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if Anzeiger für Hohenstein GrustMai, Oberinnsmitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Kernsdorf, 'o kWNl Sonntag, den 14. Juli 1901 51. Jahrgang. 1 Nr. 162 Konderrng zu trmiiWltN Pmtzeii m kpmitz m S8. Inti Königliches Amtsgericht L. 14/00 Nr. 25. ?! Konkursmafle-Uersteigerung WMk Poituielltm. Liebers. »iMWAM * Zwickau und Glauchau, am 8. Juli 1901. KöniMt Strchli- und Wer-BWchtktiüli. Lempe. Finger leichter verletzt; er wurde ebenfalls dem Kran kenhause übergeben. — Waldenburg. Im benachbarten Brauns dorf steht bei Herrn Gutsbesitzer Baier ein zwei Jahre alter sprungfähiger Ziegenbock, welcher seit einem , Vierteljahr auf 2 Strichen, die sich allmählich auSge- bildet haben, gemolken werden kann. Die Milch läßt an Nährwerth nichts zu wünschen übrig. Wegen dieser seltenen Eigenschaft beabsichtigt eine Menagerie den Bock anzukaufen. — Wie die „Leip;. VolkSztg." meldet, sind am mehreren Gruben des Zivitkaner Reviers Lohnre- ducirungen seitens der Werkverwaltungen vorgenommen worden. — Zwickau, 11. Juli. Nachdem erst unlängst der Oberkellner eines hiesigen Hotels mit einer Summe von 2800 Mark flüchtig geworden, ist gestern wieder ein ähnlicher Fall vorgekommen. Der zweite Kellner eines hiesigen Gasthofes, ein 18jähriger Bursche, wurde von seinem Arbeitgeber mit einem Betrage von mehr als 200 Mk. zur Post geschickt, zahlte aber die Summe nicht ein, sondern verschwand damit. Bis jetzt ist man seiner noch nicht habhast geworden. — Werdau, 13. Juli. Der Zusammenbruch der Spinnereimaschinenfabrik von Popp ist nun doch wider Erwarten erfolgt. Ueber genannte Firma ist gestern Nachmittag das Concursverfahren eröffnet worden. Der frühere Direktor Moritz Hennig wurde verhaftet. Hennig hat sich selbst gestellt, während die Verhaftung des Direktors Max Teichmann bisher nicht erfolgen konnte. Die Entlohnung der bei der Firma beschäftigten Arbeiter, über dreihundert, dürste heute Abend erfolgen. — Im Februar dieses Jahres kam im Reichs tag ein DuellfaN, der sich beim sächsische« Ar tillerie-Regiment Nr. 12 in Metz abgespielt hat, zur Sprache. Ein Dementi ist nach der damaligen kurzen Erwähnung nicht erfolgt. Jetzt theilt die „Straßb. Bürgerztg." den Fall mit allen Einzelheiten mir. Das Blatt schreibt: „Bei dem sächs. Artillerie- Regiment Nr. 12 stand bis zum vorigen Herbst der Oberleutnant H. Der Offizier hatte eine vollkommen tadellose Conduite; er war sür China in Aussicht ge nommen und stand bei allen Ehren und Vergünstig- ungen, die das Regiment zu vergeben hat, obenan. In etwa zwei Jahren hatte er die Beförderung zum Hauptmann zu erwarten. Im vorigen Sommer war beim Regiment ein junger Leutnant eingestellt, welcher die fatale Eigenheit hatte, in der Betrunkenheit alle Selbstbeherrschung und gänzlich den Verstand zu ver lieren. Bei einem Liebesmahl betrank sich der junge Mann wieder sinnlos und wurde, wie das üblich ist, in einer Kiste in die „Leichenkammer" getragen, wie man das für solche Fälle reservirte Zimmer scherzend benennt. Gerade als die Kiste niedergesetzt wurde, fuhr der Betrunkene aus seinem Taumel ein wenig auf und traf den Oberleutnant H. mit einem Schlage am Kopfe. Weil es bisher allgemein üblich gewesen Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 13. Juli 1901 aNttheUungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honorirt. — Wie hoch die Steuerzuschläge, die von 1902 ab in Sachsen eintreten sollen, sein werden, kann heute, da die Endziffern des Etats für 1902/3 erst in einigen Mo naten sich feststellen lassen, noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden. Jedenfalls werden sie, wie vorläufige Schätzungen ergeben haben, in Folge der Zunahme der Staatsschulden, des Rückganges der Eisenbahnrente und in Folge der Nothwendigkeit, endlich einmal mit der Ge währung von Wohnungsgeldzuschüssen an die Beamten Ernst zu machen, erheblich sein. Werden sie doch von verschiedenen Seilen, u. A. auch von dem als finan; politische Kapazität geltenden Abgeordneten Gontard auf ^etwa 50 Prozent geschätzt. — So sagt der „Sachken- Spiegel." Wir glauben jedoch, daß eine ^Steigerung um 50 Prozent nicht zu 'ürchten ist, da viele Abgeordnete inzwischen der Ansicht geworden sind, daß eine Zeit, in der das Gewerbe unter schwerem Druck liegt, die Land- wirthschaft durch eine schlechte Ernte hart betroffen wird und die Steuerkraft der Bevölkerung sinkt, zur Einführ ung von Wohnungsgeldzuschüffen für Beamte ganz un geeignet ist. — Militäranwärter und Postfiskus. Der Prozeß der Militäranwärter gegen die Reichspost wegen zu ge ringer Tagegelder ist nunmehr in der obersten Instanz für die ersteren entschieden. Den Militäranwärtern wur den als „Beihilfe zum Lebensunterhalt" 2,25 bis 2,75 Mk. täglich gewährt, während ihnen Dreivierte! des Mindestgehaltes ihrer demnächstigen Stellung und ein Wohnungsgeldzuschuß zustand, wie den Anwärtern von den Regimentern bekannt gegeben worden war. Diese Angelegenheit greift bis auf das Jahr 1882 zurück. Nachdem nun einige Militäranwärter die Berechtigung ihrer Ansprüche durckgedrückt haben, hat sich die Post behörde bereit erklärt, die übrigen einschlägigen Forder ungen ohne weiteres zu begleichen. Die zu wenig ge zahlten Gelder werden den Beamten für die ersten 10 Jahre mit 4, für die spätere Zeit mit 3 Prozent ver- < zinst. Manche Beamte erhalten bis zu 800 Mk. Zu wünschen wäre, daß auch den Wittwen und Kindern bereits verstorbener Anwärter die Guthaben ausqezahlt würden. — Der Wasserstand der Elbe ist infolge der an haltenden Trockenheit sehr zurückzegangen, sodaß die Schifffahrt mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpsen hat Mäßig tiefgehende Frachtkähne können nur noch mit halber Ladung fahren. Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. EgMen, Hüttengrund u. s. w Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters Richard Paul Ebert in Oberlungwih-Hüttengrunb wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben Hoheusteiu-Erustthal, den 11. Juli 1901. Auf Abbruch verkauft wird in Wüsteubrand das Postenhäukchen Nr. 50c am Uebergange des Gemeindeweges von Wüstenbrand nach Oberlungwitz. Die Bed ngungen sind bei der unterzeichneten Dienststelle einzusehen. Schristliche Angebote sind bis zum 18. Juli 1901 versiegelt und mit der Auf schrift „Angebot auf Gebäudeabbruch" hierher cinzusenden. W. WnWk-Vaubulm ßoheaßtis-b. Nächsten Donnerstag, den 18. Juli a. e. von Vormittag 9 Uhr an sollen die zur Konkursmasse des Schankwirths und Materialwaarenhändlers Friedrich Hermann Krekitbmar in La«g-nchursd-rf gehörigen Schankutenstlien, 1 Billard, vterapparat rafeln Tische Stühle, Glas und Porzellan, Cigarren, Ausschnitt- und Materialtvaaren, sowie 1 Hom. Apotheke, fast vollständig, meistbietend versteigert werden. Die Versteigerung findet im Hause des Gemeinschuldners „Restauration zur Bleibe" statt. Waldenburg, Sachsen, Der Konkursverwalter. den 12. Juli 1901. C. Oscar Schütze. Bekanntmachung. Montag, den 15. Juli, Einnahme des II. Termins Gemeindcaulagen und zwar Vormittags von 9 bis 12 Uhr in Röders ReftauraNou, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr in der Gemeindeexpedition. Hermsdorf, den 12. Juli 1901. Der Gemeindevorttaud. Müller. Erscheint reden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,55 durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus — Die H e i d el b e e r e r n t e, die alljährlich bet günstigem Ausfall einen guten Verdienst sür die ärmere Landbevölkerung bringt, ist in diesem Jahre eine äußerst geringe. Die Beeren können nur ver einzelt gesammelt werden und wird das Liter jetzt mit 24—26 Pfg. verkauft. — Die Heuernte ist im Vogtlande dank der stetig guten Witterung beendet und im ganzen glatt von statten gegangen. Das Ergebniß ist ein äußerst zufriedenstellendes. — Zur Unterstützung evangelischer Kirchenbauten in Böhmen hat der Centralverein der Gustav Adolf- Stiftung 400,000 Mark bewilligt. .— l)r. mock. Birnbaum in Leipzig ist ein Opfer seines Berufes geworden. Er hatte sich bei einer Entbindung eine Blutvergiftung zugezogen, der er nack- qualvollen Leiden erlag. — Limbach, 13. Juli. Heute Vormittag ge- riech auf hiesigem Bahnhofe der Güterbodenarbeiter M. von hier so unglücklich unter einen unvermuthet in Bewegung gesetzten Eisenahnwagen, daß ihm der Arm vollständig zermalmt wurde. Der bedauerns- werthe Schwerverletzte wurde dem hiesigen Stadt krankenhause zugeführt. — Ein weiterer bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich um dieselbe Zeit in einer hiesigen Schneidemühle. Dem Glasermstr. F. von hier wurden durch die Kreissäge der Zeige- und Mittel- finger der rechten Hand glatt abgetrennt und die übrigen Inserate nehmen außer oer Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. 4»° Borm. und zurück ab Hauptbahnhof Dresden 9" Nachm. Fahrkartttlf^lll Tage giltig. Schluß des Verkaufs Sonnabend, 27. Juli abends 8 Uhr. Näheres ist aus den Aushängen aus den Stationen zu ersehen. K Generaldir. d. Sächs. Staatseisenbahnen. Sandau lieserungs-Berdingung Die Anlieferung des für die fiskalischen Straßen im Bezirke der Bauverwalterei Glauchau zum Bedecken der Massenschüttungen und zur Unterhaltung der Fußwege erforderlichen Materials soll auf die Jahre 1902 bis mit 1907 verdungen werden und fordern Unterzeichnete zu Angeboten hierdurch auf. Die Bedingungen liegen bei den unterzeichneten Behörden, sowie bei den Herren Amtsstraßen meistern Weiße in Glauchau und Grunert in Lichtenstein, welche auch über die einzelnen Straßentrakte nähere Auskunft ertheilen, zur Einsicht aus. Die Angebote, welche sich aus einzelne oder mehrere Trakte erstrecken können und die Bezeichnung der Bezugsortes und des Preises für 1 Kubikmeter zu enthalten haben, sind mit der Aufschrift „Sand- anlieferung" versehen, portofrei und verschlossen nebst Materialprober bis Freitag, den 26. Juli dss. Js. vormittags >/z11 Uhr bei der mitunterzeichneten Bauverwalterei, zu welcher Zeit daselbst die Eröffnung der Angebote in Gegenwart der etwa erschienenen Bewerber erfolgen wird, einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung der Angebote wird Vorbehalten. Die Bewerber bleiben an ihre Gebote bis zum 24. August 1901 gebunden und haben solche als abgelehnt zu betrachten, wenn ihnen bis dahin keine Nachricht zugeht. ist, in Fällen sinnloser Trunkenheit derartige Ge schichten mit einer Entschuldigung am anderen Tage zu erledigen, legte Niemand Gewicht auf den Vorgang/ Es wurde ruhig weiter getafelt. Am andern Morgen schickte der Oberleutnant H. einen Kameraden, welcher dem Ehrenrath des Regiments angehörte, zu dem Manne mit dem Auftrage, sich zunächst zu vergewissern, ob jener sich des Vorganges noch erinnere, und weiter ihm zu sagen, daß die Sache dem Ehrenrath unter breitet werden solle. Der junge Mensch wußte nicht- von der ganzen Geschichte, stürzte aber sofort zum Oberleutnant H. und bat diesen um Entschuldigung. Der Eh'enrath deS Regiments, der trotzdem um sein Votum angegangen wurde, entschied einstimmig, daß sich Oberleutnant H. korrekt benommen habe, daß die Geschichte mit der Entschuldigung erledigt und dem jungen Leutnant X. eine Rüge zu ertheilen sei. Die Entscheidung wurde vom RegimentS-Kommandeur dem kommandirenden General v. Treitschke in Leipzig un terbreitet. Der General erwirkte eine Ordre de- Mr das Königliche Amtsgericht mrd de» Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Ovgcrrr aller tVerneinöesVerwaltrrrrgerr der urnliegerrdeir Ortfclzcrfiterr Kchnsttiim AMlillkchk. Bei der gemäß des Tilgungsplanes ersolgten Ausloosung von Schuldscheinen der 3l/, o/, Anleihe vom Jahre 1886 sind auf das laufende Jahr Lit. Nr. 5 zu 1309 Mk., - 8 - 99 - 1900 - - O - 213 und 232 zu je 309 Mk. gezogen worden. Die Auszahlung der aus vorerwähnte Schuldscheine entfallenden Beträge erfolgt gegen Rückgabe dieser Scheine nebst den dazu gehörigen Zinsbogen vom 31. Dezember d. I. ab bei der hiesigen Stadtkasse. Mit diesem Tage hört die Verzinsung der be reffenden Kapitalbeträge auf. Von den zur Rückzahlung für Ende des Jahres 1900 ausgeloosten Schuldscheinen der vorbe merkten Anleihe sind die Schuldscheine Lit. L Nr. 186 und 299 über je 300 Mk. noch nicht eingelöst worden, weshalb die Inhaber wiederholt zur Einlösung aufgefordert werden. Hohenstein-Ernstthal, den 28. Juni 1901. Der Stadtrath. Or. Polster, B ü r g e r m e i st e r.