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77. Jahrgang Sonnabend den 8. November 1818 Tageblatt-Bestellungen SL^'LkNKL Im Monat November werden ». 'So Vnamm 0u«»>. un<, I00 6»-smm Maa-vanino auf den Koos der Bevölkeruna verteilt werden überlasen ^""ilung dieser Mengen auf die einzelnen Wochen bleibt den Gemeindebehörden Flöha, den 6. November 1S18. D« Kommunal» erband. Berkaus von -Quark und Quarkkäse Sonnabend, den v. da. Mts., an die Bewohner des 1. Brottartenbezines Nr. 1 bl» 500 i bei Holter, Jahn, Noth , , , „2. „ „ 1 , 500l und Leiteritz, ' ' » ' 4. „ 1001 bis Schlnst bei Redler se '/« Pfund Quark; fern«: an die Bewohn« de« 4. Brollartenbezirk«» Nr. 1 bi» 1000 bei Tboma» je 60 Gramm Aale. Beide« gegen 2. Abschnitt für November der Landeslperrkarte. — Auewekkarte ist vorzulegen. St«trat Frankenberg, den 8 November 1918. Berbotsaüfhebung. n«. unserm 28. Oktober d. I. erlogene Bekanntmachung, betreffend da, «erbot »A"°?.^?"rerten, Versammlungen, Theatervorstellungen, Ktnovorführungen und dergleichen, wird hi«mit wieder aufgehoben. Gtadtrat Frankenberg, am 7. November 1918 Vie tlomden Einigkeit, Treue und Dankbarkeit aber auch im Unglück und in der Not zu bewahren, ist sowohl des deutschen Mannes als auch der deutschen Frau würdig. — Das vergesse man nie. Deutsche Männer, deutsche Frauen zeigt und verhaltet euch auch in der jetzigen ernsten Lage des Vaterlandes so, daß unsere Nach kommen mit gleichem Stolz dereinst aus uns zurückblicken, als es unsererseits auf unsere Vorfahren aus dem Freiheitskriege 1813 ge schieht, die niHt nur für sich, die auch für uns Wn sozialdemokratisches Ultimatum r Das „Leipz. Tgbl." meldet aus Berlin vom 7. 11.: Die Parteileitung der sozialdemokratischen Partei hat heute nochmals die ge.amte Lage besprochen und Ebert und Schei dermann beauftragt, dem Reichskanzler folgendes zu erüären: Die sozialdemokratische Parte: fordert, das; 1. die Vcrsamm- lungsvcrbote aufgehoben werden; 2. Polizei und Mii-är zu äußerster Zurückhaltung «»gehalten werden; 3. das; die preu- ßische Regierung sofort im Sinne der Reichstagsmehrhcit umgestaltet wird; 4. das; der sozialdemokratische Einstich in, der Reichsleitung verstärkt wird: 5. das; die Abdankung des Kaisers und der Thronverzicht des Kronprinzen bis Freitag mittag gbgewartet werden. Diese Forderungen der sozial füllt, so tritt hi« Sozialdemokratie aus der Regierung aus, von seinem Kaiser zu halten, was es diesem und Preußen zu danken hat, und datz es deshalb nicht gewillt ist, sich von auswärtigen Hetzern vorschreiben zu lassen, von wem es regiert sein will, xien es auf seinem Käiserthron als Repräsentant es jetzt, eingedenk des Dankes zu sein, den wir Kaiser Wilhelm kl. schulden. Jeder Einzelne im Deutschen Reich, besonders auch die Arbeiter, haben sich mit des Segens des außerordentlichen Aufschwunges zu erfreuen gehabt. In keinem Lande unserer Gegner ist so für die Arbeiter in sozialpolitischer Richtung gesorgt, als in Deutschland. Nicht nur durch geordnete Arbeitersürsorge ist dies geschehen, sondern auch durch soziale Gesetzge bung ist Deutschland bahnbrechend vorgegangen, wie dies in keinem Lande der ganzen West auch nur annähernd so weit geschehen ist. — Da es nun niAt im Wilken unserer, beson ders der englischen Gegner gelegen hat, den Frieden dauernd zu erhalten, so liegt es um so mehr auf feiten des deutschen Volkes, stets eingedenk zu fern, datz Treue und Dankbarkeit edelste Tugenden des Deutschen sind. Das deutsche Volk m seiner überaus großen- Mehrheit weitz sehr wohl, was es gekämpft haben, wie wir jetzt ganz besonders auch für unsere Kinder und Kindeskinder streben und lämpfen. W. H. - Wie der Kais« denkt , k Ueb;r die Stellung des Kaisers gegenüber den sozial demokratischen Wünschen, die feinen Rücktritt fordern, haben wir bisher Mr mittellen können, datz der Monarch mit aller Entschiedenheit sich ablehnend verhalten hat. Budapester Blättern entnimmt jetzt der „Lokalanzeiger" einen näheren Bericht. Danach hat der Minister des Innern Dr. Drews dem Kaiser über die Scheidemannschen Forderungen nach Abdan kung des Kaisers Bericht erstattet. Bei seiner Rückkehr aus dem Hauptquartier teilte Dr. Drews mit, daß seine Mission erfolglos geblieben sei. Scheidemann hatte das Verhalten seiner Partei damit begründet, datz, wenn Kaiser Wilhelm nicht abdanken würde,- die Unabhängigen Sozialisten die Thronfrage aufwerfen und die Einführung der Republik fordern wollten. Die ReLierungssozialisten würden dann ge zwungen sein, Schulter an Schulter mit den Unabhängigen Sozialisten zu kämpfen. Der Kaiser erklärte, datz er mit Rücksicht aus die jetzige verworrene Lage freiwillig unter keinen UmstHiden seinen Platz verlassen werde. Er könne Deutschland im Augenblick des Friedensschlusses unmöglich der Entente ausliefern. Seine Abdankung würde eine völlige Anarchie und ein Ueberhandnehmen der bolschewistischen Ideen zur Folge haben. Für solch furchtbare Zustande wolle er nicht die Verantwortung übernehmen und deshalb im gegen wärtigen Augenblick nicht abdanken. k Berlin, 7. 11. Die nationalliberale Neichstagssraktion hat an den Reichskanzler folgendes Telegramm gesandt: In dem Träger der Kaiserkrone sehen wir die Ver körperung der Reichseinhrit und Geschlossenheit unseres deut schen Vaterlandes. Deshalb bedauern wir den Kampf um die Person des Kaisers aufs tiefste. Ehrensache für das deutsche Polk ist und Not tut uns die Erhaltung des Kaiser tums. eine nicht alltägliche Persönlichkeit, der lebendige Repräsen tant der deutschen Einheit ist, deshalb soll er jetzt verschwin den, dem deutschen Volke soll zugemutet werden, jedes Dank gefühl aus den Herzen von ungezählten Millionen ver schwinden zu lassen. Sehr lehrreich und dem deutschen Volke in ernster Stunde zu denken geben aber auch die damaligen Aeutzerungen solcher englischer Tagesblätter, welche jetzt nicht genug Ver dächtigungen zur Beseitigung des deutschen Vertrauens Kaiser Wilhelm II. gegenüber hervorbringen können. „Der konservative „Daily'Graphjc" sagt, daß niemals die Huldigung einer Nation besser verdient war. Auch die bösesten Kritiker könnten seine weitreichende Bil dung, seinen hohen Charakter, sein reines Leben, seinen Pflichteifer nicht leugnen. Er verbinde die besten Eigen schaften eines politischen Idealisten und praktischen Staats mannes. Er sei eine fascinierende Persönlichkeit kn unserer sonst einförmig grauen Welt. Der „Daily Erpreß", der sich sonst nicht ge rade für die deutsche Politik begeistert, erklärt doch, die Figur des Kaisers sei die populärster Figur unter allen Ländern besuchenden Monarchen, denn der Kaiser gehöre zu den Männern, die der Engländer liebt und ehrt. Die Umstände, die zur englisch-deutschen Spannung führten, entsprängen dem Boden von Rasse, Temperament, Handel und Politik, «ber sie berührten die respektvolle Begeiste rung nicht, mit der die Engländer den Kaiser grüßen. Der „Daily Telegraph" führt aus, datz nach der Auffassung des Mannes aus dem Volke der unge heure Aufschwung des Deutschen Reiches nach 1870 dem Einfluß des deutschen Kaisers. verdankt würde. „Daily News", die endige wirklich radikale Lon doner Zeitung, sagte: Man müsse die Geschicklichkeit des Kaisers anerkennen, der seit 25 .Jahren das deutsche Re- gicrungssystem leit«. Die Sccmachtpolitik werde man auch in England im rechten Lichte sehen, wenn man bedenke, daß feit ihrer Begründung das Deutsche Reich den Frie den nicht brach. Kaiser Wilhelm habe hart gekämpft, den Krieg gbzuwehren, und das mutz man unter den heutigen Umständen gls eine eminente Tugend greisen." Nach diesen Aeutzerungen englischer Hetzblätter versteht man es jetzt wohl auch in Deutschland, wenn es den Eng ländern und Amerikanern nicht mehr in den Kram patzt, eine Persönlichkeit noch weiter an der Spitze des Deutschen Reiches zu wissen, dem in erster Linie der ungeheure Auf schwung des Deutschen Reiches zu verdanken ist, und dank dessen Energie den jetzigen Feinden Deutschlands auf dem Gebiete des Handels, der Volkswirtschaft und Industrie so große Wunden ««schlagen wurden. Es möge aber auch noch dqrauf hingewiesen werden, wie man ebenfalls bis zum Ausbruch des Krieges auf fran zösischer Seite über Kaiser Wilhelm ll. dachte; oftmals ist in den französischen -Tageszeitungen die Bewunderung für unsern Kaiser zum Ausdruck gebracht, aber zugleich auch der Neid, daß der Kaiser nicht der ihrige sei, wie froh sie wären, wenn Kaiser. Wilhelm ihr Kaiser gewesen wärs!. Sache Deutschlands, ja eines jeden Deutschen, der den Segen eines 26jährigen Friedens mit empfunden hat, ist SM Wil» II. in kn Mn Mm KMe «ls WckMW M MnMe - Mit vielen Millionen und einer über die ganze Welt verzweigten Propaganda Northcliffe-Neuter arbeiten unsere Feinde daran, den deutschen Kaiserthron zu stürzen, sodann das Deutsche Reich zu zertrümmern. Ungezählte Millionen sind von unseren Feinden für diesen Zweck zur Verfügung gestellt und arbeiten offen und im Geheimen, um bei uns im Vaterlande das Vertrauen zu den führenden Personen A graben. Der „Temps" in Paris hat sich erst am ^7' r. . Ooer dahin ausgelassen, datz die preußische Herr schaft in Deutschland mit Kaiser Wilhelm als den Repräsen- teyten der deutschen Einheit beseitigt werden müsse. Erst führenden Personen in Deutschland zu beseitigen, durch Bnlnnenvergiftung elendester Art hinter der Front das Vertrauen des Volkes zu seinen Führern und Herr schern zu untergraben, um dann die sehnsüchtig angestrebte Zertrümmerung des Deutschen Reiches mit Leichtigkeit zu erlangen. Man weiß es auf Feindesseite zu gut, daß Kaiser Wilhelm ll. mit Recht in der ganzen Welt 25 Jahre hin durch als der Friedenskaiser angesehen und als solcher be urteilt worden ist, aber auch als die festeste Stütze' des Deut schen Reiches; jetzt gilt es in erster Linie, diese Stütze zu beseitigen, und arbeitet man nach den Grundsätzen, wie sie erst ani 7. August d. I. die englische Zeitung „Times" bekannt gegeben hat: „Die Moral des Feindes mutz erschüttert werden. Der Verlust des Selbstvertrauens ist es, nicht der Verlust von Boden, Mannschaften oder Material, was Sieg oder Niederlage ausmacht. Der Feind lnuß den Glauben an sich selbst oder an seine .Führer verlieren." Es tut dringend in ernster Stunde not, daß dem deut schen Volk zum Bewußtsein gebracht wird, auf welch elende Weise unsere Feinde an der Arbeit sind, ihre verdammens werten Bestrebungen zu erreichen. Weiter ist es aber auch wertvoll, darauf hinzuweisen, wie gerade diejenige Persön lichkeit, deren Beseitigung jetzt in erster Linie von unseren Feinden angestrebt wird, noch vor 5 Jahren, 1913 bei Gelegenheit des 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wil- helm ll. in helleuchtenden Farben gepriesen wurde. Man beachte, zum Teil von denselben Zeitungen und Männern die ihn jetzt, als größte Stütze' der deutschen Einheit, be seitigt sehen möchten. Wilson brachte nach dem „B. T." (Nr. 299 v, 16, Z. 1913) dem Kaiser Wilhelm ll. seine Huldigung in folgenden Worten dar: „In der aufrichtigen Hoffnung, daß eine lange Dauer Euer Majestät segensreicher friedlicher Regierung dem großen deutschen Volk wachsenden Segen bringen möge, bringe ich Euer Majestät die herzlichsten Glückwünsche der Regierung und des Volkes zum 25. Jahrestage von Euer Majestät Thronbesteigung und meine persönlichen guten Wünsche für Euer Majestät Wohlergehen dar." Bei Gelegenheit des 25jährigen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm ll. ist diesem bekanntlich von 400 hoch angesehenen amerikanischen Bürgern «ine K-stbare Friedens- und Jubiläumsadresse überwiesen, die noch dadurch an Wert gewann, daß der Friedenssörderer und Milliardär Andrew Carnegie solch« persönlich überreichte. Es dürfte gerade jetzt Äm Platze sein, angesichts der Bestrebungen eines Wilsons daraus hinzuweisen, daß die Adresse u. a. den Hinweis enthielt: . in keinem Punkte sei die Regierungszeit Kaiser Wilhelm ll. bemerkenswerter, als in der Aufrechterhaltung ' eines 25jährigen, ungestörten Friedens zwischen Deutschland und den übrigen Nationen. Vor der Thronbesteigung ! habe sich der Kaiser geäußert: „Der Frieden meines I Landes ist mir heilig." Die Unterzeichner betrachten es s als «ine Pflicht, Euerer Majestät ihre einmütige Aner kennung für das leuchtende Beispiel auszusprechen, das die 25jährige Regierungszeit Eurer Majestät gibt." So beurteilten noch im Jahre 1913 400 der angesehen sten amerikanischen Bürger di« Vergangenheit Kaiser Wil helm ll- . , Zweckmäßig dürfte es ber dieser Gelegenheit sein, auch noch auf die Audienz hinzuweisen, die der Friedensförderer Carnegie 1913 beim.Friedenskaiser bei .Gelegenheit dessen Regierungsjubiläums hatte, und worüber das „B. T." seiner zeit in einem Artikel ausführlich berichtete. Carnegie habe gesagt: „Ich habe dem Kaiser für die 25 Jahre des Frie-, dens gedankt, die er der Welt geschenkt habe, und.er hat mir geantwortet: „Ich hoff«, ich werde der Welt .den Frieden noch weiter erkalten können." Aber auch linksstehende Blätter konnten sich 1913 nicht verschließen, die Verdienste Kaiser Wilhelm ll. in begeisterten Worten anzuerkennen und zu preisen. So schrieb das ,^B. T." in seiner Ausgabe vom 16. Juni 1913 an leitender Stelle: „Aber in einem Punkte wird man der Aera Wil helm II. verdientes Lob spenden können, darin, datz sie unter zum Teil recht schwierigen Umständen dem Deut- chen Reich ein Vierteljahrhundert ungestörten Frieden er halten hat. Und man darf hinzufügen, daß Kaiser Wil helm II. persönlich der Hauptteil des Dankes geschuldet wird. Er hat sich als eine starke Stütze, vielleicht als die stärkste Stutze des europäischen Friedens erwiesen. Nicht nur das deutsche Volk, auch das nicht in törichten Vorur teilen befangene Ausland weitz, datz unter Kaiser Wilhelm II diesen Friedenskurs beibehalten werden wird, so lange es sich mit der Ehre und den vitalen Interessen des Reiches verträgt." Und weiter heißt es in demselben Blatt an anderer Stelle des gleichen Artikels: „So dürfen wir uns dieses festlichen Tages freuen. Nicht, als ob wir gfles gntheißen können, was im letzten Vierteljahrhundert getan und gesagt worden ist, nicht als ob das deutsche Bürgertum den mindesten Grund zu satter , . - _ _, , , — Zufriedenheit härt«, aber weil wir überzeugt sind, daß s der deutschen Einheit besitzen wi Wilhelm II., wenn auch die Wahrheit häufig vor den ----- ..... Mauern seiner Umgebung halt macht, von den ehrlichsten und besten Absichten beseelt und eine nichtalltägliche Per sönlichkeit ist. Der Kaiser ist der lebendige Repräsentant der deutschen Einheit." Soweit das „B. T." Weil Kaiser Wilhelm ll. aber 8rankenberser Tageblatt »«,an,wörtlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i Sa. - Druck und «erlag von «. «.Roßberg in Fr-nke-b«« iS«. Anzeiger ngl. Amtsgericht Md dm Stadtrat zu Frankenberg Bezirks- Amtsblatt für die König!. Amtshanptmanaschaft Mha, da