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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050624028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-24
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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oird de« Selen, «, Dresden nud Uw-edml- a» Lage nach« barü» alt Ab-i»d-ru»Sgab- zuckstrNt. wahrend es die Post-Abonnenten a« Morgen w einer Lejawtaus-abe «halten. LerugLgedüdr: I sHlM«»«» Ittl »«Nck »»x, »Z a, »mav >md ««ta»» nur rin» S>. durck» au»«Srit,«»om- - , « b« , «» »o M. M«alt««r tzukrllm» dir» di« «-«»«t. «oblitBeKell«»,. i«Nu». I«G «it rntivrechrntum Sulchiav- « a«»ru«»llcr «ttitel». On»tnal- «tNeilunurn nur «U drutlicher Q«»tlr»an,»t« I.Dre«d. «-Lr.') «ulilll, R-lbtr«,»», Lonorar- au'vrüt« blrtdrn unbrrüiNichliit! «veriouit« Manulkrwte «ad« «Li auidrwadrt. »»l»«ra«m»dr»is»: «»chrlchte» »,«»»«» HegvLLn-eL 188b N«vlao von Aiepsch L Uotchavdt. Inreigen-carif. »inadmr v«, Unkü»di,»n,«u dit »MmiNa,« s Ubr. So»», uub Neierlai» »ui Manrnsirad« « von II bi» '/«l Udr Die Uvalti,« Grund- »eile <«. I Gilden» « Pig.. 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Statthalter Alexejeff ist unter Ent- Hebung von diesem Posten, jedoch unter Belastung in seiner «Stellung al» Generaladjutant in den RcichSrat berufen -worden. — Der Minister de» Innern hat die Herausgabe der Zeitung ,,R u ß" für einen Monat verboten. — Der Statthalter des Kaukasus bezeichnet in seinem Telegramm an den Minister de» Jauern die über die Vorgänge in Eriwan verbreiteten Privattelegramme al» der Wahrheit widersprechend. Es herrsche dort wieder Ruhe. Nur in den Dörfern sei die Stimmung noch gespannt. Petersburg. Nach den am 21- Juni bestätigten Be- stimmungen über den ncnerrichteten Landesverteidi- aung»rat,zu besten Vorsitzenden, wie bereits gemeldet, Groß- türst Nikolaus Nikolajewitsch ernannt worden ist, und dem der Kriegsminister, der Marineminister, die Chefs des Generalstabes und deS Marinehauptstabes und die Generalinspekteure der gattungen angehören, hat der Landesverteidi- leabnahmen bezüglich der Entwicklung der Mi- russischen Waffen^ gungsrot über litärmacht entsprechend den gegebenen politischen Ausgaben Ruh- land», sowie über Vorschläge de» Kriegsministers und des Marineminister» für den Fall eines Krieges zu beraten, ferner die Durchführung der für die Landesverteidigung angeordneten Maßnahmen zu beaufsichtigen und über Meinungsverschieden heiten in Fragen der Landesverteidigung zu entscheiden. Madrid. Der König hat folgendes Ministerium bestätigt: Präsidium: Montero Rio», Inneres: Garcia Pietro, Auswärtiges: Saint Roman, Finanzen: Urzaiz, Krieg: Wepler, Marine: Villanueva, Ackerbau: Romanones, Justiz: Pena und Unterricht: Mellado. Williamstown. In einer Rede, welche Präsident Roosevelt im hiesigen William-College hielt, führte er aus, er würde lieber sehen, daß die Ration die Monroedoktrin uqd beit Panamokanal anfgebe, als daß sie zwar auf der 'Monroe doktrin und dem Bau des Panamakanals verharre, sich aber weitere, für die einzigen Mittel zu sorgen, welche das Volk mit dem .... . „ . „ aufhören, darnach zu streben, eine große Nation zu sein. Washington. Nach hier eingeganacnen amtlichen Mit- teilungen hat Präsident Castro in einem Dekret vom 22. Mai bestimmt, daß in Ca re nero, 75 Meilen östlich von La Äuayra, ein Zollhaus errichtet werden soll. Die Nach richt hat hier lebhaftes Interesse erregt in Anbetracht der Tat sache, daß durch die Errichtung eines weiteren Zollhauses die den Gläubiaermächten verpfändeten Zölle von La Guayra wesent lich herabgesetzt werden dürften. LerMcheS nnv Sächsisches. Dresden, 23 Juni. —* Se. Majestät derÄönig ist heute vormittag 10,56 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge von Straßburg inMetz eingetroffen zum Besuche des sächsischen guß-Artilleric-Regi- mentS Nr. 12. Zum Empfange hatten sich am Bahnhöfe ein gefunden der den beurlaubten Gouverneur vertretende Kom mandant von Metz, General v. Dresky, die gesamte Generalität, der Kommandeur des sächsischen Fußartillerie-Regiments Nr. 12, der als Ordonnanzoffizier des Königs während dessen Aufent halts in Metz befohlene Hauptmann Rösler, der Bezirks präsident von Lothringen, der Bürgermeister von Metz, der Polizeipräsident Baumbach u. a. Nachdem der König seinem Wagen entstiegen tvar, begrüßte er die erschienenen Herren. In Kunst und Wissenschaft. s* DaS Sommcr-Konzert des „Dresdner Orpheus", das gestern im Linckeschen Bade abgehalten wurde, hatte eine mächtige Hörerschaft, gegen 2000 Personen angezogen, obwohl der Himmel ein nicht gerade allzugnädiges Gesicht zur Sache machte. Immer hin durften die Orpheiden von Glück sagen, denn wenn zeitweilig auch ein ziemlich frisches Rauschen durch die Wipfel ging und der Himmel mit Regen drohte, so blieb er und mit ihm das Publi kum doch standhalt in der guten Laune, sodaß alles zur allgemein sten Zufriedenheit verlaufen konnte. Der Chor, in der statt lichen Zahl von etwa 180 Sängern, leitete seine Vorträge mit Braunroths „So lang im deutschen Eichenwalde" ein, markig kraft- und schwungvoll gesungen, dem als außerordentlich wiri sames Gegenstück das zart lyrische „Schließe mir die Augen beide" von Kayl folgte — das letztere fast zu subtil in feigem Gefolge befanden sich General v. Altrock, Flügeladjaiant Obersllctznant v. Schönberg, der sächsische Kriegsnnnister von Hausen und dessen Adjutant. Ter König trug die große Uniform des sächsischen Fußartillerie-Negiments mit Generalsabzeichen. Braiisende Hochrufe begleiteten den König auf dem Wege über den Perron. Aus dem Bahnhofsplatze hatte der von der Post- halterci dem König zur Verfügung gestellte Wagen Aufstellung genommen. Auf seiner Fahrt zum Bezirkspräsidium wurde de, König vom Publikum mit brausenden tzochrusen empfangen. Di- Stadt ist prächtig geschmückt. —* In der Nacht zum 22. d. Mts. ist in Chemnitz Herr Amtsgerichtsrat Justizrat Dr. F ie dl e r gestorben, der von 1874 bis 1879 Bürgermeister der Stadt Wurzen und sodann bis 1888 Staatsanwalt beim Landgericht Bautzen war. —* Nach längerer Krankheit verstarb gestern der Direktor der Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerei A.-G., Herr Ludolf Nathanael Frotscher im 66. Lebensjahre. —* Zur Aendcrung des Stadtverordneten - Wahlrechts. Der Vermittlungsvorschlag, den Herr Oberbürgermeister Beutler, wie bereits mitgeteilt, ausgearbeitet hat, um das vom Rate und dem Vorstande und Rechtsausschusse des Stadt- verordneten-Kollegiums empfohlene Berutswahlsystem unter Ver wendung einiger Punkte des Krumbieaelschen Pluralsystemprojekts zu halten und neu einzubringen, enthält un einzelnen folgende Be stimmungen: Die Zahl der auf sechs Jahre zu wählenden Stadt- verordnten wird auf 84 festgesetzt, von denen die Hälfte je auf die Ansässigen und die Unansässigen entfällt. Alle zwei Jahre ist ein Drittel sowohl der ansässigen, wie der unansäsjigen Stadt verordneten durch Neuwahl zu ersetzen. Die Einteilung der Wahlberechtigten erfolgt nach Berufsständen, und zwar gehören der Abteilung ^ diejenigen an, welche keinerlei Be rus aüsüben und keiner der drei anderen Klaffen angehören flicht unterliegen; der AbteuungO die un Dienst bcflirdliä>«n öffentlichen unb nichtöffentlichen Beamten und Angestellten, die Geistlichen, die Lehrer an öffentlichen oder nichtöffentlichen Schulen, die Rechtsanwälte, die approbierten Aerzte und die Künstler: der Abteilung v sämtliche selbständigen Gewerbe- treibenden einschließlich der Selbständigen in Gärtnerei und Landwirtschaft. — In jeder Abteilung sollen nun ferner die- jenigen Burger, welche bei Aufstellung der Wahlliste bereits länger als 10 Jahre im Besitze -des Bürgerrechts sind, die 1. und die Bürger unter 10 Jahren die 2. Klasse 1 Ansässigen, 1 Nnansassigen: in Abteilung U die 1. und 2. Klasse nung i; die ebe»falls"ie 1 Ansässigen und 1 Unansäfsigen: in Abteilung 6 die Wahlberechtigten der 1. Klasse 3 Äniassig nchssiae und 3 Unan- , , sic .. setzuug der Klassen in Zukunft gestalten würde, ergibt sich aus nachstehender Tabelle nach dem Stande vom 1. Januar 1905: Das Bürgerrecht besitzen: Abteilung ^ Abteilung 8 Abteilung 6 Abteilung V 10 Jahre und darunter 1802 9568 9734 5962 über 10 Jahre 1718 810 3100 3519 Bürger im ganzen 3020 10373 I3I34 9511 a 26561 9477 3» 038 —* Die Hauptversammlung des nationalliberalen Landesvereins wird nächsten Sonntag, den 25. Juni, in Leipzig im großen Saale des „Hotel de Pologne" stattsiudcn und um 12 Uhr beginnen. Die Versammlung wird zunächst den Jahres- und Kassenbericht entgcgennehmen und dann über die Anträge aus Aendernng der Satzungen zu beraten haben. lieber diese Anträge hinaus geht ein Entwurf zu einer neuen Partei satzung, die im Anschluß an das in Dresden beschlossene All gemeine Organisationsstatut ansgcarbeitet wurde. Zum Schluß der Tagung ist ein Vortrag des Reichsgerichtsrats Dr. Sievers- Leipzia über die nationalliberale Partei und die Landtags- wah len vorgesehen, woran sich eine allgemeine Aussprache knüpfen wich. — In einer Sitzung deS „Deutschen Vereins für Schul- gesu nd h e i t s p fleg e" zu Stuttgart wurde in der vorigen Woche mit großer Mehrheit der Antrag eines Arztes an genommen. daß den Regierungen nahegelegt werden solle, die ärztliche ueberwachung aus sämtliche Schulen, auch auf die höheren Knaben- und Mädchenschulen, auszudehncu. Hierzu macht die freikonservative „Post" folgende, sehr beacht liche Ausführungen: „Dieser Beschluß ist zweifellos nur von Aerzten und Schulmännern gefaßt worden, ohne Zuziehung eines Faktors, der hierbei in erster Linie hätte Mitwirken müssen, nämlich der Eltern, deren Kinder man ärztlich über wachen will. Es soll hier durchaus nicht bestritten werden, daß die Sch-ulgesundheitspslege unter Umständen sehr nützlich sein kann, sie aber ohne weiteres auf alle Schulen auszudehnen, scheint uns unnötig und viel zu kostspielig zu sein. In der hessischen Zweiten Kammer zum Beispiel ist vor -mehreren Jahren geltend gemacht worden, daß man für Landgemeinden keine Schulärzte brauche. In früheren Jahrzehnten ist unsere Jugend auch ohne Schulgesundheitspslege gesund und kräftig gewesen. Vor allen Dingen ist z-u bestreiten, daß die Regie rungen, ohne die Schüler und deren Eltern zu fragen, ärztliche Untersuchungen der elfteren anordnen dürfen: rechtlich kann das unmöglich begründet werden. Solche Untersuchungen kenn zeichnen sich als Zwangsuntersuchungen und bedeuten einen schweren Eingriff in die persönliche Freiheit. Alle ärztlichen Zwangsunterjuchungen, wie sie z. B. von den Krankenkassen und beim Militär vorgenommen werden, sind für den, der davon betroffen wird, eine, peinliche Sache. Sie dürsten eigentlich nur von Männern vorgenommen werden, deren humane Gesinnung und deren Taktgefühl über allen Zweifel erhaben ist, und nur da in Anwendung kommen, wo es unbedingt nötig ist. Das Erziehungsrecht und die Pflege der leiblichen und geistigen Gesundheit des Kindes steht nur den Eltern zu, und wenn man Kinder ohne di« Einwilligung der Eltern ärztlich überwachen läßt, so liegt das nicht im Sinne einer freiheitlichen Entwicklung, sondern fuhrt zum Polizei- staate mit seiner die Rechte des Individuums nicht achten den Willkür. Man versetze sich nur in die Lage eines Heran wachsenden jungen Menschen, der mit einem körperlichen Defekte behaftet ist. Er wird ängstlich darauf bedacht sein, diesen Defekt vor seinen Mitschülern zu verbergen, und wird, wenn er durch eine rücksichtslose öffentliche Untersuchung gezwungen wird, seinen Fehler zu offenbaren, seelisch hart gequält werden. Ueber- hanpt droht die Agitation, die in der Gegenwart von manchen Aerzten betrieben wird, eine Gefahr für die Allgemeinheit zu werden. Beispielsweise hat ein Arzt vor zwei Jahren auf dcn- Äongrcß der Aerzte und Naturforscher zu Kassel den allerdings von ihm selbst als utopistisch bezeichneten Antrag gestellt, darauf hinzuwirlcn, daß regelmäßig alle erwachssnen Individuen staatlich angeordneten ärztlichen Unter suchungen unterworfen würden, um dadurch die Mittel an die Hand zu bekommen, die Volksgesundheit zu heben. Nötige man niemandem Wohltaten auf, die er nicht wünscht und nicht als solche ansiebt! Der ärztliche Beruf ist ein freier, wissen schaftlicher Beruf und genießt deshalb großes Ansehen, weil weitaus die meisten seiner Vertreter in echt humaner Gesinnung ihren schweren Pflichten Nachkommen. Wenn aber die Aerzte heute nach der Staatsgewalt rufen, um unter Mißachtung der persönlichen Freiheit auf den Staatsbürger und seine Familien angehörigen einzuwirken, so schaden sie dem eigenen Stande am allermeisten. In unserer Zeit, da die meisten Kranken kassen freie Arztwahl zulassen, können Eltern es nicht dulden, daß ihre Kinder anstatt von dem Hausarzte, der infolge fahre- langer Tätigkeit der Familie lieb und wert ist, von irgend einem anderen untersucht werden. Es ist wirklich dringend zu wünsche», daß sich die Lefsentlichkeit mit der Schulgesundheits- pflcge beschäftigt, ehe diese ausartet." Augen oeive von KlM folgte — das tetzlere last zu luvtit in seinem Gehalte, um in einem Gartenkonzert zur vollen Wirkung kommen zu können. Ganz vortrefflich am Platze war dagegen der Goldmarksche Chor: „Nicht rasten und nickst rosten", der geschickt und effektvoll die lebcnssprühende Stimmung des Scheffelschen Gedichtchens trifft. Einen Höhepunkt im Pro gramm bildeten im weiteren Verlause des Abends die prächti Volkslieder: „Der Soldat" von Silcher sschweizerischj, „A^e" von Böhme sböhmischs, „Liebesscherz" von Silcher sschwäbischj. Im Vorträge solcher populärer Chöre, die bei aller Kunst der Ausführung nach Natürlichkeit der Auffassung, nach Herz und Gemüt verlangen, die innerlich empfunden sein wollen im ganzen Zauber ihrer Volkspoesie, hat es der „Orpheus" unter A l b e r t Kluge Pis zur Meisterschaft gebracht. Nichts geht solchen Gesängen im Munde der Orpheiden an Feinheit der Rhytbmen, an Zartheit und Liebenswürdigkeit des Ausdrucks, an nationaler Eigenart verloren, scheinbar gänzlich absichtslos -chiofferlied He!" tKirchl,. Wie am hergohenden Chore gesungen und ausgenommen wurden, bewies ßer lebhafte, oft stürmische Bestall, der di« ante Halste der Vor. (Julius Otto), „Margret" (Platz- eichnet diese " " ' " und die vor- träge zur Wiederholung verlangte. Die vortreffliche Stimmung der Hörer, die trotz der zweifelhaften Witterung das Konzert beherrschte, darf wohl als maßgebendes Zeugnis für die Ge diegenheit der Darbietung hervorgehoben werden. — Neben dem „Orpheus" zeichnete sich auf das vorteilhafteste die Kapelle des 12. Infanterie-Regiments Nr. 177 unter der Leitung des Königlichen Musikdirektors Röpenack aus. Nack einem zündenden Festmarsch von Röpenack gelang der Kapelle das Vor spiel zu „Parsifal" besonder- rühmenswert in der künstlerischen Auffassung und der Sorgfalt der technischen Beherrschung. Vor allem war dem ergreifenden Stücke der Zauber der Weihe ge Wahrt. Die 1. Ungarische Rhapsodie von Liszt, die „Tell" Ouvertüre, eine Fantasie über C. M. v. Webcrsche Motive, Hymnus an Kaiser Wilhelm I. (Fischer), Tänze und Märsche, brillant gespielt» wurden mit großem Beifall ausgenom men. H. 8t. si* Der Dresdner Männergesangverein wird in seinem am Mittwoch, den 28. Juni, im Ausstellnngsparke statlfindenden Sommerkonzert 10 Chöre anffiihrcn, darunter erst malig: „Mein ist die Welt" von Curti, „Mondnacht" von Oskar Rothe-Dresden und „Reiterlicd" von Paul Pfitzner-Drcöden, ferner auf besonderen Wunsch „Schlaf süß" von P. Schöne. st Die bildende Kunst Dresdens steht augenblicklich im Zeichen lliing " ----- Society of Twelde" zum neue Radierer-Vereinigung, vie „ soctet« erstenmal in Deutschland geschloffen vorführt. Tie Londoner „Zwölfer", die, wie Prvfessor Hans Singer in dem knapp, aber instruktiv gehaltenen Vorwort zu dem Katalog der Ausstellung dartnt, sind anö den „Painter-Elcherö" hervorgegange» und haben nach Art alldr Seze sionislLn ein eigenes Ausstellungs-Programm: sie lassen neben Radierungen, Lithographien und Holzschnitten auch Onginalzeichnungen zu. DaS gibt der Zwölfer-Kollektion die Ivriivci, ,I>V rigrnllicn ouc mir imen Arveiirn nur an die Liebhaber und Kenner, ihre Kunst schafft mehr für Künstler, als für Laren. Und das gilt — mit sehr wenigen Aus nahmen — von dein Inhalte, wie von der Technik dieser ohne Frage zum weitaus größten Teile ganz ausgezeichneten Blätter. An der Spitze der neuen Vereinigung steht William Stran, von den Zwölfen bekannte längst mo auch in Deutschland bekannteste t nur der "berühmteste, sondern Reister, über dessen Äedeutuna die kritische» Akten längst geschlossen sind. Seine starke und originelle Persönlichkeit spricht hier nicht allein aus seinen imponie rend sicher komponierten Radierungen, von denen die „Hochzeit zu Cana" und die „Kreuzabnahme" an erster Stelle zu nennen sind, sondern vor allen« aus seinen Zeichnungen, Bildnissen junger Mädchen, die in einer sehr subtile» Linienführung niit verhältnis mäßig geringen Mitteln den weiblichen nationalen Typus in einer cinomiglich liebenswürdigen Form festhalten, die den Arbeiten sicher Liebhaber zuführcn wird. Nach William Strang dürfte David Cameron bei uns am bekanntesten sein, dessen farbige Zeich nungen aus der Loire-Gegend »nbcdingt zu den Clous der Aus stellung gehören. Sie geben samt und sonders das landschaftliche Motiv in einer wunderbar weiche», lyrischen Stimmung wieder, die durch die mit vornehmstem Geschmack gewählten leisen Farb töne noch an Reiz gewinnt. Seine Radierungen zeichnen sich durch die malerische Behandlung der Sujets und große Kraft im Strich ans. In dieser Hinsicht muß das „Crucifix" als die be deutendste Leistung mit nachdrücklichster Anerkennung genannt werden. Ihm gleich kommt Charles Shannon, von dem inan als Hcindzeichiiiingc» einige Aktftudicn sicht, die freilich lediglich als Studie», nicht als Bilder verblüffen, und sechs Lithographien, die der erfinderischen Phantasie des Künstlers und der Eigenart seiner Technik — die leichten Konturen! — charakteristische Belege sind. Sei» Bildnis von Air. Beerbohm führt uns zu William R othenstein . dem Porträtisten der Zwölf, der i» Lithographie eine Galerie interessanter Köpfe bringt. Coquelin und Mcirzel, Rodin und Scynwilr Haben, Faetin-Latour und LegwS sieht man alle gleich überzeugend in ihrer küi festgehalt« „ . . ^ in ihrer künstle- doch so fcstgehaüen, daß die besten da nebeneinander, nicht rische» Bedeutung, aber ^ Blätter nicht allem durch die Persönlichkeit des Dargestellten inter essieren. Von den noch übrigen Mitgliedern der neuen Vereini- rnng, die wohl sämtlich für Tcnlschland neu sind, fällt durch seine Wundeilichkeilc» am stärksten Charles Cond er auf, der in seiner Kiantastisch-erotijchcn Art so gar nichts Englisches an sich ' ' Was er darstellen will, läßt sich oft nur durch di» Titel » - ,!j W '!
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