Volltext Seite (XML)
MMb Ml- Tageblatt «MbbM M die vniglichkll Md städtisch« Behörde» M Frridcrz Md Brand. . SerarM»oiMch« Lstttm-r Ses«« B«*rtzar»t. !! Inserate werde« bi« vormittag 11 Uhr l! »7.1 I Dienstag, den 24. Mat. > -«M j 18S». R. Oeffentliche Zustellung. Die Ernestine Lydia verehel. Lindner geb. Grude in Meerane ladet ihren Ehemann, den Tischler Karl Ott» Lindner, vormals in Freiberg, jetzt unbekannten Aufenthalts mit dem D-- Bekanntmachung. tammer beabsicktin-n TeMinduftriellen in Chemnitz und die dafige Handels» und Gewerbe» Kömgüch SsKck^n und Waaren, welche die - fr. Zt. auch mit Unterstützung der China und Staatsregierung auSgesandte — ostafiatische Expedition insbesondere in 23. dsS. Mts nn gesammelt hat, in der Aula der technischen Staatslehranstalten zu Chemnitz vom 8—12 Ubr Nnnn,!»» » lang auszustellen. Die Ausstellung wird an den Wochentagen von zur Deckuna von 2—6 Uhr Nachmittags geöffnet sein. Zutritt haben gegen ein welche sich ans bestimmtes Eintrittsgeld von 1 Mark nur reich-deutsche Interessenten, Den auch als solche auszuweisen haben würden. Solches hiermit zur Kenntniß gebracht. ^ "berg, den 21. Mai 1898. Königliche Amtshauptmannschast. — Ur. m Wegespenmngen. den Fahrverkehr^^esperrt lassenschüttung werden die nachgenannten öffentlichen Wege für * der oberen und unteren Wäsche in Ang befindliche Communications- _ weg vom 25. Mai bis 10. Juni, D" »AA^ratze m Niederbobritzsch vom 31. Mai bis 11. Juni. wea h^erkehr wird zu 1, auf die von der Kröner Fundgrube ab nach dem Stollnhaus- ^^""""^iwnsweg, zu 2, über Freiberg bez. Colmnitz verwiesen. Tagen bestraft H^Mgen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Hast bis zu 14 Freiberg, am 23. Mai 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. - Dr. 8L»1mvr1» Bekanntmachung, Ziehkinder-Untersuchung betreffend. erste der nach Bekanntmachung vom 30. August 1886 angeordneten ärztlichen Haupt- nrersuchungen der im Stadtbezirk befindlichen Ziehkinder findet in diesem Jahre i», „ Freitag den S7. Mai Nachmittags 3 Uhr 'm städtischen Kaufhause — Obermarkt 16 — erstes Obergeschoß — statt. »-.,..^.5! find den mit der Untersuchung beauftragten Herrn Aerzten aste «och nicht fchMpsttchtigen Ziehkinder durch ihre Pflegemütter persönlich vorzustellen. Aus genommen sind nur solche Ziehkinder, welche sich bei Großeltern, Stiefeltern, Geschwistern, Onkel, Lavun oder Vormündern in Pflege befinden. Die Pflegemütter haben den Erlaubnißschein mit- zuvrtngen und auf Erfordern über Name, Geburtstag und Geburtsort des Kindes sowie Name, Stand und Aufenthaltsort seiner Eltern und seines Vormundes*Auskunft zu geben. Bei unentschuldigter Versäumung der Vorstellung haben die Pflegemütter Bestrafung oder Entziehung der Erlaubniß zum Halten von Ziehkindern zu gewärtigen. Freiberg, den 23. Mai 1898. Der Stadtrath. Die. 8e1irae«1«r. Anträge ans Scheidung der Ehe vom Bande, anderweit zur mündlichen Verhandlung de- RechtS» streitS vor die 2te Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Freiberg auf den 13. Juli 1898, Vormittags 9 Nhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Ladung bekannt gemacht. Freiberg, den 12. Mai 1898. Der GerichtSschreider de- Königlichen Landgericht». L. 75/96 Nr. 19. Dnininvr, Sekretär. Freiwillige Grundstücksverfteigerung. Auf Antrag der Erben des Berghäuers Friedrich August Flemming in Odev- langenau soll das zu seinem Nachlasse gehörige, auf Folium 25 des Grund- und Hypothekew buchs für Oberlangenau eingetragene Hausgrundstück, Brandcataster-Nr. 26, nebst Garst» Dienstag, den 7. Juni 1898, ' Nachmittag 8 Nhr, an'Amtsstelle hier öffentlich meistbietend versteigert werden. Es umfaßt die Parzellen Nr. 258a und 258b deS Flurbuch- für Oberlangenau, ist — tu» 3,50s. - — Acker 19 OR groß und mit 38,86 Steuereinheiten belegt. Seine Brandraffe beträgt 2630 Mk. Ortsgerichtlich ist es auf 2850 Mk. geschätzt worden. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den an der hiesigen Gerichtstafel und in de» Gasthöfen zu Langenau aushängenden Anschlägen ersichtlich. Brand, den 11. Mai 1898. Das Königlich« Amtsgericht. Zu I ? 3/98 Nr. 5. BIvbNrst. W Sonderziigt Leipzig—Hamburg. Zum Anschluß an die Sonderzüge der Königlich Preußischen Staatsbahnen, welche am 2«. Mai (Pfingstsonnabend), 2. Juli, IS.Juli und 13. August dieses JahreS 11." Borm, von Leipzig (Magdeburger Bhf.) nach Hamburg, Kiel u. s. w. abgelaffen werden, kommen auf den Stationen Chemnitz, Crimmitschau, Döbeln Bhf., Dresden-A. Hauptbhf., Dresden-Wettiner straße, Dresden-Neust. Leipziger Bhf., Freiberg, Glauchau, Greiz, Meerane, Meißen, Plauen i.B. oberer Bhf-, Reichenbach i. V. ob. Bhf., Riesa, Werdau und Zwickau Bhf Anschl«hrüEf«hr- karten nach Leipzig mit Gutschein zur Ausgabe. Näheres ist bei genannten Bahnhöfen zu erfahren, welche auch Ueberfichte« über die obengedachten Sonderzüge ausgeben. Dresden, am 18. Mal 1898. , Königliche Generaldtrettion der Sächsische« StaatSeifendah«e«. Bekanntmachung für Freivergsdorf. Die diesjährigen öffentlichen, kostenfreien Impfungen im hiesigen Orte sollen am 1., 8. und 15. Juni d. I. jedesmal von Nachmittags s Uhr an im Saale des Saft- Hofes „Stadt Wien" hier stattfinden. Eltern und Erzieher, welche ihre Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung entziehen, werden nach H 14 Abs. 2 des Gesetzes bestraft. Freibergsdorf, am 23. Mai 1898. Der Gemeindevorstand. O. DuDmamm. Wahlversammlung in Freiberg, ^»«de de- Herrn Dr. Oertel. (Schluß.) Im zweiten Theil seiner Ausführungen behandelst Herr vr.Oertel wirthschastliche Fragen. Er stehe auf demBoden der Sammlung, die die verschiedenen Interessen einigen will unter der Flagge einer nationalen Wirthschaftspolitik, die allein die Kraft der Nation zu wahren und zu mehren geeignet. Die wirthschastliche Kraft der Nation ruhe in erster Linie auf dem deutschen Mittelstand, dem starken Horte des deutschen Volks thums. Bor Jahren noch sei diese Politik verschrien gewesen, heust werde sie von der Regierung selbst anerkannt. Mit dem Mittelstand stehe und falle die deutsche Gesittung, fallen die deutschen Throne: Wenn das deutsche Volk je zerfallen sollte in eine Handvoll Millionäre und eine Masse Armer, dann würde auch für das Königthum kein Platz mehr sein, es würde zum Exekutor des Geldsackes oder zum Generalpächter deS Pöbels herabstnken. Zur nationalen Wirthschastspolitik gehöre es, den heimischen Markt für die heimische Arbeit zu sichern. WaS man im Lande haben kann, solle man auch auS dem Lande entnehmen; daS sei nationale Pflicht! Ganz selbstverständlich sei es also, daß die Arbeit des deutschen Landmannes gegen die Konkurrenz deS Auslandes zu sichern sei. Nicht auf das Gleich-billig komme eS dabei allein an, sondern was im Lande in genügender Menge und Güte erzeugt wird, solle man nicht aus dem Auslande holen. Der heimische Markt und die Steigerung heimischer Kaufkraft sei weit wichtiger als die Ausfuhr. Er sei gewillt, die Forderungen der Industrie, soweit sie mit den wirthschastlichen Forderungen der Gesammtheit zu vereinbare», bei den künftigen Handels verträgen nach Möglichkeit zu vertreten und gern bereit, nach dieser Richtung hin von den Industriellen Anregungen entgegenzu nehmen. Persönlich sei er der Meinung, daß Meistbegünstigungs- Verträge das Beste wären. Nun herrsche aber m der Industrie zum Theil die Meinung, daß langfristige Tarifverträge für sie am Vortheilhaftesten seien. Auch sür diese wurde er zu haben sein, vorausgesetzt, daß für die Landwirthschast d,e Zolle entweder nicht oder nur aus kurze Fristen gebunden wurden; denn mit langen Fristen könne die Landwirthschast nicht rechnen. Für diesen seinen Standpunkt könne er reinen besseren Zeugen an führen, als den nationalliberalen Führer von Bennigsen. Er wiederhole, daß er gern bereit sei, die Wunsche der Industrie auf sich wirken zu lassen. , .. ». » Von besonderer Wichtigkeit seren auch die Interessen des Kleingewerbes und des Handwerks, die beide schwer mit dem Schwindel zu kämpfen haben. Die schlimmsten Formen babe heutzutage der Schwindel angenommen: Zweispänmg fahre tt hinms aufs Land, am 3. Weihnachtsfeiertag vertausche er das Plakat vom Weihnachtsausverkauf mit dem Konkursausverkauf und die Pleite preise er als die erste Stufe zum Millionär. Das Gesetz vom unlauteren Wettbewerb genüge nicht, um ihn zu fassen, denn Schwindel sei, wie Luther gesagt, wie ein einge seifter Ferkelschwanz. Man werde das Gesetz revidiren müssen, das ein Messer ohne Heft und Klinge, damit in Zukunft jede Art des Schwindels gefaßt werden könne. Das Handwerk leide ferner unter dem Wettbewerb des Hausirhandels. Wenn Einer mit selbstgefertigten Waaren, da wo Bedürfniß ist, hausiren geht, so halte er das für keine Gefahr, aber wozu die Hausirer in Dörfern umherlaufen, wo Laden an Laden, sehe er nicht ein. Der Hausir- handel solle also von der Bedürfnißfrage abhängig gemacht werden. In gleicher Weise kämpfe der Kleinhandel gegen die Konsumvereine, dieGroßwaarenhäuserunddieBeamtenvereinigungen. Die Konsumvereine seien zum Theil zu einem politischen Macht mittel geworden und haben hier und da eine unheimliche Aus dehnung gewonnen. Das Kapital hat sich ihrer bemächtigt, um den Kleinhandel bei Seite zu schieben. Daneben locken die mo dernen Paläste aus Glas und Eisen, wie sie heute die Groß- waarenhäuser erbauen. ES könne mit diesen nicht so weiter gehen, denn sie stellten die brutale Gewalt des zusammengeflossenen Kapitals dar. Hier müsse fest zugegriffen werden und der Staat müsse ansteigende Umsatzsteuern anlegen, um die Inhaber zu zwingen, ihren Betriev nicht noch weiter auszudehnen. Nicht minder bedenklich seien die großen Vereinigungen: der Offiziers verein, das Waarenhaus für deutsche Beamte. Sie seien noch mehr zu verurtheilen als die Großbazare. Die Beamten möchten es doch als ihre Pflicht erachten, die berechtigten Forderungen des Mittelstandes auch auf diesem Gebiete sich angelegen sein zu lassen. Unterstützt werde das Handwerk in seinem Kampfe durch Zweierlei: Die Innung sei zu kräftigen und zu fördern, daß es jedem außerhalb Stehenden als eine Nothwendigkeit erscheinen müsse, in dieselbe einzutreten; er werde ferner für den Befähigungs nachweis eintreten. Auch müsse der Meistername wieder zu Ehren kommen: Wer nichts gelernt, solle auch Niemanden lehren! Im Weiteren äußerte sich der Redner sarkastisch über den Zug in der sozialen Gesetzgebung, die Dinge vom grünen Tisch aus zu beur- theilen, cf. Bäckereiverordnung! Auch bezüglich der Landwirthschast seien es nur Forderungen der ausgleichenden Gerechtigkeit, die er aufrecht er halte. Es sei ein Unfug, zu behaupten, daß die Landwirthschast übermäßige Preise fordere. Die erzielten Preise müßten wenig stens die Kosten der Produktion decken und einen mäßigen Ge winn geben, und so wolle die Landwirthschast lediglich den Getreidepreis auf mittlerer Höhe halten, die die Arbeiter vor Theuerungs- und die Landwirthe vor Schmutzpreisen schützt. Wären das vielleicht gesunde Verhältnisse, wenn in Amerika bei der Weizenschwänze die Weizenpreise binnen 48 Stunden um 50 Mark gestiegen und gefallen find? Bei unS seien die Preise nicht so rapid gestiegen, da wir den Terminhandel verboten haben, wenn er auch sein unsauberes Spiel im Stillen noch weiter treibt. Menn die Getreidezölle aufgehoben würden, würden auch die Preise sinken, so sagten die Gegner der Schutzzölle: In Frank reich aber, wo man die Zölle suspendirte, sei der Getreidepreis nur gestiegen, die Schwänze noch gesteigert worden! ES sei also unbedingt nothwendig, diesem frivolen Brotwucher ein Ende zu machen und die Brotversorgung des deutschen Volkes von fremdem Einfluß zu befreien. Denselben Gedanken finde man heute in offiziösen Blättern; auch in Rußland und England werde er erwogen. Wir könnten es, wenn wir wollen: Deutschland kann seinen Brotbedarf decken, denn wir haben Zeiten gehabt, wo die Produktion der Konsumtion gleich kam, während wir trotzdem fremdes Getreide einführten und unseres in die Viehställe gaben! Auch betreffs der Viehzucht vertrete die deutsche Landwirthschast nur eine Forderung der Gerechtigkeit: Sie wolle ihr Vieh gegen ausländische Seuchen so geschützt wissen, wie daS Ausland sich selbst schütze. Sei das Begehrlichkeit? In der Margarinestage wolle er nur, daß Mittel und Wege gefunden würden, damit Jeder, der der Magarine den Vorzug gebe, auch gewiß sei, solche unverfälscht zu erhalten, und Jeder, der sich mit der altmodischen Kuhbutter begnügen wolle, diese unverfälscht bekomme. Dieser Zweck könne nur erreicht werden durch eine bestimmte Färbung, oder ein bestimmtes Färbeverbot. Dann sei auch die Trennung der Verkaufsräume überflüssig. Zum Schluß kam der Redner noch ans seine Stellung zu der sittlich-religiösen und sozialen Frage zu sprechen. Er würde nicht nur dahin zu wirken suchen, daß daS Land politisch und wirthschaftlich gekräftigt, sondern auch dahin, daß das Volk sittlich und religiös wieder aufgebaut werde. Er wisse kein anderes Heilmittel für daS Volk, als sittliche Erneuerung und keine andere Quelle der Erneuerung als das lebendige Christenthum, das allein die soziale Frage zur friedlichen Lösung zu führen im Stande sei. Nur das lebendige Christenthum be wirke, daß man im Arbeiter nicht ein lebloses Rad sieht, sondern den gleich berufenen Bruder und daß man in dem Arbeitgeber nicht den Ausbeuter, sondern den an diesen Platz Berufenen sieht. Ja, unsere Arveiter haben ein Recht auf unseren Schlitz und unsere Liebe! Hut ab vor der ehrlichen Arbeit! Wir müssen festhalten an dem sozialen Vermächtniß des ersten Kaisers und die soziale Reform weiter ausbauen. (Namentlich sei dafür zu sorgen, daß der Arbeiter schneller und besser in den Renten» genuß komme, und daß der noch hie und da anhaftende bureau» kratische Zopf in Wegfall komme.) Mit der Gesetzgebung allem werden wir diese Aufgabe nicht lösen, wenn wir nicht durch drungen sind von dem Licht des lebendigen Christenthums. Pfui aber über die Herrschenden, die das Christenthum Nr die MiHe»