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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.11.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051117028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905111702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905111702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-17
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
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«lese» Blatt wird de» Lesern von Dresden «vd Umgebung am Lage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugestellt, während e» die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. SerugrgeMn vterteltNirtia,t«' »»,«»«» bet««,Nck, ,«rt«aN,er Zuttaaun, durch untere tivie, ,^r»»« und »»»,«»». an L»n». und Pioutaaen nur einmal) »MI »oHi. dur» au»«»r>t,eüom- mük«üi^ » VN du. » MI »v PI. Bei etnmaltaer Zuftellun, durch di« LokaMI. >«d»eUe<ieN«eld>. >in«u»- >a»d «il «niivrechendem Zuickiaae. N achdru« aller «riltel u. Onatnal- Millrilun,«» nur «>i deutlicher Luel ieuauaadei.Drred Na»r.') »Idill, SlachirOaliLe Lonorar- an'vriich» bleiden underücklichiiat: «Verla»,le Maimiknvte werde» utcht auldewadri. N»l«,ramm.Ndrell«: »«chricht,» »read««. KegvLrnSeL 1888 N»rlag von Aiepseb S UerUrardt. Kuresgen-cM. Nnnabme von SnkUndI««n,in di« nachmitia,» s Ubr. Sonn- und Nein, aas nur Marienftrode A von nbisV.iUdr. Di«llvaltiaeGruno «eile Ira. s Süden» 20 Ah., »ln ka»di,un,en auf der Privatim« Zeile » Pf» : die 2i»a>ti,e ZMe aut Leu ieile bo Pf,., al« Smaeiandt Zeile «o Pta «umwcrn »»« «,»». und Keien-ze» i tvainae alruiidieüc so Ps,. aul Privalieite eo Pt, . r wall Nie Zeile auf Lertieit« und al« Lin,eiandisoPl,. ÄuswärUaeÄut- Iiäae nur ueaen BorauSde»adluua. BeleabiüUer werden mit rvPfg. dcrechnet. Nernlvrechanlchlud: Nmt I Ar. U und Slr. r0»»l 81«elLSiLpkvr*iL Variätix ä. 8tüek 50 l'lg in nilan ^ilnUlsknn, Örogeiiev mul karkümerieu. s//»0< «,OSS/-S Rr. SIN. 8,ik,rl: «..W---,^ ,7. -r«vcntt>er 1905. Reueste Traljtmeldnngen vom 16. Novbr. Der Auüstand in Arankreich. Paris. Tie Arsenalarbetler in Toulon be schlossen, den Ausstand fortzu setzen. Die organisierten Arbeiter von Brest und die Industriearbeiter von Lorient be- schlossen, sich mit den Arsenalarbeitern dieser beiden Städte, die den Äusstand fortsehen, solidarisch zu erklären. Paris. In sämtlichen Werkstätten der Arsenale Toulon und Rochesort wurde heute vormittag die Arbeit wieder ausgenommen. Cherbourg. Die A r s e n a l a r b e i t e r beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Zur Laae tu Nnstlnnd. Petersburg. Ter „Nnßki Invalid" meldet, es sei Be fahl erlassen worden, die Reservisten der Jahrgänge bis 1896 zu entlassen. Die Entlassung weiterer Jahrgänge soll nach Rückkehr der aktiven Armeee aus Ostasien erfolgen. Petersburg. Heute morgen sind nur amtliche Blätter erschienen. Petersburg. Eine amtliche Mitteilung über die Unruhen in Kronstadt stellt fest, das; insgeiamt 13 getötet, 8 ihren Verletzungen erlegen, 2 Offiziere und 81 Marine- soldaten und Zivilperione» verwundet sind. Fünf Häuser wurden niedergebrannt, 6 Offizierswohnungen, 143 Kaufläden und 9 Weinschankstellen geplündert. Alle Meuterer und Plünderer lind verhaftet. Beim Appell fehlten 34 Matrosen. Die Unter' suchung wird energisch betrieben. Nach ihrer Beendigung be ginnt der Prozeß. Petersburg. Die Versuche von Streikenden, einzelne F a b r i k e n st i l l z u l e g e n. werden von den Arbeits willigen blutig vereitelt. In verschiedenen Fabriken gab es dabei Tote und Verwundete. Tie Sozialdemokraten Hetzen gegen die Deutschen: sic wollen, wie verlautet, die deutschen Reichsangehörigen, unter denen sich viele Fabriklcute befinden, angreifen. Zahlreiche Einwohner verlassen die Stadt auf Dampfern. Petersburg. In dem Dorfe Malinowka sagte eine plündernde Bande Tiere in die Kirche. 42 dieser Kirchenschänder »urden von den Bauern to t g e s ch l a ge n, ehe Militär heran- kommen konnte. — Aus Kirsanvw wird gemeldet, dass die Unruhen unter den Bauern immer mehr um sich greifen und sich in B ra ii d st > f t ii n q e n und Plünderungen von Grund besitz, sowie Getreidediebstählen ändern. Die Truppen erweisen sich als nicht ausreichend. Moskau. Hier herrscht jetzt Ruhe. Warschau. Die Stadt ist ruhig. Die Schulen sind geöffnet und werden von Truppen bewacht. Odessa. Der neue Gouverneur hat eine Untersuchung ichrr dos Vorgehen der Polizeiagcnten während der letzten Un ruhen ongeordnet. Tiflis. In den Bezirken Gori und Tuschet ist die Ord nung wiederhergestellt. Berlin. Ein Telegramm aus Windhuk (Deutsch- S üd H e-st af r i kas berichtet: Nachträglich wird gemeldet: Bei Hnruggis am 11. November leicht verwundet Reiter Läon Zell, früher Gardc-Grenadier-Negiment Nr. 3 sStreisschuss rechter Oberarm: bleibt bqz der Truppe). Reiter Walther Pstitzner, geb. 26. 11. 1883 zu Untermhaus, früher König!. 'Zächs. 2. Ulanen-Regiment Nr. 18, am Typhus gestorben. Reiter Otto Reinicke, früher Feldartillcrie-Negiinent Nr. 38, an Nierenentzündung gestorben. Breslau. Die „Schles. Ztg." meldet: Aus derMnslo- witz - Grube ist die gesamte Belegschaft zur gestrigen Nacht schicht nicht angefahren. Der Betrieb ruht vollständig. Eisenach. 2000 Sozialdemokraten sprengten «ine antisemitische Versammlung und zogen mit einer roten Nahne zum Lutherdenkmal, um dort eine Kundgebung für die Sozialdemokratie zu veranstalten. Ein starkes Schuhmanns ausgebot zerstreute die Demonstranten. Prag. Die Vorlesungen an der Tschech ischcn Technik haben gestern wieder begonnen. Brüssel. Der GrafvonFlandern ist an Lungen entzündung e rkrankt. Der Zustand des Patienten ist ernst. Die letzte Nacht verlies schlecht. London. Das „Reutersche Bureau" ist ermächtigt, die Blättermeldung, der Privatsckretar des Königs, Lord Knollys, habe an das preußische Oberhosmarschallamt die Nachricht ge langen lassen, der König und die Königin von Eng land würden sich an den Festlichkeiten anläßlich der Silber hochzeit des Deutschen Kaiserpaares persönlich cteiligcn, für unbegründet zu erklären. Kon st a n t i n o p e l. Die Aufforderung der sechs V e r t r e t c r d e r M ä cht e an die Pforte, ihr Verlangen ohne weiteres Zögern anzunchmen, widrigenfalls effektive Pressions- mittel eintreten würden, ist gestern abend erfolgt. Verlang! werden: Die Annahme der Finanzkommission für die drei makedonischen Provinzen, sowie das von derselben Vereinbarle Reglement, ferner die Verlängerung der Vollmachten des Generalinspektors Hilmi Pascha und die Erneuerung des Kontraktes der an der Reorganisation der Gendarmerie beteilig- ten fremden Offiziere, in beiden Fällen aus 2 Jahre. Die Schrift enthält auch die Ankündigung, daß die Ententemächte ihrerseits das Mandat der Zivilagenten aus dieselbe Frist aus- dehnen. K o n st a n t i n o p cl. Gestern srich der großen Perastraße wiederum Bon die S) Häuser und straf -trabe beschädigten. um 2 Uhr wurden in mbcn geworfen, die LandtaMerhlmdlmigen. Zweite Kammer. Die Kammer setzte heute die Debatte über den neuen Etat und den Rechenschaftsbericht fort. Die Regie- rungsbänke zeigten die gleich gute Besetzung wie an den ver gangenen Tagen. Die öffentlichen Tribünen nxrren abermals ver hältnismäßig leer. Zunächst nimmt Kultusminister Dr. von eydewitz das Wort, um auf verschiedene Wünsche und An e»r Minderung der sogenannten G e i st I i ch e n - Pf r ü n d en be rührend, bemerkt er, daß gegen die Abschaffung derselben die stärksten verfassungsrechtlichen Bedenken sich geltend machen, wenn auch die Durchführung einer solchen Maßregel nach vielen Seiten hin Vorteile mit sich bringen dürste. In dieser Frage seien indes auch die betreffenden Gemeinden berechtigt, mitzusprechen. Die Verteilung der Dezernate nach den einzelnen Disziplinen anlangend, so bemerke er, daß am 1. Oktober der langjährige treuverdiente Dezernent für das höhere Schulwesen in den wohl verdienten Ruhestand getreten sei. Er habe sich überlegt, ob die Teilung dieser Stelle in zivei Aemter angezeigt sei, aber in Rücksicht aus die zurzeit noch gegebene Finanzlage dielen Plan nicht weiter verfolgt. Er glaube sich verpflichtet, diese Mitteilung zu machen, um der L e g e nd e n b i l d u n g, die ja gerade während des Landtags sich besonders bemerkbar mache, von vornherein die Spitze abzubrcchen: ein dahingehender An trag an das Finanzministerium sei also nicht gestellt worden. DieAbgeordneten, die sich für diese rein schultcchnische Frage inter essierten. würden seitens des Ministeriums in jeder Weise mit Auskünften bedient werden. Zu berichtigen sei der Irrtum, daß Sachsen der einzige Staat ohne Oberrealschulen sei. Auch in Bayern sei diese Art Schulen völlig unbekannt. Es liege jetzt auch nicht in der Absicht des Kultusministeriums, eine Oberrcolschule ins Leben zu rufen, wie von mehreren Rednern gewünscht worden sei: ebensowenig seien seitens irgend einer Stadtverwaltung Anträge an das Kultusministerium gekommen, die Errichtung einer Oberrealschule aus städtischen Mitteln zu genehmigen. Sollte ein derartiger Antrag gestellt werden, jo ch u lleic verbessern, erkenne er an, und es werde sich vielleicht im nächsten Etat schon Gelegenheit hierzu geben. Die ferner gewünschte Verbesserung der finanziellen Lage der Lehrer an den höheren Untcrrichtsan st alten bezw. die Gleichstellung derselben mit den Richtern könne im gegenwärtigen Etat nicht 'chon dnrchgesührt werden. Ein Vergleich mit den Richtern K de ei nicht wohl angebracht, den» während die Richter nur nach m Verhältnis der sreiwerdenden Stellen aufrückten, sei für die Lehrer höherer Unterrichtsanstallen das Dienstaltersstiisen- System eingesührt. Im Etat für 1908/09 werde wenn möglich den Wünschen iiachzukommen versucht werden, freilich dürfe die Staatskasse hierdurch nicht allzu sehr belastet werden. Die vom Abgeordneten Dr. Rühlmann gemachten Vorschläge, durch Erspar- ins e an den Schulgeld-Erlaffen und den Schulprogrammen und Erhöhung des Schulgeldes die Summen für die Gehalts- Erhöhung der Gymnasiallehrer usiv, flüssig zu machen, seien nicht neu und in ihrem finanziellen Effekte kaum so weit reichend, wie Abgeordneter Rühlmann dies herausgerechnet habe. Außer dem würde die Heraussetzung des Schulgeldes aus vielen Seiten als eine Härte empfunden werden. Die vom Abgeordneten Hähncl vorgebrachtc Klage, daß die Bautätigkeit für Lehrer- Sem i n a r c etwas vernachlässigt worden sei, Halle er für nickst richtig. Zurzeit besitze Sachsen 23 Seminare, einschließlich des katholischen Lehrer-Lcminars in Bautzen und zweier Lehre- rinnen-Scminare in Dresden und Callnberg. Für den Neubau von Seminaren bezw. deren ivesentliche Vergrößerung würden im neuen Etat über eine Million gefordert. Seit ferner Mi- nisterlötiqkeit feien übrigens 7 neue Seminare errichtet war den. Rach Fertigstellung des neuen Seminars in Dresden falle auch das alte Seminar in Fricdrrchstodt, wenn auch mit ver minderter Schülerzahl, weiter bcibehalten werden, um dem Lebrerinangel sobald wie möglich abzuhelsen. Er sei im übrigen völlig davon überzeugt, daß, wenn im Etat für 1906'07 Ein stellungen für den Neubau von Seminaren seitens des Kultus ministeriums gefordert worden wären, außer der bereits er wähnten Summe, die Zustimmung des Herrn Finanzministers auf keinen Fall zu erreichen gewesen wäre. sHciterkeit.j Für die nächste und übernächste Periode würden außerdem wieder Mittel disponibel werden, um neue Lehrer-Seminare zu for dern. (Bravo!! Wenn weiter geklagt worden sei. daß bei dem Neubau von Seminaren die Großstädte zu sehr bevorzugt wür den, so widersprächen dem die wirklichen Verhältnisse, da sich eine sehr große Zahl dieser Unterrichts-Anstalten in den Mittel städten des Landes befinden. Auch in Zukunft werde in dieser Frage keine Bevorzugung der Großstädte stattsinden. (Beifall.s Finanzminister Dr. Rüger: Da innerhalb des Rahmens der allgemeinen Etatberatnna nur die arotzen Gesichtspunkte zur Erörterung gelangen lollten, so beabsichtige er nicht, auf alle Wünsche und Anregungen, die in den letzten beiden Tagen von seiten des Hauses ergangen seien, einzuaehen, sondern nur aus einige allgemeine Fragen jetzt zurückzukommen. Zunächst wolle er indes voransschickcn, Satz er den Eindruck gewonnen habe, daß das Haus nickt nur mit der Art, wie die Regierung in der Finanzveriode, über die der Rechenschaftsbericht Aus weis gebe, die Geschäfte geführt habe, sondern auch, wie sie dies im neuen Etat beabsichtige, sich im allgemeinen einverstanden erklärt habe. Der Mythenbildung, die schon sein Vorredner er wähnt habe, sei mich er gezwungen, entgegenzutrcten. Er kon statiere, daß der variierende Etat durchaus nicht unter dem Drucke des 8 4 des Komptabilitätsgcsches zu stände gekommen fei. Es sei bei den Verhandlungen, die bei der Älufstelliing des Etats zwischen den einzelnen Ressorts gepflogen worden seien, dieser Paragraph 4 nie erwähnt worden. Dieser sei überhaupt für die gegenwärtige Regierung g e g e n st a n d s- Kirnst nnd Wissenschaft. 4* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theatcr. Im S ch a u s p i e l h a u s e wird Sonnabend, den l8. November, Shakespeares Lustspiel „Was ihr wollt" in der neuen Bearbeitung und Ausstattung zum vierten Mole aufge- stihrt. Sonntag, den 19. November, findet die 10. Aufführung des neuen Lustspiels „Klein Dorrit" statt. f* N«„jrrte. Zum Besten armer Gemeindeglieder fand am Mittwoch nachmittag in der Erlöserkirch « zu Striesen eine gulbesnchte M »si ka »f sü h ru » g statt, die in bunter 'wlge vortrefflich ausgcfiihrte Cbor- und Eiiuelgesiinge, Oracl- >»,d Hon,Vorträge brachte. Der Organist der Kirche^ verr Alfred Hottinger, eröfsnete und beschloß das Konzert mit >e einem aus gezeichnet bcwäl ' - - - . und ' »iid war lanitlicyen <svliuen ein z»verläl»g! Begleiter am königliche» Instrument. Von de» solistlsche» Dar btetungen erzielten wohl die tiefste» Eindrücke die von wunderbar welchem und edlem Tonklange getragenen Hornvorträge des Herrn ! Kammermiisikus A. Lindner lzwei Andantcsiitze von Mozart und» „ranz Strauß): aber auch die mit nicht allzu großer, aber wohl-, gebildeter und klangschöner Altstimme gebotenen Gesänge von Flau Elise Rebhun (eine von O. Sclnnid bearbeitete Aüe des j kursächsischen Hoftapellmeistcrs I. A. Hasse und zwei geistliche! Lieder von Brahms und H. Wolf) verfehlten nicht eine tiefere! Wirkling. Sticht ganz in demselben Maße, weil empfindlich des stimmlichen Reizes entbehrend, befriedigten zwei Gesänge für Baß (Arie aus Mendelssohns „EliaS" und „Gebet" von Hiller) des wohl nicht recht disponierten Hofopcmsängcrs Herrn R. Gutzich- bach, während den unter Leitung des Heim KantorS L. Fischer geliiiigenen Vorträgen des freiwilligen unv ständigen KircheuchoreS (Motette» und Lieder von Mendelssohn. U. Seittrt. O. Thomas und M .vauptmanni in bezug auf Intonation, Stimmklang und Vortragsweise Hobes Lob gebührt. - An demselben Abend veran- staltete die Gesellschaft für Literatur und Kunst aus dem Konigl. Belvedere einen D ra eie ke - A be n d. der durch dre Anwrieiiheit des zu feiernden Meisters eine besondere, Auszeichnung er uhr. An der Spitze des Progran,ms stand Drae ekeS Opus 69. ein als -Lzene" bezeichnet,« kraftstrotzendes, und snkch anmutendes Duo für Violine und Klavier, dessen tem- > verameiitvolle Ausführung durch die Herren Adolf und Alfred Elsmann (Vater und Sohn) nicht nur dem zahlreich vcr- iammelten Hörerpiibliknm, sondern auch dem Komponisten sichlliche Befriedigung gewährte. Den Mittel- und Glanzpunkt der Bor träge bildete das eminent schwierige k-moll-Onartett ans op. :15, ei» selten gehörtes, aber hvchbedeiitendes Werk Draeiekcs. Ans ein enist und männlich fest einsctzendes ällaxro mackaruto (1. Satz) folgt ein sich in wild-bacchantischer Lust ergehendes Scherzo, das aber durch einen wie moralischer Katzeiiiamnier nnmnlende» langsamen Mittelsatz nnterbrochen wird. Der dritte Satz der übrigens infolge seiner rhytlnnischen nnd harmonische» Wider haarigkeiten zu einer nur durch nochmaliges Bonvornanfaiige» zu reparierenden Entgleisung führte) ist wohl eins der tiefgründigsten Onartett-Adagios, die überhaupt geschrieben worden sind, wenn auch die allzu reichlich gehäufte Anivendung chromatischer Ton- fortschreitungen mit ihren oft recht Herden Durchgangsharmonien auf die Däner ermüdet. Um so frilchziigiger wirkt aber ans den Hörer narb diesem grüblerischen Satze das Prächtig gearbeitete Finale (ällaun) malto rivu^a), das von Anfang bis Ende die Stimmung i'ibersvrndelnde» Frohsinns festhält. Ansgesührt wurde das anspruchsvolle Werk von de» Herren Kammermusiker» Els mann, Lederer. Eller und Nusser. Einige köstliche Peilen ans dem Liederschätze Draesekes hatte die Konzertsängerin Frl. Helene Knnhe znm Vortrage gewählt, n. a. „Am Wege fleht ein ClmstnS- bild", „Mitternacht", „Es geht ei» lindes Wc!>e»". „Meeres leuchten" »sw. Abgesehen von der zu uimihvoll flackernden Ton gebung wuchen die Lieder, insbesondere die genannten, mit feinem Verständnis und warmblütigem Ausdruck wicdergcgcben. — Ei» nicht zu »nterschävender Vorzug beider Konzerte war ihre Kürze: keins von beiden überschritt die Zeitdauer von fünfviertel Stunden. - ckt. Der Basar-Ball. Das große Wobltätigkeitswerk Ihrer Majestät der Königin- Witwe, der dreitägige Basar, wurde mit dein im A u s st e l- lunaspalast abgehaltenen Ballfest ebenso glänzend abge schlossen. wie es in allem so überaus erfolgreich begonnen »»d de» segensreiche» Bestrebungen, arnien und unglücklichen Kindern ,n Hilfe zu komme», die erhoffte Förderung gebracht hat. Aelmlich dem Basar, war es dennoch ein total anderes Bild, das der gestrige Ballabend darbot. Verändert erschien vor allein der .Hanptsaal, ans dem die Mehrzahl der Pavillons, Zelte »nd Ver konfsstände, naiiicntlich die großen Mittelstücke, entfernt worden waren, nm den weiten Raum ausschließlich den Anforderungen des Balles nnd der freien Bewegung seiner Teilnehmer einzn rnnincn. Was dadurch von den hunderterlei reizvollen Einzel heiten des Bosars geovfcrt werden nnißte, wurde reichlich ausge wogen durch den freien, von keinem Hindernis unterbrochenen Blick über das Ganze, das sich jetzt in der perspektivisch cffekt reiche» Schönheit der Nieckschen nialerischcn Ausschmückungen und der gärtnerischen Arrangeincnts in seiner vollen Wirkung überseben ließ. Ein herrlicher, prächtiger Rahme» für ein Fest, das die Fülle des Schönen und Reizvollen der vochergegangenen Tage zu krönen hatte. In diesem glänzenden Milieu n»d der weiten Flucht der an grenzenden Räume begann schon vor 8 Uhr ein bnntbcwegtes festliches Lebe» und Wogen. Die Teilnehmer langten gleich in der ersten Stunde zicintich zahlreich an. innnerhi» blieb die Stim »ning anfangs etwas matt. In weitem Kreise nnisaße» die Damen in vier- und fünffachen Stublreihen die freigehaltrne Mitte des Hanptsaales, in welcher der mächtige Teppich mit den 64 O.nadralseldcrn des Schachspieles, das Riesenschnchbrett, bereits anfgerolkt worden war. Dahinter bildete» die Herren stehend dichte Reihen, oder proincnicrtcn in Gruppen und einzeln. So blieb das Bild während iininer »eueBallgäste eintrafe» und ohne daß ein Ton Musik laut wurde, eine volle Stunde ziemlich das gleiche. Dann aber gewann es Plötzlich an Leben und Bewegung. Pünktlich, wie die Ansage lautete, »-9 Ubr. betrat die hohe Pro- tcktorin des Festes, Ihre Majestät die K ön i g in - W i tw e, den Saal, geführt von Sr Ezzellenz Herrn Lberhösmeistcr v.Malortic nnd begleitet von den Herren des Ballaiisschusses, on deren Spitze die Herren Oberbürgermeister Beutler und Geh. Kommerzienrat Konsul Mcnz. Den Eintritt begrüßte ein von Herrn Oberbüraei mcister Beutler ansgebiachtes Hoch ans die hohe Frau. Umgeben von einem weiten Kreise hoher Würdenträger nnd hervorragender Persönlichkeiten hielt Königin Carola gleich anfangs einen 'kurzen Cercle ab. Die Teilnehmer waren nun vollzählig geworden und zu der statllichcn Zahl von etwa UZOO Damen und Herren angcwachscn. Man bemcrkle unter ihnen: Ihre Erzelleuzen Staats,ninister v Metzicb, Dr. Rüger, Dr. Otto. Freiherrn v. Hnnien. den preußischen Gesandten Grasen Dönhoff. Obcr- hvstnarschall von dem Bnssche-Streithorst. Oberfchloßhanptnianir v. Earlowiß-Hartitzich. kvmmandiereudcn General v. Broizem.
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