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VLSI Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Mgaeblatt sd KMns, Mit. VmÄns, Mirs, St. Wa, SMsni. Nimm. MW, LitsmÄns, Wsa Li. MH Ci. ZM Ci. Wtl>, StnlM. Am, Mmilla, WtzM'l »> TWim Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein Älteste Zeitung tm Königlichen Amtsgeeichtsbezirt , 88. Jahegimg. > > >>» » - Nr. 239. LLW.ZNK Dienstag, de» 13. Oktober 1908 Dies«» Platt «scheint täglich außer Gorn- und Festtags nachmittags sür den folgenden Tag. — Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 50 Pfennig», durch die Post bezogen 1 Mk. 78 Pf. Einzeln« Nummern 10 Pfennig,. BePellurgen nel men außer der »xpedition in Lichterpein, Zwickauerstr. Nr. 5 b, all« Kaiserlichen Dopanpalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserat» werden di« fünsgeipolten« Brundzeile mit 10, für ovtwörtige Jrserrntm mit IS Pfg. berechnet. Reklomezeilr 30 Pfg. Im amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeile SO Pf. Wernsprech-«nschlutz N». 7. Inseraten Annahme täglich di» spätesten» vormittag» 10 Uhr. Telegramm Adresse r Tageblatt. Bekarmtrnachrmg. Nach 8 34 der Verordnung zur Autführung de« Gesttz«» über die Land«»- Jmmobiliar Brandverstcherungkanstolt vom 18 November 1876 ist an dem Hauptzugange «ine» jeden Tebäudr» ouf eine sichtbare Weise diejenige Nummer anzubringen, welch« da» Srbäude im OrtSbrantkitastrr sührt. Wir haben nun in sitzt« Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß tiefer Vorschrift nicht allenthalben nachgegangrn worden ist und daß die Nummern zum Test durch den Einfluß der Witterung völl'g unleserlich geworden sind. Die Besitz r der in Frage kommenden Gebäude werden deshalb aus« «fordert, di« s«hl«nd«n Numm«rn sofort -u beschoffen und gehörig anzubringen, di« schadhaft und unleserlich gewordenen aber durch neue zu ersetzen. Wir bemerken, daß in nächster Z it «ine Revision stattfindet und doß gegen Säumige mit Zwang»moßreg«ln oorgegangen werden wird. Lichtenstein, am 8 Oktober 1908. De« Etadtrat BeketMNtmSchttttg Die Urliste derjenigen, welche in der Stadt Lichtenstein einschließlich de» SutSbrzirk» zum Schöffen, und Seschworenenamte berufen werden können, Ist ausgestellt und liegt vom 13. bi» 20. diese» Monats im Rathaus« — Ratt« kanzlti — zu j«d«rmannS Einsicht aus. Unt«r Hinweis aus die unten abgedruckterr Gesetzesbestimmungen wird Solche» mit dem Bemerk«» bekannt gemacht, daß Einsprühe gegen die Richtig, keil oder Vollständigkeit der Liste innerba b der AuS'egungSsrist schriftlich oder; zu Protokoll bei unS erhoben werden können. Lichtenstein, am 7 Oktober 1908. Der Stadtrat. 41. Gericht» serfaff««z»gesetz vom 27. Januar 1877. 8 31. Da» Amt eine» Schöffen ist ein Ehrenamt. Dasselbe kann nur von einem Deutschen versehen werden. 8 32. Unfähig zu dem Amte eines Schöffen sind: 1. Personen, welche die Befähigung infolge strafgrrichtlicher Verurteilung verloren haben; 2. Personen, gegen welche da» Hauptorrsahren wegen eines Verbrechens oder eine- Vergehen- »röffnet ist, das die Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte oder di« llnfäh'gkrit zur Bekleidung öffentlicher Nemter zur Folge haben kann; 3. Personen, welch« infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beschränkt find. § 33. Zu dem Amte eine- Schöffen sollen nicht berufen werden: 1. Personen, welche zur Zeit der Ausstellung der Urliste dar dreißigste Lebentjahr noch nicht vollendet haben; 2. Personen, welche zur Zeit der Aufstellung der Urliste den Wohnsitz in der Gemeind« noch nicht zm«i volle Jahre haken; 3. Prrsonen, welch« sür sich oder ihre Familie Armenunterstützungen au» öfflntlichm Mitteln empfangen oder in den letzten drei Jahren, von Ausstellung der Urliste gerechnet, empfangen haben; 4. Prrsonen, welche wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen zu dem Amte nicht geeignet sind; 5. Dienstboten. § 34. Zu dem Amte eines Schöffen sollen ferner nicht berufen werden r 1. Minister; 2 Mitglieder der Senate der steten Hansastädte; 3. ReichSbeamte, welche jederzeit einstweilig in den Ruhestand verfetzt werden können; 4, Staa!»beamte, welche auf Grund der Landekgefetze jederzeit einstweilig in den Ruh ftnnd versetzt werden können; 5. richterliche Beamle und Beamte der Staatsanwaltschaft; 6. gerichtliche und polizeiliche BollstrrckungSbeamte; 7. ReligionSdiener; 8. Völkischullehrer; 9. Dem aktiven Heere oder der aktiven Marine angehörend« Militär» p«rson«n. Dir LandeSgrsttz« können außer den vorbezeichneten Beamten höhere Der- waftungsbeamt« bezeichnen, welch« zu drm Amte «tnr» Schöffen nicht berufen werden sollen. 8 84. Dat Amt rinrt Geschworenen ist ein Ehrenamt. Dasselbe kann nur von einem Deutschen versehen werdrn. tz so. Lie Utttstr für dir kuewa^l ver «schössen vtent zugleich «r» er liste sür die Auswahl der Geschworenen. Die Vorschriften der 88 32 btt 33 über die Berufung zum Schöffenamte finden auch auf das Geschworenenamt Anwendung. » Gesetz, di» Bestimmung«« der Aus führ«« g de» Gericht»««»- faffuAgsgesetze» vom 27. Januar 1877 rc., enthaftend, vom 1. März 187S. 8 24 Zu dem Amte einer Schöffen und «ine» Geschworenen sollen nicht berufen werden: 1. Die BbteilungSvorstände und vortragenden Räte in den Ministerienr 2. Der Präsident de» LandeSkonsistoriumt; 3. Der Generaldirektor der Staattbahnen; 4. Die Kreis, und AmUhcuptleut«; 5. Die Vorstände der Stch«rheit8pollzeibehörden der Städte, welche von der Zuständigkeit der Smtthauptmannschaft ausgenommen sind. In da- Güterrechtsregister ist heut« eingetragen worden, daß der Bäcker meister Friedrich Wilhelm Waletzky In Mülsen St. Jacob und fein« Frau Hele«« Gis« g«b. Nagel Güt«rtr«nnung o«r«tnbart haben. Lichtenstein, am 10. Oktober 1908. Königlich«» «mt»a-»i«bt Das Wichtigst». * Ter deutsche Botschafter jn Konstantinopel hat der Psorte im Ramen der deutschen Regierung amt lich erklärt, das; die bosnische Aktion Les.erreich-Un- SvrnS ohne deren Wissen und Willen erfolgt ist. * Ter Kronprinz von Serbien hat in zwei An sprachen an eine demonstrierende Volksmenge die Hoffnung ausgedrückt, dass die Terben in einigen Tagen für König und Vaterland kämpfen würden. * Nach einer Meldung aus Larrasch beraubten Mehrere Gebirgsbewohner die Boten der euroväischen Posten und vernichteten einen Teil der Briefe. * Ter russische Kreuzer Lleg ist sechs Meilen nördlich von lüban gestrandet. Die Berliner Ballon-Festwoche. Aeronauten aller Länder sind in diesen Tagen in der deutschen Reichshauptstadt versammelt, um VN der Grossen Berliner Pallonwoche teilzunchmen, die am Lonuabend mit einer Zielfahrt einsetzte, am Sonntag in der Weitt'ahrt um den Gordou-Beunctt- Preis ihren Höhepunkt sand und am Montag mit einer Tauerfahrt ihren Abschluss nimmt. Tie viel versprechenden ballonsvortlichen Ereignisse finden ein lebhaftes Interesse. Bei der Zielsahrt landete der Ballon „Elber feld" (Führer Derr Meckelf dem Ziel am nächsten. Wenige Meter weiter landete der Ballou „Lohncke" <Herr Bletschacher', während der belgische Ballon „Le Brabant-Ballon" (Herr Henriot» als dritter endete. ML Zirl war das Dörfchen .Schmachtenhagen oder richtiger ein Platz ein Kilometer östlich davon an der Elmussee zwischen Oranienburg und Zehlendorf gewählt. Tiefe Wahl stellte sich als ausgezeichnet heraus, denn fast alle teilnehmenden Ballons landeten in geringer Entfernung von diesem Platz. Zur Go r d o u-B e u n e t t - W e l t f a h r t der ^nfle, einer Weiticchrt, starteten am Fouuiag in Lchmargendorf bei Berlin 23 Ballons fast aller Na tionalitüten. Ter amerikanische Ballon Eongueror erbiclt bei der Auifabrt einen Riss und stürzte nach kurzer Fcchrt aus beträchtlicher Höhe in Friedenan aus ein Tach nieder. Ta der entleerte Ballon wie ein Fallschirm wirkte, so kamen die ^ustichiffer ohne bedeutende Verletzungen davon. -- 'Hierzu wird noch gemeldet: ErbSlöh befand sich mit dem Referendar Linker gestern kaum zwei- bis dreihundert Meter hoch, als die Hülle des vorantreibenden Ballons jn einer Höhe von mindestens fünfhundert Meter fich mit einem Male scheinbar von unten nach oben aufrollte. Ein jäher schrecken ersasste die Hunderltaujende von Men schen, die den Anfstjeg der Ballons beobachtete. Man sah weisse Rebel den Ballon umwallen und dem Erd boden zuskrcben. Unkundige meinten, dec Ballou brenne und weisser Rauch umgebe ihn, in Wahrheit war der Ballon aber in seiner unteren Hälfte geplatzt und die weissen Rebel waren ein Gemifch von in Menge entweichendem Leuchtgas und in Menge aus- geworfenem Land, durch welch letzteren die beiden In sassen des Ballons, A. Holland ForbeS und Maior Henri; B. Hersen, den rapiden Fall des schwer be lasteten Fahrzeuges zu verhindern suchten. Weiter und weiter löste sich die Ballonhülle von unten nach oben in ein Nichts auf. Tie beiden Amerikaner ver loren keinen Augenblick die Besinnung, sie warfen, so rasch sie nur konnten, Ballastsäcke aus der norb- gondel hinaus lind gaben mit einer Waffe Schüsse ab, nm das Publikum ans die Gefahr aufmerksam zu machen. Tie Erfahrenen auf dem Ballonplatz, die die Meinung hegten, dass der obere Teil des Ballons beim schnellen Niedergehen einen Fallschirm bilden werde, behielten glücklicherweise recht, und so landete die .>iorbgvndel, schneller als der ausgeworfene Bal- lastsand ihr folgen konnte, auf dem vlatteu Tache eines Grundstückes; eS war das Hintergebäude des Hauses Nr. 7 in der Wilhelmshöher Ttrasse in Frie denau. Bald langte auf dem Abfahrtsplape die be ruhigende Meldung an, dass die beiden Ballonfahrer nicht verunglückt, sondern mit einigen Hautabschür fungen davon gekommen seien. Hoffentlich bleiben die übrigen 22 Ballons auf ihrer Wcitsahrt von schaden bewahrt. Deutsches Reich. Berlin. Der .gaiscr und die Kaife rin) haben sich sonuabend von Rominlen nach Königsberg begeben und fuhren nachmittags von dort nach Tanzig-Ikangsuhr ab. Tas Kaifervaar gab den Be such in Eadiuen auf, weil dort Lcharlachfieber ans- gebrvchen ist, und trifft deshalb abends in Potsdam ein. — Die Beratung der Reichs sin a n z- Vorlage in den Pundesratsausschüssen ist auch in voriger Woche ein gutes Ltück weiter gediehen. Nachdem früher die Verbrauchssteuern genehmigt worden waren, sind in der abgeschlossenen Woche, wie wir erfahren, die Entwürfe, betreffend die Neu-