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Jede WoSe «scheint -'ne Nummer, richograph'rte Beitagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte nach Bedürfnis. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm- ter und Zeinmgs-Erhedi- zionen Deutschlands und des Auslandes an. — Nbonnementsprcis im Eisenbahn-Zeitung. Vegan -er Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Eechniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. hrcuß. Cour, für den Jahrgang. — Einrückungsgebühr für Ankündigungen S Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petit; eile. — A dresse: „Redakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: I. B. M c y l e r'sche Bu ch h and- lung in Stuttgart. XV. Jahr. 2S Oktober L8L7. Vro 4A. Inhalt. Neber das Legen des Schienengeleises bei Bahnkrümmnngen. — Oefterreichische Eisenbahnen. I. Die Kaiser-Franz- Joseph Orientbahn. II. Zittau-Reichenberger Eisenbahn. — Telegraphenwesen. lieber Beschädigung der Telegraphenleitungen durch die Bewegung der Stangenhölzer. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Bayern, Hannover, Mecklenburg. Ausland. Schweiz, Italien. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. Lieber -ns Legen -cs Schienengeleises bei Dnhn- krümmungcn. Bewegt sich ein Körper, dessen Masse man als träge annimmt in einem Kreise, so würde derselbe vermöge seiner Trägheit in jedem Punkte der Peri pherie seine Bewegung nach der Richtung der Tangente fortsetzen, wenn ihn nicht beständig eine andere Kraft von der geraden Richtung ablenkte und nach dem Mittelpunkt des Kreises triebe. Diese letztere Kraft nennt man die Central-, Ccntripedal- oder Annähe rungskraft; während das Bestreben des Körpers, sich in der Richtung der Tan gente fortzubewegen, die Tangential-, Centrisugal-, Flieh- oder Schwungkraft genannt wird. Beide Kräfte sind einander entgegengesetzt und müsse», wenn man eine Kreisbewegung überhaupt als möglich annimmt, einander vollkommen gleich scyn. Beim Fortbewegen eines Eisenbahuzuges in Bahnkrümmnngen hat man es nun mit einer solchen Tangentialkraft zu thnn; und es mußte daher auf Mittel Bedacht genommen werden, durch welche man in den Stand gesetzt wurde diese Kraft aufzuheben und das so gefahrvolle Ueberspringen des Zuges aus seiner Bahn zu verhindern. Ei» solches Mittel — das am meisten angewandte unter allen bis jetzt be kannten — besteht in dem Höherlege» des äußere» Schienenstrangcs über das Niveau des inneren; wodurch eine, gegen den Mittelpunkt der Kurve geneigte Ebene gebildet und dem ganzen Zug, während der Bewegung in der Kreispcripherie, das Bestreben mitgethcilt wird, sich auf der geneigten Ebene hinab, gegen den Mittelpunkt der Curve zu bewegen. Dieses Bestreben nun, welches allein von dem Neigungswinkel der gebildeten schiefen Ebene, oder was dasselbe ist, von der Höhe, welche den Abstand des äußeren Schienenstranges über dem Niveau des inneren bezeichnet, abhängt, muß, wenn der sich bewegende Zug nicht aus seiner Bahn geschleudert werden soll, der Tangentialkraft desselben vollkommen gleich seyn. Wie nun diese Höhe, von welcher das Bestreben des Zuges abhängt, sich nach dem Mittelpunkt der Curve hin zu bewegen, für jeden beliebigen Krüm mungshalbmesser und für jede beliebige Geschwindigkeit, dem Gleichgewichte der Tangentialkraft entsprechend, gefunden wird, sott im Folgenden gezeigt werden. Es ist als bekannt anzunehmen, daß jede Kraft Bewegung hervorzubringen sucht, wird sie aber daran gehindert, so übt sie einen Druck aus und es ver halten sich in diesem Falle, wenn mehrere Kräfte wirken, die Effekte wie die ! Drückungen. Aenßert sich aber wirkliche Bewegung, so schätzt man den Effekt der Kraft nach der Größe der Bewegung, nämlich nach dem Produkt der Masse, worauf die Kraft wirkt, mit ihrer Geschwindigkeit. Unter allen denkbaren Kräften ist die Schwerkraft die einzige beständige Kraft deren Beschleunigung man kennt, weßhalb sie auch als Maß aller übrigen Kräfte angenommen werden kann. Wenn hiernach irgend eine Masse bl, deren Gewicht — bl ist, auf einer Unterlage liegt, so ist der Druck welcher von LI auf die Unterlage ausgeübt wird — >l und die Beschleunigung der auf die Masse LI wirkenden Kraft ist Bischleunigung Schwerkraft — st. -. Hat »ran nun eine andere ebenso schwere Masse wie Ll, welche von einer beständigen Kraft k> ftrtbewegt und welcher von ? eine Beschleunigung mit- getheilt wird, so ist f,-„ Zeiten und gleich- Massen: bl:k - und 8 8- Unter ? ist d,e Kraft z» verstehe», welche auf die Masse bl vom Gewichte — X wirkt und sie in Bewegung setzt. Man findet also die B-schleunignng einer Masse, wen» man di- Kraft, welche auf die Masse wirkt, durch das Gewicht der Masse dividirt und den er haltenen Quotienten mit der Beschleunigung der Schwere — Z multiplizirt. Ist nun die Beschleunigung irgend einer Masse LI und ? die Kraft, welche das Gewicht der Masse — bl bewegen soll, so ist — wenn man sich er innert, daß wenn ein Körper frei herabfällt, derselbe während t Zeitsekunden den Nanin s — gi? durchfallen hat — für diesen speziellen Fall s -- ge ¬ lind für g' px„ vorstehend gefundenen Werth gesetzt: l- Gehen wir nun zur Bewegung des Körpers im Kreise über und bezeichnen das Gewicht des sich bewegenden Körpers mit bl, ferner die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Masse des Körpers in der Kreisperipherie, dessen Radius — r ist, herum bewegen soll mit v und die Schwungkraft mit K, so ist wie wir alsbald sehen werden ? -- —. bl. Wie wir wissen hat nämlich der Körper a. kiZ. I. das Bestreben in der Richtung der Tangente fortzugehen und will diesemnach während t Zeitsekunden den Raum ab durchlaufen; da er aber während dieser Zeit stetig vom Mittel- I. punkte m angezogen wird, so befindet er sich nach t Zeitsekunden nicht im Punkte b, sondern im Punkte I. Fällen wir nun die Perpendikel kb und ko und ziehen die Sehne nk, so hat der Körper s, während t Zeitsekunden den resultirenden Weg -rk zurückgelegt, nk ist die Sehne, kann aber hier, da man sich unter dem Bogen einen sehr kleinen Theil denken kann, als mit diesem zusammenfattend betrachtet werden, ne ist der Weg welchen der Körper gegen den Mittelpunkt w zurückgelegt hat. Dieser Weg ergibt sich ans der Aehnlichkeit der beiden Drei ecke nok und nkg, woraus folgt ac:ak — nk: und sl? . .. -re - — ""d für »8 den entsprechenden Werth -- Lr gesetzt, Ist nun die Geschwindigkeit welche der Körper n in der Kreispcripherie hat — v, so ist nt — vt, denn die Bewegung im Kreise ist eine gleichförmige, weil der Radius rua mk in gleichen Zeiten gleiche Räume, also auch gleiche Bogen beschreiben muß; und hiernach also Substituire» wir nun in die weiter vor entwickelte Formel 8 -- für o de» für ne gefundenen Werth, so erhält man 5^ bl 2rg