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Sonn- und kriertaa» nur Marienstrade s« von u di» '/«> Ubr Die »ivalliae Vruud- «ile ica. s Silben! so Pia., iln- tüiidiauugen aus der Privatieite Zeile LS Plg.: die Llvalüge Zeile aus Deri- ieiie so Psg, als Einaelandt Zeile so Pia In »tummein »ach «mm- und Feiertagen l ivaltige wru»d«eile so Big, aus Brivatleite «o Psg. Livalliae Zeile aus Lertleite und als Lingeiandi so Psg. AuatvLriigc Aul- ttage nur aegeu Aomu»de,abl»ug. BelcgblaUer werde» mit lv Psg. berechnet. vcrnlvrechantchlud: Lun I Slr. 11 und ittr. Lügg. ^«>i«8 GeiiLÜIieli l8ov 111, i»n, 1. u. I. 121. !'I kür Olts, vieletr. Uiellt, kcNrolvum, Irvrrvu. lioclireilZ- uiul fest-Kexckieiille »M" apart« Usulioitvn »II« I?i «Italojxt u. rriöäiioli kavIitniLim ^ > Hotliölürsnt 8r. ilos XOnix». !81vI»I»»N > viozeiie» Irlotrsoltv-Lvillesrralil, Lovixstraüss I ?i1iLlö äsr „DrsLänsr ^ DM' 4nm»Iii»ie8lv>le kür 1»svll»te unä Lkouueiuvnl». 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DaS ist ein Gescheh nis, dessen Bedeutung wegen des tief dadurch berührten englisch- russischen Gegensatzes in Asien auf dem Gebiete der Weltpolitik liegt und das dort sehr merkliche Spuren zurücklassen dürfte. Lord Curzon ist ohne Frage einer der hervorragendsten Staats männer, die England gegenwärtig besitzt. Seine Befähigung kam erst recht eigentlich zum allgemeinen Bewußtsein, als er begonnen hatte, der Verwaltnng Indiens den Stempel seines zwar herrischen und despotisch veranlagten, aber entschieden weitblickenden Geistes aufzudrückeu. Er übernahm den Posten eines indischen Vizekönigs im Jahre 1898 und wurde gleich zeitig von der Königin Viktoria zu der Würde eines Peers, zum Lord Curzon of Kedleston, erhoben. In verhältnismäßig kurzer Zeit machte er sich in seiner indischen Stellung einen Namen, indem er die treibende Kraft einer strainmen, ziel- bewußten asiatischen Politik Englands wurde, die auf der Her stellung eines gründlichen militärischen Vertcidigungssystems I fußte und sich unverhüllt gegen die russischen Bestrebungen in Mittelasien richtete. In Persien und Afghanistan hatte Lord Curzon fortgesetzt in einer für die russischen Pläne höchst un bequemen Weise die Hand im Spiele, und die jüngste englische Mission nach Kabul lvar ebenfalls aus direkte Veranlassung des Vizekönigs ausgesandt worden. Für die „russische Gefahr" hatte Lord Curzon überhaupt ein stets offenes, wachsames Auge, und darin lag, im Verein mit seiner unaufhörlichen Bereitschaft zu wirksamen Gcgenzügcn auf dem großen mittelasiatischen Schachbrett«, vom englischen Standpunkte aus der Wert des Mannes. Er sah die langsam, aber sicher fortschreitende Umklammerung Indiens durch die russischen Eisenbahnbauten voraus und war deshalb unermüdlich darauf bedacht, vorbeugend zu wirken und sich des fortschreiten den russischen Einflusses zu erwehren. Nach einer auf Lord Curzon selbst zurückgesührten Aeußerung in der indischen Presse glaubte er daran, daß Rußland nach dem ostasiatischen Friedens schlüsse zur Rehabilitierung seines erschütterten Ansehens «ine Bewegung nach Süden vorznnchmeu beabsichtige. Eine Invasion Indiens werde zwar zunächst noch nicht geplant, Rußland wolle aber den oberen Oxus überschreiten, Nord-Afghanistan bis zum Hindukusch besetzen, Herat wegnchmen, Korassan okkupieren und seinen Einfluß in Teheran und Nord-Persien zum allein maß gebenden machen. Dies würde die erste große russische Bewegung in der Richtung auf den Persischen Gols sein. Sie sollte nach der Meinung Lord Curzons den Weg ebnen für den Vorstoß gegen die britische Oberhoheit in Indien, und dagegen sich zu wappnen, war des verflossenen Vizekönigs oberste und rast lose Sorge. Es ist noch in frischer Erinnerung, welches Aufsehen, um nicht zu sagen welche Verblüffung es in der gesamten poli tischen Welt erregte, als inmitten der für Rußland in Ost- osien geschaffenen Notlage die englische Tibet-Expedition ins Werk gesetzt wurde. Der Entschluß zu dieser „freundnachbar lichen" Tat, die der Oberst Pouughusband mit vollem Erfolge durchführte, war ausschließlich in Lord CurzonS eigcnein Kopse entsprungen. Ferner ist in der Londoner Presse von einem genauen Kenner der tieferen Absichten Lord Curzons ver raten worden, daß er sogar einen Krieg gegen Afghanistan bcraufbeschwören wollte, um England dort mit Waffengewalt scstzusetzen und so die ostasiatischen Verlvgcnhciten Rußlands in skrupellosester Weise auszunützeu. Im Auswärtigen Amte in London wollte man aber eine solche aggressive Politik doch nicht mitmachen, offenbar in erster Linie wegen des mangelnden Ver trauens auf die Schlagsertigkeit des indischen Landhecres, das trotz aller von Lord Kitchencr eingcführten Reformen einen Ver gleich mit der imposanten, von Rußland in Mittelasien unter haltenen Truppenmacht nicht aushalten kann. Die Herren in Downingstreet kalkulieren so, daß sie einem offenen Konflikte mit Rußland solange wie irgend möglich aus dem Wege gehen wollen, ganz besonders in den gegenwärtigen Zeitläuften, wo sic noch immer an der Hoffnung sesthalten, die Petersburger Politik früher oder später einmal für eine gegen Deutschland gerichtete englisch-russisch-sranzösische Koalition einfangen zu können. Er scheint aber schließlich der Zusammenstoß mit Rußland in Asien unvermeidlich, dann soll Japan der gute Freund sein, der die englischen Kastanien aus dem russischen Feuer holt. DaS ist die Richtung, auS der der Wind weht, wenn jetzt die Staarslenker in London ihre Kollegen in Tokio mit der ihnen eigenen „Un- eigennützigkeit" davon zu überzeugen suchen, daß den „japanischen Interessen" am besten durch ein Offensivbündnis mit England gedient sei. Solange England selbst in Ostasien nicht beoroht war, genügte „im japanischen Interesse" ein bloßes Dcfcnsiv- bündnis, bei dem Großbritannien Gewehr bei Fuß behalten und den abwartenden Zuschauer spielen konnte. Für den Fall aber, daß eS in absehbarer Zeit einmal an der indischen Grenze los gehen sollte, muß Japan vertragsgemäß verpflichtet werden, Eng land herauszuhaucn: das ist des Pudels Kern. Einer so hinterhältigen und immer von dem Grundsätze, andere für sich schlagen zu lassen, geleiteten amtlichen Politik mußte natürlich die von einer gewissen brutalen Ehrlichkeit durch drungene Aktionslust des Lord Curzon je länger desto mehr als ein Stein des Anstoßes erscheinen, und so entschloß man sich denn in London, da Lord Curzon unerbittlich aus seinem Scheine bestand und vorwärts drängte, ihn in aller Form fallen zu lassen. Zum ersten Male geschah das nach der Vollendung der Tibet- Expedition, als die englische Negierung dem mit dem tibetanischen Dalai-Lama geschlossenen Vertrage gerade in seinen haupt sächlichsten Punkten die Anerkennung verweigerte und dieser Ent scheidung gegen Lord Curzon dadurch eine besondere Schärfe ver lieh, daß sie sie nicht in aller Stille vollzog, sondern ihre Stellung nahme ostentativ in einem Blaubuche öffentlich bekannt gab. In derselben, für Lord Curzon verletzenden Form wurde auch der zweite Streitfall erledigt, den der ehemalige indische Bize- könig jetzt zum äußeren Anlasse seines Rücktritts genommen hat. Es handelt sich dabei um gewisse, in den Bereich der Militärverwaltung fallende Rang- und Zuständigkeitsfragen, wegen deren Lord Curzon mit General Kitchener, dem Ober befehlshaber der indischen Truppen, im Interesse einer größeren i Machtvollkommenheit der Zivilverwaltung in Konflikt geraten war. Auch der zu gnnsten Lord Curzons sprechende Umstand, daß das ganze indische Kabinett ihn in seiner Auffassung unter stützte, vermochte in London einen Wandel der Anschauungen nicht hcrbeizuführen. Lord Curzons staatsmännische Wirksamkeit in Indien hat zweifellos auch ihre starken Schattenseiten gehabt. Er besaß im vollen Maße den verachtenden Hochmut des Stockengländers gegenüber der eingeborenen Nasse und erbitterte die Inder viel fach durch den Mangel jedweder Rücksichtnahme auf ihre nationalen Eigentümlichkeiten und Empfindlichkeiten. Das Eine aber steht fest, daß mit ihm der einzige englische Staatsmann von der Bildsläche verschwindet, den Rußland wirklich zu fürchten hatte. In Petersburg lmt man daher alle Ursache, den jetzigen Wechsel im indischen Bizekönigtum mit Genugtuung zu begrüßen. Wenn irgend etivas geeignet erscheint, Rußland über seine bisherigen Niederlagen im ostasiatischen Kriege zu trösten, so ist es die vorherrschende Stellung, die cs augen blicklich in Mittelasien eiunimmt. Die russische Hecrcsmacht ist dort der englischen weitaus überlegen, und überdies verfügt Rußland über ein wohlausgebautes Eisenbahnnetz, das die Mög- lichkeit gewährt, von Petersburg und Moskau rasch und bequem bis zur Grenze Persiens zu gelangen. Da außerdem Rußland für Persien selbst bereits das Eiscnbahumouopol besitzt, so wird es sicher nicht verfehlen, die Bahn auch über die Grenze hinaus bis inS Innere des Landes fortzuführen und dadurch das Reich des Schahs vollends unter seinen politischen und wirt schaftlichen Einfluß zu stellen. Die Berichte der Konsuln und glaubwürdige private Mitteilungen lassen keinen Zweifel darüber, daß Rußland Nordpcrsicn schon jetzt völlig beherrscht und keinerlei Neigung zeigt, sich durch englische Drohungen und Gcgenmaßrcgcln zur Preisgabe dieser Position bewegen zu lassen. War dies ahgr bisher schon so, um wieviel häuslicher wird sich Rußland dann in jenen Gegenden erst in Zukunft einrichten, nachdem der einzige englische Staatsmann, der die russische asiatische Politik im großen zu bekämpfen willens und fähig war, vom Schauplatze abgetreten ist! Zu alledem ist auch die englische Stellung in Indien selbst keineswegs vor allen Ueberraschungen sicher. Lassen sich doch schon jetzt Anzeichen erkennen, daß der von Japan entfachte Gedanke des „Erwachens der gelben Nasse" auch unter den Indern Anklang findet. Schon einmal hat England in der Mitte des vorigen Jahrhunderts einen furchtbaren Aufstand der Eingeborenen erlebt, und seitdem ist cs de? englischen Verivaltuiig noch nicht gelungen, die Bande zwischen Kolonie und Mutterland so fest zu knüpfen, daß ein Zerreißen unmöglich erscheint. Im Gegenteil ist die Mißwirt- schüft in der Verwaltung des Landes so groß und die ganzen Verhältnisse sind so sehr auf das ausschließliche Herreurccht der Engländer zugeschnilten, daß mit der Unzufriedenheit unter den Eingeborenen nach wie vor als mit einem wohlbeachtlichen Faktor gerechnet werden muß, der im gegebenen Augenblick das ganze englische Exempel in Asien umwerfen kann. Lord Curzon hat einmal gesagt, Indien sei der Stützpunkt dcS bri- tischen Reiches, und wenn er verloren gehe, sei auch der Sonnen untergang des britischen Weltreiches gekommen. Hui vivra, vorra! Wer lebe» wird, wird sehen! Neueste Drahtmeldnnuen vom 22. August. Ans unseren afrikanischen Kolonien. Berlin. lPriv.-Telü Ein Telegramm aus Lindi meldet: Der Kreuzer „Bussard" hat in Lindi Oberleutnant zur See Wernecke mit einem Detachement von 12 Mann mit einem Maschinengewehr zurückgclassen. Der Kreuzer ist heute srüh nach Mikindani gegangen und hat dort ein Detachement, be stehend aus einem Maschinisten und einem Mann nebst einem Maschinengewehr, -urückgelassen. Heute abend geht „Bussard" nach Kilwa. In Kiwinje im Bezirk Lindi und in Mikindani sind bisher keinerlei Unruhen ausgcbrochen. Marokko. Paris. Am nächsten Freitag findet ein Ministerrat unter dem Vorsitz Räumers statt, in welchem er seinen Kollegen den Inhalt der Antwort der deutschen Regierung aus das französische Memorandum mitteilcu wird. Paris. lPriv.-Tel.j Man glaubt nicht, daß die Ueber- miltlung der deutschen Antwortnote, die morgen nach mittag erfolgt, eine längere Auseinandersetzung zwischen dem deutschen Botschafter Radolin und Nouvier erfordern werde, da Deutschland und Frankreich nunmehr in allen wesentlichen Koiifercuz-Prograiiiiiipuukten übcrcinstiiumeu. Köln. Die „Köln. Ztg." schreibt zu den unfreundlichen französischen Preßaußerungeii^ die die angckündigte Unter stützung der französischen Beschwerde durch den deutschen Ver treter zurückweisen, Deutschland habe Frankreich jeg liche Unterstützung augcdeihcii lassen wollen, weil es das deutsche Interesse vorschrieb, so zu handeln. Logischerweise hätte die deutsche Negierung dafür, daß sie sofort zur Verteidigung Lev Rechte und Vertrage eingrifs, die Anerkennung Frankreichs er warten können: bleibe sie ans, so werde Frankreich sich wider Willen die deutsche Unterstützung gefallen lassen müssen, den jenigen zum Aerger. die sich schon darauf gefreut halten, be- haupten zu können, Deutschland schließe sich aus, wenn es gelte, für das Interesse der Zivilisation und die Rechte der Europäer in Marokko einzutreteu. Nom. Mau beginnt hier bereits, sich mit derAuswahl der italienischen Delegierten zu beschäftigen, die der Marokko-Konferenz beiwohnen sollen. Der englische Flottenbesuch. Danzig. sPriv.-Tel.) Die Stadtverordneten werden, der „Danzigcr Ztg." zufolge, am nächsten Dienstag über die Magistratsvorscküäge für den Empfang der englischen Flotte beschließen. Morgen wird der Vorstand der Kauf mannschaft die gleiche Frage behandeln. Swinemünde. Im Gegensätze zu früheren Mit teilungen wird jetzt gemeldet, daß die Stadtverordneten zum Empfange des englischen Geschwaders 3000 Mk. bewilligt hätten. Friedenskonferenz in Portsmouth. Portsmouth. sPriv.-Tel.j Die für heute nachmittag anberaumte Sitzung der Friedenskonferenz wurde aus morgen srüh 9Va Uhr verschoben. Als Grund wird an- gegeben, daß die Protokolle durch die Sekretäre noch nicht fertiggestellt seien. Portsmouth. Minister Witte äußerte dem Bericht erstatter einer Berliner Zeitung gegenüber, er glaube nicht au die Möglichkeit des Friedens. Die japanischen Bedingungen seien für Rußland demütigend. Die Japaner versuchten, me er glaube, die Verhandlungen in die Länge zu ziehen, sie kämen mit Aenderungen im Texte des Protokolls, die eine Neu bearbeitung der Mauuskrivtc erheischten. Er könne vor morgen nicht sagen, daß jede Hoffnung geschwunden sei, aber die A u S - sichten aus Frieden schienen ihm so gering, daß er sie gleich Null betrachte. London. lPriv.-Tel.j Wie „Dailp Chronicle" meldet, erhielt die „Indianapolis Sentiuel" von ihrem Korrcspourcnteu in Porlsmouih ein Telegramm des Inhalts, daß das Rcsuliai der jüngsten Entwicklungen darin bestehe, daß die V c r e i n i g - teu Staaten das Protektorat über S a ch a I i n übernehmen. Dies sei der Gegenstand der Konferenz gewesen, die Baron Rosen mit Rvoscvclt gehabt habe. l'??j Znr Lage in Russland. Petersburg. sPriv.-Tel.) Neuerdings zirkulieren Ge- rüchte vom Rücktritt Lamsdorfss und der Demission des Justizministers. — Der Redakteur Sokolowskv ist aus Odessa aus gewiesen worden. Infolgedessen herrscht unter den Journalisten in Odessa große Erregung. Petersburg. Die Rcichsduma soll, wie aus guter Quelle versichert wird, gleich nach ihrer Eröffnung folgende Fragen zur Erledigung bringen: die Lage der Städte, dm Dauernreform, die Jndeufwge, Einführung und Verpflichtung zur Lehrtätigkeit, Abänderung der Lage der Scmsiwos. Die erste Sitzung soll unter Feierlichkeiten eröffnet werden. Ver schiedene Vertreter des Kaiserhauses, alle Mitglieder des Reichs- rats, die Minister, die Chefs der Hauptverwaltungen uns die Repräsentanten der ausländischen Regierungen, die am russischen Hose beglaubigt sind, sollen ihr beiwohnen lieber die Crcieruug » der Neichsduma ist den auswärtigen Mächten vom Ministerium des Auswärtigen keine Mitteilung gemacht worden, iveit sie nach offizieller Anschauung lediglich einen Akt der inneren Politik Rußlands darstellt, der die auswärtigen Beziehungen des Reiche- in keiner Weise berührt. Londv n. (Pnv.-Tel.) Unter den Kosaken macht sich, wie deni „Moruing Leader" von seinem Korrespondenten gcmeldct wird, infolge ihrer Heranziehung zum Polizeidicust eine steigende Mißstimmung geltend. Die Nciimobilisieruiig von sechs Regimentern war nur möglich, nachdem man den Leuten die Versicherung gegeben batte, daß sie zu dem in ihren Augen ent ehrenden Polizeidicust nicht verwendet werden würden. Wie zwei Kosakcuoffiziere dem Korrespondenten versicherten, greift die Unzufriedenheit auch im Ural und selbst unter den sibirischen Kosaken weiter »in sich. Das letzte Bollwerk, das Rußlands BureaukratismuS schütze, drohe zu versagen, eine Katastrophe sei unvermeidlich. Berlin. sPriv.-Tcl.j Der Kaiser wird während der bevorstehenden Kaisermanöver selbst als Oberschiedsrichter wirken. An den Tugen, au denen der Kaiser selbst ein Kom mando übernimmt, tritt Gcucralfcldiuarjchall Pruu Albrccht als Oberschiedsrichter an seine Stelle.