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Erscheint wöchentlich drei Mal nd »war Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). i AbonnementLpreiS beträgt vierteljährlich l Mark SO Pf. preenuwvrnn<lc>. AmeiM für Inserate werden bi« spätesten« Mittags des vorhergehenden TageS deS Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit lO Pf., unter „Eingesandt" mit 20 Pf. berechnet. Zwönitz un^Umgegend. Amtsblatt für den Stadtgemeinderath zu Zwönitz. N8^ Sonnabend, den 5. October 1878. 3. Jahrg. Bekanntmachung, zwölfwöchentlrche Hundesperre betreffend. In Dorfchemnitz ist vor einigen Tagen ein der Lollwuth verdächtiger Hund erschossen worden. Nachdem sich bei der thieräntlichen Untersuchung ergeben hat, daß dieser Hund toll gewesen ist, so wird hiermit angeordnet, daß alle Hunde von heute an zwölf Wochen lang, mithin bis zum 26. December d. I. eingesperrt gehalten oder nur mit einem gut construirten und gut befestigten Maulkorb versehen, freigelassen werden. Wer dieser Anordnung zuwiderhandelt, wird nach 8 12 des Mandats (vom 2. April 1866) mit einer Geldstrafe von 7 Mark 50 Pfg. bestraft. Zwönitz, am 2. October 1878. Der Bürgermeister. Schönherr An die Bezahlung -es Schulgeldes Wied hierdurch erinnert. Tagesgeschichte. Berlin, 2. Oktober. Ueber Vie Dauer des Aufenthalts des Kaisers in Baden-Baven unv über den Zeitpunkt der Rückkehr nach Berlin sind (wie die „Prov.-Korresp." mitlheilt) noch keinerlei Bestimmungen getroffen. Nach einer weiteren offiziösen Notiz ist eS wahrscheinlich, daß der Kaiser erst Ende Oktober nach Berlin zurückkehrt. — Der am 21. September verhaftete Nedacteur der „Berl. Fr. Presse", Herr Karl Emmerich, ist seit Dienstag Nachmittag gegen eine Caution von 1500 Mark wieder auf freiem Fuße. Gegen den in Haft befindlichen Nedacleur Paul Pulkrabeck sind Alles in Allem 35 Anklagen erhoben. In Isenburg ist — wie die „Berl. Fr. Pr." inittheilt — dieser Tage ein Socialbemokrat zum Bürgermeister gewählt worven. Posen, 2. Oktober. Gestern Abend aus Warschau hier einge« gangenen Nachrichten zufolge ist daselbst die Rinderpest mit großer Heftigkeit,ausgebrochen. Acht Fälle sind konstatirt. Die russischen Behörden haben die ausgedehntesten Vorsichtsmaßregeln angeorknet. Darmstadt, 2. Oktober. Ihre K. K. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reiches sind heute Nachmittag gegen 2 Uhr ans Baden-Baden hier eingetroffen. Wim, 1. Oklbr. Die Aufregung in Albanien gegen die Christen, insbesondere gegen die Oesterreicher, ist im Wachsen. In Skutari sammelten sich Haufen von bis an die Zähne bewaffneten Mohame- dauern vor dem Hause veö Arnaulen Codelli, wo der österreichische Generalkonsul, Herr von Lipic, seine Bureaus aufgeschlagen hat. Es wurden Drohungen gefährlichster Art gegen deu österreichischen Ver treter ausgestoßen, man legte ihm zur Last, daß er nächtlicherweile auf einem Dampfer über den Skntari-See sich auf montenegrinisches Gebiet hinüberbegeben habe und dort mit einigen Ernagorzen Chefs Unterhandlungen gepflogen habe, die sich um nichts Geringeres ge dreht hätte», als Skutari durch einen von ver Wasserfeste unter» nommenen Handstreich in die Hände ver Montenegriner zu spiele»..^ Der Hovja Ibrahim von der Mustafa Dzamia durchzog an ver Spitze' einer tumultuösen Menge den großen Bazar und reizte das Volk auf, den österreichischen Generalkonsul zu inassakriren. In Bosnien, sagte er, tövten vie Ocsterreicher zu Hunderten, unsere Glaubensgenossen, vergelten wir ihnen Gleiches mit Gleichem. Der Militärkommandant Hussein Pascha, der in Skutari fast gar keine Autorität mehr genießt, sandle zwei BölikS (Kompagnien) Infanterie als beständige Sauve- Garde dem Generalkonsul zu Hilfe. Wim, 2. Oktober. Meldungen der „Polit. Korresp." Aus Belgrad von heute: Mehr als 4000 Insurgenten sind mit ihrem Kriegsmaterial nach Serbien geflüchtet und daselbst entwaffnet und internirt worven. Unter denselben befinden sich zwei Paschas, 200 BegS und ein ganzes Nizarn-Bataillon; drei Geschütze, einige Tausend Hinterlader, viele Pferde und große Vorrälhe an Proviant und Munition wurden ihnen abgrnommen. Fast täglich überschreiten kleinere türkische Jnsurgentenbaaden mit Weibern und Kindern und ihrer ge- sammten Habe die serbischen Grenzen. — Die Grenzregulirungs- Kommission hat sich nach Nisch begeben. Serbien hat den Distrikt Adlie an die Russen übergeben. Paris, 2. Oklbr. Die über die Hungersnoth in Marocco ein- laufenven Nachrichten lauten sehr betrübend; besonders groß ist das Elend in Mogador. Daselbst ist die Ernte wiever mißraten, die Pächter sind außer Stande Steuern zu bezahlen und werden an ihrem Vieh gepfändet. In Mogavor allein sind 2000 Menschen aus der Umgegend eingelroffen, um dort Schutz gegen den Hungertod zu suchen. London, 2. Oktbr. Die indische Regierung befindet sich augen blicklich in einer solchen Finanzkalamität, daß es ihr unmöglich wäre, auch nur einen Theil der Kosten eines Krieges gegen Afghanistan zu tragen. Die englische Regierung dürfte dadurch gezwungen sein, diese Kosten zinslos vorzustrecken, da sie nicht gewillt scheint, die Gesammt- kosten eines eventuellen Krieges zu übernehmen. London, 3. Oktober. Am Sonnabend fand ein KabinetSralh statt, in welchem die Afghanenfrage diskutirl wurde. Im Hinblick der möglichen Winterkampagne wurde die Absendung von Bettzeug, warmer Uniformen für die indischen Truppen angeordnet. „Adverliser" er fährt, die Regierung instruirte die Befehlshaber der ostindischei, Flotten- station, etliche Schiffe nach dem persischen Golf zu entsenden. „Daily News" Hörl, die Operationen gegen Afghanistan würben wahrschein lich bis 1. November verschoben. London, 2. Oktober. Die „City of Glasgow-Bank hat ihre Zahlungen eingestellt. Malla, 2. Oktbr. Die hier befindlichen Truppen haben Ordre erhallen, nach Indien zurückzukehren. Dieselben werden sofort nach Bombay eingeschifft werde». Ncw-Uork, 2. Oktober. Der frühere amerikanische Gesandte in Berlin, Bancroft, hat sich durch einen Sturz aus dem Wagen ernstliche Verletzungen zugezogen. Uokales und Sächsisches. Nach persönlich bei den zuständigen Königlichen Ministerien des Innern und der Justiz eingcholtem Erkundigen bez. Ver wendung wird Stadt Zwönitz nicht ansbezirkt, verbleibt nicht allein im Verwaltungsbezirk, Königliche Amtshauptmanu- schaft Chemnitz, sondern auch m Justizbczirk, Königliches Gc- richtsamt Stollberg, wie zcit)cr. Bürgermeister GellünLoi-r. — Wir machen darauf aufmerksam, vaß bis zum 1. Jau. 1879 sämmlliche Spielkarten, auch die im Privalbesitz befindlichen, mit dem deutsche» Reichsstempel versehe» werden müssen. Die Abstempelung erfolgt unentgeltlich, man möge dieselbe also nicht versäumen, da später hohe Strafen die Folge davon sein würden, wenn ein Spiele»? mit nicht neuerdings abgestempelten Karlen bekannt würde. X Auerbach. Die Kartoffelernte hat in gleicher Weise wie die Heu- und Getreiee-Ernte zu leiden, nämlich unter der Unbeständigkeit