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' da» -mm n Md ist!» hinch welche mi»ö- htmstr. r8». welche FM tmom- Schand- i j«et- tz. Owid- . L-S Kälaagpl M ö »U -- L-I .Nil -.i: Tro » So. 85. Freitag, den 24. August «rfchetat täglich ftüh « Uhr, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. - Preis halbjährlich 22V» Ngr. Dk« gespalt. Zeile S Pf. Freiberger Anzeiger und 7 Tageblatt. Verantwort!. Herausgeber I. G. Wolf in Freiberg. Politisches. Leipzig, 22. August. Der König hat gestern Abend das Stadt- theater besucht. Heute Morgen ist derselbe nach Dresden und Pill nitz wieder abgekeist. Die seit vier Tagen hier einquartiert gewesenen zwei Bataillone der Linienbrigade Max sind heute nach dem Voigt- lande von hier abgegangen. Muche», 19. August. Die öffentlichen Blatter erwähnen, daß die Politischen Verhältnisse Preußens zu Baiern sich wieder günstiger gestalten. — Nach Antrag der Staatsbehörden werden nun die bai rischen Mitglieder des in Stuttgart tagenden Restes der deutschen Nationalversammlung in Untersuchung und, soweit man ihrer habhaft werden kann, in gerichtliche Hast genommen. Dielelben sind in Folge ihrer Theilnahme an den Berathungen und Beschlüssen des „Rumpf parlaments" deS „Versuchs und Hochverraths" angrschuldigt, indem durch einzelne Beschlüsse der Bestand deS bairischen StaatS gefährdet worden sei, obwohl ein offiziell verkündetes Gesetz bestimmt, daß kein Mitglied der Nationalversammlung wegen seiner Reden, Abstimmungen und Handlungen zur Verantwortung gezogen werden darf. Mannheim, 16. August. In unserem Lande bereiten sich die Auswanderungen nach Amerika immer mehr vor, und sie wür den eS noch in größerem Maßftabe, wenn nicht der Mangel an Geld und die Stockung von Geschäften den Güterverkauf beinahe unmög lich machten. Wie man versichert, wird Staatsrath Trefurt, wel- I cher an der Spitze eines zu diesem Zwecke gebildeten CvmiteS steht, ! sich nach Amerika übersiedeln. Von der weiteren Wirksamkeit dieses CvmiteS ist in der letzten Zeit nichts öffentlich bekannt geworden. UebrigenS kann sich dasselbe nur Glück wünschen, einen durch sittli chen Charakter wie durch große Intelligenz gleich ausgezeichneten Mann, wie Trefurt ist, zum Vorstande zu haben. Baden verliert in I ihm einen seiner ausgezeichnetsten Juristen. (Schw. M.) Karlrruhe, 18. August. Alle Häuser der Stadt sind mit Blumen, I Guirlanden, Teppichen und Fahnen geschmückt. Die Straßen sind »mit preußischen Soldaten aller Waffen, Bürgerwehren und hin- und I herwogenden Zuschauern gefüllt. Aber der dicht bewölkte Himmel I schaut düster drein zu dem sich bereitenden Feste der Rückkehr deS I GroßherzogS. Möge dies kein schlimmes Omen sein! Wir wollen I es von Herzen wünschen, haben aber großes Bedenken bei der Sache. »Versichern könnm wir nach vielfachen eigenen Beobachtungen, daß I dieser frühe Triumphzug bei den traurigen Zuständen des Landes I außer der Residenz selbst wenig oder keinen Anklang findet und daß I man kein Vertrauen auf denselben setzt. (Wir haben zu bemerken, I fügt das Frankfurter Journal hinzu, daß der Verfasser dieses Schrei- I benS ein konservativ gesinnter wahrheitsliebender Mann ist.) Irr», 16. August. Dieser Tage wird MieroSlawSki nach Londo5 abgehen, um mit dem Centralkomite für Ungarn wegen. Ueberfahrt einiger Tausend Flüchtlinge nach Konstantinopel oder Griechenland zu unterhandeln. An Geldmitteln soll es weder jenem Konnte, noch dem hiesigen Gesandten von Ungarn, DraSkowieS, fehlen, aber englische Schiffe und englische Fürsprache bei der Pforte, das chut noch. Wit», 18. August. Zwischen Görgey und der kaifekliHen Re gierung hat eine Uebcreinkunft im eigentlichen Sinne deS Worte- nicht stattgefunden. Görgey erklärte, daß, im Angesichte seiner Wicht und seiner schweren Verantwortlichkeit, er die Hand zu einer ehren vollen Ausgleichung bieten müsse, da er es für schwierig halte, den Krieg fortzuführen. Doch verlangte er die Zusicherung, daß ÜngßDl als selbstständiges Königreich fortbeftehen solle, und andererseits die Zusage einer Amnestie für die österreichisch«, Offizier«, wrlchr im Au genblicke, wo der Aufstand auSgebrochen, gezwungen worden, im Heere der Ungarn zu verbleiben. Beides wurde ihm vßm M»Wr->D»» gesichert. Darauf erfolgte die Unterwerfung, und Görgep erließ zu- gleich den Befehl zür Uebergabe an alle ungarischen Festungen. An Vertrag zwischen Görgey und der österreichischen Regierung Keg» also nicht vor, obgleich nicht verkannt werden darf, daß Franz JssephsA kaiserliches Wort als bindend angesehen werden muß. («. s.) Wit», 19. August. Der Kaiser ist heute in Begleitung deS russischen Thronfolgers, der ihm entgegekgereist ist, von Ischl hi« angekommen. Vergebens glaubte man in dem gestrigen Abendblatte der Wiener Zeitung Details über die wunderbare Siegesbotschaft aus Ungarn zu lesen. Der angekündigte Kurier war zwar angckommm, aber sofort weiter nach Ischl gereist. Die Gerüchte haben also MeS Feld und sie benutzen dasselbe im vollen Maße. An der Thatsache selbst zweifeln nur Wenige, aber während die «'nen, wissen wolle», daß bereits alle Festungen ihre Uebergabe erklärt haben, daß mit einem Wort der ungarische Krieg vorüber sei, meinen Andere, daß die Tr- fangnehmung von 30,960 Mann noch keineswegs die ganze mätzya- rische Armee vernichte, daß Bem und Dembinski noch leben und den Krieg fortzuführen gedenken. Letztem widerspricht die ziemlich ver breitete und für wahr gehaltene Nachricht von der Flucht KoffuthS und der polnischen Generale in die Türkei. ES fehlen natürlich auch nicht die Anklagen deS BerrathS gegen Görgey, indem man daran erinnert, daß er schon mit Windischgrätz habe unterhandeln wollen. Diese An klagen kommen übrigens nicht allein von den Magyarenfreunden, son dern auch von den Schwarzgelben, welche die russischen Wassm um dm Kriegsruhm beneiden und fühlen lassen, daß weniger dem tätlichen, als dem diplomatischen TalentPaSkiewicz der große Efchhch zu dank«, s«. ES ist Mich wahr, der Eindruck und die Bedeut«»*