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» Durch Lte Post innerhalb Diulschtaud5 -sezuyvprer». tret in«Haus gelte,ert: monatig « ÄZV.- und Bestellgebühr. «u-wärtS dmcch Träger zugesteül ^ NM— AuSlandgversaud: monatlich M. 7100.- etnscylietzttch Truck fachen. Portt. Da» Leipziger Tageblatt erscheint «SgUch morgens, anker nach Sonn- «nb ffeteriagen. «ich,erscheine» einzelner Nummer« infolge VSberer Gewalt, DkreU, Aas- iperrung. BetriedSstüruligen berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder ,r.m Ampurch Lieferung der Aetwng. Dchristleituna und GeschLftSstell«: Leipzig, IodanniSgaffe «. Fernsprecher 17089-17092. Anzeii LbonnementisÄnna-me in der ÄeschSftSstelle Leipzig, Johannisgalse 8, alle» Filialen, sowie in Berlin, UlNtrtnh, «nzeigem»ei»: auSW. gnlerent M.270.—. Sonderpreis«: Famtltenav,. v. Priu. die mw-Ztile M. 30.-. Gelegenheits-Anzeigen tpriv. Amur) nut' Liellenangedote, die wm-Zeile M. 75.-, Stellengesuche die mw-Zcilc M> SO—,amtl. Bekanntmachungen. roppel-wm-Zeile M. 300.—. im auSw. M.540.—. 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Wollte man die heutige in Paris herrschende Stimmung auf eine kurze Formel bringen, so müßte sie lauten: »Ls gilt jetzt, alle Kräfte, die politischen und die wirtschaftlichen, zu sammeln für die bevorstehende Auseinandersetzung mit Deutschland, gegebenenfalls auch mit England." Ze nachdem man den Ausdruck »Auseinander- setzung" in diesem oder jenem Sinne deutet, be findet man sich in dem einen oder in dem andern der beiden großen Heerlager, die sich jetzt ziemlich genau abzugrenzen beginnen. Der bloo natäonsl erwartet, erhofft nach wie vor die völlige und bedingungslose Unter werfung Deutschlands. Sein Wortführer ist in diesem Augenblicke eher Tardie ullls Poin- carä, weil dieser, wie es heißt, „gegenwärtig zu viel Rücksichten nehmen müsse". Rücksichten auf wen? Nun, ohne Zweifel: auf gewisse Kreise der Schwerindustrie. Einige sehr einflußreiche Aktionäre mit Sitz in Kammer und Senat, die sich durch die wirtschaftliche Unergiebigkeit der Ruhraktion besonders schwer geschädigt sehen, drängen stürmisch auf Verhandlungen mit Deutschland, damit dem unerträglichen Zustand ein Ende gemacht werde. Die Dinge stehen nun so, daß der nationale Block, der ohnehin seine Positionen in den nächsten großen Wahlen außer ordentlich gefährdet sieht, der finanziellen Hilfe gerade dieser schwerreichen Leute dringend bedarf al» seiner stärksten Waffe gegenüber der geistigen Uebermacht seiner Gegner. Er wird sich deshalb hüten, durch allzu große öffentlich bekundete Un- Versöhnlichkeit diese seine auf ihre Interessen be dachten Anhänger unnötig in eine andere Stel lung zu drängen. Poincare würde den Block in seiner Gesamtheit verpflichten,- Tardieu spricht nur im Auftrage einer genau umgrenzten Schar: und somit wettert dieser in den stärksten Aus drücken gegen jedes Entgegenkommen, während jener schweigt und nach Brüssel fährt, die etwas wurmstichig gewordene Front wieder auszu bessern. »Auseinandersetzung" mit Deutschland sagen auch die anderen, die reinen Wirtschaftler und „Realpolitiker, und meinen damit: Verhandlun gen, durch die sich ein mockus vivencki ergeben kann. Mer auch hier begegnen wir sofort zwei verschiedenen Strömungen, die methodisch ent gegengesetzte Wege verfolgen. Wortführer der einen ist in den letzten Tagen Millet gewesen, dessen ausgezeichnete Beziehungen »um Präsiden ten der Republik und den Wirtschaftsverständigen fden gewesenen) der Reparationskommission be kannt sind. Sein „Friedensplan" hat berechtig tes Auflehen erregt, obwohl wir in ihm wohl mehr eine interessante Anregung, allenfalls noch ein Symptom für eine gewisse Geistesverfassung zu erblicken haben denn ein auf festen mate riellen Unterlagen ruhendes positives System. In den letzten Stunden wird noch eine andere Lesart bekannt: Diejenigen in Deutschland, die „guten Willens" sind — ich höre, daß man dazu"- nach der letzten Reichstagsdebatte auch Luno und Stresemann rechnet — sollen den Eindruck er halten, daß auch Frankreich an der Lösung ver gegenwärtigen Krise mitarbeitet, nicht nur nega tiv durch das destruktive militärische Gebaren an der Ruhr, sondern auch positiv durch Ausarbei tung von bestimmten Richtlinien, die an dem Tage, wo Deutschland seine Vorschläge unter breitet, eine wichtige Rolle zu spielen berufen . seien. In den Reihen dieser Gruppe müssen wir die Leute suchen, gegen die sich dor Ausspruch B o - nar Law im Unterhaus richtete, demgemäß England einer einseitigen deutsch-französischen Verständigung, die eine Abänderung des Ver- sailler Paktes in sich schlösse, nicht tatenlos gegen überstehen könne. Es heißt, daß inbesonders Mittet in seinen Veröffentlichungen, die schon mehr den Charakter von Enthüllungen an- nehmen, weiterfahren wird, um den Beweis zu versuchen, daß England nicht zum ersten Dkale einer beginnenden deutsch-franröfischen Verstän digung hindernd in den Weg tritt. Auf die Ent wicklung dieses Duells, dessen Wichtigkeit in der gegenwärtigen Krise unverkenbar ist und dar mehr mit versteckten Andeutungen als mit offenen Darlegungen ausgefochten wird, darf man ge spannt sein. Die andere Strömung innerhalb der „Ver- ständigungspartei" glaubt an die Möglichkeit eines zweiten Versailles durch Verwertung der bitteren Erfahrungen, Hitz «ährend nunmehr vier Jahren gemacht wurden. Im allgemeinen ist auch sie der Ansicht, daß dem endgültigen Pakt Be ratungen zwischen den beiden Hauptbeteiligten, Deutschland und Frankreich, vorhergehen müßten, allerdings unter vollster Billigung nicht nur Englands, sondern auch der anderen Interessen ten, Belgien, Italien, die Tschechoslowakei, Iugo- slawien. Wäre erst die deutsch-französische Diffe renz durch die Festsetzung einer bestimmten Re- parationssumme, die den Aufbau der kriegszer störten Gebiete garantierte, ferner durch von Deutschland freiwillig angebotene Garan ¬ tien und Sicherungen geschlichtet, so ließen sich leicht Mittel und Wege finden, um auf fester Grundlage einen dauerirden Verstau di. gungsfrieden aufzubauen. Da sich seit etwa einer Woche Vie breite Deffent- lichkeit all dieser chaotischen Tendenzen zu aus giebigster Erörterung bemächtigt hat, begreift man den tollen Wirbel, in dem Gerücht und Wirk lichkeit durcheinandcrschwirren. Eine Prognose ist schwerer zu geben denn je. Im allgemeinen aber ist die Lage weniger hoffnungslos "als noch vor Tagen. Bluttaten im Ruhrrevier Französische Offiziere in Buer ermordet — Voreilige Straf maßnahmen — Ausschreitungen des Militärs Buer, 12. März. sEigeuer Drahtbericht des Leipziger Tage blattes.) An der vergangenen Rächt find Durch Vic französischen Wachtposten drei De uts ch e ge t S tet worden, unv zwar zwei Zivilpersonen nnv ein Krimi nalbeamter. Den Getöteten waren anscheinend Vie Bestimmungen des verschärften Belagerungszustandes nicht bekannt, die gestern erlassen wordeu sind. Die beiden Zivilisten kamen von ausserhalb »ach Buer und wurden von einem französischen Soldaten ohne weiteres erschossen, da sie sich nach 7 Uhr abends noch aus der Strasse sehen liehen. Der Kriminalität, re ist im Rathaus erschlagen worden, das noch von den Franzosen besetzt gehalten wird. KiULclhciten sind noch nicht bekannt. Diese Bluttaten der Franzosen haben folgend« j Vorgeschichte: In der Nacht zum Sonntag wurden in Buer.zwei französische Offiziere cm der -Ecke der Hamm- und Hochstraße ermordet aufgefunden. Der eine der beiden Ermordeten war von rückwärts erschoßen, der andere erstochen worden. Da die Täter unerkannt geflohen waren, hatte die französische Besatzungsbehörde nichts Eiligeres zu tun, als sofort den verschärften Delage- rungszustand zu verhängen und die streng sten Strafmaßnahmen zu ergreifen. Der Bürgermeister und zwei hervorragende Bürger der Stadt wurden verhaftet und als Gciseln bis zur Ermittlung der Täter sortgeführt. Alle Wirtschaften, Kaffeehäuser und Kinos wurden bis auf weiteres geschloffen. Aus der Kirche kommende Bürger wur den von Trupps bewaffneter Franzosen auseinander- gejagt, mit Kolbenstoßen und Reitpeitschen übel zu gerichtet und gezwungen, Plakate anzukleben, die die französischen Repressalien ankündigten. Da die Pla kate von der erregten Bevölkerung fast sämtlich wieder abgerissen wurden, verhafteten die Franzosen ein« Reihe von Bürgern, nahmen ihnen die Pässe ab und befahlen ihnen, die ganze Nacht bei den neu angeklebtcn Plakaten Wache zu stehen. Für den Fall, daß die Plakate trotzdem abgerissen würden, sollten die. Zivilpersonen erschossen werden. - Die Stadt Buer selbst muß vorläufig 100 Millionen Mark Buße zahlen unter dem Vorbehalt der Strafver schärfung, falls dis Täter nicht ermittelt würden. Die Stadt wurde nach außen streng abgesperrt, die Post besetzt und jedweder Verkehr auf den Straßen nach 7 Uhr abends streng verboten. Verlautete bereits bei«; ersten Eintreffen der Nachricht von der Ermordung der beiden französischen Offiziere, daß die Täter keine Deutschen seien, sondern die französischen Burschen der Ermor- deten — nach anderer Lesart sollten es zwei Belgier sein, die mit den Offizieren in Streit geraten waren —, so haben die bisherigen deutschen Ermittlungen dieses bestätigt. Wenigstens sind die beiden Offiziersburschen flüchtig, und die Stadtver waltung versichert, daß ein Deutscher bestimmt nicht als Täter in Frage komme. Trotzdem setzen dis Franzosen ihre Schreckensherrschaft aber fort. Monsieur Kllize von unserem Wiener Mitarbeiter i 6c. Wien, 10. März. Wieder einmal taucht der 9!ame des Herrn Allizö in der breiten Oeftcntlichkeit auf-, diesmal im Zu- sammenhang mit einer offenbar sehr ungeschickt in szenierten Putschaffäre in Bayern. Wie weit Herr 2Ulizä, derzeit Botschafter sser französischen Repiüblik in Bern, sich mir Lenken wie Professor Fuchs oder Rechtsrat Dr. Kühles eingelassen hat, ist wohl heute noch nicht geklärt. Aber der angebliche Plan einer süddeutschen katholischen Monarchie, gebildet durch Zusammenschluß von Bayern und Oesterreich, ist un leugbar Allizäschcs Konzept. Monsieur Allizö mar- nom April 1010 bis April 1020 außerordentlicher (Gesandter und bevollmächtigter Minister der franzö sischen Republik in Wien. Während dieser zwölf Monate war er in der Wiener Presse die meist genannte diplomatische Persönlichkeit. Er schwebte hier gewissermaßen wie der Geist über den Wassern. Als im Jahre 191V die österreichische Friedensdcle- gation unter Führung des Herrn Renner die Reise noch Saint Germain antrat, erschien Herr Allizä mit seinem strahlendsten Lächeln auf dem Westbahnhof und ver. sicherte noch einmal, daß diese lieben, braven Oester reicher bestimmt einen glänzenden Friedcnsvcrtrag mit nach Hause bringen würden. lind es gab damals nicht wenig Leute, die ihm dos aufs Wort glaubten. Die Kunst des Herrn Allizö bestand eben darin, nicht nur Versprechungen itber Versprechungen zu machen, das können auch andere Diplomaten, sondern auch Leute zu finden, die ihm diese Versprechungen glaubten und die ihm auf diese Versprechungen herein fielen. Was hatte Herr Allizu in den zwölf Monaten seines Wiener Aufenthalts den Ocsterreichrrn nicht alles versprochen, von einem glänzenden Friedens, schluß bis zu den opulentesten Krediten. So schuf er,sich.das Milieu, in dem er die Eisen für seine Po litik '»schmiedete. Herr Allizö gehörte - zwar seiner Rubrizierung nach zur „alten diplomatischen Schule", aber in Oesterreich hielt er es offenbar nicht für nötig, aus seinem Herzen eine Mördergrube zu machen, und so offenbarte er seine politischen Tendenzen mit einer lächelnden Offenherzigkeit, die beinahe zynisch zu nennen war. Er schwamm ganz im Fahrwasser seines Herrn und Meisters Poincare. Seine Hauptaufgabe sah er in dem Kampf gegen den Anschluß Deutsch österreichs an Deutschland. Ader im Gegensatz zu anderen französischen Staatsmännern täuschte er sich nicht über die Lcbensunfähigkeit des in Saint Germain geschaffenen Krüppelstaates Oesterreich, wenn ihm nicht andere Anschlußmöglichkeiten geschaffen würden. Und so wurde er zuerst der Herold und Anwalt der Idee der Donausöderation, mit der ec in Oesterreick) silbst gar manche Gegenliebe, besonders in Indu- sttikllenkreisen, fand, die aber an der kategorischen Ablehnung der anderen Nachfolgestaaten scheiterte. parir wütet — gegen die „deutschen" Gffiziersmörver Sig «n er Drahtd«ril»idr» Leipzig er Tageblatte» , Pari», 12. März. Eharakteristisch ist die wütende Hetze, mit der die französische Presse die Nachrichte von der Er mordung der französischen Offiziere in Buer kom mentiert. Zunächst ist es für die gesamte Pariser Presse unzweifelhaft, daß Deutsche die Täter sind, und so geben sich die Blätter uneingeschränkt Wut ausbrüchen und Drohungen gegen Deutschland hin. Selbst gemäßigte Zeitungen fordern die Regierung auf, diese Mordtat unbarmherzig zu rächen und eventuell die standrechtliche Erschießung von Geis eln anzuordnen. Sogar die sonst vor- sichtige linksdemokratische Ere Nouvelle bezeichnet die Ermordung der beiden Franzosen als eine Folge der Politik des Reichskanzlers. Dos Echo de Paris be nutz die Gelegenheit, Poincare eins auszuwischen, indem es erklärt, für die angekündigten Sanktionen seien viel mehr Truppen erforderlich, alls sich gegen wärtig im Ruhrgebiet befinden, und es scheine als größter Wahnsinn, das Poincare vor acht Tagen noch erklärt habe, die Iahresklafle 1921 am 1^ April in die Heimat zu entlassen. Die meisten Plätter äußern die Hoffnung daß Poinear- in Brüssel, wohin der Ministerpräsident heute früh 8 Uhr abgereist ist, mit Belgien eine Verschärfung der Besetzung s- metho d« im Ruhrgebiet vereinbaren wird. Auch Poi» ear « konnte es sich nicht versagen, in einer Red«, die er am Sonntag auf einem Bankett de, Kriegerverein« der früheren Jäger zu Fuß hielt, zu äußern: »Da« Verbrechen, da« begangen woechnp ist, wird unerbittlich bestraft und die Opstr werden gerächt werden. Ich werde morgen mit General DegvnKe zufammtz^trefftn uDst M ihm untersuchen, ob alle Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Umtriebe der nationalistischen deutschen Verbände getroffen worden sind. Wir werden auch alle Maß nahmen und alle Sanktionen ins Auge fassen, die getroffen werden sollen." * Der französische Kriegsministcr Maginot, der zurzeit im Ruhrgebiet weilt, war am Sonntag auch in Buer und hat die beiden ermordeten fran zösischen Offiziere mit dem Kreuz der Ehrenlegion geschmückt. Mordtaten auch in Dortmund Eigener Trahlbcrickit de« Leipziger Tageblatte« Dortmung, 12. März. Ein folgenschwerer Zusammenstoss -wi schen Deutschen unv Franzosen ereignete sich gestern abend in einer hiesigen Gast wirtschaft, deren Besitzer franröstsche« Soldaten die Abgabe von alkoholischen Getränten verweigerte («inem anwesen den deutschen Kriminalkommissar gelang es, den Streit im Lokal selbst -n schlichten. <sir wurde aber auf der Strasse fortgesetzt, wo ein Trupp zur Verstärkung heran eilender fran-iistscher Soldaten mehrere Schüsse stuf die Deutschen abgab, durch die ei« Arbeiter durch einen Bauchschuss getütet und vier weitere Zivilisten, darunter der Kriminalkommissar, schwer verletzt worden find. ..cs er dieses sein zärtlich gehegtes Steckenpferd rn politisch ernsten Kreisen nicht mehr aufzäumen konnte, verfiel er auf eine andere, noch kühnere Idee. Er wollte den Anschlußteufel durch den Beelzebub eines engeren österreichisch-bayerischen Zusammen, schlusses im Rahmen einer großen süddeutschen katho. lischen Monarchie mit der Spitze gegen das protestan tische Norddcutfchland austreiben. Man erinnert sich der Phasen, die diese Idee durchgemacht hat. Schon im Jahre 1920 konnten wir interessante Einzelheiten zur separatistischen Bewegung in Bayern veröffent lichen. Diese Bewegung wurde durch die politische Propagandaabteilung im französischen Minister präsidium, die „Union ck'oxpsv«ion nntionsl«'' or- gcmisiert, der französische Gesandte in München Darü erhielt bedeutende Kredite zur Verfügung, zugleich mit geheimen Instruktionen zur Organisierung von Pro- pogandazentren. Als solches wurde der Salon des Malers Franz Roubaud genannt, der Franzose von Geburt, seit Kriegsbeginn in Bayern naturalisier! war. Ferner wurde die Tätigkeit einer Gräfin Höllenstein hervorgehoben, einer geborenen Russin Aputkin, die mit dem Chef der französischen Propa ganda in der Schweiz, Grafen Martinprey, enge Fühlung unterhielt. Auch eine Baronin Olga Stacke!- berg, deren verstorbener Vater Deutschbalte war, und deren Mutter der bekannten russischen Familie Golo win ungestörte, wurde al« in Diensten der Pariser „kxMnsion ustionLle" stehend bezeichnet. Herr Allizö aber saß inzwischen als französischer Botschafter in Bern, wo die Fäden aller frgnzösischen Machen» schäften zuiammenfiossen. Sollte er jetzt wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben hoben? Der Partei sag der russischen kam. muuistischen Partei ist nach einer Meldung Di« Franzosen haben über den nördlich der Lippe gelegenen Stadtteil von Lüne den verschärften Belagerungszustand verhängt, angeblich weil von unbekannten Tätern ans einen sranzöfisthen Apsten geschossen woxdrn sei.