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Dresdner Nachrichten : 21.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189710219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18971021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18971021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-10
- Tag 1897-10-21
-
Monat
1897-10
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1897
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mul Al««Kv-SL»N»Lli» Z. I». Komlistr M k Lltni»rlit 6 Uotltotrpnut <Hv-rnü„,I«t I84l2 8Lrok- unff blstvt stets nur Lrs Xouost« unä Loste ?.u kiUißston Lroisen. A. ^von in IVintor-l'alotot-, S ^nsux- u. Hosonstokkon, desto äoutseko ». vn^Iisode ksbriliutv, H omplodlen su l»tlltzr«tr « I»rvt««ii ^ t»vnnkn»In<« O, p»nt. un i k. Hl. »v. Ick»«I I» «11^ K kei vresäen. ^ Vas gsars Isdr gsöllavt. » vss xsure lskr ßsöllnet. ^r-^^r-»ri«K»^rrrrrErr»«ir^^^^rLrrr^rr-SKrr^r»rrVrr lll'llllnei' VvrmekvIun§8-M8lLU M Otto SAtusr, ^"<»^^'>7^ «r. 2«2. NeichstagS-Diäten. Hoinachrichten, Schelbenschützengilde, Gewcrbeverein, Hand-1Muthmaßliche Witterung:>»,».«4-«»-, »HH werkerverein, Ärbeiteikolonlen. Flmelia, Sodom's Ende, Lehrergesangverein. Ansbessernd. j LOv«» ich brauche sie nicht zu bezeichnen, ich will mein Pulver nicht vor . Der Generalredner gegen den Antrag. Manihner, betonte. die der Zeit verschieben; aber das müssen Sie sich klar machen, daß > Regierung bemeistere mit derartigen Erlassen die Bewegung der die Regierungen in eine Zahlung von Diäten nur willigen, wenn ! deutschen Bevölkerung nicht, welche vielmehr immer wachsen werde, sie mit einer organischen Revision des Wahlgesetzes verbunden ist " Erhoffe, daß i» dreier Frage endlich die Solidarität der Deutschen Wiederholt hat ferner Fürst Bismarck hervorgehoben, wie bedenk- Ul ilie Milte Mcmkr ll. Dezember werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien- straße 38 und bei unseren Neben - Annahmestellen zu 1 Mark 70 Pfennigen» für auswärts bei den Kaiserlichen Pvstanstalten im Deutschen Reichs gebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oesterreich- Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden t>9 Kreuzern angenommen. Bereits in der Nummer vom 24. dieses Monats beginnen wir in unserer Belletristischen Beilage mit dem Abdruck des überaus spannenden Romans „Der Crlie von Vciisoril" von <K. Lemietk. Rcichütagsdiätcu. In einem Artikel zur Frage der Einlührung von Reichstags- diäten bringt die Krenzzeikung eine beachlcnswerthe Mitthcilnng Das konservative Organ stellt sest. das; die Regierung vor gar nicht langer Zeit auf dem Wege war. den freisinnigen Diäten antrag zu acceptiren. daß dies aber in Folge energischen Wider spruchs von konservativer Seite unterblieben ist. In der That war im Februar dieses Jahres die Nachricht aufgetaucht. Fürst Hohenlohe bade sich in einem Gespräche mit mehreren Parlamen tariern durchaus nicht ablehnend gegen die Gewährung von Diäten für die Neichstagöabgeordncten geäußert. Ist die Regierung wirklich, wenn auch nur vorübergehend, geneigt gewesen. die demokratische Fvr- derungausEinsührung von Rcichstagsdiäten ohneKompcnsationeii zu erfüllen, so hat sie damit einen Mangel von staatsmännischcr Einsicht und Besonnenheit an den Tag gelegt, der umso bedauer licher ist, als er der Befürchtung Raum läßt, daß die ablehnende Haltung der verbündeten Regierungen nicht von Bestand sein könnte. Diese Befürchtung erscheint um so berechtigter, als sich auch andererseits die Anzeichen mehren, daß der energische Wider stand von konservativer Seite, der das letzte Mal die Regierung noch von der Zustimmung zurückgebaltcii hat, nicht mehr so fest gewurzelt ist, daß er nicht eine Sinnesänderung zuläßt. Giebt doch jetzt sogar schon die Kreiizzeitung der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Einführung von Diäten an dem Widerspruche der Konser vativen nicht scheitern würde, wenn man gleichzeitig Garantien dafür böte, daß die Gewährung von Tagegeldern nicht eine üble Wirkung zeitigte. Der Widerspruch der „Kreuzzeitung" gegen die Diätenbewilligung. meint mit Recht ein freikonservatives Blatt, ist so lau, daß man auf den Gedanken gerathen könnte, die Konser vativen wären nicht abgeneigt, um ein Linsengericht den Arliket 32 der Reichsverfassung, der das Verbot der Diäten ausspricht, Preis- zugeben. Seit Jahren bereits sind einzelne konservative Blätter für dte Einführung von Tagegeldern eingetreten, und das Organ des Bundes der Landwirtbe erklärt jetzt rundweg: Der Artikel 32 der Verfassung hat seinen Zweck verfehlt und ist daher zu streichen. An die Gewährung anderweitiger Kompensationen wird dabei gar nicht einmal gedacht, vielmehr toll es nach der Ansicht des agrarischen Blattes eigentlich viel logischer sein, aus dem allgemeinen gleichen Wahlrecht die Nothwendigkeit von Tagegeldern als das Verbot zu folgern. ES ist den Diötensreunden gegenüber oft genug betont worden, daß das Diätenverbot einen inteprirenden Bestandtheil des Reichs tagswahlrechts bildet. Der Artikel 32 der Reichsverfassung kann daher nicht geändert werden, ohne daß zugleich eine Reform des Neichstaaswahirechts. wie es in Artikel 20 festgesetzt ist, vor- genommen wird Nach der Absicht des Gesetzgebers war die Diätenlosigkeit als Korrektiv des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts eingesührt worden. Wenn dieses Korrektiv beseitigt werden soll, so muß an seine Stelle ein anderes gleichwerthiges gesetzt werden. Angesichts der bedrohlichen Wirkungen unseres ReichstagewahlrechIs wird kein umsichtiger Staatsmann die Tbor- heit begehen können, ein so wichtiges Zugeständnis wie die Be willigung von Tagegeldern, zu gewähren, ohne dafür vom Reichs tag eine mindestens aleichwerthige Gegenleistung zu erhalten. Ein voller Ersatz für die Funktionen, die der Diätenlosigkeit zu- gedacht waren, könnte nur in einer planmäßigen Revision des Wahlrechts gefunden werden, sei cs, daß dieses wesentlich ein geschränkt oder in vernunftgemäßer gerechter Weise abgestuft wird. Das Diätenverbot ist das einzige Mittei, das die verbündeten Regierungen besitzen, um eine Abänderung des Reichstags- Wahlrechts durchzusetzen. Es bildet die letzte Schranke gegen die demagogischen Wirkungen des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts. Diese Schranke fallen zu lassen, ohne eine andere gleich starke Schutzwehr aufznrichten, wäre ein Verfahren, das schnurstcaks dem zuwiderliefe, was bei uns in Sachsen durch die Wahlrechtsreform bezweckt und erreicht worden ist. Es wird die Zeit kommen, wo man auch im Reiche von der Nothwendigkeit überzeugt werden wird, sich gegen die bedrohlichen Folgen, die sich aus der Gleichheit des Äatzi- rechts ergeben, wirksam zu schützen: dann wird man in der glück lichen Lage sein, in dem Diätenverbot wenigstens ein Komven- sationsmittel an der Hand zu haben, um eine Reform des Wahl rechts durchzusetzen. Wenn das Organ des Bundes der Landwirtbe annimmt, Fürst Bismarck denke heute in derDiätenfraaeanders als vordem, so befindet es sich, wie wir aus dasBestimm- teste zu versichern in der Lage sind, in einem sehr verhäng- nißvollen Jrrthum. Bei allen Denen, die über die Anschauungen de« Altreichskanzlers unterrichtet sind, kann nicht der mindeste Zweifel bestehen, daß er heute noch genau denselben Standpunkt in dies« Frage vertritt wie während seiner ganzen Relchskanzlrrschaft. Dieser Standpunkt Ist fefigelegt in seiner Reichstagsrede vom «. November 1384. .Wollen Sie," sagte er damals, „eine Revi sion de- Wahlgesetze» überhaupt — ,a dann wird vielleicht einer der Herren rin Amendement darauf stellen — ich will überhaupt keine — aber wenn da- Einer will, darüber läßt sich handeln, ich gehöre zu dem komvromittirenden Tbcil der anderen Sette. ES giebt Konieisionen, für di« wir die Diäten unter Umstünden geben, sich es überhaupt lei, an der Verfassung zu rütteln und die Basis, auf der sie das Gleichgewicht der legislativen Faktoren anfbaut, zu verschiebe». Die Demokraten aller Schattirungen erheben sofort ein wüthendes Geschrei und reden von Verfassungs- brnch, sobald auch nur in rein akademischer Erörterung die Resorm- bedürftigkeit des geltenden Reichstagswablrechts behandelt wird. Der Artikel 20 der Verfassung, der vom Wahlrecht handelt, gilt ihnen als heilig und unantastbar. Das hindert sie aber keines wegs, leichten Herzens immer wieder gegen den das Diäienverbot aus'prechenden Artikel 32 anzustücmen, obwohl beide Artikel zu- sainmengehören und nicht cinzu'ehen ist, warum die Heiligkeit und Unantastbarkeit des einen sich nicht auch ans den anderen erstrecken soll. Graf Cavrivi hat einmal den während seiner Reichskanzler schaft leider nur zu wenig belhäligten Grundsatz ausgestellt, jede Negiernngsmnßnahme müsse nach der Wirkung beurtyeilt werden, die sie auf die Sozialdemokratie ausübt. Wenn man die Tiäten- frage unter diesem Gesichtspunkte beurtbcilt, so wird die grund sätzliche Entschiedenheit gegen die Bewilligung von Tagegeldern noch verstärkt werden. Zwar hat die Diätenlosigkeit eine antnozial- demokralische Wirkung keineswegs gehabt: das war aber auch nicht ihr Zweck. Sie sollte die demagogisch-zersetzenden Einflüsse des gleichen Wahlrechts beschränken. Daß die Bewilligung der Ditt'en die sozialdemokratische Kriegskasie, aus der dann die Reichstags- abgeordneten nicht mehr entschädigt zu werden brauchten, erheblich entiasten würde, fällt weniger in's Gewicht, als der Umstand, daß nach der Einführung der Tagegelder der Charakter der Wahlkämpfe, der Reichsvrrlretung und damit des ganzen politischen Lebens aus ein noch niedrigeres Niveau herabsinken dürfte, weil die Rücksicht ans den pekuniären Vortbril, den die Mandate bringen, maßgebend werden und eine Art demokratischer Parlamentsbnrenukratic züchten würde. Am meisten müßte das naturgemäß der radikalsten Partei, der Sozialdemokratie, zn Gute kommen. Zehnmal hat der Reichstag das Verlangen ausgesprochen, daß seinen Mitgliedern Tagegelder aus der Reichskasse gezahlt werden sollen. Das letzte Mal ist der Diätenantrag der freisinnigen Volks- Partei mit 170 gegen 40 Stimmen angenommen worden. Zweifel los wird der Anirag in der nächsten Tagung wiederkommen und vielleicht wird dann die Minderheit noch mehr znsammenschrumpsen. Aber selbst wenn der Reichstag die Diätenbewill aung mit Ein stimmigkeit und zum zwanzigsten Male fordern sollte, haben die verbündeten Regierungen nicht den mindesten Anlas, nachzugeben und von dcni alten Kurse abznweichen, der sich auch in Vieler Frage als der rechte staatserhallende bewährt hat Unser Kaiser hat im Mai dieses Jahres in einer Ansprache gesagt: .Die Zeit unserer Vorväier hat stählerne Männer erzeugt: wir brauchen In unserer jetzigen Zeit auch solche Männer" In der Tbat sind Männer von stählerner Kraft und Festigkeit nothwendig, um der Demokratisirung unseres politischen Lebens, die mit der Aushebung des Diätenverbots einen wetteren Schritt vorwärts und zwar wesentlich zu Gunsten der soziolrevolutionären Propaganda thun würde, Einhalt zu thun. Quittung. Für die W a ss erb es ck> ä d i gten sind in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten" bis 20, Oktober eingcgangen: C. Aua. Gochl. Neugersdors (Sachse») 1 Packet <gez. 8. 1629) bauni- ivolleiic Sachen, Ernst Groöinann „Putsniper Nachrichten" Pulsnitz (Sachsen) t Packet <E, G. 101) Kleidunasstücke. Reckende, Hotel Hirsch Kulmbach 2 M,, Frau Lehmann-Kötzschenbroda, Ofensabrik 2 Partei« Kleidungsstücke, N. 1 Bautzen t Packei. A, S. 5 M.. Wenig mit Liebe 3 M.. Liiterarischer Verein Dresden IN» M., Fideler Stammtisch „Seelenwürmsr" 2,75 M,, Frauenverein zu Ernstlbal 25 M,, Sachsenverein Basel 24 M,. Familie L. 2 Packele, S. Schulze 4 M., Bezirksverein der Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt 50 M„ Nesse Kern, Frzl, I M., M, u, L, D. I M„ L, S. ik> M.. E, II. T, Zichocke 6 M., W. Hirsch, Radederg, Erlös vom Verkauf von 25 Stück Looien der Internationalen Kunstausstellung 25 M,. Frau E, H, Dresden 1 Packet und 10 M, Ungenannt Kleidungsstücke, Gesammelt unter den Lesern der Bvpparder Zeitung 58,30 M,, Sachsenverein in Strastburg (Elsaß) 3. Rate 4M M,. Heinrich Winkler, Prioatus, 50 M„ Kriegerverein Devant les Ponts bei Metz 30 M., Willy Lamm 3 M,, für die am 3l. Juli ds, I. vom Hochwasser sortgesührten und an der Hirsch mühle vom Zollasststenten G aufgesangenen Klötzer 4 M,, l. Knabenklasse einer Bezirkslchule 2,30 DU, Ein alter Abonnent I Packet und 5 M,. L. verw, L. lOM.. v. B, 3M. N. I M„ Fl. G, aus U. Sch, 3 M.. Strob- butfabrikant Dittrich 1 Packet Kleidungsstücke, Treuer Abonnent in, Ausland 3 M., Tbeodor Dittrich, Oberlöbnitz, Kleidungsstücke <sür Schlesien), L. Wittenburg 10 M., S. Huckstdorss, Bützow 5 M,, in Summa 851 M, 85 Ps Gesammtsumme 34,002 M, 50 Psg, Fern schreib- unv F-ern ivrecki-Nert chte vom 20. Oktober. * Leipzig. Godard's Ballon ist heute Abend 8 Uhr in Dernau bei Oppeln gelandet, nachdem derselbe Vormittags durch Contrawind bis Wilna verschlagen worden war. "Wien. Abgeordnetenhaus. Der Abgeordnete Herold führte ferner aus, es finde letzt ein großer historischer Kamps »m ein gleiches Recht aller Völker Oesterreichs gegen die Suprematie der Deutschen statt. Die Obstruktion werde nicht siegen, sollte das doch der Fall sein, so werde das böhmische Volk diesen Sieg über leben. Im Interesse des böhmischen Volkes, der Freiheit und Ge setzlichkeit werden die Tschechen keinen Antrag der Linken unter stützen. Hierauf wurde dte Debatte geschlossen. Nach der Wahl der Generalrrdner beantragte die Linke eine neuerliche namentliche Abstimmung, Die Sitzung dauert noch fort. * Wien. Abgeordnetenhaus. Nach weiteren namentlichen Abstimmungen beantragte der Italiener Malfatti, über die Mini- rechtsertiarnde Gesetzesverletzimg fordere, da« Vereins- und VersammlunaSaesetz sceiestcns zu hand haben. Nach emeuten namentlichen Abstimmungen führte der Generalredner für den Antrag Sylvester aus. der Erlaß verstoße argen mehrere Gesetze, und erklärte, die Deutschen in den Alpen- ländrrn gingen einig vor mit den Deutschen Böhmens und würden im Kampfe nickt eher zurückweichen, b'S die Sprachenverordnunaen zurückgezogen seien. (Lebhafter Bestall. Händeklatschen links.) Der Abgeordnete Vergelt beantragte birrauf, die Sitzung zu schließen, worüber namentlich abgesttmmt wurde. * Wien, 9 Uhr 4b Min. AbdS. Abgeordnetenhaus. (Schluß.) Der Antrag Vergelt, die Sitzung zu schließen, wird adgelehnt. in Oesterreich zum Ansdruck komme. Redner erklärte sich ichliekiich für de» Antrag Tnbskh. der eine scharfe Verurtheilung des Vor gehens der Regierung enthalte. Nach thatiächlichen Berichtigungen wurde der Antrag Herold, über die Minstlcranklagen einfach zur Tagesordnung uberzugehcn, mit 161 gegen 141 Stimmen an genommen. (Stürmischer Beifall rechts, großer Lärm links.) Nach zehnstündiger Dauer wurde die Sitzung 0 Uhr Abends geschlossen. * Paris. Der Handelsminister läßt, wie die Agence Havas meldet, den Wortlaut der gestern in Nanc» gehaltenen Rede ver öffentlichen, Hiernach wurde mit Bezug aus die handelspolitischen Beziehungen Frankreichs z» Italien gesagt: Wenn die Verhand lungen im offiziellen Sinne des Wortes zwilchen Italien und Frankreich noch nicht eröffnet seien, welche unmittelbar zu einem handelspolitischen Einvernehmen führen könnten, io könne es doch kein Erstaunen erregen, daß seit langer Zeit Besprechungen in dieser Angelegenheit slottgefundcn nnd soridauerten. um dieses wünschens- wcrthe Abkommen beider Nachbarländer in die Wege zu teilen. Berlin. Die offiziöse „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bestätigt, daß der Staatssekretär des Auswärtigen Fchr v Marichall von seiner bisherigen Stellung unter Belastung des Titels und Ranges eines Staatsministers entbunden und zum Botschafter in Konstantinopel ernannt wird und daß der bisherige Botschafter in Konstantinopel Frhr. v Saurma den durch die Ab berufung des Botschafters v. Bülow frei werdenden Posten in Rom erhält. — Wie das .Bcrl. Tagebl" hört, dürften nach Er ledigung der Marineforderungen im Reichstag größere Kredite für dte Zwecke, die mit der Bewaffnung des Heeres Zusammenhängen, gefordert werden. — Die nächssiähiigen Kaisermanvver sollen zwischen dem 13. wüittembergiichen und dem 14. badischen Armee korps einerseits und zwischen den beiden Armeekorps der ReichS- landc andererseits stattfinden. — Der „Reichsanzeiger" veröffent licht eine kaiserliche Verordnung, wonach die Verordnung von 1888, kraft welcher der Neuguinea-Kompagnie für ihr Schutzgebiet die Ausübung der Gerichtsbarkeit über die Eingeborenen zunächst bis zum Ablaui des Jahres 1897 übertragen worden ist, auch über diesen Zeitpunkt hinaus bis auf Weiteres in Geltung verbleibt. — Der Berliner Verlagsbuchhändler Ernst Reimer ist nach schwerer Krankheit in Jena gestorben. Leipzig. Nach Mittheitung deS Vorsitzenden wird die Aus stellung ohne Defizit und ohne Zuhilfenahme von Garantie-Zeichnern abichijeßen, falls die Stadt die Gartenanlagen über nimmt. Die Ausstellung, an der sich 3500 Aussteller betheiligten, hatte 5 Millionen Umsatz und wurde von 4 Millionen Menichm be sucht : sie ist somit die größte von allen bisherigen deutschen Aus stellungen gewesen. Zwickau. Die elektrische Eisenbahn Zwickau-Schedewitz überfuhr in der Hauptstraße von Schedewitz einen 4jährigen Knaben Namens Sänchiger nnd tödtete ihn. Köln. Gestern Abend flog auf dem Walzwerk Bocckingen u. Co. in Mühlbeim am Rhein das Schwungrad der großen Dampf maschine in die Lust. Zwei Personen wurden schwer, verschiedene andere leicht verletzt. In dem Walzwerk wurde große Verwüstung aiigerichtet. Köln. Der „Köln. VolkSztg" zufolge wurde die heutige Begegnung des Ezaren mit dem Kaiser Wilhelm erst gestern in Darmstadt und zwar durch Vermittelung des Prinzen Heinrich be schlossen. — Werter meldet dasselbe Blalt zur serbischen Minister krisis: Simitsch meldete bereits die Abdankung des Kabinets noch während der Anwesenheit des Königs in Wien mit der Begründ ung, weder er noch seine Ministerkollegen könnten die Reise Mllan's nach Serbien billigen. Letztere lei die Ursache der Krisis Der König befinde sich wieder unter der Herrschaft Milan's. Stuttgart. Ter Finanzminister erklärte der Steuer kommission, das Einkommensteuergesetz sei in der Fassung der 'wbar; ohne Acndernng sei die . von Rußland ist in Begleitung des Großherzogs von Hessen heute Nachmittag 2V- Uhr nach Darmstadt zurückgereist. Kaiser Nikolaus, in der Uniform der hessischen Dragoner, wurde auf dem ganzen, von einem Truppen- Svalier eingezäunten Wege zum Bahnhöfe seitens der zahlreichen Volksmenge wieder auf das Lebhafteste begrüßt. Kaiser Wilhelm, in russischer Admiralsunisorm, hatte seinem kaiserlichen Gast daS Geleit zum Bahnhof gegeben, wo sich die Monarchen auf das Herzlichste durch Umarmung und Küssen verabschiedeten. Kurze Zeit darauf traf die Kaiserin mit den drei ältesten kaiserlichen Prinzen unter anhaltendem Jubel des zahlreichen Publikums aus dem Bahnhose ein. wo ihr die Prinzessin Elisabeth von Schaum burg-Lippe einen Blumenstrauß überreichte Der Kaiser hakte bis zur Ankunst der Kasierin im Emvsangsvavillon in längerer Unter haltung mit den Botschaftern von Bülow und Graf zu Eulenburg, sowie mit dem Polizeipräsidenten Prinzen Radibor geweilt, welch' Letzterem er wiederholt seine Anerkennung für den ihm bereiteten Empfang aussprach. Um 2»4 Uhr erfolgte die Abreise des Kaffei- paares noch Eronberg, wo die Majestäten 4'/> Uhr eintrasen und von der Kaiserin Friedrich, sowie von dem Prinzen und der Prin zesin Karl von .Hessen empfangen wurden. Die Kaiserin reist heute Abend mlt den kaiserlichen Prinzen nach Potsdam zurück, wäh rend sich der Kaiser Morgen früh nach Karlsruhe und von dort nach Darmstadt begeben wird, von wo er Abends gleichfalls nach Potsdam abreist. Darmstadt. Der Kaiser von Rußland und der Großherzog von Hessen trafen in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin von Schaumburg-Lippe von Wiesbaden auf dem hiesigen Bahn- '>ofe ein, wo sie von der Kaisern Alexandra Feodorowna und der Sroßherzogin von Hessen empfangen wurden Wien. Der Minister des Aeußeren Graf GoluchowSki hat sich nach Pest begeben. — Abgeordnetenhaus Präsident Kathrein eröffnet die Nacht- unterbrochene Sitzung und spricht sein tiefstes Bedauern aus, daß ein Verletzen des Vicepräsidenten Abrahamowitsch zu stürmischen Scenrn geführt habe und führt aus, es sei nicht nothwendia aewrlen, denselben deswegen zu be drohen. Derartige Scenen stellten den ganzen Parlamentarismus in Krage und drückten da« Amelien des HaulcS auf das tiefste Niveau herab. Der Präsident widerlegt dann den Vorwurf, daß die Abgeordneten von der gestrigen Abendsitzuna nicht rechtzeitig verständigt worden seien und verweist aus die hieraus bezüglichen vorliegenden Bestätigungen. Als der Präsident den Vorsitz an den Vicepräsidenten abgegeben habe, habe er vergessen, demselben mit- zuthellen. daß bereit- drei Abgeordnete sich zur formalen Geschäfts- «2? ff ^ Ls «* * 7« S» Vß--
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