Volltext Seite (XML)
er kabrik bitte meine mir können üe8 kiscl I8t kalkuliert, üer Vm82tr. Kuncken ru- iöern, vis kre icti.cien illipe lläcker >A. rocken- rts lsie»dikg-8i»l8i>is rowoi' »kme recher 303 IN arlikel "g p«l Nummer 87 — 27. Jahrgang rriSein» smai wüchentl. «tt den illiistr. «rattrbellagen .Dt» vell' und .Mr unsere kleinen Leut»', sowie den rellbellage» ,k>. Venno-Blatt', »Unterhaltung und Wissen', »Die Welt der grau', »Aerzlllcher Ratgeber', »Da« gute Buch', »Fllmrund. schau'. Monatlicher Bezugspreis 3 Mt. einschl. Bestellgeld. Ituzel,»immer It» 4. Sonnabeud- u. Sonntagnumnier !tt» , Hauplschrlstleiter- De. V. DeSczhk, Dresden. LachMe Dienstag, -en 17.April 1S28 Vertag»«»», Drr-den Anzeigenpreis«> Die lgespalten« Betttzetle »0 ^.Familie» anzeige» und Stellengesuche Lv 4. Die Petitreklaniezell», 8S Millimeter breit, I ^e, Ofserteiigeblihr.sro Im gall» HSHerer Bemalt erlischt jede BerpNichtnng auf Lieferung lowi« ikrfllllinig v, Anzeige,i-Ilnsirägen ». Leistung v, Schadenersatz «eschSsllicher Teil, Artn» Len». Dresden. volfssettuna tSetchäst-ftell«, Druck ».Verlag! »ermanta, ,ür iieriag und Druckerei, Mliale Dresden. DreSden-A, l. Poiiersiratze >7. gernr>,>21012. Vostlchecklonio Dresden ??«- Bankkn-,»!- "«adtban» DreSde" "Ir, 81719 Für christliche Politik und Kultur Redaktion der «iichstschen VolkSzettuna Dresden-Altstadt 1. Polterstratze 17. gernrui L07ll und riolS. Rekvr-flüge Vo« A-ols Daeumksr. Die hervorragende Leistung des Flugzeuges „Bremen" durch seinen Flug Irland—Nordostküste von Nordamerika lenkt wiederum die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sie verkehrstechnische Bedeutung der Luftfahrt. Stets sind iportliche Leistungen wie diese Vorgänger des nach folgenden Verkehrs gewesen. Die Verluste an Menschen leben waren im ersten Ringen um die Erreichung eines sportlichen Zieles stets ungleich zablrcicher, als bei der ruhigeren Abwicklung der nachfolgenden Verkehrs- rufgabe. Wir können deshalb die heroische Leistung der beiden Deutschen und ihres irischen Freundes auch für den lechnischen Fortschritt nicht hoch genug veranschlagen, ohne oabei zu leugnen, daß die Kräfte des Zufalls heute noch den Erfolg solcher Fernflüge ausschlaggebend beeinflussen. Zu viele Opfer hat das Weltmeer bei diesen ersten Ileber- querungen gefordert, als das; die Schwäche und Ohnmacht tlnserer heutigen Fliegekunst im Lichte des neuen Erfolges sogleich vergessen sein könnten. Aber ein erster Anfang ist gemacht, die fliegerisch wie technisch schwerste Aufgabe, die Durchführung der Ost-Westiiberquerung des Atlantik ist deutschen Fliegern und einem deutschen Flugzeug erstmals gelungen! Vier grimmige nutzere Feinde liegen bei Flügen über See auf der Lauer: der Gegenwind, der Nebel, die Kälte und die Nacht: Der auf diesem Teil der Erde fast regelmässig überwiegend aus westlichen Richtun gen wehende Wind verlängert beim Flug von Ost nach West unheimlich die Flugdauer. Winde von 50—60 Kilo meter in der Stunde treten häufig auf! Sie können die Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs über Grund derart herabjetzcn, daß der Betriebsstoff zur Neige geht, ehe das Flugzeug den rettenden Hafen erreicht. Eine Notlandung im Ozean bedeutet für Landflugzeuge mit Sicherheit, für! Seeflugzeuge aber mit großer Wahrscheinlichkeit schon bei mäßigem Seegang den sicheren Untergang. Das Ende desi langen Fluges der „Bremen" bei Labrador an der Nord ostküste des Festlandes zeigt grell die Größe dieser Gefahr. Nur um ein Geringes stärkere Gegenwinde hätten dieses Unternehmen zum tragischen Ausgang führen können. —i Der zweite Feind des Luftfahrers, die Nebel sind im größeren Teil des Jahres an der nördlichen nordameri kanischen Küste die Regel.' Auch auf dem Atlantik treten sie zu allen Jaheszeiten mehr oder weniger häufig auf. Sie erschweren die Navigierung. Bei längeren Flügen im Nebel kann die Höhen- und Seitenlage des Flugzeugs ohnö Augensicht nur noch nach besonderen Instrumenten be stimmt werdet!. Eilt Versagen dieser Instrumente führt zü sicherem Absturz! — Die Kälte ist nicht minder heim tückisch. Bei feuchter Luft beschlagen die äußeren Teile des Luftfahrzeugs mit der Luftfeuchtigkeit. Diese gefriert bei den in Flughöhe üblichen niedrigen Temperaturen und um gibt das Fahrzeug bald mit einem Panzer aus Eis. Dis schwerer und schwerer werdende Eislast drückt das Luft fahrzeug langsam mit ehernem Druck hinab auf das Meer, wo es, zur Landung gezwungen, dem Untergangs kaum entgehen kann. — Und dann die Nacht! Das Fliegen bei Nacht ohne Sterne und Licht gehört zu den schwersten phy sischen und psychischen Anstrengungen, die vom Flieger ge fordert werden. Das Flugzeug wird auch beim nächtlichen, Flug — wie beim Nebelflug — vom Führer nur nach In strumenten im Gleichgewicht gehalten. Die dauernde Be obachtung der Instrumente einerseits und die ständige Be dienung der Steuerorgane des Flugzeugs andererseits während langer banger Stunden gehört zu den aufreibend sten Aufgaben, die dem Piloten gestellt werden. Zuletzt liege» noch ernste und große Gefahren in der Unvollkommenheit des Luftfahrzeuges selbst. Das Ver sagen auch nur eines der vielen komplizierten Einzelteile am Motor und seiner Vetriebsstoffzuführung kann Zwang zur Landung und Ende bedeuten! Mehrmotorige Flugzeuge haben einen ge wissen Vorteil größerer Sicherheit vor einmotorigen Flug zeugen, gewährleisten heute aber noch keineswegs mit aus reichender Sicherheit den Erfolg. Schwimmerflugzeug« und Flugboote (Seeslugzeuge) können sich im Falle von Notlandungen vielleicht solange schwimmend halten, bis die Besatzung gerettet ist. Ein Start nach Behebung aus getretener Schäden kommt bei der im allgemeinen herr schenden Dünung heute meist wohl noch nicht in Frage. — Nadflugzeuge, wie die „Bremen" (Lands!,rgzcuge), ver sinken sofort. Alle diese Gefahren, die heute noch in der unvollkom mener Technik des Luftfahrzeugs begründet sind, werden nur überwunden werden können, wenn ständig neue Er- muß unser werden! Ein ausgezeichneter Maßstab für die technische und loortliche Leistung einer Nation zur Luft ist in der Ver teilung der Weltrekorde gegeben: Hier stehen im Freiballon- und Fluawesen Deutschland und die Per- Im Eis der Labra-or-KItske — Keine Flugverbindung Neuyork, 16. April. Bei Hertha Junkers traf vo» den Fliegern ans Greenly Island ein Telegramm ein, worin sie ihr Erstaunen ausdrücken, daß ihre bisherigen Telegramme, worin sie um Ersatzteile ge beten hätten, nicht beantwortet seien. Es handelt sich um einen Propeller, Gleitschlitten und 700 Kilogramm Benzol. Hertha Junkers und Direktor Schlingel vom Norddeut schen Lloyd habe» geantwortet: Benzol folgt. Hertha Junkers wird vo» Neunork nach Montreal fliegen, sobald es das Wetter erlaubt und wird von dort aus weitere Entscheidungen treffen. Wir halten Euch über weitere Entwicklung und Pläne auf dem Laufenden. Bitte Telegramme an Norddeutschen Lloyd Neu- york schicken. Die Verzögerung der Telegramme erklärt sich daraus, daß Greenly Island keine direkte telegraphische Verbindung hat und daß die Telegramme, die mit Hundeschlitten zur näch sten Station befördert werden, mit großer Verspätung ab gehen. Der zum Fluge nach Greenly Island gestartete Duke Schiller mußte infolge Schneesturms Samstag nachmittag auf der Insel Seven Island am Ausgang des St. Lorenz- Golfes landen. Er will l)«ute nachmittag dort wieder auszu steigen versuchen. Der Präsident des kanadischen Lustdienstes flog gestern nach der Murray Day nordöstlich von Quebeck. um von dort aus den Abflug weiterer Hilfsflugzeug« nach Greenly Island zu leiten. Auch verschiedene große amerikanische Zei tungen haben den vergeblichen Versuch unternommen, mit Flugzeugen Greenly Island zu erreickien. Weiter stieg gestern der Flieger Louis Cuisinier auf. aber auch er war erfolg los. Die Fluasachoerständigen weisen nach wie vor darauf hin, daß das Wetter an der Küste von Labrador sehr schlecht sei und ein Flug nach Greenly Island mit großen Gefahren verbunden sei. Der Ozeanslieger Byrd, der während des Krieges eine Flugzeugsiation in der Nähe von Neufundland leitete, erklärte, daß auf Neufundland und au der Küste La bradors keine Landungsmöglichkeiten vorhanden seien, außer einem brauchbaren Landungsvlatz bei Point Johns im Süden Neufundlands. Aber auch dieser sei nicht allzu gut. Präsident Coolidge hat an den Reichspräsidenten das nachstehende Telegramm gerichtet: „Die amerikanische Nation freut sich mit mir über die erfolgreiche Ueberquerung des Nordatlantischen Ozeans von Osten nach Westen durch Haupl- mann Köhl und seine Begleiter. Ich beglückwünsche Sie und die deutsche Nation aus das herzlichste zu dieser glänzenden Leistung. Calvin Coolidge." Der Reichspräsident hat mit folgendem Telegramm gedankt: „Im eigenen wie im Namen des deutschen Volkes spreche ich. Ihnen und der amerikanischen Nation für die so freundlichen Glückwünsche zu dem gelungenen Ozeanflug de» „Bremen" meinen aufrichtigen Dank aus. v. Hindenburg, Reichspräsident." Der Nordpolslug Nobiles Di« „Ilalia" in Slolp gelinde» Stolp, de» 16. April (Drahkbericht.) Das Polarlustschifs „Italic," ist um 8.35 Uhr aus dem Platzt des Stolper Lusischisfhasens gelandet. Boi» Verlaus des Fluges geben die folgenden Meldungen ein Bild: Berlin, 10. April. Die „Italic»", das Luftschiff des italienischen Haupt- manns Nobile, mit dem dieser einen neue» Nordpolslug unter nehmen will, ist gestern 2 Uhr morgens von Meilnnd ab« geflogen. Ziel der Fahrt ivar Seddin in Pommer», wo das Luftschiff Station machen und die letzten Vorbereliungen zu der Polarexpedition treffen will. Das Luftschiff geriet je, doch in Sturm und Gewitter, verlor zeitweilig die Orientie rung und geriet von seinem Kurs stark nach Osten ab. Man kann erst im Lause des Montags mit dem Eintreffen der ..Ita lic»" in Seddin rechnen. Wie aus Mailand gemeldet wird, ist der Abflug der ..Ita lic»" vollkommen überraschend erfolgt. Samstagabend fand in Mailand die feierliche Uebergabe der Flagge der Stadt Mai land an de» General statt. Der Start wurde von Nobile augen scheinlich erst kurz nach Mitternacht gefaßt, so daß nur wenige Zuschauer auf dem Flugplätze anwesend waren. Der Mai länder Automobilklub hat den Beschluß gefaßt, die »Italic»'' auf ihrem Fluge nach Stolp zu begleiten. Cr hat in zwei Gruppen die Wettfahrt von Mailand nach Siolp angetrclen. lieber den Verlauf des Fluges liegen eine Reihe von Einzeimelüunge» vor, die ein anschauliches Bild von der Irr fahrt des Luftschiffes geben. Tie „ItaUa" nahm zunächst Kurs auf Wien, wo sie gegen 2 Uhr »achmiUags gesichtet wurde. Im Donautal mußte das Lnstschiss mit starken Gegenwinden Kämpfen, fodaß es sich ein»» eine Stunde über Wiener Gebiet aufhielt. Um 4,30 Uhr wuö)e Brünn (Mähren! überflogen. Bis dahin war die Verständigung mit verschiedenen Funk stationen aufrecht erholten worden, kurz nachher aber brachen alle Verbindungen ab, da das Luftschiff in ein Gewitter geriet. Die „ItaUa" verlor infolgedessen völlig die Orientierung. Sie geriet von Mähren nach Oberschlesie», wurde über Cosel, dann über Oppeln, schließlich wieder über Cosel gesichtet. Nach Einbruch der Stacht ivlitbe vom Flugplatz G l e i w i tz ans die Verständigung mit der „ItaUa" gewonnen. Sie flog auch über Hindenburg nach (0 l e i iv i tz, setzte aber schließlich die Fahrt über Oppeln und Breslau in Richtung Seddin fort. einigten Staaten an der Spitze! Mit je 33 Weltrekorden marschieren beide Länder in der Luft voran. Ihnen folgen Frankreich mit 25, Italien mit 4, die Tschechoslowakei und die Schweiz mit je 3 Rekorden, dann England und Un garn mit je 1 Rekord! Eine Reihe von Höchstleistungen, die mangels techni scher Vergleichsmöglichkeit nicht als „Rekorde" gefaßt sind, sind in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen: Die Fahrt des deutschen Zeppelin-Luftschiffes von Jamboli in Bulgarien nach Khartum und zurück während des Welt krieges, die Fahrt des englischen Luftschiffes R. 33 nach cem Weltkriege von England nach den Vereinigten Start en und zurück, die schöne Fahrt des Zeppelin-Luftschiffes L Z 126 von Friedrichshafen nach Neuyork, die Fahrt eines Luftschiffes über den Nordpol, dis ersten Flüge über den Atlantik von West nach Oft durch Engländer und Ameri- 'laner, die Weltumfliegung durch drei amerikanische Heeres- flugzeuge, die Durchquerung Afrikas von Nord nach Süd mit englischen und mit einem deutschen Flugzeug, die lleberquervng des südlichen Atlantik durch Flugzeuge ver schiedener Länder, die Niesenflüge des italienischen Gene rals de Pinedo und anderer, zuletzt vor wenigen Wochen der Flug mit einem 20pferdigen Leichtflug zeug von England nach Australien in 16 Tagen! Alle diese Höchstleistungen, seien sie als Rekord aner kannt oder nicht, haben für den technischen Fortschritt und das fliegerische Können der Luftfahrt stets den entscheiden den Anstoß gegeben. Die wichtigsten Rekorde zu besitzen, ist daher der höchste Ehrgeiz der praktische Luftfahrt trei benden Nationen. Vom technischen und fliegerischen Standpunkt stellen unter den Weltrekorden die Re korde der größten Gipfelhöhe, der größten Fluggeschwindig keit. der arökten Fluadauer und der größten Flugstrecke die für den Fortschritt wichtigsten Leistungen dar. Bei den Freiballonen liegen noch heut« alle Rekorde (Dauer, Strecke, Fahrthöhe) in deutscher Hand, ob'chon sie bereits 1901, 1913, 1914 ausgestellt wurden. Bei Flugzeugen er reichten: die größte Gipfelhöhe (absolut) die Bereinigten Staaten (11710 Meter), die größte Fluggeschwindigkeit (absolut) Italien (513 Kilometer in der Stunde), die größte Flugdauer (absolut) die Vereinigten Staaten (über 53 Stunden), die größte Flugstrecke (absolut) die Vereinigten Staaten (6294 Kilometer). Damit Find die wertvollsten Rekorde in Händen der Vereinigten Staaten: Deutschland aber bat keinen derielben im Besitz. Den Rekord der größten Flugdauer hat Deutschland erst vor wenigen Tagen au sie Vereinigten Staaten verloren. Auch England mußt^ den mit ungeheurem Aufwand erkämpften Besitz des Ee- schwindigkeitsrekordes an das erst im vorigen Jahre von ihm geschlagene Italien abtreten. Deutschland könnte schon heute ohne großen Aufwand die größte Flugstrecke und die größte Flugdauer für seine Farben zurückgewinnen. Für eine Teilnahme am Kampf um die größte Geschwindigkeit und die größte Gipfelhöhe wird es dagegen für uns noch großer technischer Anstrengungen bedürfen. Dieser Kampf um den Besitz der wichtigsten Weltrekorde muß bald in An griff genommen werden. Ihr Besitz bedeutet Rückkehr der Achtung der Welt vor deutschem Können, bedeutet Steige rung unserer tatsächlichen technischen und fliegerischen Leistung sowie Wiedergewinnung eines Maß- stabes für unser Können im Vergleich zu der Welt des Auslandes, von der wir nun schon fast IVr Jahrzehnt zur Luft technisch abgeschlossen waren.