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WOmKUMNsM essr Früher Wochen- nnd Nachrichtsblatt Mzeblatt sil WM Mit, «E Mns. St.Wei, SeimSM Mem MM Wemsbrs, MsnStMes, St.3M St. Well, Simnüns, Mm, WesMse«, LMM M WM Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein ——-— Älteste Zeitung äm WNWWM UMZAMichtsöGiÄ — — ..... 57 JahrgMtg E «r. 17. L-SLSsS. Sonntag, de» 20. Januar LWSÄWX E. Diese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und giptogS) nachmittag« sür den solgkuden Lag. Bierteljährlicher BezugSprei» 1 Marl SO Pfg., durch die Post bezogen 1 Marl 75 Pf Einzelne Nurrmern 10 Pfennige. — Brsirbungkn r«trr<n cnfer Ler S;p,lltirn in Litirrpein, LwiSauerstrcße 8i7, olle Kaiserlichen Popanpalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen nserate werden die siin'oespalikne Grurdzeile mit 10, Ilir outwörtlge Inserenten mit 1L Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet Lie zweispaltige Zeil« 80 Pfennige. — Jnserateu AnnahM« Kernsprech-Uuschkrtz Str. 7. täglich bi« spätestens vornrittagS L0 Uhr. Drlegra««adreffet Lageblatt. Die Sozia ldeinokvatie stiiirinte 1883 geg. die Krankenversicherung, 1884 „ „ Unfallversicherung, 1889 „ „ Jnvaliditäts- und Altersversicherung, 1890 „ d. Gesetz betr. Einführungd.Gewerbegerichte, 1891 „ „ Arbeiterschutzgesetz, 1891 „ die erste Börsensteuer-Vorlage, 1893 geg- d. zweite Börsensteuer-Vorlage, 1895 „ „ Börsengesetz, 1895 „ „ Gesetz z. Bekämpf, d. unlaut. Wettbew., 1890 „ „ erste Gesetz zur Bekämpfung des Wuchers 1894 „ „ verschärfte Gesetz z. Bekämpf, d. Wuchers, 1896 „ „ bürgerliche Gesetzbuch. Erkennt daraus, ihr Wähler, wie die Sozialdemokratie für die Interessen des Mittelstandes und der Arbeiter sorgt. Deshalb wählt keinen Sozialdemokraten 5 Wählt Dr. Clauß! Das Wichtigste. * Am gestrigen Tage fand in Dresden die von der dortigen Handelskammer einberufene Versammlung gegen die Einführung von Schiffahrts« abgaben statt. * Kingston versinkt, wie ein Telegramm aus St. Augustine (Florida) meldet, langsam, aber z«. sehend- Ins Meer Das Geschäft-Viertel ist bereit- völlig überschwemmt. * Der Sturz Kiamil Paschas und der bevor, flehende Rücktritt des Inlands« und des Justiz« ministerS bedeutet einen Sieg der deutsch, freundlichen Troßwesirs Frid Pascha über die englische Partei. * In der frknzösischen Kammer fand eine Beileids.Kundgebung für Kingston statt. DieZentrumshetze gegen denKaiser — ander« kann man das Verhalten der Kölnischen Volkszeitung in Ler Tat nicht nennen — schießt immer üppiger ir S Kraut. Eben hat das leitende Zrntrumsorgan den Kaiser als einen ausschweifenden Weltpolittker, der der Zügelung durch das Geldbe« willigungSrecht des Reichstages dringend bedürfe, vor dem AuSlande denunziert; jetzt macht die Kölnische Volkszeitung den Kaiser mit oerant« wörtlich für die Repressivmaßregeln der rufsischenRegierung, indem sie schreibt: „Von Deutschland aus haben viele vornehme Herren durch Zeitungsartikel und dergleichen die maßgebenden russischen Kreise scharf zu machen gesucht. Ob auch der Kaiser interveniert hat, wie englische und französische Blätterbehaupten.^wissen wir nicht. Andere hohe Herren sprechen aber recht oft von einer Solidarität der Monarchen . . . gegenüber der Revolution." Nach den Erörterungen, die im Parlament und Press« über die Behauptungen von einer deutschen „Intervention" in Rußland stattgefunden haben, müßte die Kölnische Volkszeitung wissen, daß an diesen Ausstreuungen englischer, französischer und polnischer Blätter schlechterdings nichts wahr ist. Weitz die Kölnisch« VolkSzätung davon nicht«, dann ist «S ihre eigene Schuld; dann darf die Kölnische Volkszeitung jene Ausstreuungen de« deutschfeindlichen Auslandes auch nicht in der bestätigenden Form wiedergeben, di« sie in offen» barer verechnung anwendet. Denn di« Kölnisch« Volkszeitung muß sich darüber klar sein, daß sie auf solche Weise Wasser auf die Mühlen der russischen Deutschenhasser leitet. Sie muß sich ferner darüber klar sein, welche Folgen eS baben kann, wenn die Wut der russischen Revolu tionäre auf Len deutschen Kaiser mitgrlenkt wird. Im Sinne des Auslandes Stimmung gegen den Kaiser zu machen, läßt sich das führende Zen. trumsorgan noch mit anderen Mitteln angelegen sein. Ganz nach sozialdemokratischem Muster redet es seinen Lesern ein, daß „ein großer Teil" der „Unbeliebtheit" Teutschsands im Auslande daher rührt, weil man das Deutsche Reich sür ein Land der Autokratie, eine« durch parlamentarisches Schnörkelwerk notdürftig verbrämten Despotismus hält. Wahrheitsliebende Deutsche würden hierauf entgegnen: Ter deutsche Reichstag, gewählt auf Grund des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechtes unter peinlicher Sicherung des Wahlgeheimnisses, ist neben dem Bundesrat der gleichberechtigte Faktor der Gesetzgebung und hat sich als solcher beispielsweise nicht nur bei der „Ver. scharrung" der „ZuchthauSoorlage", sondern auch in den Tagen Bismarcks bei der Ablehnung des Brannt« wein, und TcbakmonopolS usw. bewährt; der Kaiser aber muß verfassungsmäßig die von Bundes« rat und Reichstag angenommenen Gesetze verkünden und hat dies stets getan. Anstatt den unkundigen oder übelwollenden Kritikern des Auslandes so zu antworten, nennt die Kölnische Volkszeitung zwar die ausländische Auffassung von der Stärke der deutschen Kaisergewalt „übertrieben", nährt aber zu« gleich die falschen Vorstellungen des Auslandes da durch, daß sie von neuem das verfassungsmäßige Recht des Bundesrates zur Auflösung des Reichs- tageS als einen Vorstoß gegen das Budgetrecht behandelt. Dergleichen Dienste dem AuSlande zu leisten, ist in keinem Falle billigungLwert. Hat man aber, wie die Kölnische Volkszeitung, zur Führung eines deutschen Wahlkampfes ausländisches Geld angenommen, dann sollte die Rolle eines Agentes de« Auslanden schon aus Rücksichten der politischen Klugheit mit etwas mehr Zurückhaltung gespielt werden. Deutsches Reich. Dre-te». (Gegen die Lchiffahrtsab« gaben.) Eine von der Handelskammer Dresden einberusene Versammlung von Vertretern der fäch. fischen StaatSregierung, de« Rates zu Dresden und zahlreicher Handels« und Schiffs korporativ« en nahm einstimmig ein« Resolution an, in welcher der Bundesrat und der Reichstag aufgefordert werden, gegen die Einführung von Schiffahetsabgabe» Stellung zu nehmen. -- (B i s ch o f D r. S ch ä f e r) hat die Ein ladung de« in Dresden am Sonntag stattflndenden Vortrags des Gouverneurs von Lindrquist über Süd- west«Afrika mit unterzeichnet. Er hat damit bekun den wollen, daß auch nach seiner Ansicht die großen nationalen Fragen außerhalb allen ParteikampfcS bleiben müssen. — Berlin. (Der Kaiser) hielt gestern im Königlichen Schlöffe zu Berlin das Kapitel des Schwarzen AdlerordenS ab. — (Gmunden und Berlin.) Die Mel dung eines Berliner Korrespondenten, eine BeiletdS- depesche des deutschen Kaiserpaares sei in Gmunden nicht eingegangen, ist unwahr. Eine Beileids- depesche des deutschen Kaiserpaares ist tatsächlich eingegangen. Sie ist in äußerst herzlichen Formen gehalten. Der Herzog von Cumberland antwortete in einem Danktelegramm. — (DieThronsrageinBraunschweig.) Nach einer Erklärung des StaatLministerS o. Otto lehnt es die Regierung ab, den (gestern mitgeteilten) Antrag der LandeLversammlung zur Kenntnis des Bundesrates zu bringen. Die Regierung ist aber bereit, ihren Bundesrotsbevollmächtigten in Berlin onzuwrisen, dem Referenten im Bundesräte den Wortlaut der Resolution mit der Bitte zur Kenntnis zu bringen, ihn Lem Bundesrate bekannt zu geben. Dabei werde die Regierung zum Ausdruck bringen, daß sie ihrerseits Stellung zu dem Beschlusse nicht genommen habe. Ausland. SouLov. (Zum deutschen Wahlkampf.) W ährend die gesamte sonstige englische Presse den de »Ischen ReichStogSwchlkampf als «in Ringen be« dr ohter Volktsretheit gegen den sogenannten Zäsaris mus zu kennzeichen versucht, schreibt heute Daily Expreß: Die Ziele der deutschen Regierung in dem gegenwärtigen Wahlseldzuge sind in England gröb lich entstellt worden. Die ReichSregierung verteidigt in der Hauptsache einfach die Sache des Nationalis mus, der schließlich überall in Europa auszufechten sein wird. TeMger. (Begnadigung RaisuliS?) Anläßlich veS bevorstehende« religiöse» Feste- trafen 24 Führer der Küstenstämme mit Geschenken sür de» Sulta« hier ei». Dieser schlug seine» Minister» vor, mit Milde wieder geordnete Verhältnisse rm Gebiet von Tanger hrrbeizusührrn. Krieg-Minister GebbaS erwartet Weisung, ob er Raifuli Verzeihung anbiete» oder seine kriegerische« Maßnahme» fortsetze» soll.