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8oaasdevä, 6ea 12. Jaausr 1922 117. /üdrgsog ---- «Mr auswärts monatlich M. 1200.— etnschl. ^^»RgvS»rkIS. JutragcaebUvr. Dura» die Post inner, bald Deutschlands tret in- Haus aeUeiert: monailrcl» M. IVOS.— und »« ellaedühr. ÄuslandSverland; monatlich M. 1S0V — und Drucksachen-Voito. - Das Leipziarr Tage, blatt erscheint täglich morgens, autzer nach Sonn, und gcier- tagen «tchierscheinen einzelner Nummern infolge bSverer okewalt. Streik. Aussperrung, NetriebSstörungen vcrechiig« den Beileder nicht zur Kürzung de? Bezugspreises ober »um Anivruch aut Lieferung der Zeitung. Schristleitung und (UeiMättSstelU: Leipzig. Jobannirgasse 5. Fernsprecher 17060—1<092. Anzeigen- u. Avonnements Annahme in der lyeschättSfiellr, allen Filialen, sowie in Berlin. NllsieinhauS. Le»» L«iz»»i»«r Tageblatt «athSlt a»ttich« «-»anntmachnns«» »-» Rat«» d-r Stadt P«tv»i«. d«t» »o1i»el»rLsidi«mS L«i»»i«. »«» «»tsgerichl» «etv,«,. ton»»« —rtchi«»«»«« a»d«««r v-tzSrd««. Anzeigenpreis: au»w. Inserent M115^-. 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Hier wohnt seit gestern -er kommandierende französische General Furnier mit seinem Stab, während die von ihm beschützten Ingenieure im Kaiserhof Mchnung nahmen, aus dem man — höchstwahr scheinlich gemäß der französischen Versicherung, -atz -er friedliche Verkehr in keinerlei Weise durch -en Vormarsch gestört werde — heute morgen um 6 Uhr sämtliche Insassen hinaus- wars. Die Ordnung wird durch die Franzosen in Esten tatsächlich nicht gestört; es herrscht unter -en französischen Bajonetten volle Kirch hofs- und Zuchthausruhe. Belgische Truppen sind bisher noch nirgends gemeldet worden, außer an einer Kanalschleuse bei Gelsenkirchen, die von einem Trupp Belgier bis auf den letzten Mann gehalten werden soll. Heute vormittag waren -le deutschen Indu striellen zu einer erstenBesprechung mit -en französischen Ingenieuren inL Rathaus zu Esten befohlen. Die Sitzung währte ungefähr «ine Stunde; die Ingenieure kamen unrer dem Schutz -er Generale Simons und Denvignes herbei. Letzterer verlas ihre Voll machten, wie sie aus der Note Poincar-S be kannt sind. Die Herren Krupp, Etinnes, Thyssen und Kirdorf waren von den Fran^fe« fahr ausdrücklich geladen, erschienen aber keineswegs. Regierungspräsident GrStz - NHr sReg.-Bez. Düssel-orf) erklärte, -ah weder ihm noch -em Lan-rat oder sonst einer Behörde «in Derfügungsrecht über die prioakwirtschaft- lichen Kohlensyndikate zustehe. Er müsse dchher die behördliche Mitwirkung an -er Durchführung der französischen Verordnungen mrückweisen und empfehle -en Herren, Ver handlungen zwischen Paris und Berlin pflegen zu lassen. Darob kamen die Franzosen in Ver legenheit, uni- erst mach längeren Flüsterberatun- d-n erklärten sie, daß -ie Zechen -er besetzten Ruhrbergreviere fortab nicht mehr den Be fehlen -er Berliner Zentralbehörden, sondern nur noch den Befehlen -er örtlichen Behörden im Ruhrgebiet zu folgen hätten. Regierungs rat Grühner, der sich der deutschen Sprache bediente, forderte eine genaue deutsche Äeber- setzung dieses Befehls, ehe er ihn weitergeben könne. Znm Schluß ersuchte der General DenvigneZ ihn. Mischen -er Ingenieurkom- Mission und namhaften Industriellen, darunter Krupp, zu vermitteln, damit sene das nötige Makeral bekäme. Die Ingenieurkommission forderte übrigens keine Abänderung der bis- heriqen Kohlenverteilung. Es soll vielmehr der alte Kohlenverkeil'ingSplan des Syndikats er halten werden, wobei aber -ie Lieferung in daS bes^l« Gebiet und auf Reparationskonto zuerst erfüllt werden soll. Ein zweiter mißglückter Versuch, brutsche Hilfe für die Kohlenerfassnng zu er halten, spielte sich hier heute mittag zwischen 12 und 1 Uhr ab. Vertreter -eSZechenver- band es waren militärisch in das Gebäude des KohlcnsyndikatS geladen, wo sie von -en Mit gliedern der Ingenieurkommission empfangen wurden. Diese kündigten an. daß sie mit -em Zechenverband über die Durchführung -er neuen Kchlenverteiiung verhandeln wollten. Die Ver treter -ei Zechenverbander erklärten hierauf, -aß der Zechenverband e n« privatwirlschafkliche Vereinigung sei, die mit der Kohlenverteilung überhaupt nichts zu tun habe, und -ie auch keinerlei Verhandlungen führen könne. Damit war auch diese Verhandlung zu Ende. Die Kulturlosigkeit des französischen Einbruchs beleuchtet so recht eine Meldung auS Duisburg: Das Oberbürgermcifteramk macht durch dle lokale Presse bekannt, daß außer den bisher für militärische Zwecke beschlag nahmten Schulen nunmehr weitere neun zehn Schulen durch die Besatzung belegt worden sind. ES handelt sich nun im ganzen um 346 Schucklassen, 10 Turnhallen un- etwa SO Neben- räume, -ie de» Schulzwecken entzogen werden. Die Schulvenonlunq ist -ober nickt mehr in der Lage, «in«n or-n mgsgemäßen Schulbelried auf recht zu erhalten. In welcher Form die Rcicksre^lernna d'r Einstellung der RevarakionS- und Sachleistun gen notifizieren wird, steht nock nicht fest. Wie sich «S einer amtlichen Kundgebung deS ReickS- kohlenkoemnissars ergibt, werben all« Sachliefe rungen an sämDcha «n -E EimnÄsch Selk- Ltnzusriedenheii mit Krankreich in Amerika — Englands Dorge um den Frieden Oie Mißstimmung Eis. Aunlsprnch ve« r«tp». rasedlatir» Washington. 12. Januar. Die Washington Post, deren Herausgeber ein persönlicher Freund des Präsidenten Har ding ist, fordert -Ie Revision deS Versailler Ver trages. Der einzige AuSweg sei die Einberufung einer zweiten Friedenskonferenz, an der auch Ame rika teilnehmen müsse, sobald seine Forderungen er füllt seien. Das Blatt übt scharfe Kritik an -er Politik Frankreichs. Dke Regiernna bat beschlossen^ daß die amcrika- nischen Interessen bl« Abberufung des amerikani schen Beobachter» Boyden nicht gestalten. Ernste Unzufriedenheit in England London, 12. Januar. In ihrem Leitartikel schreibt die Times, die Methoden -er französischen Regierung hätten die wtd«rwillige Unterstützung Belgiens und eine un sichere Zustimmung Italiens erhalten. Sie würden jedoch stark gemihbllllgk von -er britischen Regte- rung und von dem größten Teil der britischen öffentlichen Meinung. In den Bereinigten Slaaien habe das von Frankreich eingesch'agene Verfahren Aerger und Abscheu erregt. Di« neutral« Meinung sei beunruhigt. Da» Schauspiel -es französischen Ein- «arsches in Esten könnt in d«r Welt nur ernste Be- sorgnis für seine Folgen für Frankreich selbst und für -as gesamt«, jetzt gefährdet« FriedenSweik erregen, - : ? ' : Uebergabe des deutschen Protestes England London, 12. Januar. Der Protest der deutschen Regierung gegen das französisch-belgische Vorgehen im Ruhrgebiet ist gestern im britische« AoSwäriigen Amte von dem deutsche« Botschafter Stham « r übergeben worden. Italien Rom, 12. Januar. Die deaksche Protestnote w-rde gestern abend durch den deutschen Botschafter Mussolini über gebe». Die Presse nennt d«a Ton der Rote fried lich oad begrüßt die Versicherung Deutschlands, daß es kveiterhia bereit sei. seinen Verpflichtungen mög- lichst nachzukommen. Dl« italienischen Berichte a»S Esse» sprechen ihre Bewunderung aut über das korrekte Verhalten der Bevölkerung, verzeichnen aber doch eia« gefährlich« latente Spannung. Amerika Washington, 12. Januar. Der deutsche Botschafter Wiedfeldt h-il Staaltsckretär Hugh«» den Protest De ü ch andS gegen de« Einmarsch int Ruhrrevler tckerreicht. Ein französischer Ztaatsgerichtshof Pari», 12. Januar. In der Angelegenheit der Verfolgung der kommu nistischen Führer teilt der Petit Parlsien heute früh mit, daß neun Haussuchungen bevorstehen und daß auch weitere Verhaftungen zu erwarten feien. Man meldet die Anwesenheit verdächtiger Ausländer in Paris. Der Polizeipräsekt wird infolgedessen heute eine genaue Untersuchung vornehmen, wobei wahr- schelnlich eine Anzahl von Ausweisungen erfolgen wird. Dem Matin zufolge bestätigt es sich, daß der Prozeß der Kommunisten dem Senat, der sich in den StaatsgerichiShof umwandeln wird, vor- gelegt werden wird. Eine richtige Sanktion Frankfurt a. M, 12. Januar. Ein französischer Kaufmann, der in Mainz «inen Elsässer mit dem Wort Boche beschimpft hakle, wurde vo i der 12. Strafkammer in Ppris zu SO Franken Geldstrafe und 500 Franken Schadenersatz verurteilt. Das französische Gericht hat damit die Beschimpfung, die in dem Work .Boche« liegt, sanktioniert. Vie Internationale für Deutschland Der VerwaltungSrak des Internationalen Ge- wkikschastj-un-eS hat am 8. uird 8. Januar in einer außerordentlichen S^nung za -er Drohung -er fran- zösischen un- belgischen Regierung, das Ruhrgebiet mit Gewalt zu besehe-n, Stellung genommen. Nach ausführlicher Berichterstattung der, Genpfsen Tho mas (England), I o u h a u x (Frankre!-^ und Lei- park- Deutschland) beschloß -er VerwrltungSrat, einen einmütigen Protest der Arbeiter schaft -er Welk gegen jede Politik, die sich auf Gewaltmittel stützt, herbeizuführen. Der .Inter nationale Gewerkschaften»- fordert die Mitglied schaften in allen Tellen der Welt auf, ungesäumt zu verlangen, -aß die ReparattonSfraae durch, «inen Schiedsspruch des Völkerbundes, mmt aber durch -ie Anwendung von Mitteln «nliu-.eoen werde, -le nur zum völligen EhaoS Europas führen können. Die Mitglieder deS VerwaltungSraket wurden beauf tragt, sofort mit Ihren Lan-eSorganisakionen in Verbindung zu treten und vorzubereilen, daß nach Eingang weiterer Verbaltunasmasireqeln von der Internationale deslimmle Beschlüsse gefaßt «erden können. Nuhe im Memellande LUstt. 12. Januar. Nach den heute auS dem Memelgeblel vorliegen den Nachrichten hat sich die Lage anscheinend wenig verändert. Zu Zusammenstößen ist es, abgesehen von ganz geringen Plänkeleien, nirgends gekommen. Im Verein mit der französischen Besatzung ist ein Trupp Litauer bis auf zwei Kilometer an die Stadt heran- g, rückt. Die Litauer machen Anstrengungen, dle Be amten im Memelgebiet für sich zu gewinnen. Der auSgerufene Präsident des Memelgebietes, Simon RaiteS, hat sein Hauptquartier jetzt anscheinend in »rökulS (20 Kilometer südöstlich von Memel) ausge schlagen, von wo aus er seine Flugbdlätter verschickt. nehmend« Mächte eingestellt. Zahlungen lm Ausgleichsverfahren sind vo» dem 1. IuU sowieso nicht fällig. Um -er hevorslehen-en Kohlennok vorzudeu- gen, haben sich — wie auS Essen gemeldet wird — -rutsche Industrielle, genannt werden Hugo Stinnes un- August Thyssen, mit einer Gruppe englischer Kohlenindustriel le r in Verbindung gesetzt, um über em Kredit abkommen zu verhandln, auf Grund dessen in großem Umfange englische Kohlen zur Verso» aung -er deutschen Industrie eingesührt werden können. In Paris scheint man sich über -en Erfolg deS Einmarsches allerdings selbst nicht übertrie- bene Hoffnungen zu machen. Sein Vertrauens votum hat Herr Poinears natürlich erhalten. A'.'er -Ie Meissen Abfeordneken und Senatoren Hetzen auS seiner Rede mit besonderer An- erliemr'r.g -le Stelle hervor, in -er er offen vor LderlriebenenHosfn:ngen un-großen materiellen Gewinnen warnte «nd als Ziel -er Ruhraktion vteknehr die Schaffung einer neuen Situation zwecks Erleichterung ^ner direkten AuS- s»r«ch« «-S D«»ßschl»«d kezetchneS». P.incarö erklärte ferner, daß Frankreich bereit sei, mit Deutschland, wie auch mit dem englischen I Verbündeten in Unterhandlungen über -ie Repa rationsfrage einzutrelen, sobald Deutschland seinen guten Willen zu erkennen gebe. Im Senat hat Potncard, wie schon gemeldet wurde, ausdrücklich betont, daß Frankreich nicht nur zu Unterhandlungen mit -er deutschen Regie rung bereit sei, sondern auch Verhandlun gen mitdeut schenIndustriellen nicht ablehnen würde. Diese Frag« wir- in dortigen politischen Kreisen als Kermrunkt der ganzen Re-e bezeichnet. Ganz wohl scheint es Len Franzosen bei der nunmrhrzukagegeiretenen D istanz von Eng land doch nicht zumute zu sein. In politischen Kreisen hakte man di« Hoffnung, Poineard werde dle baldige En'srndung von englischen Ingenien- ren 'in daS Ruhroebiet ankündlgen können, nachdem am Qual d'Orsay in den letzten Tagen sehr zuversichtlich von der forkbestehenden Be teiligung Englands an der Kohlenkontrolle ge sprochen worden war. Poincar- hat dies« Frage aber nur vorsichtig gestreift. Er sagte w-rsih^: «WeMnoeiH? Ich will die Hoffnung Run tritt an Aufgabe heran, r geschlossenen Willen von sechzig tschen gegenüber tzmchsetzt. nicht aufgehen und wünsche von ganzem Herzen,, eines Tages englische Ingenieure neben unS zu sehen.' Die Kammer spendete diesen dürftigen Worten starken Beifall. Die ganze Art, wie Potncar- die Fortdauer der französisch - eng lischen Freundschaft beton!« un- sogar die dUög- lichkeik zuoab, daß England mit seiner Ablehnung der Pfänderpolitik recht behalten könnte, hat auf die MehrsiTt^cker Kammer, die von der Iso lierung Frankreichs nichts wissen will, einen sehr guten Eindruck gemacht. Anderseits spricht die Ere Nouvelle ein offenes Wort aus, wenn, sie sagt, das Zugeständnis des Ministerorästden-' ten, daß man sich nicht auf beträchtliche Geld-, eingänge gefaßt zu machen habe, werde auf alle Bierbankstrategen wie eine kalte Dusche wirken. Wir Deutschen sind in diesen schweren Tagen von unwahrscheinlichen Hoffnungen ebenso ent fernt wie von sirrsterer Verzweiflung. In un serer Hauptstadt hat die Behörde sogar bereits wieder so viel inneres Gleichgewicht gewonnen, daß sie ihren Verordnungen leben kann. Schier grotesk klingt folgende Meldung aus Berlin: Die für Sonntag galante Protestkund gebung irn Berliner Lusigartrn ist auf Grund der Polizelvervrbnvng vom November vorigen Jahres, nach -er Versammlungen unter freiem Himmel nicht stattfinden dürfen, verboten worben. Die Bekanntmachung des Polizei-, Präsidenten WK sich auf die außerordentlich ge- spannte außen- und innenpolitische Lage, die das ZujammensÄhren großer 2!denschenmassen nach -em Stadtinnern zu einer schweren Gefährdung -er öffentlichen Sicherheit machen könnte. Der Polizeipräsident stellt den politischen Parteien anheim, etwa ine K and gedungen auf mnflic-rtea Gelände za veranstäkken. Hoffentlich hak d«r vorsorglich« Berliner Polizeipräsident nicht allzuviel Angst geschwitzt, als im Aeichsrat — der ja doch auch in Berlin stakkfindet, mch» oder-weniger .umfriedet' — der Vertreter Preußens, Göhre, eine Erklä rung abgab, in der es heißt: .Wenn nunmehr durch den Iloberfall aus -öS wehr- löse deutsche Volk die Wiedergutmachung unmöglich gen,ochk, der Frieden Europas erneut gefähr-et und bas Zusammenleben her Nationen abermals vergiftet wird, so trägt -ie Schuld -rran aus- schließlich die Gewaltpolitik Frankreichs. Grgen eine Politik mit solchen unheilvollen Folgen ruft der ReichSrat -öS Urteil -er rechtlich Denkenden aller Länder an und versichert die bedrSnrten VMSgrnofsen -am Rhein un- an der Rlchr seiner tätig«" Hilfe.' linker der Masse von Aufrufen, dle von allen De'bänden jetzt für daZ Hochhalten der E nigkeit und Ausdauer erlassen werden, heben wir den der Deutsch - Demokratischen Partei hervor: ,.. - . .Aufsneue werden furchtbare Prüfungen über -aS deutsch« Volk verhängt. Die französischen Machthaber, von Ruhmsucht verdienet und durch Raubgier anzespornt, haben widerrechtlich deut- fcheS Geb et beseht: die polittsche und wirtschaft lich« Vernichtung Deutschlands — -as will Frank reich jetzt durch einen Gewaltstreich erreichen. Jetzt muh das deutsche Volk zeigen, -atz «S sein Recht auf Erlstenz und Freiheit zu verk^Sgen weih. Wir haben nie daran gezweifelt, baß dle Enk- scheidungSstund« einmal kommen würde. Heut« ober müssen wir mit Aufgebot aller Kräfte unn Frankreich widersetzen, heute, wo es um -aS Letzte geht, heute, wo man unS alles nehmen will, Leben und Zukunft unseres Volkes, heute, wo ein einiges deutsches Volk nicht mehr allein in der durch Frankreichs imperialistisch« Gewaltpolitik ernüch terten Weh dastehl, wo vielmehr alle unabhängi gen Völker auf -ie Seite -es Rechtes treten. Der Kampf wird nicht mit den Waffen geführt: di« find zerbrochen. An unS ab:r liegt es, za zeigen, was Waffen des Geistes, was Treu«, Vaterlandsliebe, HeimatSgrfühl. Wille zum Leben vermögen. Wir müssen uns hinter die Regierung stellen, die gewillt ist, -aS Daseinsrech? des deut schen Volkes nicht preiSzugebenl Wir müssen uns ftir dl« nächsten schweren Wochen, für di« Zeit wirtschaftlicher Erschütterungen und Nöle wappnen und den Willen haben, auch Entbehrun gen zu ertragen! Besser jetzt eine Zeit der Not als dauernd« Verelendung und Versklavung! Deshalb ergeht unser Ruf: Schließt die Rethen, vereinigt euch in breiter Front mit Wirtschaft»- verbänden und Parteien zu gemeinsamen Massen. Kundgebungen. Die nächsten Tage vnh Wochen entscheiden über das Geschick unseres Vaterlandes. Deutsch'«»- darf nicht zugrunde gehen. Jetzt beihk . et: Handeln «nd Ertragen. Es leb« unser Volk uad unser Vaterland!' Der Vorstand der Deutschen Demokratisch«« Partei. Petersen. Der Einmarsch war leichf. daS siegreiche Frankreich die wie «S sich dem MlLon«, Deal