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Dresdner Nachrichten : 07.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190503075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050307
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-07
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.03.1905
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WllLelm 8l8gsnt8l' ünrug-. »8888- ll. l'sistlltstoisü Ii<»z INUIM ^ VLL. ^ gUgn Mllllkl'NSN fLl'ben unü l'i'jlns-llULlitstgn ru dülig8t8N kl'8!88n. ^ «- Ltt. Nr. 66. Der Eilab deS Zaren, Türkische Lage. Hosnachrichten, Wolillalirlsciiitichtuiiae» liir Staatsbeamte, i Mntmabl Witterllng: ^!a»besr>bstoa»verkin. Nusiiich-labaniicher Kiirq. .Die tticise aus aemeimchastliche Kmlen". I Kül»l, nebelig. Dem Zaren ist zum ersten Make das bedeutsame Wort von den „Erwählten deS Volkes" von den Lippen geflossen. In diesem theoretischen Zugeständnis, das die öffentliche Meinung Rußlands unter dem Drucke der Nöte der Zeit der Autokratie abgerungcn hat, ist ohne Frage ein wesentlicher grnndsählicher Fortschritt auf der Bahn der Reformen zu erblicken, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß die praktische Verwirklichung des Gedankens noch an hundert Ketten hängt. Etwas Befremdliches liegt für unsere Begriffe auf den ersten Bück in dem Umstande, daß der Erlaß, in dem der Zar die „reisen Kräfte der Gesellschaft" zur beratenden Mitarbeit an den Fragen der Gesetzgebung be ruft. in einem Zwischenräume von knapp 24 Stunden eincrandcren Kundgebung gefolgt ist, die sich mit aller Schärfe gegen die „frechen PläneübelgestnnterJührereineraufrnhreriichen Bewegung" wendet und die von den so gekennzeichneten Elementen erstrebte „neue Landcsverwaltung mit neuer Grundlage" als den russischen Zuständen nicht angcuicssen rundweg von der Hand weist. Die meisten wollen hierin einen Beweis sür die schwankende und unsichere persönliche Haltung des Zaren sehen. Es machen sich aber auch sehr beachtliche Stimmen vernehmbar, die den Wider spruch nur als einen scheinbaren gelten lassen und die unmittel, bare Aufeinanderfolge der beiden Manifeste als einer wohl- berechneien Absicht entsprungen erklären wollen. Nach dieser Auf fassung lag der zweitoErlaß an das Volk bereits fertig ausgearbeitet vor, als der erste an den Minister des Innern gerichtete de.S Licht der Oefsentlichkeit erblickte. Der Zar habe eine scharfe Scheidelinie zwischen Revolution Und friedlichen Reformen ziehen und letztere überhaupt nicht in einem Atem mit den um- stürzlerischen Ideen nennen wollen: deshalb sei die Trennung der beiden Kundgebungen erfolgt. In der Tat läßt sich nicht leugnen, daß für eine derartige Ansicht mancherlei gewichtige Gründe sprechen, zumal wenn man erwägt, daß sachlich bei näherem Zusehen zwischen dem ersten und dem zweiten Erlaß durchaus keine Lücke klafft, vielmehr dieser senen sehr wirksam ergänzt und vervollständigt, insofern dort nur die revolutionären Utopien mit ihrer „neuen, dem russischen Nationalcharakter nicht angemessenen Grundlage des öffentlichen Lebens" zurückgewiesen werden, während hier gerade eine „angemessene" Neuordnung in Vorschlag gebracht wird. Der Schwerpunkt der Reform liegt jedenfalls in der Ein räumung, daß die künftig zu den Fragen der Gesetzgebung hinzu zuziehenden Elemente vom Volke selbst gewählt werden sollen. Dadurch ist die Möglichkeit eröffnet, einen Stamm russischer „Parlamentarier" heranzubilde», die, wenn ihnen auch vorläufig nur beratende, nicht beschließende Eigensclwst zukommt, die erste Hand an die politisch« Erziehung weiterer Kreise des russischen Volkes zu legen und so eine allgemeinere Entwicklung und Betätigung der öffentlichen Intelligenz des Landes zu fordern vermögen. Es handelt sich zunächst darum, eine von der Negierung und dem Beamtentum gleichmäßig unabhängige, volkstümliche Mittelschicht zu schassen, in der sich die Anhäng lichkeit an die nationalrussischcn Traditionen und das Verstand- nis für die Bewahrung des lebendigen Zusammenhanges mit der geschichtlichen Vergangenheit mit dem ernsten Willen und der Fähigkeit vereinigt, gegen Mißbrauch und Schlendrian aller Art offen und ungescheut aufzutretcn und ohne Ankränkelung durch westeuropäische Vcrfassungs- und Wahlrechlsideen die not wendigen Reformen auf den russischen Verhältnissen angemessene Bahnen zu leiten. Von weichen verhängnisvollen Folgen eine noch so gutgemeinte Reformtätigkeit begleitet sein kann, die sich der erforderlichen Rücksichtnahme auf geschichtlich gegebene Faktoren entschlägt, beweist in einer heute noch in ganz Rußland fühlbaren Art die Aushebung der Leibeigenschaft durch den Groß vater deS jetzigen Zaren. Jener machte, von seinem edlen bumancn Drange fortgerissen, die Leibeigenen mit einem Schlage frei, statt den Weg einer allmählichen Ncchtsablösung zu beschielten, und schuf dadurch überhastete Zustände und Einrichtungen, deren üble wirtschaftliche und soziale Wirkungen gegenwärtig von der länd liche» Bevölkerung Rußlands noch nicht völlig überwunden sind. ES zeugt daher von einer wohlerwogenen Berücksichtigung ge schichtlicher Lehren, wenn jetzt der Aar es schlechtweg ablebnt, andere als solche Zugeständnisse zu machen, die sich iw Ein- klang« mit der Vergangenheit des russischen Staates und Volkes halten, und die niemals ein irgendwie radikales Wahl recht sanktionieren können, lim so leichter wird eS aui solche Weise der loyalen russischen Gesellschaft gemacht, ihre Reihen fest zusawmcnzuschließcn zum Schutze deS Thrones und zum Kampfe gegen den Umsturz, der dem tollen Phantom« einer „russischen Republik" uachjagt. In solchem Sinne scheint denn auch nach einem Petersburger Stimmungsbericht der „Köln. Atg." der neueste Neformcrlaß des Zaren seine erste und unmittel bare Wirkung aus die russiiche Gesellschaft ausgcllbt zu haben. Ungeheuer, so heißt eS, sei der Eindruck der Kundgebung, die „eine» mächtigen Aufschwung und freudige Bewegung der g«. bildeten Klassen" hervargerusen habe: «In diesem Augenblick 1r«gt airwaad nach Form oder Benennung der geplanten Volks- Vertretung. Aller Lippen entringt sich nur erleichtert der Ausruf „endlich", alle beseelt die Ucberzeugung, daß nichts das Ge- schchene mehr rückgängig machen könne. Rußland durchlebt heute einen denkwürdigen Tag, die gedrückte, geängstigle Be- vöikcrung ist mit neuer Hoffnung erfüllt. Man ries: „Hurra!" und „Es lebe die VoikSvertrclung!" Tie „Erwählten des Volkes" bilden das letzte Glied, das in der Kette der bisher angekündigten und bereits vom Minister- komitce in Beratung genommenen Nesormmaßregein noch fehlte, um dem ganzen Werke den harmonischen Abschluß zu sichern und ihm eine günstige Zukunft in Aussicht zu stellen. Man darf nun mehr, unbeschadet oller Skepsis, die den eigenartigen und so vielfach eines zuverlässigen Acrglcichsmaßstabes entbehrenden russischen Verhältnissen gegenüber am Platze ist, wohl mit einigem Grunde die Hoffnung hegen, daß alle die bisher von oben her gegebenen reformalorischcn Anregungen: Gewissenssreihcit, Rechtssicherheit, beschränkte Preßfreiheit und — zuletzt, nicht am wenigsten — Wahl einer beratenden Volksvertretung, eine Reibe von ansatzfähigen Keimen darstellen, die schließlich eine reise Frucht zeitigen und in ihrer Gesamtwirkung der geistigen, sitt lichen und wirtschaftlichen Hebung des russischen Volkes von Nutzen sein werden. Dabei muß freilich immer die Voraus setzung gelten, daß die weitere Entwicklung sich in einigermaßen normaler Form vollzieht und daß nicht unversehens schwere Katastrophen eintretcn, die den natürlichen folgerichtigen Zu sammenhang der Dinge jählings zerreißen und ein wild durch einander gewürfeltes Znsallsgeröll von Ereignissen schassen, in dem der ruhende Pol den Blicken der Gegenwart verschleiert ist. Mit Bezug auf den europäischen Orient sind hinter den diplomatischen Kulissen neuerdings einige Schiebungen vorgcnommen worden, deren praktisches Endergebnis darin besteht, daß der Sultan einen neuen Schub Moneten in seinen polizeiwidrig leeren Kasten bekommt. Erst hieß es. Eng land beabsichtig» im Bunde mit Frankreich und Italien der Pforte ein neues Resormprogramm aufzndrängcn, eine Meldung, die von den revolutionären Elementen sofort mit einer fröhlichen „Hausse" in allerlei Blut- und Mordtaten begrüßt wurde. Dann aber wartete plötzlich zu allgemeiner Neberraschung die englische Regierung im Parlament mit einer äußerst zahmen Erklärung auf, die nicht nur nichts von dem früheren drohenden Tone gegenüber dem Sultan an sich hatte, sondern mich zum ersten Mal« klipp und klar anssprach, daß bas amtliche London keinerlei Sympathien mit den sich bekriegenden Christen in der Türkei empfinde, ..die sich gegenseitig die Hälse abschneiden". Eine solche runde Absage ou die Greuclverüber, die in den revolutio nären makedonischen Banden ihr Unwesen treiben, von leitender englischer Stelle aus. würde tatsächlich eine internationale politisckie Errungenschaft darstellcn, wenn man eine Gewähr dafür hätte, daß die britische Regierung ihr künftiges Verhalten gegenüber der Türkei streng darnach einzuricktten gewillt wäre. Einstweilen ift es schon im Interesse der Aulrechterhaltung der Ruhe und Trdnung aus dem Balkan mit Genugtuung zu begrüßen, daß bei der gleichen Gelegenheit das Gerücht von einer englischen Sonderaktion gegenüber der Pfortt- ernstlich dementiert wurde. Sowohl der Staatssekretär des Auswärtigen wie der Premier minister Balfour versicherten beiderseits, daß Großbritannien den von Oesterreich-Ungarn und Rußland gemachten An strengungen auch fernerhin seine Unterstützung leihen und keine Plane für sich selbst aussührcn werde. 'Demnach hat also das zwischen Rußland und Oesterreich vereinbarte Mürzsteger Nesorm- programm, dessen Zweck ist, den statrm gua aufrecht zu erhalten und der türkischen Negierung den Beistand und die Kontrolle zu geben, die nötig sind, wenn die vom Sultan versprochenen Reformen dauernden Wert haben srllcn, «ine neue förmliche An erkennung gerade an der Stelle geffmden, wo man bisher dem hartnäckigsten geheimen Widerstande gegen das russisch-öster reichische Einvernehmen zu begegnen gewohnt war. Dieses all gemeine Einverständnis zu seinen Gunsten benutzte nun der Sultan schleunigst, um sich eine „Aufbesserung seiner Einnahmen" zu verschaffen. Er erklärte nämlich in Wien und Petersburg, er sei zwar bereit, das Mürzsteger Programm auszuführe», benötige aber dazu Geld, das er nicht besitze. Aus diesem Grunde beantrage er die Erhöhung der durch internattonale Verträge scstgelegten Eingangszölle der Türkei von 8 auf bl Prozent. Ruß land und Oesterreich haben sich damit einverstanden erftä-ch unter der Bedingung, daß die Pforte nunmehr endlich das Mürzsteger Programm ohne all« weiteren Winkelzüge und Vorbehalte rück haltlos anerkennt und sich zur tätlichen Mitwirkung bei besten Durchführung in allen Einzelheiten verpflichtet, sowie daß der durch die Zollerhöhung bewirkte Einnahmeüberschuß für Make donien. insbesondere zur Entschädigung der dnrch di« Unruhen benachteiligten christlichen Bewohner Verwendet wftd. Den übrigen Signatarmächtcn ist der Vorschlag der Pforte von den Kabinetten in Wien und Petersburg mit dem Ersuchen um Zustimmung bereits unterbreitet worden. Des« kann unter den obwaltenden Umständen von keiner Seite verweigert werden, der daran liegt, dem Sultan den letzten Vorwand zur Verschleppung der Reform- Ticiista!,, 7. Mär; I'-ttt.',. aktiou zu nehmen und ihn zur bedingungslosen Anerkennung des Mürzsteger Programms zu zwingen. Neueste Trahtmeldnuuen vom 6. März. Deutscher Reichstag. Berlin. sPrio.-Tel.s Die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern wird beim Tirel „Staats- sekrelär", und zwar bei den dazu vorliegenden 23 Reioluiioncn fortgesetzt. — Abg. Pottyoff ssrcis. Vereinig.) vcrwidigt den Hausierhandel, wünscht Ausdehnung der Kartell-Enancle auch aus das Kartell der Feuerversicherungs-Gesellschaften, unc> plädiert dann für soziale Füriors.e sür alle Arten von Privat- cingcstellten, in erster Linie sür llftlreaugchilscn. Ihre Ein kommen-Verhältnisse seien vielfach schlechter als die der Arbeiter. Dabei seien sie zum großen Test ohne schriftlichen Dienstvcrtrag, daher in ganz unsicherer Stellung. Aehnlichcs gelte von den Technikern. Dankenswert sei, daß über die Ver hältnisse aller dieser Angestellten eine Enquete bereits im Gange sei. Die Resolution des Zentrums beschränke sich lc.dcr aus die Gehitten in den Bureaus von Rechtsanwälten und auf die Angestellten der Krankenkassen. Redner spricht gegen das Schmicraclderwesen und tritt dabei für die Resolution des Abg. Müller-Meiningen ein, die bei der vorzunehmenden Enquete die Angestellten selbst und ihre Vertretungen gutachtlich vernom men zu scheu wünsche. — Abg. Werner sAntis.) verurteilt im Gegensatz zum Vorredner den Hausierhandel und hält eine möglichst vollständige Unterdrückung der Warenhäuser sür ge boten. — Abg. Horn- Sachsen sSoz.s führt Klage darüber, daß alle scine früher ausgesprochenen Wünsche bezüglich einer besseren Gewcrbeaussicht in den Glashüttenbetricben bisher un erfüllt geblieben seien, und verlangt völliges Verbot der Arbeit in Glashütten an Sonn- und Festtagen. — Aba. Thal er sZentr.s ist mit seinen Freunden damit einverstanoen, daß die Resolution betreffend die soziale Fürsorge für die Gehilfen der Rechtsanwälte, Notare, Gerichtsvollzicber, sowie für die An gestellten der Krankenkassen auch aus weitere Kreise von Privat- angcstcllten ausgedehnt werde. — Abg. Merten tfreis. Bolks- parteij verweist auf die großen Verdienste, die sich die Lehrer schaft um die Ausführung des Kinderschutzgesetzes von 1903 er worben habe. Tie Kontrolle sei freilich noch immer nicht ganz zulänglich. Nach genauen Erhebungen im Bereiche der Bres lauer Volksschulen erscheine zweifellos, daß für nur etwa 50 Prozent aller Kinder, die eigentlich Arbeitskarten hätten lösen müssen, solche Karten gelöst worden seien; zum Teil sei daran vielleicht die nicht überall unzweideutige Fassung des Gesetzes an der Umgehung desselben mitschuldig, io namentlich insoweit den Eltern der Kinder Arbeit ins Haus mitgegeben werde: zum Teil trügen auch die Eltern die Schuld, insofern sie sich in ibrem Nebeneinkommen nicht kontrollieren lassen wollten. Gerade deshalb sollte man in stärkerer Weise als bis her die Lehrerschaft mit zur Kontrolle bcranziehen. — Abg Wolfs fWirtichastl. Vereinig.> verbreitet sich über Mittelstands und Sozialpolitik. Einer Aoußeruna des Ltaatsickretärs übci die Vorteile der Assoziation stellt Redner die Behauptung gegen über, der Großbetrieb bedeute keinen Kultursortschritt. Zu bc dauern sei, daß der Staatssekretär namens des Bundesratc- den allgemeinen Befähigungsnachweis schroff abacwiescn^habe Der Hausierhandel sei eine wahre Landplage geworden. — Scblus der Sitzung nach 5'd Uhr. Weiterberatnng morgen 1 Ubr vorher Zusatz zum Handelsverträge mit Oesterreich betreffen« dessen Inkrafttreten am 1. März 1906. Preußischer Landtag. Berlin. sVriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus überwies einen Antrag des Abg. Dr. KrauS und Genosse» »m Gewährung von unverzinslichen oder ganz gering vcrzinc licken Darlehen an die durch den elementaren Wasiermancul des vorigen Sommers schwer geschädigten Koplcnschisici zwecks Erhaltung des Haus- und RohrunasstandeS an die Budgelkommission. nachdem sich Redner aller Parteien für. ein Rcgicriingskommiisar aber dagegen ausgesprochen hatte:'.. Dann würde der Etat der Eüenbahnverwcutung beraten. — Minister v. Budde führte aus, die Länge der von der preu ßisch-hessischen Eisenbahn-Geiellscyast betriebenen Bahnen betrau: 3108 Kilometer. Die Aalst der Unfälle Hobe 1894 aus 10>« Kilometer Bctriebslänge 4,3 Prozent, 1903 5,82 Prozent be tragen. Durch die technischen Einrichtungen mc cs gelungei die Unfälle im wesentlichen auf die Hälfte berabzumindern. In St. Louis habe die Staalseisenbahnvermcillun^nicht weniger als ffins große Preise für ihre ausgezcichnesen SichcrhciiS» une Dohlsahrls^L'iiirichlungen erhalten. Selbstverständlich könnte» die technischen Sicherungen allein nickst 'chützen, ionder» es gehöre dam eine gut organisierte Handhabung des Belriebes und die Organisation sei ein toter Buchstabe aus dem Papier, wenn nicht der lebende Geist eines vorzüglichen Personals hin- jiikomme. sSehr richtig!) Vas die ausreichende flotte Zug folge angehe, so habe er im letzlen Jahre 30 neue Schnellzüge eingelegt, und sei namentlich bcmülst, die Schnellzüge in mög lichst weitem Umfange mit der dritten Klasse zu versehen. Ebenso sei er bemüht, m die 10-Züge nach Möglichkeit die dritte Klats- einzustellcn. tBeif/all.s Ten Verkehr juche die Verwaltung noai dadurch zu bessern, daß sie Orientierimgshcste für Reifende her ausgrbe. Die Hefte bieten Fahrpläne und machen auf Sehens würdigkeiten auf merksam. Sie würden aus größeren Stationen gratis ausgegebcn. Die Verhältnisse in bezug auf den Güter verkehr haben sich in der letzten Zeit erheblich verbessert. Das Stillicgcn der Schisfahrt im vorigen svmmer stellte erhöhte Ansprüche an die Verivaltung, während der Streik der Berg arbeiter zur Folge hatte, daß der Verkehr brach lag. Das dadurch überflüssige Per'onal wurde möglichst in Werkstätten beschäftigt. Kein ständiger Arbeiter auf der Staatseisenbahn ist entlasten worden. Kohlenmangel ist dank der vorhandenen Vor räte ans früheren Jahren nicht eingetreten. Ich hielt es für meine Pflicht, die Kohlen, die überhaupt zu haben waren, der Industrie zu überlasse», damit nicht noch mehr Arbeiter brot los würden. Im aanzcn sind in Rheinland-Westfalen ungefähr 350- bis 100 000 Tonnen in der Lieferung ausgefallen infolge des Streiks, die gedeckt worden sind, teils im Ausland«, teils >4
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