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Nummer 3V1—38. Iahrg Sächsische volfssettung Nischeln! I «al «Zch-ntllch. M»naUI»«r vejug»»r«l» durch L,!I,ti elnschl. SO ysg bzw. ZS VI,. Tiftgerlohn 170; durch »la Poft 1.70 «tnlchllesillch Poftüberwelsunge-ebllh,, zuzüglich iS Psg. Poft-B«stellg«ld. klnzel-N«. 10 VlI, Lonnaiend» und Fefttag^Ne. >s Psg. Abbestellungen müllen spfttesten» aln« Woche vo, Ablaut der vezugszell schrlllllch Selin Verla, «Ingegonge» sei». Unler« Irägee ftlllfe» lelira Abbestellung«, «atgegeunehme». Verlag,»« Dr««de» Anzeigenprell«! die llpaltig« 77 mm Prell« Zell« i ^!l! sür gamlllenonzelgen t Pli Für Platzwünjch« Unne, «I, lein« »ewShr leist—. Cchriftleilung: Dre^xn-«., Posierftr-b« 17. Fernrus MU iioii Deschäst,stell«, Druck und Verla,: Germania Buchdrucker«! und Verla- lh. und <S. Winkel, PoNerftratz, 17. gemius 710,7, Postscheck: Ke. lOS, Bank: Aadlbank Dreeden rü. IU7S7 Freilag, 22. Dezember 1939 2m Fall« oon hiherer Gewalt, ve-bol, «Inlreiender vetried» stSrunzen hat »er «ezieher oder werdungireldend« leine Ansprüche, soll, dl« Jeilang ln deschrSnllem Umsang«, oer- spalel oder nicht erscheint Srlültungaor« tft Draada». 8038üM.wneinemst-Vootversenlt Oer von Churchill „gefangengenommene" Kapiianleuinant Herbert Schultze von seiner dritten Kernfahrt zurück Keine besonderen Ereignisse im Wessen AusltärunasMe über Aordfrankreich und Südengland Berlln. 22. Dezember. Das kürzlich von seiner dritten Fernfahrt zurUck- gekehrte U-Boot des Kapitänleutnants Herbert Schultze hat während seiner drei ersten Unternehmen 8V 38V Bruttoregistertonnen feindlichen Schiffs raumes versenkt. Es handelt sich bei dem Kapitän leutnant Herbert Schultze um denjenigen Unterseeboots kommandanten, den der Erste Lord der britischen Admi ralität bereits in seinem Gewahrsam wähnte. Berlin. 22. Dezember. Tas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront keine besonderen Kampfhandlungen. Die Luftmasfe führte A u s k l ä r u n gs f l il g e über N o rd f ra n k re I ch und Südengland durch. Bel der Grcnzübcrwachung im Westen sand ein Lustkamps zwilchen deutschen Messerschmitt-Jagdflugzeugen und französischen Jagd- Posen, 22. Dezember. Das befreite Deutschtum des Warthelandes feierte am Donnerstag in einer Kundgebung an der Schlotzfrciheit in Po sen die Wintersonnenwende. Ans dem Platz vor dem Schlotz stehen die Menschen Kaps an Kopf. Ehrenformationen von Parte! und Wehrmacht bilden ein gewaltiges Viereck, in dessen Mitte sich der Holzstotz erhebt. Zu der erwartungsvoll harrenden Menge spricht Gaupropa gandaleiter Maul die einführenden Worte. Dann spricht Gauleiter Greiser. .Wir stehen hier in Posen", so führte er u. a. aus. „auf einem Platz, auf dem 20 Jahre hindurch ein Monument antideutsche Kräfte ausstrahten sollte, Kräfte der Unterdrückung und der Knechtschaft. Ein Bismarck, stand einst hier, gegossen aus eherner Bronze, ein Sinnbild deutscher Kraft und Stärke, ein Sinnbild auch für die politische Klarheit dieses Kanzlers, der seinen Blick nach dem Osten nie verlor. Polnischer Hatz und verbrecherischer Chauvinismus haben jenes Monument uralter deutscher Kraft uud unvergänglicher kultureller deutscher Aufbauarbeit umge schmolzen zu einem Denkmal des Hasses und sich nicht ge scheut, für dieses Hatzdenkmal gegen alles Deutsche auch jeue Figur zu verwenden, die sonst auf deu Altären ihrer Kirchen ihnen angeblich das Symbol der Liebe war. Dieses Denkmal Berlin. 22. Dezember. Um » 55 lthr fuhr im Bahnhof Genthin der D 18» (Berlin—Neunkirchen—Saar) In voNer Fahrt aus den im Bahnhof autzerplanmätzig haltenden D 1» (Berlin—Köln). Die Lokomotive und sechs Wagen des D 180 und vier Wagen des D 10 entgleisten bei dem Aufprall. Bel der starken Besetzung der Züge ist zu befürchten, datz etwa 7» Tote und INO Verletzte zu beklagen sind. Der Präsident der Reichsbahn direktion Berlin eilte sofort zur Unsallstelle. Eine Untersuchung der Schuldfrage ist eingeleitet. Der Zugverkehr wird behelfsmätzig aufrechterl-alten. Zur Hilfe leistung au der Unsallstelle waren Aerzte, Rcichsbahnhilfszüge, Rotes Kreuz, Feuerwehr und Technisch« Nothilse sofort zur Stelle. Jeulsch-italienlsches stmsledelungsablommen «nterzelchnet Option bis zum 31. Dezember 1939 Rom, 22. Dezember. Zwischen der Reichsregicruug und der faschistischen Regierung ist für die Umsiedlung der Deutschsprachigen im Oberetsch folgende von Reichs führer SS Himmler uud Unterstaatssekretär im italienischen Innenministerium Bussarini unterzeichnetes Abkommen getros ten worden: slugzrugcn statt. Ein seindlick^s Flugzeug wurde nach hart näckiger Gegenwehr zur Notlandung gezwungen: die eigenen Flugzeuge kehrten ohne Verluste zurück. Italienischer Dampfer im Hasen von Vlisslngen gesunken Amsterdam, 22. Dezember. Nach einer ANP'Melduug aus Vlissingeu ist am Donnerstag 1830 Uhr im Hafen von Vlissiugen etwa bei Bo>e 3 der aus dein Wege uach Antwerpen befindliche italienische Dampfer „Eomitas" s3685 MIT.) gesunken. Die Besatzung des Dampfers ist sofort in die Rettungsboote gegan gen. Mau vermutet, datz die „Cmmtas" auf eine Mine gelaufen ist. Fahrzeuge der holländischen Marine sind sofort nach Emp fang der Notzeickzen des itatienisckien Schisses ausgesahren. um das Wrack ausfindig zu macken. Man nimmt an. datz sich das Wrack noch einige Zeit über Wasser gehalten hat. Die „Eomitas" gehört der italienischen Reederei Ravano. Rom, 22. Dezember. Weitere 60 kleinere Dampfer und Schlepper sind der italienischen Kriegsmarine als Minensucher zugeleilt worden. ist abgebrochen, und aus seiner Bronze wird wieder ein Monu ment deutscher Kraft entstehen. Heute steht kein Denkmal auf diesem Platz, sondern lebendige deutsche Jugend und mit dieser Fugend im Meist alle Deutschen dieses Gaues und darüber hinaus alle Deutschen unseres Grotzdeutschen Reiches." Weihnachtsfeier auf der Krakauer Nura Feststunde des Generalgouverneurs mit seinen Mitarbeitern. Krakau, 22. Dezember. Ein Fulfest mit anschlietzendec Weihnachtsfeier vereinte auf der altehrwürdigen Burg zu Kra kau den Generalgonverncur für die besetzten polnischen Gebiete. Reichsminister Dr. Frank, mit über 200 Mitarbeitern seines Amtes, die die Weihnachtsfciertage fern der Heimat in ver antwortlicher Dienstcrsüllung verbringen werden. Fm Fnneru des Burghofes, der im Schein der Fackeln ein wundervolles ro mantisches Bild aboab, war das Begleitkommando, die Burg wache und der Musik- und Spielmanuszug der Krakauer Ord- nuugspolizei In einem offenen Geniert um den in der Mitte errichteten Holzstotz angctreten. Anschtietzend begaben sich alle Anwesenden in den grossen Festsaal de, Burg, wo im Schmuck des Lichterbaumes auf grotzen Tischen kür jeden Mitarbeiter des Generalgouverneurs ein Geschenk bereit lag. „Auf Grund der zwischen der Reichsregiernng und der faschistischen Regierung getroffenen Vereinbarung ist bis zum 31. Dezember 1939 24 Uhr deu Deutschsprachigen der Provinz Bozen und der entsprechenden Gebiete der Provinzen Udine. Trento und Belluno. die unter die Abkommen fallen, frei und spontan gestaltet: entweder für die deutsche Staatsangehörig keit aus Anhänglichkeit au das Stammland und llebersiedlung ins Reich zu optieren oder weiterhin unter Verbleib in den vor genannten Provinzen italienische Staatsangehörige unter Bei behaltung aller sich daraus ergebenden Rechte uud Pflichten zu sein." Das Abkommen besagt weiter, datz jeder Deutschsprachige beiderlei Geschlechts ungehindert bei den Gemeindebehörden oder bei den deutschen Stellen die entsprechenden Formulare für die Option für Deutschland bzw. für Italien verlangen, ausfüllen und übergeben kann. Das italienische Königspaar beim Papst Feierliche Audienz im Vatikan. Rom, 22. Dezember. Das italienische Königs- und Kaiser paar wurde gestern vormittag von Papst Pius XII. in feierlicher Audienz empfangen. Die historische Begegnung fand im Thron saal des Vatikans statt. Im Verlaufe der Unterredung, die etwa 30 Minuten dauerte, richtete der Papst anerkennende Worte an den italienischen König und Kaiser und begrützte die Haltung der italienischen Nation. Nach dem Besuch stellt Vik tor Emanuel lll. sein Gefolge vor. zunächst deu Auhenminister Graf Eiauo, daun die Minister und Botschafter. papinis „Mein Zialien" Rom, im Dezember 1939 Wiederum hat Giovanni Papin, Italien ein Buch ge schenkt,, das durch seinen Titel „Italia inia" seinem Laude un widerruflich zugeeiguet ist, und sür dessen Belässt utlichung der im Krieg rerüunkelte Horizont Europas, in dem einzig Italien allein von allen Grotzmächlen bisher noch der Friede erhatten blieb, einen Hinteigrund abgibl, der den, Thema und der In- hallsgeslaltuug des Werkes kaum förderlicher lein kämtte. Datz das Buch eines der besten zeitgenössischen Schriftsteller Italiens in der römisck)en Presse starken Widerhall gesunden hat. ist nicht verwunderlich, aber über sie hinaus sollt ' es — wie manches der früheren Schöpfungen Papinis — dazu bestimmt sein, die Gren zen des Landes zu überfliegen, um nicht den Italienern allein, sondern mehr noch dem Auslande das Italien vor Augen zu führen, das immer, vornehmlich jedoch in unserer Zeit der poli tischen Wirren und der Zwietracht unter den Völkern eine Mis sion zu erfüllen hat. Papinis „bst sch ich le Christi"., die von 1921 bis 1933 entstand , nd auch in deutscher Sprache erschienen ist. drang in ivenig mehr als einem Jahre in die oanze Welt, sein Bckcnntnisbuch „Un uomo sinito" wurde 1925 ins Deuttckp! übertragen, desgleichen seine Abrechnung mit dem Zeitgeist in dem 1929 erschienenen Buck „Gog". „Italia m.a" iviid unzweifel haft solchen Vorbildern folgen und damit 'eine ihm vom Ver fasser zugeivicsene Ausgabe, die Unalänbigen im eigenen Lande und die Zweifelnden jenseits der Grenzen zu überzeugen, er füllen. Man darf die Neuerscheinung Papinis nieder in die Reihe der historischen noch der kunstgeschichtlichen Werke stellen, urig auch der Autor bis ins 10. vorchristliche Jahrhundert zuiuck- gehen. Papini verzeichnet keine geschichtlichen Ereignisse, er ver sucht vielmehr im Wandel des Geschehens das dem naueunelzen Wesen eigentümlich Bleibende sestzuhal'en, uni von der Ver gangenheit her einen Ausblick in die Zukunst zu tun, in der Italien die bedrohte europäische Kultur rette« und dem von Waffen widerhallenden Europa die Einheit und Ordnung wie dergeben soll, die dem Leben der Einzeivolker und der Entwick lung des gesamten Kontinents unumgänglich notwendig sind. Ein solches Amt ist nicht von heute, gab doch Italien Europa seine erste Einheit in der Form des römischen Imperiums seine zweite durch die Kirche, die im 'Mittelalter zum Mittelpunkt der gesamten christlichen Gemeinschaft wurde. Darüber hinaus kann inan nicht verkennen, das; in Italien zum ersten Male und umfassender als in jeden, anderen Lande die Gesetze des sozialen Zusammenlebens und die Regeln der Politik von eine», Thomas vo-, Aguin und einem Machiavelli vorgezeichuet wurden. Datz es seinem Londe niemals an führenden Gestalten gekehlt hat. deren Eiuttutz ost fremde Staaten sich nickst entziehen konn ten, beweist Papini an dem Beispiel eines Mazarin und eines Napolcon. die beide durch das Bestreben ausgezeichnet werden, aus der ihnen anvertrauten Nation das Instrument zur Grün dung eines Imperiums zu formen, sind doch universales Denken und politischer Genins natürliche Gaben des italienischen Volkes. Die „heroische Mission", die der Schriftsteller seinem Lande zuleitt, liegt darin, die Völker Europas zu einer gemein, sameu Kuttureinheit zusammenzuschmiedeu. linier der Einheit Europas versteht er keine politische Allianz sondern vielmehr die Anerkennung und Durchführung gleicher politischer und so zialer Gruichsätze, das Bekenntnis zu einer Ordnung und Auto rität, die durch den Faschismus die nationale Idee vertritt. Die vom Ausland oft betonte Kleinheit und Armut Italiens lässt Papini nicht gelten: er stellt ihnen vielmehr einen unüberseh baren Reichtum an geistigen und moralischen Kräften entgegen, die ebenso entscheidend ivie Kriegsflotten und Goldreserven sein können. Wer in der Tat dem geschichtlichen ileberblick des Autors folgt, der mutz anerkennen, datz der Wille zum Herrschen immer und nicht nur in den Zeiten politischen Höchststandes dem italienisckzen Charakter wesenseigentümtich war. Blicken wir zurück, so sehen wir, datz die römischen Waffen und Gesetze bis zum 5. Jahrhundert die Wett beherrschten. Von, 6 Jahrhundert an ging diese Herrschaft aus die Kirche über Vom 11. bis zum 16. Jahrhundert teilten sich die italienischen Seerepubliken in die Herrschaft der Meere. Bon 1400 bis 1600 besag Italien den Primat in der bildenden Kunst, von 1700 bis 1900 rang es mit Deutschland um die Palme in der Wissenschaft und Musik. Eine Zeitlang herrschte es mit Mazarin und Napoleon über Europa. Die römischen Gesetze nnirden zahlreichen anderen Völkern Bei- spiel und Vorbild. Durch Machiavest wurde in der ganzen euro- päisckien Welt die Politik zur Wissenschaft Galilei verwies auf unabänderliche Gesetze in der Nalurwissenschatt. linier Napoleon wnrde das „Bürgerliche Geselzbuey" geschaffen und unter 'Musso lini entstand der ..Grundbries -">r Arbeit". Italiens Streben uach Grütze, aus welckzem Gebiet cs auch immer sei, hat sich aus vielfache Art gcossenbart. Es sübrte einen Kolumbus auf deu Weg nach Westiudicn. cs schus mit an der grotzarligeu Struktur, die uns in der Divina Commedia Dantes und in der Summa des HI. Thomas entgcgentritt. die aus den Fresken des Mickstlangelo und den Bildern des Verrccchio aus den Besck-auern hinabsieht. Römisches Imperium uud römisches Recht, die italienische Renaissance und das Risorgimento sind zu einem ganz erheblichen Teil Schöpfungen des italienischen Vol kes, die aber in ihrem Machtbereich und Einflutzgebiel weit über die Grenzen des Landes, dem sie entsprangen, hinausreichteu. In seiner Begeisterung für das eigene Volk und in seiner liebe vollen Ergründung des eigenen Wesens vergisst Papini nicht, datz manche Strömungen von nutzen belebend und korderud auf die Dinge italienischen Ursprungs ciugewirkt haben. So ver- Sonnwendfeier im befreiten Wartheland D-Zug-Zusammenstoß im Bahnhof Genthin 7v Tote und Verletzte zu befürchten