt auf den Bahnhof, von wo 6 Uhr 7 Min. die Rückreise nach Dresden erfolgte. Ans dem Festplcitze wurde inzwischen d«,s Turnen der Gaue bis gegen 8 Uhr abends fortgesetzt. Der Abend brachte in der Festhalle «in Konzert der Kapelle des 104. Infanterie-Regiments „Kronprinz" und des Chemnitzer Sängerbundes. Auch an turnerischen Aufführungen wurde Vitt des Guten und Schönen geboten, so ein mustergültiges Barrcn- tnrncn der in Turncrkreisen bestens bekannten Tnrnerfamiiie Sonntag aus Hohenstcin-Ernstthal. ein Reigen Zschopau:: Seminaristen. Gruppcnstcllungcn des Turnvereins Bnrgitädtc! und Springen am Doppcivfcrd des Turnvereins Mylau. Am heutigen Montag früh 7 Bhr begann«« di: Weil- k ä in v f c, die bis abends währen werden. Außerdem sindci vormittags 11 Uhr die Weihe des Z e t t l er - De n k st c l n s ans dem neuen Friedhofe, sowie nachmittags ein Damenturiian, das Turnen der Alten, die allgemeinen Keulenübungen und ein Kürturnen statt. — 22. Mitteldeutsches Bniidesschießc» z» Döbeln. In der Fcsthallc fand gestern mittag die Verkündigung der Sieger stat. Den 1. Preis auf Feldfests cheib e „Deutsch land" <300 Meter Schußweite), dir vom König Friedrich August gestiftete Meißner Porzellanvase, erhielt Rentier Dottcrweich- Brannlchweig ans 38 Ringe: die nächsten Preise auf Fcld- seslschcibe erhielten: D. Bauer-Nürnberg <37 Ringe!, H. Lcchne»Nürnbcrg aus 36 Ringe; Reicheit-Berlin ans 35 Ringe; Eder-Meiningen ans 35 Ringe; A. Dorner-Nürnbcrg aus 35 Ringe; Jahn-Apolda auf 35 Ringe; Beyrcuther-Zwickan auf 84 Ringe: Görner-Lcipzig auf 34 Ringe; Vech-Apolda auf 34 Ringe. — Aus S ta n dfe st s ch e i b e „Heimat" erhielten die ersten 10 Preise: Rcinickc-Cöthcn auf 528 Teiler den vom deutschen Kronprinzen gestifteten Pokal im Werte von 400 Mk.: Scidci-Kvnigsberg (Bayerns auf 775 Teiler; Merzdors-Mügcln bei Oschatz auf 1040 Teiler; Lux-Tagewurben aus 1214 Teiler; Kühn-Penig auf 1220 Teiler; Ingenieur Mcver-Bcrlin aus 1358 Teiler; Jentzsch-Meißcn ans 1575 Teiler; Enger-Glanchau auf 1697 Teiler; Trübcnbach-Cbemnitz auf 1925 Teiler; Trmnnitz- Lciyzig aus 2033 Teiler. — Aus Pi st ölen scheibe „Sachsen": Knüpper-Schöneberg bei Berlin auf 290 Teiler; Napp-Plauen ans 481 Teiler; Hostnann-Sagciii auf 431 Teiler; Thiele-Tepiitz ans 882 Teiler; Mann-Frciberg auf 959 Teiler. — Auf Jagd- scheibe: Horn-Kappel lErzgcbirgc! auf 33 Ringe jEhren- preis des Herzogs Ernst von Altenburgl; Kirsten-Leipzig aus 32 Ringe; Geschclsky-Berlin auf 31 R,: Vankel-Lansfi. Bayern auf 31 Ringe. — Serien st erne erhielten: auf Standpunkt- Serie: Bankel-Lausf i. Bayern 80 Punkte; Geiershofcn-Nürn- bcrg 75 Punkte; Fischer^Gera 73 Punkte; Kolonko-Tarnowitz 72 Punkte: Grciner-Haßsurt 71 Punkte. — Zcldpunkt-Serie: Lcchncr-Nürnberg 69 Punkte; Wittmann-München 69 Punkte; Meisterschaftsorden erhielten aus Fcldmeisterschast: Bankel-Lausf auf 438 Ringe: Grünewald - Chemnitz aus 400 Ringes FischeittGera und Haase-Leipzig aus 400 Ringe: Wiest- mann-München ans 399 Ringe: — auf Standmelsterschnsi: Kolonko-Tarnowitz Engelmann-Oncrp e/s Li -i V
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