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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050329028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905032902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905032902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-29
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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Diese» Blatt wird dm Lesern von Dresden und Unigedung am Lage vorher bereits als Serugrgeblldr: »teNelN»»»» Me »re»»e, bet iS,«» «weimalllkr Lutramno durch nntere Loten «»«»»» und u>°r,c„a, a» Sonn und Moulagen »ur einmal» » MI »0 B> . durch audwdrlior «oni- mttltonürr , M« de» , MI »o Lt. B«I «wnialiaer Ziiiiellunn durch die Voll 2 MI. iotineBkUellgeld'. imtlus- lund uiil enilvrechrndei» Zulchiagc. Nachdruck allerLrlitel». Original. Millrilu»,«! nur mit deuUicher OueUenansabkl.Drcckd Nachr.'» tuIM» Nachträatlcke .Honorar- on'vrüch» bleiben underücktichiigl: «Iwerianate Maiiutkrivle werde» nicht ausdewalnl. releiramm-Abretl«: »«chrlch»»« »r«»de«. Abend-rlusgabr zugestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. ^nreigen-cack. Lnnalime von Ankündigung«» bi« nackimitlagd s Ukr Sonn- und Neierlao» nur Manentirabe » von II bis '/,Nlkr Di« l ivaliiae Grund- »eile <ra. » Lilbeni uv Lk-.. Lu- fündiaungen aus dcrLrivalleile Zeile L-Pta : die rioaUige Zeile auiLerl icile so Li,.. ulL Lmaeiaudl ütiie S0 Li, In Nummern nach Sonn- und Aeiertancn > ivaliiae Grundieile so Pi,.. a»t Privuüeile «o Li, . r ivaliiae Zeile aui Seriieii« und ai« Eu'aeiaiidt so Pst. Aiioioärilgc Aui- liäge »ur ,e,cn VorauLbesablun,. Bllcaviäticr werde» imi w Pi», verechnct. Neriiivrechaiiichlu»: Amt I Str. U und Rr. 20g«, Ur.88. Svi„k> Die Reise des Kniscrpnarcs. Neueste Drahtberichte. Hcstunch richten. Iagvßhiit.oeieiu. iäcwcibeverciu. GeiichtsvkihanVl. i ssdltz tSS! -i«», S <dckd^ „Die lustigen Weiber von Windsor", „Der Zerrissene", Bnchmaver Bach stonzert. Literarischer Percin. Eiienbahnuutciickileise. ! -VS > l t ttt v tts, e« »e » «V» »» j Die Reise des Kaiserpaares. lieber die Ankunft des Kaisers in Lissabon wird des Näheren gemeldet: Kaiser Wilhelm traf nachmittags 8 Uhr mit dem Dampfer „Hamburg" im besten Wohlsein in Lissabon ein und wurde von dem .König, dem Kronprinzen, dem Herzog von Oporto, den Hof- und Staalswürdenträgern. sowie der Bevölke rung Herz liehst empfangen. Stach Begrünung der Monarchen und Fürstlichkeiten und der Vorstellung der Würdenträger in dem Empsangspavillon setzte sich den festliche, aus acht prächtigen altertümlichen Karossen bestehende Zug nach dem Schlosse Belem in Bewegung. In der letzten Karosse iahen Kaiser Wil helm u nd K ö n i a.K ci r l in der llnstorin ihrer portugiesischen bezw. preußischen Re,rimenter. Das Publikum brachte de» Herrschern herzliche Ovationen dar. st» der Stahe des EmpsangS- pavillons hatten mehr als 400 Mitglieder der deutschen Kolonie Lissabons und Oportos, Herren und Damen, Aus stellung gen»m neu und begrüßten den Kaiser mit jubelnden .sturmen. Die Privat- und Geschäftshäuser der deutschen Kolonie Lissabons trugen besonders prächtigen Fcstichmuck. Die Ver treter der Hamburg-Amevika-Linie veranstalteten zur Feier der Anwesenheit des Deutschen Kaisers ein Fest mahl zu 45 Ge decken, zu dem die Marineoffiziere and die heroorragcndsten Mit qlieder der deutschen Kolonie geladen waren. Aus Messina wird von gestern gemeldet: Die Kaiserin Mime die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar begaben sich heule nachmittag um HA Uhr von der „Hohcnzollern" ans an Land und lvurden hier von dem deutschen Konsul, den Spitzen der Be- Hörden, sowie zahlrcrckrcn Mitgliedern der deutschen Kolonie empfangen. Um 2 Uhr erfolgte sodann die Abreise nach Taor- uiina, nachdem die Kaiserin zuvor dem Bürgermeister ihre Be- ivunderung über die schöne -Stadt, sowie ihren Dank für den ihnen bereiteten warmen Empfang ausgedrückt hatte. Als der Zug sich in Bewegung setzte, brach das Publikum von neuem in begeisterte Zurufe aus. Sobald der stuq mit der Kaiserin und den Prinzen Eitel striedrich und Oskar in Taormina cin- lies, feuerten die dem Bahnhöfe gegenüber vor Anker liegenden Kriegsschiffe, die reichen Flaggeistchmuck trugen, Salut. Der Bürgermeister überreichte der Kaiserin einen herrlichen Blumenstrauß, Aus die an sic gerichtete Ansprache erwiderte die Kaiserin, daß sie der- Gesundheit ihres Sohnes wegen nach Taormina gekommen sei und hosie, daß die ausgesprochc- nu, Wünsche in Erfüllung gehen würden. Die hohen Herr schasten begaben sich dann im offenen Wagen in die Stadt, in deren Straßen sich eine große Menschenmenge, darunter viele Deutsche, angesammelt hatte, die ihnen wiederholt Ovationen darbrackste. Sodann fuhren die Kaiierin und die Prinzen nach dem „Griechischen Theater". Abends fand ein Fackel -, ug mit Musik statt, dcm die hohen Herrschaften vom Balkon ihres Hotels aus znsahen. Die Jacht „Hohenzollern" ist nach Neapel in See «legangen. Das Torpedoboot „Sleipner" bleibt vorläufig in Messina. Die neuesten Meldungen lauten: Lissabon. Auf der Kaiserreise war das Wetter ansauch ich schön, später regnerisch und bei der Ankunft hier wieder sonnig. Im Viscayi'chen Meerbusen herrschte sehr starke Dünung. Der Kaiser besichtigte alle Räume des Dampfers „Hamburg" und lud die Offiziere desselben zur Tafel. Er hielt am Sonntag selbst den G o l t e s d i e n st in dem großen Spcise- iaate trotz Schlingerns des Schiffes ob und verlas die Predigt. Montag 10 Uhr empfing der Kaiser ein st unke nie le tz ramm, das lautete: Der König, die Königin, die König!. Familie und die portugiesische Regierung begrüßen Kaiser Wil helm bei seiner Ankunft in Portugal." Der Kaiser ant wortete fuirkentelegraphisch: „Majestät K öuia, Lissabon. Be- eile mich, Ew. Majestät, der ganzen Könich. stamilie und der portugiesischen Regierung für das mir weben zugekommene .'lebenswüvdige Willkommentelegramm zu danken. Ich freue mich, in wenigen Stunden Ihren Majestäten meine Huldigung darbringen zu können und das schöne Land zu sehen, dessen herrliche Küsten ich augenblicklich bewundere." Bei der Ein- 'ahrt in die Tajomündung salutierten die Kriegsschiffe und die Mannschaften stände» Parade: die Nationalhpmnc ertönte. Der K önig fuhr zur Begrüßung in einer großen altertümlichen Galabarke mit 80 Ruderern Hera» und geleitete nach der Begrüßung an Bord der „Hamburg" den Kaiser in der Gala- barke, die beide Standarten gehißt hatte, an Land. Tic Fahr! zu dem König!. Schlosse Bcle m . wo oer Kaiser Wohnung genommen, ging durch die ganze Stadt. Tie stesistraßcn waren mit Triumphbögen, Flaggen, Masten. Girlanden, stabnen und Blumen reich dekoriert, llcberall waren Tribünen errichtet, überall wurde der Wagenzug von begeisterten Zurufen der Be völkerung begleitet. In Bele-iii empfing der Kaiser das diplo- malische Korps. Später fand im Palast Ajuda Galadiner und H o i k o n z e r t bei der Königin-Witwe statt. Ter K aifer ner l i c h dem König die Kette zum Schwarzen Adlerordcn und der Königni den Lnisenorden mit der Jahreszahl 1818/14. Abends war die ^-Indt großartig illuminiert. Tie Triumphbögen trugen die Flainmeiiinichrisl „Kairo <>oruui„i»!" Auch die deutschen und. portugiesischen Kriegsschiffe waren festlich beleuchtet. Elektrisch illumiiiierie Straßenbahnwagen mit Musikkapellen durchfuhren die Stadt. Neueste Draljtmeldnngen vom 28. März. ftinssisch - javanischer Krieg. Petersburg. sAmtliche Meldung.1 Ter Komman dierende der drillen Mandschurei-Armee. General der Kavallerie Baron Kanlbars, crbielt das Kommando der zweiten Mandschurei-Armee »nd wurde vurch den General Bastinow ersetzt. Köln. Die „Köln. Zta." meldet aus Petersburg voni 27.: Die Absicht, aus der sibirische» Bahn ein zweites Gleis zu legen, wurde endgültig ausgegeben. Hongkong. Prinz striedrich Leopold von Preußen ist hier eingetroffen. Ter Gouverneur gab zu Ehren des Prinzen ein Frühstück. Zur La«e in Rußland. Tiflis. Tic im Kreist Gori ausgeorochene Gärung nimmt einen schärjeren Charakter an und gewinnt an Um fang. Die Bauernder Ortschaft Semogori haben beschlossen, einen Teil des Gutseigeiitums ohne Entschädigung auszunutzen und alle ihre Angelegenheiten durch einen aus ihrer Mitte ge- wählten Vertreter erledigen zu lassen. In der L rischast Karaleti verübten Bauer», die rote stahuen mit sich führten, Ausschrei tungen. Tas Gebäude der Dorikanzlci wurde durch sic zerstört. In der Ortschaft Kercli verhinderten die Bauern die Amts personen an der Ausübung ihrer Dienstpflichten. Zur Klar stellung der Bedürfnisse der Bauern^wurde der mit der wirt schaftlichen Lage dcrwlbcn vertraute SlaatSrat Wedcnbaum nach Gori abgcordnct. Wegen des bedrohlichen Charakters der Un ruhen lvurdcii auch Truppenteile dorthin entsandt. Tambow. Unter den Fabrikarbeitern in Naska- sowo dauert die Erregung an. Die Zahl der ausständigen Fabrikarbeiter beträgt gegen stOOO. Das Militärkommando ist verstärkt. Njeshin. Aus Tschernigow ist nach dem Gute Werki- jewka eine Kompagnie Soldaten gesandt worden. Es war eine Beunruhigung durch Drohbriefe entstanden. Berlin. Die Wahlprüstliigskommissioir des Reichstags be schloß, die Wahl des Abgeordneten Schlüter iReichsp.j — Frankfurt a. O. 6 — zu beanstanden. Berlin. sPriv.-Tel.s Die B ö rs c n k o m m i s.s i o n des Reichstags beriet einen Antrag des Grafen Schwerin-Läwitz jkons.s, wonach Börstntermirigeschcstte in Getreide und Mühlen- wbrikaten, sowie in Anteilen von Bergwerk- una Fabrik-Unter nehmimgen gestaltet sein sollen, eritcre, wenn das Fünizigfachc. letztere, wenn das 2Gache des festste» Stempelbetrags bezahlt wird Tie Höhe dieser Sätze, io führte der Antragsteller ans. würde die Spieler abhalten. Alle anderen Möglichkeiten, dem Verbote Geltung ru per'ttwstn, leien gcicheitcrt. Fast sämtliche Redner, auch die Regier»ngsvertreler, sprachen gegen den Äu nag. Es wurde an dem Anträge getadelt, daß er die bisherige» Grundlagen des GesttzeS turlaste und den verbotenen Termin- Handel und die dem Registercinwande unterliegenden Einzel- geschasst zustmmeiimerst. Zn einer Beschlussta>stmq über den Antrag kam es nicht. S c li u i i;. sPriv.-Tcl.j In der aus dem. Frstdhoigäßcheu befindliche» Wohnung des Tagearbeiiers Giert saus inan heute >rüh denen Ehefrau ichme r v e r! c tz > und zwei kleine Kinder ivl vor. Giert scheint die Tat aus Verzweiflung, infolge Krankheit seiner Elik'rail verübt zu haben: er ist verjchwundcn. K o b u r g. Ter H erzog von Koburg-Gotha zog sich beim Exerzieren von neuem einen B r o n ch i o I k a t a r r h zu, der ihn nötigt, aus einige Tage das Zimmer zu hüten. ist tz r l > tz. Der Prozeß wegen Unterschlagung von E i! e ii b a h n in a l e r i a I i en wurde heule nach scchstägiger Verhandlung iinolge des Geständnisses der Angeklagten früher, als man erwartet batte, zu Ende geführt. Tas Urteil lautet gegen den Kaufmann Friedebcrg aus 4 Jahre Gefängnis und ."> Jahre Ehrverlust unter Anrechnung der Untersuchungshaft mit 0 Monaten, gegen den Eifenbahnzeichner Pa st arge und den Ejicubnlinmaterialverwalter S cb i c m e ii z au» je 1» - Jahre Gefängnis, gegen den Eisenbahmnaterialverwalter Büttner aus I Jahr Gefängnis und gegen die Arbeiter Tiegmui'd Sk ii ck e r , Wolf und S ch w a r z aus je 6 Wochen (stcsängms. Ter Eistubahnmastrialverwalstr Franke wurde srcigesprochen. Ne ii bürg a. d. Tonan. Prinzessin Eugen, e von Thurn und Taxis, die Witwe des verstorbenen Prinzen Maximilian, ist heule früh gestorben. Budape st. Ter Botschafter v S z ö ay e n tz - M ari ch ist um 11 Uhr tzormittags vom König in Audienz empfangen morden. Danach bestichic der Botschaster den Grafen Julin-:- Andras s tz. M exik o. Zufolge Wührungsrcformdekrcts vom gestrigen Tage tritt die neue Währung vom 1. Mai d. I. in Kraft. Tic freie Prägung wird vom 15. April ob gesperrt. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 26 März —* Se. Majestät der König empfing heule mittag die DepartemeiuschetS der Königlichen Hofstaaten zu Vorträgen. Heute abcud 7 Uhr wird der Monarch dem von der Landes- labstilung der T e u t s ch e ii Ade l s a e n o ss e n s cha ft zu mildtätigPi Zwecken veranstalteten Lichtbildcrvoickrage im Ge werbebause beiwohnen. —* Das Programm für den Königs-Besuch in stre ib erg am 0. April erfährt eine Aeudcrung insofern, al- bei Ankunst des Königs nur kleiner Empfang stattsilkdet und ferner, dan zwischen dem Bcmckw des Bcrgamts und der Berg akademie eine kurze Besichtigung des Iägerbataillons in der Kaserne cr'olgen soll. Dem Vernehmen nach werden auch die Königlichen Prinzen zur Benchiigung der Bcrgparadc mittags in streiberg clnstefseu. —S". Kouigl. Hoheit Prinz Iohanir Georg ist vom König von Württemberg ü In ouits des Jnfantcric-Regi- rucnts „Alt-WürttcmLcrg" gestellt worden. —* Prinzessin Sk e u ß besuchte das Atelier der Hirma Hvs- photograph Hahn Nächst, behufs photographischer Ausnahmen. —Unerwartet verschied in der Soimtagmrch. auf einer Geschäftsreise in Eisenach Herr König!. Baural Theodor Oueutin aus P irna. welcher als Kirchen-Baumcister in verschiedenen Teilen Teutichlands eine erfolgreiche Tätigkeit ent faltest und sich dabei um die Stadt Pirna als Leiter der Kirchcn- renovativn 1889- 1890 ganz bcstiidere Verdienste crwarln Ge boren 1851 zu Pr.-Stargard. war der Verblichene ein Schüler des Preß Hase zu Hannover, sowie des Dombaumeisters Tenziuger von Regensburg und Frankfurt a. M. Zehn Jahre hindurch wirkte er als Bauführer am Toni und der Drei» königskirche zu Frankstn a. Bk., sowie am Neubau der Petri- kirchx- zu Leipzig Mid mar dann feit 1885 'Abständig speziell Kunst und Wissenschaft. Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hof theater. Im Sch au sp i e l ha usc findet Donnerstag, den. 30. März, in Anwesenheit des Autors die Uraufführung des ninsaktigen Trauerspiels „König Fried wahn" non Otto Borngrctber statt. Die zugehörige Musik ist von G. Schjeldernp. Di« Besetzung des Werkes ist tolgcndc: König Siegmark: Hr. Wiene: striedwähn: Hr. Wiccke: Volkmund: Hr. Wierth: Reichs- wart: Hr. Müller: Oberpriester: Hr. Winds: Adelinge: Herren Fröyner: Hr. Gebühr: ein alter -Sänger: Hr. Eggerth: Recke: Hr. Everth: Erbfeindkönig Trutzwolf: Hr. stroböse: Friedlich: Frl. Pölitz: Heimtrant: Frl. Laue: Gewalten der Tiefe: Herren Hühner, Gunz. Walther. — Freitag, den 31. März, wird der dionysisch« Schwank: „Jahrmarkt in Puls nitz" von Walter Harlan zum achten Male wiederholt. Da -Herr Stahl beurlaubt ist, 'vielt Herr Gebühr die Rolle des -säurich. — Der Vorverkauf für das DienStag, den 4. Avril, stattfindende Auftreten der Tra u m t ä n ze r i n Mägde- leine G. beginnt Sonnabend, den 1. April, vormittags 10 Uhr an der Kasse des Schauspielhauses. — Di« nicht abgeholten Billetts tür das 3. Abonnement des Schauspielhauses loer» den im Laufe dieser Woche zu den üblichen Kossenftunden ander weit vergeben. Nur den Inhabern des 3. Abonnements werden die Billetts für die nächste Spielzeit reserviert. s* König!. Hvsoper. Um der Benefiz-Vorstellung für die Witwen- untz Waiienkaise der darstellenden Mitglieder eine be- sondere Anziehung zu verleihen, hatte man Frau Kämmersängerin Gutheil-Schober von der Wiener .^ofopcr berufen. Der finanziellen Bedeutung des Abends hat der Gast wohl kaum einen Vorteil zu bieten vermocht — die Vorstellung war nur mäßig sie uüS in dieser Rolle sehen und hören läßt, ist in der Hauptlache eine rem virtuose Leistung, mit der ste sich dommierend in den Gang der Hc-iidlung zu stellen bemüht ist, leider öfter so grell und absichtsvoll in den äußerlichen Effekten, daß damit scheinbar olle anderen Figuren in den Schatten ge- t werden sollen. Daß in so scharfer, auf die jchncüugsten Pointen zugeipitzter Charakteristik viel von der Grazie und An mut, der weiblichen Liebenswürdigkeit und Naivität zu schaden kommen muß, braucht nicht besonders betont zu werden. Denn so. wie Frau Gutheil die Figur auf die Bühne stellt, ist sie nicht mehr das, was sie sein soll: die einfache, bürgerliche Frau, die sich in schlichtem, Unendlichem Uebermule einen gewagten Scherz mit dem allen vschlenimer Sir John erlaubt, sondern eine raffiniert schlaue Liebeskeimerin, die in gewissen Dingen mehr und besser Bescheid weiß, als es m diesem Falle zulässig erscheinen kann. Diese Art der Darstellung wag viele — zu diestn gehören auch wir — nicht sonderlich sympathisch anmuten, andcrerstits ist sie dazu angetan und zweifellos mit Absicht dähin veranlagt, die Lacher für sich zu gewinnen. Diese Absicht ist denn auch, wie der reiche Beifall zeigte, meist vollkommen erreicht worden. In gesanglicher Hinsicht kann Frau Guthell mit de» hiesigen Vertreterinnen der Rolle nicht in Konkurrenz treten. Die Mittel, über die sie noch verfügt, stehen bereits stark im Abblllhen, die Kunst des koloristischen Gesanges reicht nicht über das Mittelmaß binous. Immerhin gelingt es Frau Gutheil, sich ehrenvoll im Vortrag zu halten und dem Gesangspart mit ein paar gut konservierten hoben Tönen Blender auszusetzen, die in der be absichtigten Wirkung nicht versagen. Die von Herrn Hofkatzcll- meister Hagen sicher und sorgfältig geleitete Vorstellung fesselst in der künstlerisch vollendeten Darstellung des Fluch durch Herrn Scheide montel und in der lobcnswerstu Vertretung der Rollen: Frau Reick, des Falstaff, Reich und Spärlich durch Frl. Schäfer. Herren Wächter, Ncbufchka und Erl. H. 8t. f* Residenztheater. Mehr als lnstoritches Interesse kann man der Wiedcraufnainne von Ncstrovs alter Posse „Der ^ser- rissenr", die gestern abend unter sreundlickier Anteilnahme des Publikums vor sich ging, wohl kaum zujpiccheii Er schmeckt nicht mehr, der böse Feind Raimunds, der dem Dichter des „Bei schwcnder" nicht durch seine Stücke, sonder» durch seine Improvi sationen als Schauspieler gefährlich wurde. Es fehlt den Werken des fingerfertigen Gclcgcnhcitsschreibcrs eben zu sehr an dichterischem Feingehalt. Darum wird sich die Possenhcrrlichkcit Ncstrovs woist kaum für mehr als ein paar kurze Theaterabende aufs neue belebe» lassen, ganz abgesehen davon, daß seine Komödien mit dcm schwer flüssigen Dialog, dem die scharf zuaespitzte Pointe fehlt, weil der Darsteller ans Eigenem das Beste für die Augenblickswirkung tu» sollst, nicht nur im Geist, sondern mehr noch in der Technik stark antiquiert sind. Man steht wieder einmal, ähnlich wie bei Angely, dessen f,Zwölf Mädchen iu Uniform" dem Schauspieler Nestroy — nebenbei bemerkt -- ihr langes Bübiiendascin ver danken, mit wie billigen Mitteln unsere Altvordern zu unter- vaistu waren. Ein vaar tiiuvlc Verwicklungen, ein paar komische Situationen, ein paar gute und ioch! viele ichstchte Witze. — und die Poffe nach dcm bekannte» Schema Iß die ein dankvarcs Publikum findet, war sertig. Freilich van man nie vergesst», daß diese drainaistcheii Nichtigkeiten iiicdi mehr als Gestgcnheistarbciten sind, die mehr oder weniger nur dem Rollenbedürfnis des Autors ihre Entstehung verdanken. Od man. wie das vor noch nicht langer Zeit in Berlin versucht worden ist, diese Art von Possen stilisiert anssührt. oder ob man ste >m darstellerischen Duktus unserer Zeit spielt und sie mir im Kostüm ein paar Ialn zehnte zurück datiert, wie dos gestern abend stn Residenztheater getchah. wo ..Alt Wien" lehr verdächtige Empire Anklängc am wies, lut für ihre literarische und künstierische Würdigung natin lich nichts zur Sache Immerhin würde ein streng historisches Gepräge, das natürlich nicht allein der dekorativen und kostümelleu Ausstattung, sondern auch dem Spiel seine reizvolle Besonderheit geben müßte, de» Reprisen solcher Stücke erhöhtes Interesse sichern. Im Residenztheater begnügte man sich gestern oberst damit, die Posse möglichst glatt und iu den Haimtstenen auch temperamentvoll, freilich nicht immer io recht charakteristisch her unter zu spielen. Ten wunderlichen Herrn von Lips gab mit dem ganze» Aufgebot seiner reichen komischen Mittel Herr Friese, der sicki außerdem noch als Regisseur im, den En'olg des Abends verdient machte. Mit. ihm teilte sich Herr B a n c r, der sei? glücklich dcm Gluthanmier einen Siich ins Parodislischc gab. und Frl. Kattner. die als seiche Kallst ihr derbes Loubretlentalem wieder einmal zeigen tonnre. iu die Ehren des freundlichen Bei ialls, den die Neuest,stndstning »and I» weniger belangvollen Rollen gaben Frl El singe» »Madame Schleiers und Her» I anda lKraiittöpst mit redlichem Bemühen ihr Bestes. V. st* Bnchmahcr-Bach-Kouzcrt. Im Sinne Forkcls, nach dessen Ausspruch die Erhaltung des Andenkens an Ioh. Scb. Sstich nicht bloß Kiinstsache, sondern Nationaleingeiegenheit ist. veranstaltete der als Forscher bockwcrdienslliche, als ausgezeich neter Interpret alter Klaviermusik rühmlichst bekannt« em- hcimische Pianist Richard Buchuiovcr am Montag im VereinShaiisc ein apartes Konzert zum Besten der Erhaltung des Backschell Geburlsl-aistes z» Eisenach für die Zwecke eines Museums, das an seinem Teste dazu beitragen soll, weiteren Volkskreijen Verständnis tür Vas Wesen eines der grüßten Schöpfer aller Zeiten zu vermitteln. Der treffliche Künstler, ein Kenner und Könner, welcher der interessanten Veranstaltung wertvolle Erläuterungen beigab. hatte namhaft« künstlerische Kräfte zur Mitwirkung gewonnen: Frau Bufs-Hcdinger«
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