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Vokalisen aus, Ihre Homogenität erreichen die „Linhas" durch die Auswahl ihrer Sänger, die im Timbre der Stimmen und in der Ton führung völlig aufeinander abgestimmt sind. Der Swing, das der „U"-Musik entlehnte Ele ment, entsteht im Verschieben der rhythmi schen Akzente, auch durch die diffizile dyna mische Behandlung der Musik und durch das weiche „Hineingleiten" in die Töne. Wie bei den Swingle Singers weicht auch die Tempo- nahme gelegentlich von der geläufigen des Originals ab. Für die mühelos erscheinende Leichtigkeit des Gesangs und seinen be schwingt-tänzerischen Grund-Gestus sind ab solute Beherrschung der Stimmtechnik und ■ '■mfeines Gehör die Voraussetzungen. (S. G.) „Ich habe schon viele Aufzeichnungen des Linha-Ensembles gehört, doch noch niemals blickte mir daraus ein entstelltes Antlitz ent gegen, sondern das Lächeln Händels und Schuberts ob dieser Transformation ihrer Mu sik genauso wie die Dankbarkeit aller alten tschechischen und slowakischen Meister, zu denen sich dieses Ensemble durch die ver wachsenen Hecken der Jahrhunderte durch schlägt, um sie zum Leben zu erwecken, sei es auch manchmal mit einem etwas koketten Kuß, und sie dadurch dem Schlaf der ver staubten Archive zu entreißen. Ich selbst sehe in diesen entzückenden Ge bilden nur die fröhliche Verkleidung eines Maskenballs in einem Musiksaal. Es ist nur eine Maske, die uns gefällt, und zu der wir sagen: ,Mit Dir, schöne Unbekannte, möchte ich die ganze Nacht tanzen'. Nichts hindert den Partner jedoch daran, nach einigen Tän zen zu seiner Dame zu sagen: ,Schöne Mas ke, wirf Deine Larve weg, Deine Bekannt schaft habe ich schon zur Genüge gemacht und ich weiß, daß Du mir auch ohne sie in Deiner ursprünglichen Schönheit gefallen wirst . . Schuldbewußt möchte ich jedoch zum Schluß bekennen: Ich glaube, daß ich in vielen Fällen - auch nach Mitternacht - nicht auf einer Demaskierung bestehen und die Venus mit dem Spiegel von Velasquez, die abge wandt auf ihrer Liege ruht, nicht zwingen würde, sich auf die andere Seite umzudre hen . . . Ich würde mich an jener reizvollen Verkleidung erfreuen und wäre dem Schnei dermeister für dieses Gewand wahrhaft dank bar!" (Petr Eben, Komponist) VORANKÜNDIGUNGEN Programmblätter der Dresdner Philharmonie Redaktion: Dipl.-Phil. Sabine Grosse Sonnabend, den 20. April 1985, 20.00 Uhr (Freiverkauf) Sonntag, den 21. April 1985, 20.00 Uhr (AK/J) Festsaal des Kulturpalastes Dresden 6. AUSSERORDENTLICHES KONZERT Dirigent: losif Conta, SR Rumänien Solistin: Idil Biret, Türkei, Klavier Werke von Enescu, Rachmaninow und Beethoven Sonnabend, den 15. Juni 1985, 20.00 Uhr (Anrecht B) Sonntag, den 16. Juni 1985, 20.00 Uhr (Anrecht C 2' Festsaal des Kulturpalastes Dresden Einführungsvorträge jeweils 19.00 Uhr Prof. Dr. habil. Dieter Härtwig 9. ZYKLUS-KONZERT Dirigent: Claus Peter Flor, Berlin Solist: Hansjürgen Scholze, Dresden, Orgel Werke von Ruth Zechlin, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Johann Christian Bach Spielzeit 1984/85 — Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Druck: GGV, BT Heid. 111-25-16 495031 2,85 JtG 009-20-85 EVP: 0,25 M 8. ZYKLUS-KONZERT 1984/85