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WWWWWM Mittwoch, den 21. Dezember 1938 Iahrg. 91 Nr. 297 Stapellauf Le« U-Boot-Begleitschiffe« „Wilhelm Bauer". Kiel, 20. Dez. Auf den Howaldts-Werften lief heute das U-Boot-Begleitschiff „Wilhelm Bauer" vom Stapel. Das Schiff hat den Namen des Mannes erhalten, der das erste Unterseeboot, erfunden hat. (Der „E. V." hat über die Lebens- schlcksale Bauers seinerzeit ausführlich berichtet.) Berlin, 20. Dez. Der durch den Birrjahresplan herbei geführte Aufschwung hat zu einer vollen Inanspruchnahme her deutschen Wirtschaft geführt. Die zur Verfügung stehenden Betriebsanlagen und Produktionsmittel sowie die menschliche Arbeitskraft sind voll ausgenutzt. Daraus hat sich die Not wendigkeit ergeben, durch eine Verbesserung der Betrieb», anlagen und Betriebsmittel sowie durch eiue Steigerung de» Leistungsvermögens der WerktStigen die deutsche Wirtschaft», kraft zu erhöhe«. Die Größe dieser Aufgaben hat die verschie- densten Stellen veranlaßt, Maßnahmen der Rationalisierung und Leistungsertüchtigung zu treffen; neben den einzelnen Ministerien und ihren Beratungsstellen war eine große Zahl von Organisationen wie auch die DAF. auf diesem Gebiete tätig. Bei dem mangelnden Zusammenhang zwischen diesen Stellen mußte aber zwangsläufig eine Zersplitterung der Kräfte eintreten, die dem gewünschten Erfolg Abbruch tat. Um di« zentrale Führung sicherzustellen, hat die Beauf tragte für den Lierjahresplan, Generalfeldmarschall Göring, dem Reichswirtschaftsminister mit Schreiben vom 14. Dezember 1938 folgenden Auftrag erteilt: „Die Durchführung des Bierjahresplane» hat zur vollen Inanspruchnahme der deutschen Wirtschaft und -um Voll- Einsatz aller Werktätigen geführt. Gin« Erhöhung der deutsHen Wirtschaftskraft kann noch durch Verbesserung der Betriebs- anlagen, Produktionsmittel und Produktivnsmethoden sowie Steigerung des Leistungsvermögens der in der deutschen Wirtschaft Tätigen erfolgen. Die zu diesem Zwecke durchzu- führenden Maßnahmen bedürfen einer einheitlichen Lenkung. Aus diesem Grunde beauftrage ich Sie, alle Maßnahme«, die zv, Leistungssteigerung der deutschen Wirtschaft erforderlich sind, »»-«ordne« und durchzuführe«. Sie sind ermächtigt, die sich aus dieser Zielsetzung ergebenden Aufgaben auf die zur Durchführung geeigneten Stellen — bei Inanspruchnahme von Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlosse- nen Verbände im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers — zu verteilen und die Aufgabengebiete dieser Stellen untereinander abzugrenzen. Ihrer Weisungsbefugnis unterstehen zur Erfüllung dieser Aufgaben alle in die Gesamt planung einzubeziehenden Organisationen und Unternehmen." Aus dieser Beauftragung ergibt sich, daß nunmehr der Reichswirtschaftsminister allein befugt ist, Weisungen über die Durchführung der notwendigen Maßnahmen zu erteilen > und die Stellen und Mittel zu bestimmen, die hierfür zum Einsatz zu bringen sind. Bor einer Kabinettsumbildung in London? Borstotz gegen -e« Kriegs* mtd dep Bertos »a »«Nimm, o« Sick» »«ck, Saldm, mm Dmaiäm. d«t di» Sozialismus der Tat. Berli«, 21. Dez. Der Ehrenausschuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit", dem Staatssekretär Walter Schuhmann, M. d. R., Dr. v. Stauß, M. d. R., und Dr. Fritz Thyssen, M. d. R., angehören, trat zu seiner Weihnachtssitzung zu- sammen. Ls wurden 3096 Gesuche bearbeitet. 2154 Gesuche wurden mit einem Betrag von 439 854,50 RM. in einmaligen und laufenden Zahlungen bewilligt. 942 Gesuche wurden ab- gelehnt, da die Voraussetzungen für eine Unterstützung aus der Stiftung nicht gegeben waren. Unter den bewilligten Ge suchen befinden sich 716 Anträge, die erneut mit einer Unter- stützung im Gesamtbetrags von 83 262,50 RM. bedacht wurden. Die Gesamthöhe der Ausschüttungen seit Bestehen der Stiftung hat nunmehr rund sechs Millionen erreicht. Der Ehrenausschuß beschloß weiterhin, die in Verbindung mit der NSV. erfolgreich durchgeführte Verschickung von Waisenkindern im kommenden Jahr in erweitertem Umfange durchzuführen. v» „«,»»»>»,«Ich» «<»«« MW« aukir Lom- ,»d Bezug»»«»» <«»!»>. der «uwn««««- »«Hag»: «»» UnI«rdol-ii»achIaU, »««ich««! «nmtger, Sawa»z«nl>ngn bidnttz« Smyl- mu«Ig«r) Im» Kou» «w!al. Lotmtoda und Inickr»»- kmün momttlw RM. dowmon-Ut« VMRM, durch dl, Poll ^»Ichl. -I« r«llosm moooll« r.ld RW au»Ichl.HuN«lln«dlldr. alnzilmimm« »0Ptz. ZSi Rich,ad, imomlaxgi MaimlchMr SSrUMVt, «s». dbtrnlmml dl, S»rMl«llaaa d^n« Vnmilwmiima Lloyd George zur Ordnmrg gerufe«. Lvndon, 20. Dez. Am Schluß der außenpolitischen Aus- spräche i« Unterhau» erhob sich Schatzkanzler Soh« Simo«, um für die Regierung zu der Kritik der Opposition Stellung zu nehmen. Er. erklärte zur tschechischen Frag«, Lloyd Georg« huldige, der Ansicht, daß die Abtretung de» Sudetengebieke» an Deutschland falsch gewesen sei. Darauf sei zu erwidern, daß Lord Runciman, schon vor der Münchner Konferenz der Negie rung mitgeteilt habe, er sei der Ansicht, daß di« tschechische« Grenzbezirke sofort vpn hier Tschecho-Slowakei an Deutschland abgetreten werden müßten. Da» Münchner Abkommen s«i richtig. ' Ein Gebiet, da» niemals der Tk^^ ""— übertragen' werden dürfen, sei abgetreten Londo«, 21. !, sich in verstärktem „ . nettsmltglieder" gegen de« den Verteidigungsminister Inskip. Dabei sind die Angriffe gegen Hore-Belisha ausgesprochen persönlichen Charakters, während bei Inskip mehr sachlich die Geschäftsführung kritisiert wird. Vor allem sollen die Personalveranderungen, dis Hore- Belisha vor einiger Zeit in militärischen Posten vorgenommen hat, Anlaß zu den Widerständen gegen ihn gegeben haben. Ma« betont, daß sich die Aktion nicht gegen den Ministerpräsidenten Chamberlain richt«, anch nicht gegen seine Außenpolitik. Reuter meint, daß sehr wohl einige Aenderungen in der Regierung während der. Weihnachtstage möglich seien. Dez. Oeffentlichkeit unh Presse beschäftigen n Maße mit einem „Vorstoß jüngerer Kabt« l Kriegsminister Horr-Belish»«nd Inskip. Dabei sind die A« " «Uch»i»»»»»ku«ch»ck m da E»»Li»m«ni*«i>»iid- ui» »Utz' » d« oAötzlcklno« p« P«t» o» »« er av»> dr««» , W *4.ii>'ch»eemm»-w»T«chÄWck»I«r204, Die „Ti»nes" meinen, es sei irreführend, von einer „Re volte" oder „Steifung" zu sprechen. Die Maßnahmen, dje Chamberlain kürzlich zur Stärkung des Kabinetts ergriffen habe, seien niemals als endgültig angesehen worden, und es sei nie ein Geheimnis gewesen, oaß er bei der richtigen Ge legenheit versuchen würde, die Schlagkraft der Regierung zu stärken. Man könne jetzt hoffen, daß die Veröffentlichungen über private Besprechungen und die falschen Vermutungen, die daraus gefolgt seien, sich nicht als Hindernis für «ine weitere Kabinettsumbildung erweisen werden. — „Daily Telegraph" schreibt, daß zur Zeit mit Rücktritten nicht zu rechnen sei. Hudson habe einen beträchtlichen Teil der konservativen Partei hinter sich. Die Uebernahme des Lordkanzleramtes durch Inskip sei schon vor den Vorstellungen Hudsons beim Premierminister beabsichtigt gewesen, und das Ausscheiden Hore-Belisha» aus dem Kabinett sei nicht ausgeschlossen. Gerüchte, daß er da» landwirtschaftsministerium übernehmen werde, würden in »nterrichteten Kreisen zurückgewiesen. — „Daily Herald" be» muptet, die kritisierten Minister würden bleiben, dagegen sei s sehr wahrscheinlich, daß Hudson und die auf seiner Seite Gehenden Unterstaatssekretäre ausscheiden würden. — „News Lhrönicle" Meint, wenn es um die Verteidigung des Landes gehe, dürfte persönliche Sympathie oder Antipathie keine Rolle spielen. — „Daily Expreß" will wissen, daß Hore-Belisha keine Rücktrittsabstchten habe. — „Daily Mail" berichtet, daß Cham berlain einen genauen Bericht über die Fortschritte der Auf- rüstung angefordert habe, nach dessen Studium er sich über die zu ergreifenden Maßnahmen schlüssig werden wolle. Eine größere Kabinettsumbildung sei nicht ausgeschlossen. schlag finden wird in dem Wunsch, sich immer und überall de» großen Mannes würdig zu erweisen, der sein Volk in ei«« ne««, glanzvolle g«k»«ft führt." das engere völkische Beziehungen zu diesem Gebiet habe als die Tscheche« überhaupt haben könnten. Durch da» Münchner Ab komme« sei ei« Irrtum der Friedensverträge berichtigt worden. Zur spanischen Freiwllligenfräg« erklärte Simon, es sei nicht wahr, daß die aus Spanien zurückgezogenen 10 000 italie nischen Freiwilligen ersetzt würden. Ihre Zurückziehung sei endgültig. Jedenfalls gebe es zwischen der britischen und italienischen Regierung keinen Kuhhandel, und es werde keinen geben. Derarthe Vermutungen seien unbegründet. Maßnahme« zur Leist««gsstelgertmg ««d LeistungsertüchNgimg Eine Anordnung Görings. Weihnacht-* und Neujahrsaufruf an die Ausländsdeutsche«. Gauleiter Bohle erläßt an die Ausländsdeutschen und an die Arbeitskameraden, die bei der Seefahrt beschäftigt sind, folgenden Aufruf: „Hinter uns liegt ein Jahr von so gewaltiger geschicht licher Größe, daß wir es alle noch kaum in seiner weittragende« Bedeutung ermessen können. In einem Zeitraum von sieben Monaten ist der Jahrtausende alte Traum der Deutschen durch Adolf Hitler zur Wirklichkeit geworden. Die deutsche Ostmark und das Sudetenland sind ins Reich heimgekehrt. Groß- beulschland ist erstanden. Alle deutschen Menschen, die das Glück haben, Zeugen dieser weltgeschichtlichen Epoche zu sein, sind von einem unoändigen Stolz erfüllt, der Nation anzugehören, die von Adolf Hltler au» Unterdrückung und Zerschlagung zum Siege und damit zur Freiheit geführt wurde. Die Geschlechter, die »ach »»» kommen, werden uns darum beneiden, daß wir in einer solchen Zeit leben durfte«. Wenn ich auf die Ereignisse dieses Jahres zurückschaue, dann erfüllt es mich mit Stolz und Freude, zu wissen, daß die Ausländsdeutschen und unsere Seefahrer stets in vorderster Linie standen, wenn es galt, vor der Welt die Gefolgschaftstreue der Deutschen zu ihrem Führer- zu bekunden. Die Wahlen zum Sroßdeutschen Reichstag und die Ersatz- wähl der Sudetenoeutschen haben wiederum eindeutig bewiesen, baß unsere Männer und Frauen außerhalb der Reichsgrenzen trotz Haß und Verleumdung «nirschütterlich zum Reich stehen. Darüber hinaus sind mir aber ungezählt» Begebenheiten ein mlsoziältsttschen Seist, der im Seefahrt Mrrscht. So wie da» » «ilhalirnd di« amtttche« Be»«»m«»»ch««tm «up «»wdauplmann» und des * DezirLsverbands Schwarzenberg, d« Bürgermeister zp Grünhaln, Lößnitz, N«ustädt«l uno SchMedrrg, d« Finanzämter in Aue und SchwarMberg. Es werden außerdem veröikntticht: Bekannimachunäen üer Amtsgerichte m ««, Schneeberg, Schwärzend««, Iohanng«orgenlladt, -es overdllrgermetlter» zu Au« uno des Ersten Bürg« meist«» zu Schwarzenberg. »erlag S. M. »ürlner, A«e» Sachse«. GauptgeschällssteUot Aue, F«nrus Sammel-Nr. LS41. Drahtanschrift r Dvldsfreund Auelochsen. a»«schLsl»N«Neq r Löhnt« (Amt Auel 2840. Schneeberg Sl0 mW Schwarzenberg SIL«. Prag, 20. Dez. Die reichsdeutschen Angehörigen, die in den -um Landesamt Prag gehörenden Bezirken ihren Wohnsitz haben, und auch jene, die durch Eingliederung, der Ostmark Reichsdeutsch« geworden sind, werden zur Erfassung unb Betreuung im Winterhilfswerk gebeten, ihre Anschriften dem reich»deu«chen DHW. in Prag ll, Nekazanka, bekannt-ugeben. O Prag, 20. Dez. Während die Tageszeitung „Deutsch« Presse", das Organ der ehemaligen Deutschen christlich-sozia- len Dolkspartei, ihr Erscheinen eingestellt hat, teilt bas „Prager Tagblatt" mit, daß es unter dem alten Namen und im gleichen Verlage weiter erscheinen werde; , VerN«, 20. De-. Auf' die .Bitte^von: HaupMIskiter Hilgenfeldt entsandte Seneraloberst Milch mehrere , Maschinen der Lufthansa nach den Nordseeinseln Mist unb Wangerooge. Sie werden die dort in ErbolungMiMen der NSV. befind- lichen Mütter und Kinder, die durch Eisbarrieren vom Lest, lande «trennt find, nach Berlin holen, damit sie da» Weih- Dritte Reich immer und immer wieder unmißverständlich seine Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht hat, die rm Ausland lebenden Reichsbürger in seinen starken Schuß zu nehmen, so weiß auch das Reich um die unverbrüchliche Treue dieser Männer und Frauen. Das Reich und sein Äuslandsveutschtum bilden heute eine durch keine Not und durch keine Gefahr zu zerstörende Einheit. In diesem stolzen Bewußtsein kann ich wiederum meinen avslandsdeutschen Volksgenossen und unseren Kameraden in der Seefahrt die herzlichsten Grüße der Heimat zum Weih- nachtsfest «nd die besten Glückwünsche z«m neuen Jahr über- mitteln. Das erhebende Gefühl einer in früheren Jahren nie gekannten Zusammengehörigkeit wird allen Deutschen, die fern der Heimat leben, die kommenden Festtage verschönen. Hierin werden alle Volksgenossen, die am Aufbau eines nationalsozialistischen Auslandsdeutschtums und einer natio nalsozialistischen Seefahrt mitgearbeitet haben, den Dank der Nation für ihre aufopferungsvolle Tätigkeit finden. In erster Linie gilt unser Dank den Parteigenossen in aller Welt und auf hoher See, die in unerschütterlicher Arbeit den Gleichklang zwischen Reich und Auslandsdeutschtum geschaffen haben. Ich weiß, Laß Sie alle im kommenden Jahre Ihre Pflicht erfüllen werden und daß diese Pflichterfüllung ihren Nieder- Lo«do«, 20. Dez; Trotz der außerordentlich scharfen Winter- kälte hatten sich heute eine ganze Reihe von Arbeitslosen zu einem Proteststreik auf hem Oxfordring eingefunven, wo sie sich einfach auf den Fahrdamm legten und so den besonders starken Verkehr dieser Gegend zum Stillstand brachten. Als Polizei beamte versuchten, einen Teil von ihnen abzuführen, traten sofort „Ersatzmänner" an ihre Stelle. Erst nach längeren Be mühungen gelang es, alle Streiker abzuführen. Der „Liege- streik" stand unter dem Motto „Gebt ««» Brot »der Arbeit!" Der englische Tschschenkredft. , Londo«, 20. Dez. Im Unterhaus ließ die Regierung er- klären, daß die tschechischen Unterhändler abgefahren seien, ohne von den englischen Vorschlägen für die Gewährung einer Anleihe beftiedigt gewesen zu sein. Diese englischen Dor- schlüge hätten sich lediglich auf den im Wege eines Vorschusses schon zur Verfügung gestellten Betrag von zehn Millionen Pfund bezogen. Diese Äeußerung wurde als eine Bestäti- gung dafiir verstanden, daß an eine englisch-französische An- leihe für die Tschecho-Slowakei über den wesentlich höheren Betrag von 30 Millionen Pfund, der ursprünglich in Aus- sicht genommen war, nicht mehr gedacht wird. Tschechische Anleihen erlitten daraufhin an der Börse einen scharfen Kurs rückgang.