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Erscheint j,dm Wochentag früh »Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittag« z Uhr siir die »Lchst- tychemende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und . Tageblatt. Preis vierteljährlich 1Ü Ngk Inserat« wert«, die gespaltene Zeile »dar deren Raum rtiit ^ Ai' berechM'^ - . > n' Nis st N Amtsblatt des König!- Btsirbsgrrichts zu Frribrrg, sowie -er Königl. Gerichtsiimter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda imd Brand. 1tz4. Montag, den LS. Juli. , 1858. Am 12. und 13. wurde die Spielbank in Baden 5 mal gesprengt und zwar viermal von einem und demselben Pointeur (nach der „Karlsr. Ztg." von einem „vornehmen Kurgäste au8 Oesterreich"). Man schätzt den Verlust der Bank auf 200,000 Fr. Der Schlesischen Zeitung schreibt man aus Wien: „Nach dem die katholische Kirche in den Bestimmungen des Concor- dats eine feste Sicherung ihrer Rechte empfangen, wie sie nur immer neben der Aufrechterhaltung des modernen Staatsbegriffs möglich ist, kann man die Verhältnisse der abweichenden christ lichen Glaubensbekenntnisse leider noch lange nicht für geordnet oder auch nur einer definitiven Ordnung genähert arischen. Namentlich ist es Ungarn, wo die Anzahl der Pro testanten eine so große ist und eine Regelung ihres kirchlichen Lebens, so dringend nothwendig sie Jedermann erscheint, noch in ziemlich weitem Felde sich befindet. Vor einiger Zeit machte dießfalls die Nachricht durch öffentliche Blätter die Runde, daß eine Deputation der Protestanten AugSburgischer Konfession in Wien gewesen sei, ohne von competenter Stelle (dem Minister des Innern) andern Entscheid zu erhalten, als die Vertröstung auf „christliche Geduld". Diesmal nun ist eine Deputation der Neformirtcn auf dem Wege und ist ihre Ankunft in Wien noch für den Lauf dieses Monats angesagt. Als beinahe trau riges Omen siir das Werk dieser Deputaten muß leider der Umstand gelten, daß die Adresse, welche sie dem Kaiser zu überreichen haben und die sie zur Verlheilung an ihre resp. Kirchenvorstcher drucken ließen, in Pcsth von der Polizei mit Beschlag belegt ivurde. Der Vorgang fällt in vielen Kreisen nm so mehr auf, als die Adresse, wiewohl selbstverständlich, in den loyalsten Ausdrücken sich bewegt, und daS Factum dH Drucklegung vor der Ueberreichung an den Kaiser nicht «in» mal als Taktlosigkeit ausgelegt werden kann, indem da- Actcnstück nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ist. ES sollte, wie schon oben angedeutet ist, nur den Pastoren und Superin tendenten des reformirten Bekenntnisses zur Einsicht zugesandt werden, damit diese ihre etwa daran zu knüpfenden Bemerkun gen der Deputation übermitteln könnten." Chorherrnkapitels von Bellinzona, der sich zu dieser GesetzeS- Überschreitung hergcgeben hat. Da durch diesen unerlaubten Anschlag die Rechte der Pfrundherren der Mariot'schen Stif» ' tung, welchen die Wahl zusteht, verletzt und usurpirt werden, s und da ferner die gesetzwidrige Bekanntmachung mitten in die Zeil der Agitation hineinfällt, so wird Lie Tessiner Regierung , im Falle sein, über den Propst Taragnoli das Maximum der Buße (Fr. 5000) zu verhängen; sie entspricht damit auch der Erwartung der Bevölkerung von Bellinzona, die aufS tiefste , empört ist über dieses Verfahren des ProbstcS, der sich hinweg- j setzt über die Gesetze des Cantvns, um der Curit zu Diensten Schweiz. Aus Bellinzona wird der Neuen Züricher Zei tung geschrieben: „In dieser Stadt hat sich die Curie von Como einen folgenschweren Schritt erlaubt. Art. 11 deS Ge- 1 setzeö über Kirchensachen bestimmt unter einer Buße von 5— 5000 Fr.-. „Bullen, Breven, Beschlüsse, Erlass«, Encycliken, Hirtenbriefe, Ablasse, Bekanntmachungen, unter was immer für einem Namen oder Form solche von Seiten des römischen Stuhls oder der Nuntiatur oder den Bischöfen Herkommen, kön- i nen ohne daS Placet der Negierung nicht angeschlagen, veröffent licht und in Vollziehung gesetzt werden." Trotz dieser Gesetzes bestimmung hat die bischöfliche Curie von Como an der Pforte der Pfarrkirche von Bellinzona ein Dekret angeschlagen, in wel chem sie erklärt: „Da die Chorherrnpfründe deS Hauses . Mariotli vacant geworden und da die Pfrundherren von ihrem Wahlrecht innerhalb der sechs zustehenden Monate keinen Gr- Bad Elster, 13. Juli. „D. A. Z." Mit dem heutigen Tage ist Las achte Hundert der hiesigen Badegäste bereits weil überschritten, und es dürfte die Zukunft dieser kräftigen Quellen nun, nach den Erfahrungen der letzten Jahre, wohl entschieden gesichert sein. Sprechen und wirken sie in ihrer an- ... erkannten Wirksamkeit schon für sich selbst, so geschieht auch von brauch'ge'mächt haben, so geht dieses Recht an die Curit über, allen Seiten mit gutbelohntem Eifer alles nur Mögliche für ( welche „ach Ablauf des laufenden MonatS zur Ernennung deS unsere Besucher. Angenehme und praktisch eingerichtete Woh- n Bencficiattn schreiten und auf keine weitere Vorstellung oder nungen unserer Logiöhäuser, deren größte Mehrzahl mit Gärten - Beschwerde in Sachen Rücksicht nehmen wird." DaS Decret versehen ist; gute Wege siir die nähern und weiten reizenden ( den Stempel der Curie und ist unterzeichnet vom Kanzler Spaziergange; musikalische Genüsie, die freundlichste uud treu- , Ludwig Merink. Es ist der Propst Taragnoli, Vorsteher des herzigste Behandlung von Seiten Ler Quartiergebcr, dies alles, n-L—* ... verbunden mit der auerkcnncnswerthesten Zuvorkommenheit un- sers RegicrungScommissarS, trägt dazu bei, den Aufenthalt bei uns zu einem wahrhaft vorthcilhaften für unsere Gäste in jeder Art zu machen. Nun, La die Kammern auch die Gelder zu den nothigen Bauten bewilligt haben, werden wohl auch diese bald beginnen und so ein neues Moment Ler vervollkommneten Ein richtungen bringen. Tageslieschichte. Der Neuen Preußischen Zeitung wird auS Leipzig aus Len äußern Lebcnsumständen des ncucrdingö oft genannten RectcrS MagnificuS Professor vr. Tuch mitgetheilt, daß er am 17. Dec. 1806 in Quedlinburg geboren wurde, Las Gym nasium zu Nordhausen besuchte und seit 1825 theologischen wie orientalischen Studien, besonders unter Gesenius zu Halle, sich widmete, wo er auch 1829 promovirte und sich 1830 in Ler phi losophischen Facultät habilitirte. Im Jahre 1839 erhielt cr eine außerordentliche Professur der Theologie zu Halle, welche er je doch 1841 mit einer gleichen Stelle in Leipzig vertauschte, wo er 1843 als außerordentlicher Professor in Lie theologische Fa- culläl für das Fach Ler alttestamcntiichen Exegese und Ler orien talische» Literatur cinrücktc. Im Jahre 1853 erlangte cr mit der dritten Professur daS Kanonikat im Stifte zu Zeitz. ! zu stehen. Paris/16. Juli. Der heutige „Moniteur" verkündet, daß Frankreich und England im Einverständniß Maßregeln er greifen werden, uw für die Metzeleien in Dschiddah eine eklatante Satisfaktion zu erlangen. Die Türkei habe sich beeilt, einen General abzuschicken, der über die Schuldigen eine exemplarische Züchtigung verhängen soll. — (Dr. I.) Die neue Einrichtung der Verwaltung von Algerien scheint auf große Hindernisse zu stoßen. Man hat sich genöthigt gesehen, die hervorragendsten Beamten der Colonie nach Frankreich kommen zu lassen, um ihr Gutachten zu vernehmen. ! Heute spricht man davon, zwei Generalgouvernements zu er- richten, ein militärisches und ein bürgerliches. In diesem Falle würde Marschall Randvn wohl schwerlich seinen Posten behalten. ! Man fürchtet den Geschäftsgang zn deSorganisiren, denn wie ! General Daumas ganz richtig sagt, Algerien ist ein Land, das nur wenige genau kennen. Man muß daher sehr vorsichtig sein, an dem Räderwerke zu ändern, das man in 25 Jahren zu Stande gebracht hat. — Die Bordelesen sind in Verzweiflung, da die Traubenkrankheit mit ziemlicher Heftigkeit aufgetreten ist. LSaS den Geschäftsverkehr betrifft, so scheint sich derselbe wirkiH ge- bestert zu haben. Die Vereinbarung zwischen den Eisen bahnen und dem Staate ist nun so weit gediehen, daß die Gesellschaft der Orleanerbahn die Convention, soweit dieselbe fle betrifft, bneitö unterzeichnet hat. Mit der Lyoner- und Mittel»