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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. UNM. A^ktvmg»1llge: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl E^Eeßüch TrLgerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der oÄrmtz, da AeferMtrn od« da Befördemngseinrichtungen) hat der Bezieher keinen da Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs- . ureiie^ DVes« ZMW»> »erWRenMht Ue «MMche« BEtÄMMachunge« der Gemeinde - Behörde zu Ottendorf« Okrilla und de» MnÄuzaMtes zu Skädeders. kauptschrytlÄtung: Georg Rühle, Ottendors-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Daantwortlich für Anzeigen u. BW«: Hamann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Dalag: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: Ottendors-Okrilla 1SL Nummer 41 Fernruf: 231 Sonnabend, den 3. April 1937 DAm.:302 36. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zelle oda deren Raum 8 H/. Alles wettere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vo» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keim Gewiße für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich «Wht f^derAMhftch» Hertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am z. April ^z?. — Am heutigen Tage ist es Herrn Richard Kaiser und Gemahlin, Gaswerkstraße wohnhaft, vergönnt, das schöne Fest der Silbernen Hochzeit zu begehen. Wir gratulieren auch an dieser Stelle dem Jubelpaar aufs herzlichste. — Das wäre für unseren Ort eine nette Sache ge worden, das Hallenbad. Aber da hätte nicht 1. April sein sollen. So wird dieser von uns gemeldete Aprilscherz für lange Zeit eine Fata morgana bleiben, denn unsere Bade verwaltung hat schon genug an der wenig verlockenden Rentabilität unseres Teichwiesenbades. — Eine wahre Ange legenheit ist nun aber unsere zweite Meldung von der Auto bahn. Hier hat sich jeder selbst in den April geschickt, wer sich zu unserer Nachricht noch etwas dazu dachte. Wir schrieben kein Wort vom Beginn des Autobahnbaues, aber was wir meldeten, Bearbeitung des zur Autobahn vorge sehenen Geländes (vorläufig zur Feldbestellung) kann jeder tagtäglich beobachten. Ja, ja! Der 1. April hatte es in sich. Verlegung der sächsischen SchlachtvichmSrkte Die Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft hat mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft die Verlegung der Montagmärkte im Gebiet des Piehwirtschaftsverbandes Sachsen angeord net. Die Märkte werden künftig bagehalten: Dresden: Dienstag und Donnerstag, Leipzig: Dienstag und Don nerstag, Chemnitz, Zwickau, Plauen und Aue: nur ein Markt wöchentlich, und zwar am Mittwoch. Diese An ordnung tritt ab Montag, 5. April, in Kraft. Der Markt am Montag findet somit nicht mehr statt; der erste Markt der kommenden Woche also an dem von der Verlegung betroffenen Platz am Dienstag oder Mittwoch. Erhöhte Bisamratten-Gefahr Infolge der starken Regensälle im vorigen Monat ist es vielfach zu Hochwasser und Ueberschwemmungen ge kommen. Dadurch sind die Bisamratten, die bekanntlich durch Unterwühlen von Teichdämmen, Bahnanlagen, Straßen nsw. sehr schädlich werden können, in Sachsen zum Teil auch in solche Gegenden gelangt, wo man sie bisher nicht kannte oder ansgerottet glaubte. Ihr Auf treten gibt sich durch zerbissene Wasserpflanzen, Nage- svnren an den ins Wasser hängenden Aesten von Wei den, Erlen und dergleichen und frisch gewühlte Erdbane zu erkennen. Wer solche Neusiedlungen von Bisamratten > bemerkt, melde das ungesäumt der Landesstelle Sachsen für die Bekämpfung der Bisamratte, Dresden 16, Stübelallee 2, damit diese durch einen erfahrenen Fänger die Tiere vernichten lassen kann, ehe sie sich stärker vermehren. Jedes Schonen oder gar planmäßiges j Hegen der Bisamratten leistet ihrer weiteren Verbrci-! tung Vorschub und ist überdies gesetzlich verbo- 'e" Zahlt Tariflöhne! Daß die Deutsche Arbeitsfront über die Einhaltung der Tarifbestimmungen scharf wachen muß. beweist fol gender Fall: Nach Rückfrage bei einem Betriebssichrer und beim Bctriebswalter über die Entlohnung der Ge folgschaft wurde mitgeteilt, daß die Entlohnung tarif- Mäßig erfolge. Stichproben jedoch brachten den Beweis, daß nicht alle Gefolgschaftsmitglieder das ihnen zuste- bende Gehalt erhielten: sogar die betreffenden Kamera den wußten nicht, daß sie untertariflich entlohnt wurden. So kam es, daß die Betriebsführung an drei Gefolg schaftsmitglieder rund 1200 Mark nachzahlen mußte. Den Veirlebsführern wird geraten, ihre Löhne einer Prüfung unterziehen, damit sie vor unliebsamen Neberraschun- oen Gauchorfest der gemischten Chöre in Dresden Der Reichsverband der gemischten Chöre Deutsch lands, der in Sachsen vor zwei Jahren in Leipzig znm ersten Mal an die Öffentlichkeit trat, wird in diesem >mhr anläßlich seiner Arbeitstagung in Dresden am 26. und 27. Juni ein Chorfest des Chorganes Sachsen veran stalten. Hierbei soll ein Querschnitt durch das Schaffen der gemischten Chöre gegeben werden: es werden der Ge wandhauschor Leipzig, der Riedel-Verein Leipzig, die Iwlkssingakademie Dresden und viele andere Chöre aus ganz Sachsen alte und neue Chormusik vortragen. Die Schirmherrschaft über das Gauchorfest hat der Landes- jUlturwalter. Pg. Salzmann, Leiter der Landesstelle Sach ten des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Pro paganda, übernommen. 200 000-Mark-Präme fiel ins Grenzland . Bei der Prämienziehunq der Sächsischen Landeslot- Ae fiel die 200 OOO-Mark-Prämie auf das Los Nummer der Staatlichen Lotterie-Einnahme vom Emil Misch. Zittau. Es handelt sich ausschließlich um Zelmtel- ° e, die in Zittau und Umgebung gezogen wurden: so der stattliche Gewinn ausnahmslos Grenzland- euhchen zugute, Dresden. Sorge für den Gefolgsmann. Die Stadtverwaltung ist dauernd bemüht, die Aufent halts- und Arbcitsräume ihrer Gefolgschaftsmitglieder, vor allem derjenigen, die Tag für Tag bei Wind und Wetter im Freien ihre Arbeit verrichten, entsprechend der nationalsozialistischen Forderung nach Verschönerung des Arbeitsplatzes nm- und neuzugestalten. So konnte wie der eine neue gemeinsame Unterkunft am Turnerweg für vierzig Gefolgschaftsmitglieder der Straßenreinigung von Oberbürgermeister Zörner ihrer Bestimmung übergeben werden. Der neuerrichtete, freundliche Holzbau enthält luf tige und Helle Umkleide- und Aufenthaltsräume. Zum Wärmen und Zubereiten des Essens stehen große Herde zur Verfügung. Dresden. Sommerflugplan der Luftpost. Am 4. April beginnt der Sommerflugplan. Dresden wird von nachstehenden Linien berührt: Berlin—Dresden- Prag—Wien, Berlin—Dresden, Breslau—Dresden— Halle-Leipzig—Dortmund- Köln und Breslau—Dresden — Halle-Leipzig—Nürnberg—Stuttgart—Friedrichshafen. Diese Linien werden in beiden Richtungen zur Postbeför derung benutzt. Auskünfte über die Schlußzeiten für die Auflieferung von Luftpostsendungen erteilen sämtliche Postanstalten. ' ) > > ! > Sachsens Papierfabriken brauchen Abfall papier zur Verarbeitung. Hausfrauen, sammelt Alt- und Abfallpapier zur Weitcrvcrwertung! Die Sammler holen es ab. Meißen. Motorboot gesunken. Als in Spaar ein Bugsier-Motorboot einen 50 Meter langen Elbekahn übernehmen wollte, wurde das Boot von der Strömung erfaßt und sank. Die beiden an Bord befindlichen Schif fer kamen unter Wasser aus dem Boot und wurden ab getrieben. Der eine der Schiffer konnte seinen Kame raden, der zu ertrinken drohte, über Wasser halten, bis Hilfe kam. Ein Dampfer konnte das gesunkene Motorboot, von dem nur noch der Mast aus dem Wasser ragte, an Land ziehen. Olbernhau. Eingemeindung. Mit dem 1. April ist die Gemeinde Kupferhammer-Grünthal in die Stadt Olbernhau eingemeindet worden. Olbernhau wird da durch zur Reichsgrenzstadt mit über 10 000 Einwohnern. Leipzig Rückfahrkarten zur Rauchwaren- Ostermesse. Der Reichsinnungsverband des Kürsch ner-, Hut- und Handschuhmacherhandwerkes veranstaltet vom 4. bis 7. April im Rahmen der Rauchwaren-Oster messe eine Neuheitenausstellung. Zum Besuch dieser Ver- anstaltuna werden von allen Bahnhöfen im Umkreis bis zu 150 Kilometer nm Leipzig Sonntagsrückfahrkarten nach Leipzig an jedermann ausgegeben. Die Karten gel ten von Sonnabend. 3. April. 0 Uhr, bis Mittwoch, 7. April, 24 Uhr (Ende der Rückfahrt). Außerhalb der tarifmäßigen Geltungsdauer dürfen die Sonntagsrück fahrkarten zur Rückfahrt nur benutzt werden, wenn sie mit dem Stempel „Neuheitenausstellung des Reichsinnungs verbandes der Kürschner. Leipzig" abgestemvelt sind. Die Reisenden werden hierauf beim Lösen der Karten beson ders hingewiesen. Leipzig. Fran totgefahren — geflüchtet! Der Fahrer eines Personenkraftwagens bemerkte in der Riesaer Straße aus der Fahrbahn eine Frau in einer Blutlache liegend. Die Schwerverletzte wurde in bewußt losem Zustand ins Krankenhaus gebracht, wo sie starb. Nach Zeugenaussagen soll die Frau auf der Fahrbahn gelegen haben, als sie von einem unbekannten Personen kraftwagen überfahren wurde, dessen Fahrer weiterfuhr, ohne sich nm die Ueberfahrene zu kümmern. Es wird an genommen, daß die Frau, ehe sie überfahren wurde, einen Unfall durch ein anderes Fahrzeug erlitten hatte. Zittau. K u l t n r st ä t t e n werden unter stützt. Der Bezirksausschuß verabschiedete den neuen Haushaltplan, der höhere Beiträge für kulturelle und so ziale Zwecke vorsieht, darunter 5000 Mark zur Unterstüt zung des Grenzlandtbeaters Zittau und 2000 Mark als Beitrag für das Waldtheater Ovbin. Die Beihilfe für das GrenzlandtheatW gibt den Beweis für die Anteil nahme der Landbevölkerung an der neuen Zittauer Kul turstätte. Auch für das Heimatwerk Sachsen, die NS.- Frauenschast, den Reichsmütterdienst und die Hitler- Jugend wurden beachtliche Beihilfen festgelegt. Die Be- zirksumlage betragt in diesem Jahr je Kopf der Bevölke rung 4,53 Mark. Oschatz. Mit als eine der ältesten Schützen- gesellschfien Sachsens kann die hiesige Privilegierte Scheibenschützengesellschaft in diesem Jahr auf eine 400- jähriaes Bestehen zurückblicken. Die Feier beginnt am 15. Mai Mit dem allgemeinen Schützen- und Volksfest, dein sich am 21. Mai die 4O0-Jabrfeier anschlietzen wird. Geithain. Jugendlicher Brand st ifter ver ursacht für lö 0 0 0 Marl TLaden. Ein we ¬ gen Gelddtebstahts verhafteter Hausbursche tonnte auw der Brandlegung in einem Schuppen in Narsdorf-Sei- fersdorf überführt werden. Durch den Brand war ein Schaden von etwa 15 000 Mark verursacht worden. In kurzer Zeit waren in Narsdorf und im Ortsteil Seifers dorf vier Brandstiftungen vorgekommen. Ob der Festge nommene auch für die übrigen drei Brandstiftungen in Frage kommt, ist noch nicht geklärt. Plauen. Hochwasser in der Svraucr Drachenhöhle. Die im Vorjahr von 43 000 Personen besuchte Syrauer Drachenhöhle wies in diesen Tagen eine auffallende Naturerscheinung auf. Infolge der starken Nie derschläge war das Grundwasser um mehrere Meter ge stiegen und hatte einen Stand erreicht, wie dies, nach Be rechnungen, seit Jahrhunderten nicht der Fall gewesen war. Um die Höhle begehbar zu machen, mußten mit einer Motorspritze 360 000 Liter Wasser ausgepumpt werden. Die beliebte „Sächsische" Die rege Nachfrage nach Losen der jetzt zu Ende gv- gangenen 210. Sächsischen Landcslotterie bewies, welcher großen Beliebtheit sich die Sächsische Landeslotterie er freut. Inzwischen wird bei der Lotteriedirektion in Leip zig schon an den Vorbereitungen für die neue 211. Lot terie gearbeitet. Der, einstmals buntfarbig (grün-weiß- schwarz) herausgebrachte, Plan für die neue Lotterie weist dieselbe bewährte Gewinnaufteilung wie in den vorangegangencn Lotterien aus. Bereits in der 1. bis 4. Klasse werden ansehnliche, von Klasse zu Klasse sich steigernde Gewinne ausgespielt; die größten Gewinne werden wieder in der 5. Klasse gezogen. Der Hauptge winn beträgt wieder 300 000 Mark, die Hauptprämie 200 000 Mark, so daß im günstigsten Fall, wenn Haupt gewinn und Hauptprämie zusammenfallm, 500 000 Mark auf ein Los gewonnen werden können. Die zwanzig Schlußprämien zu je 3000 Mk. und achtzig zu je 1000 Mk. sind ebenfalls beibchalten worden. Auch der Lospreis, 3 Mark für ein Zehntelklassenlos, ist unverändert geblie ben. Da die Ziehung der 1. Klasse der 211. Lotterie im Mai stattfindet, ist die Werbung für die neue Lotterie bereits ausgenommen worden. Die Lose für die neue Lotterie liegen schon jetzt bei den staatlichen Lotterie- Einnehmern zur Entnahme bereit; wer seine alte Num mer spielen will, tut gut, sie möglichst bald bet seinem Lotterie-Einnehmer abzuholen. Sichle»; Wirtschaft MbesMtirt Ueberblick über das erste Vierteljahr 1937 In der „Werkstatt Deutschlands" ist nach dem Be richt der Sächsischen Staatsbank auch im ersten Viertel- ' jahr 1937 mit Hochdruck gearbeitet worden. Zwar waren die Außenberufe in diesem Jahr durch Frost und Schnee stärker und länger behindert als 1936; die Beschäftigung der Industrie erreichte jedoch mit ganz wenigen Ausnah men einen wesentlich höheren Grad als in der entspre chenden VorjahrszeiL. Ende Februar war bereits der Höhepunkt der winterlichen Arbeitslosigkeit überwunden; zu diesem Zeitpunkt wurden in Sachsen 25 500 Arbeits lose weniger gezählt als Ende Januar und 103 673 we niger als vor Jahresfrist, lieber diesem schönen Erfolg darf man nicht vergessen, daß Sachsen mit 42,2 Arbeits losen auf 1000 Einwohner noch immer die stärkste Ar beitslosigkeit im Reich aufweist. Es bleibt also noch viel zu tun. bis der Reichsdurchschnitt, der für Februar 24,4 Arbeitslose auf 1000 Einwohner beträgt, eingeholt ist. Negierung Arbeitsfront und Wirtschaft setzen ihre ganze Kraft ein, um dieses Ziel zu erreichen; daß es ein wenig näher rückt, zeigt der Verlauf des letzten Vierteftahres. Fast allen Zweigen der sächsischen Industrie sind zahlreiche Aufträge zugegangen; an erster Stelle stehen dabei die Produktionsgüterindustrien, deren „Sai? son" herkömmlich mit dem Weihnachtsfest abgelaufen ist, waren darüber hinaus gut beschäftigt, haben neue Ar beitskräfte einstellen können oder doch wenigstens die vorhandenen Gefolgschaften nicht zu verkleinern brauchen. Daneben wurden namentlich in der Terttlindustrie stark verkürzte Arbeitszeiten wieder verlängert. An der Leipziger Frühjahrsmesse war di- sächsische Industrie mit 1727 von 7979 deutschen Ausstel- lern beteiligt. Der Erfolg der Messe war außerordentlich groß: sie hat vor allem zwei Erkenntnisse gebracht, nam- lich einmal, daß die neuen deutschen Werkstoffe sich auf der ganzen Linie durchgesetzt haben, und zweitens daß das Ausland auf das deutsche Qualitätserzeugnis nicht verzichten will. Mit fast 32 000 ausländischen Einkäufern wurde die bis her höchste Auslandsbesucherzahl fast erreicht. Aus den Berichten der sächsischen Fabrikanten, die sich ihrer Aus- fuhrverpflichtung bewußt sind, geht hervor, daß iN die erstarrte Erportfront allmählich w ed Leben kommt; so konnte vor allem dw sächsische Kraftfahrzeugindustrie ihren Auslands« absatz wesentlich erhöhen,